Österreichische Fußballnationalmannschaft
Heimtrikot | Auswärtstrikot |
Verband | |
---|---|
Österreichischer Fußballbund | |
Trainer | |
Josef Hickersberger, seit 1. Jänner 2006 | |
Bilanz | |
656 Länderspiele 277 Siege, 139 Unentschieden, 240 Niederlagen Torverhältnis 1209:1064 (Stand: 1. Jänner 2007) | |
Rekordspieler | |
Andreas Herzog (103) | |
Rekordtorschütze | |
Toni Polster (44) | |
Erstes Länderspiel | |
Österreich 5:0 Ungarn (Wien; 12. Oktober 1902) | |
Höchster Sieg | |
Österreich 9:0 Malta (Salzburg; 30. April 1977) | |
Höchste Niederlage | |
Österreich 1:11 England (Wien; 8. Juni 1908) | |
Weltmeisterschaft | |
Endrundenteilnahmen: 7 (Erste: 1934) Bestes Ergebnis: Dritter Platz 1954 | |
Europameisterschaft | |
Endrundenteilnahmen: - Bestes Ergebnis: Viertelfinale 1960 |
Die österreichische Fußballnationalmannschaft ist die Auswahlmannschaft des Österreichischen Fußballbundes. Sie wird seit Jänner 2006 von Trainer Josef Hickersberger betreut und trägt ihre Heimspiele im Wiener Ernst-Happel-Stadion aus.
Ihr erstes Spiel bestritt die österreichische Fußballnationalmannschaft 1902 gegen Ungarn. Ihren ersten Höhepunkt erlebte sie in den 1930er-Jahren unter Teamchef Hugo Meisl: Am 16. Mai 1931 gelang es dem „Wunderteam“, Schottland die erste Niederlage auf dem europäischen Festland zuzufügen. Nach der Annexion Österreichs durch das Deutsche Reich, die die vorübergehende Auflösung der Nationalmannschaft durch die Nationalsozialisten mit sich brachte, und dem Zweiten Weltkrieg gelang zunächst eine Fortsetzung der früheren Erfolge mit dem dritten Platz bei der WM 1954. Nach einer längeren Durststrecke folgte bei der WM 1978 in Argentinien der Einzug in die Runde der besten Acht, wo der amtierende Weltmeister Deutschland im Wunder von Córdoba geschlagen wurde. Der letzte Auftritt des Nationalteams bei einem großen internationalen Turnier erfolgte bei der WM 1998 in Frankreich. Für die EM 2008 ist man als Gastgeber gemeinsam mit der Schweiz bereits qualifiziert.
Geschichte
1901 – 1918: Die Auswahlmannschaft Cisleithaniens
Der Fußballsport kam Anfang der 1890er Jahre über England nach Österreich. Die beiden ältesten österreichischen Fußballklubs Cricketer und Vienna trugen 1894 ein erstes Fußballspiel zwischen zwei Vereinen auf der Döblinger Kugerlwiese aus. Um die Entwicklung des Fußballsportes in Wien kümmerte sich damals M.D. Nicholson, einst selbst englischer Nationalspieler, der aus beruflichen Gründen nach Wien versetzt worden war. Am 18. Dezember 1898 organisierte er ein Spiel zwischen „Wiener Engländern“ und Wienern im Prater. „Österreich“ trat mit weißen Leiberln und schwarzen Hosen auf – diese Dresskombination wurde später zu den Teamfarben der Nationalmannschaft, wenngleich man insbesondere in der jüngeren Vergangenheit in rot-weiß-rot auftrat. Ein erstes Länderspiel absolvierte Österreich am 8. April 1901 gegen eine Schweizer Auswahl. Dieses Spiel wird jedoch von beiden Verbänden als inoffiziell betrachtet und ist in der österreichischen Fußball-Literatur als „Urländerspiel“ bekannt. Veranstaltet wurde die Begegnung von der erst ein Jahr zuvor gegründeten Österreichischen Fußball-Union, einem Vorgänger des heutigen ÖFB, deren Gründer M.D. Nicholson auch erster Präsident dieses ersten offiziellen österreichischen Fußballverbandes war. Das Urländerspiel bestritt Österreich mit Spielern der großen Wiener Vereine Vienna, Cricketer und WAC. Als Länderspiel wird es aus dem Grunde betrachtet, weil die Wiener Städtemannschaft, die bereits zuvor gegen ausländische Vereine gespielt hatte, erstmals auf eine ausländische Verbandsmannschaft traf. Viele Spieler legten sich in der „Steinzeit“ des österreichischen Fußballs, um nicht erkannt zu werden, Pseudonyme zu, trugen Perücken und klebten sich sogar falsche Bärte an. Ein Grund dafür war, dass damals Schülern, auch wenn sie schon 17 oder 18 Jahre alt waren, das Fußballspielen in Vereinen verboten war.

Das erste heute als offiziell anerkannte Länderspiel schrieb die Österreichische Fußball-Union damals noch als „Städtespiel Wien gegen Budapest“ für den 12. Oktober 1902 aus. Dieses Länderspiel war das erste Länderspiel zweier nicht-britischer Mannschaften der Fußballgeschichte. Österreich konnte sein Debüt mit 5:0 gewinnen, einen Hattrick erzielte hierbei Jan Studnicka, einer der ersten „Stars“ des österreichische Fußballs. In den folgenden Jahrzehnten wiederholte man zweimal jährlich diesen sportlichen Wettstreit zwischen Österreich und Ungarn, der je einmal in Wien und einmal in Budapest stattfand. Diese Duelle waren durch eine große Rivalität gekennzeichnet und bildeten den jeweiligen Saisonhöhepunkt des Fußballjahres. Die österreichische Fußballnationalmannschaft dieser Zeit ist nur bedingt mit dem heutigen Team vergleichbar. Damals wurden alle Spieler der österreichischen Reichshälfte Cisleithanien einberufen, ungeachtet ihrer Muttersprache. So spielte insbesondere damals eine beachtliche Anzahl Tschechen für Österreich. Die erste Teilnahme des Landes an einem internationalen Wettbewerb erfolgte bei den Olympischen Spielen 1912 in Stockholm. Siege über Deutschland, Norwegen und Italien sowie Niederlagen gegen die Niederlande und Ungarn bedeuteten letztendlich den 6. Platz des Turniers. Während des Ersten Weltkrieges wurde in Österreich der Fußballbetrieb ohne Unterbrechung fortgeführt. Verbandskapitän Hugo Meisl wurde allerdings an die Isonzofront befehligt, sodass in dieser Zeit der ehemalige Vienna-Verteidiger Heinrich Retschury die Nationalmannschaft betreute. Während des Krieges konnte der Verband jedoch nur Spiele gegen Ungarn und die neutrale Schweiz organisieren.
1918 – 1938: Wunderteam
Nach Ende des Ersten Weltkrieges versuchten mehrere Länder, angeführt von England, mit Österreich einen der Hauptkriegsschuldigen aus der FIFA zu drängen. Aber auch „neue“ Nachbarländer Österreichs wie die Tschechoslowakei boykottierten zunächst Spiele gegen österreichische Mannschaften. Hugo Meisl war bemüht, die alten Kontakte zu den Landesverbänden wiederherzustellen und versuchte gleichzeitig, internationale Wettbewerbe für Vereins- und Nationalmannschaften ins Leben zu rufen. In der jungen Republik erlebte der Fußball, insbesondere dank der Einführung des Achtstundentages, einen großen Aufschwung. 1921 wurde auf der Hohen Warte ein neues 80.000 Zuschauer fassendes Stadion eröffnet, 1924 wurde in Österreich als erstem kontinentaleuropäischen Land der Profifußball eingeführt. Diese Neuerungen trugen sowohl zum Erfolg der Nationalmannschaft als auch zum Erfolg der Vereine auf internationaler Ebene bei. 1926 konnte beispielsweise das Team in sechs von sieben Partien siegreich bleiben. 1927 kam es erstmals zur Austragung des Europapokals. Es handelte sich dabei um einen Vorläufer der Fußball-Europameisterschaft, der in einem Meisterschaftsmodus in einem Zeitraum von mehreren Jahren unter den teilnehmenden Nationen ausgespielt wurde. Bereits den ersten Europapokal-Wettbewerb konnte Österreich 1930 als Vize-Europameister hinter Italien abschließen.
Der Höhepunkt der österreichischen Fußballgeschichte der Zwischenkriegszeit wurde jedoch die Ära des „Wunderteams“. Als solches wird die österreichische Fußballnationalmannschaft bezeichnet, die 1931 die bis dato auf dem europäischen Festland ungeschlagenen Schotten mit 5:0 besiegte. Das Team um Kapitän Matthias Sindelar konnte in den folgenden Spielen mit weiteren Kantersiegen über europäische Spitzenteams auf sich aufmerksam machen, es schlug Deutschland 6:0 in Berlin sowie 5:0 in Wien, gewann 8:1 gegen die Schweiz und 8:2 gegen Ungarn, besiegte Belgien 6:1 und Frankreich 4:0. Zur selben Zeit konnte sich die Nationalmannschaft den Gewinn der Europameisterschaft 1932 vor den Italienern sichern. Als größter Erfolg des Wunderteams gilt jedoch dessen einzige Niederlage. Am 7. Dezember 1933 trat es gegen die englische Nationalmannschaft an, die zu Hause bislang ungeschlagen war und es auch weitere 20 Jahre bleiben sollte. Noch hatte es bislang keine Mannschaft vom europäischen Festland geschafft, mehr als ein Ehrentor gegen die Engländer zu Hause zu erzielen. Die RAVAG übertrug das Spiel live auf den Wiener Heldenplatz. Im Wembley-Stadion lagen die Österreicher jedoch bereits zur Pause mit 2:0 zurück, spielten nervös, ehe sie in der zweiten Halbzeit ihr berühmtes Kombinationsspiel aufzogen. Hugo Meisl schickte seine Mannschaft mit den Worten „Spüts euer Spüü!“ zurück auf das Spielfeld. Das Nationalteam schaffte dreimal den Anschlusstreffer, verlor am Ende jedoch 4:3, wobei Adolf Vogl kurz vor Schluss noch die Ausgleichschance vergab. Der Wechsel einiger Spieler wie beispielsweise Torwart Rudi Hiden ins finanziell lukrativere Ausland schwächte jedoch die Mannschaft entscheidend, dennoch fuhr sie als einer der großen Titelfavoriten zur Weltmeisterschaft 1934 nach Italien. Im Halbfinale wurde die österreichische Mannschaft schließlich vom Gastgeber beziehungsweise dem schwedischen Schiedsrichter Ivan Eklind gestoppt, der tags zuvor noch vom italienischen Diktator Benito Mussolini als persönlicher Ehrengast geladen war. Das einzige Tor des Spiels fiel in der 18. Minute, als mehrere Italiener den österreichischen Tormann Peter Platzer mit dem Ball in den Händen über die Torlinie stießen. Ivan Eklind griff sogar selbst aktiv ins Spielgeschehen ein, indem er eine Flanke auf den freistehenden österreichischen Stürmer Karl Zischek wegköpfte.
1938 – 1962: Zweiter Weltkrieg und Erfolge in der frühen Nachkriegszeit

Die Annexion Österreichs durch das Deutsche Reich am 12. März 1938 bildete das vorläufige Ende des österreichischen Fußballs. Zahlreiche Vereine wurden aufgelöst, Spieler mussten vor dem Regime ins Ausland fliehen. Die österreichische Nationalliga wurde durch die „Gauliga Ostmark“ ersetzt, der „verjudete“ Professionalismus abgeschafft. Als „Neuerungen“ wurden der verpflichtende Hitlergruß vor und nach dem Spiel eingeführt und der Nachwuchsbetrieb der Vereine der HJ übertragen. Die österreichische Nationalmannschaft wurde aufgelöst und mit dem deutschen Team zu einer „großdeutschen Mannschaft“ verschmolzen. Österreich hatte sich zwar für die Weltmeisterschaft 1938 qualifiziert, die Spieler durften allerdings nur teilnehmen, wenn sie für das Deutsche Reich antraten. Insgesamt acht Österreicher gehörten zum „deutschen“ Team-Kader bei der WM in Frankreich. Die Einstellung zum deutschen Team war unter den Spielern allerdings durchaus gemischt, einige Stars wie Matthias Sindelar und Walter Nausch konnten es sich auf Grund ihrer Berühmtheit z. B. „leisten“, ein Engagement in der deutschen Mannschaft zu verweigern. Dennoch kamen in der Zeit des Zweiten Weltkrieges 28 Österreicher im reichsdeutschen Team zum Einsatz, in vier Länderspielen standen gleich acht Österreicher im „deutschen“ Team auf dem Platz.
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die österreichische Fußballnationalmannschaft rasch reaktiviert und spielte bereits im August 1945 zweimal gegen Ungarn in Budapest. Nach der Wiederinstandsetzung des Praterstadions konnte das Team am 6. Dezember 1945 nach über acht Jahren wieder ein Heimspiel bestreiten. Als Gegner wurde Frankreich geladen, zum historischen Spiel kam, neben 60.000 Zusehern, auch FIFA-Präsident Jules Rimet. Österreich gewann das Spiel mit 4:1, Karl Decker erzielte dabei drei Treffer. Österreich schloss bald wieder an die alten Erfolge an und schlug 1951 als erstes Team des Kontinents Schottland im eigenen Stadion mit 1:0. Damit wurden wieder Erinnerungen an das Wunderteam geweckt, dem gleiches 18 Jahre zuvor in Wien gelang. Spieler wie Gerhard Hanappi, Walter Zeman und Ernst Ocwirk schafften gar den Sprung in die Weltauswahl. Höhepunkt dieser Generation war die Weltmeisterschaft 1954 in der Schweiz. Österreich deklassierte in seinem Qualifikationsspiel Portugal mit 9:1 und überstand die Vorrunde mit einem 1:0-Triumph über Schottland und einem 5:0-Rekordsieg über die Tschechoslowakei souverän. Zu einem der bekanntesten Spiele der österreichischen Fußballgeschichte entwickelte sich das als Hitzeschlacht von Lausanne bezeichnete Viertelfinalspiel gegen die Schweiz. Das trefferreichste Spiel in der Geschichte von Fußballweltmeisterschaften konnte Österreich mit 7:5 für sich entscheiden. Torhüter Kurt Schmied erlitt bereits zu Beginn des Spieles einen Sonnenstich, durfte jedoch nicht ausgewechselt werden. Die Schweizer gingen dadurch rasch vor knapp 50.000 heimischen Fans mit 3:0 in Führung. Kurt Schmied wurde indes von Masseur Pepi Ulrich mit zugeworfenen Schwämmen gekühlt. Ulrich stellte sich hinter das österreichische Tor und begann damit, den sich in einem tranceähnlichen Zustand befindenden Kurt Schmied bei jedem Angriff zu dirigieren. Das österreichische Team suchte bald nach der schweizerischen Führung die Flucht nach vorne und lag zehn Minuten später selbst mit 5:3 in Front. Nach einem packenden Spiel, in dem Österreich auch noch einen Elfmeter verschossen hatte, gewann das Team von Kurt Schmied schließlich dennoch mit 7:5 und rückte zum zweiten Mal in der Geschichte in ein Halbfinale einer Weltmeisterschaft vor, wo man sich allerdings Deutschland mit 1:6 geschlagen geben musste. Im Kleinen Finale konnte schließlich der amtierende Weltmeister Uruguay mit 3:1 geschlagen und so der 3. Platz bei der WM erreicht werden.
Bei der Weltmeisterschaft 1958 in Schweden lief es weniger glücklich für die österreichische Mannschaft. Lospech – in der Finalrunde traf man auf den späteren Weltmeister Brasilien, den späteren Europameister Sowjetunion sowie auf England – und interne Zwistigkeiten verhinderten ein Weiterkommen Österreichs. Dennoch hielt die große Popularität im Lande an, unter dem neuen Trainer Karl Decker konnte in der „Decker-Ära“ zudem wieder für internationales Aufsehen gesorgt werden. Vor eine Rekordkulisse mit über 90.000 Zuschauern, ermöglicht durch den Ausbau des Praterstadions, konnten die Sowjetunion mit 3:1 und Spanien mit 3:0 geschlagen werden. Aus Geldmangel verzichtete jedoch der Verband auf eine Teilnahme an der Weltmeisterschaft 1962 in Chile, die Mannschaft zerfiel. Ein abruptes Ende der Erfolge Österreichs in der Nachkriegszeit bildete schließlich die klare 6:0-Niederlage gegen die Tschechoslowakei 1962, von der sich viele Spieler und Karl Decker selbst nicht mehr erholen konnten.
1962 – 1982: Wembley, Córdoba und Gijón
Nach dem Ende der Decker-Ära vermochte das Team lange Zeit nicht mehr an die alten Erfolge anzuschließen; diese beschränkten sich meist nur noch auf Überraschungssiege in einzelnen Spielen. Große Popularität in Österreich genießt in diesem Zusammenhang das Länderspiel gegen England im Londoner Wembley-Stadion am 20. Oktober 1965: Österreich gelang es als drittem Team des Kontinents, die englische Nationalmannschaft zu besiegen. Zwei Treffer beim 3:2-Sieg erzielte Toni Fritsch, der daraufhin den Spitznamen „Wembley-Toni“ erhielt. Im selben Jahr verpasste die österreichische Fußballnationalmannschaft allerdings erstmals in ihrer Geschichte die Qualifikation zur Weltmeisterschaft 1966, man scheiterte an Ungarn und der DDR. Im Sommer 1968 übernahm mit Leopold Stastny der slowakische Erfolgstrainer von Wacker Innsbruck die Nationalelf. Trotz der verpassten Qualifikation zur Weltmeisterschaft 1970 gegen Deutschland hielten Spieler und Verband am neuen Trainer fest und konnten nach fast zehn Jahren wieder mit konstanten Leistungen des Teams aufwarten. Von einer großen Fußballeuphorie getragen, verpasste die „Stastny-Truppe“ nach zwölf WM-losen Jahren in Österreich die Qualifikation zur Weltmeisterschaft 1974 in Deutschland nur knapp. Die Qualifikationsrunde beschloss das österreichische Team punktgleich und mit derselben Tordifferenz mit Schweden an erster Stelle, sodass ein Entscheidungsspiel zwischen diesen beiden Mannschaften um die Qualifikation in Gelsenkirchen ausgetragen werden sollte. Um genügend Zeit zur Vorbereitung zu haben, wurde eine Meisterschaftsrunde ausgesetzt und das Quartier in Deutschland bereits fünf Tage vor dem Entscheidungsspiel bezogen. Auf schneebedecktem Boden verlor das Team allerdings mit 1:2, vergab dabei zahlreiche Chancen, traf unter anderem die Latte. Im WM-Jahr 1974 blieb die Mannschaft zudem ungeschlagen.
„Da kommt Krankl (...) in den Strafraum – Schuss ... Tooor, Tooor, Tooor, Tooor, Tooor, Tooor! I wer' narrisch. Krankl schießt ein – 3:2 für Österreich! Meine Damen und Herren, wir fallen uns um den Hals; der Kollege Rippel, der Diplom-Ingenieur Posch – wir busseln uns ab. 3:2 für Österreich durch ein großartiges Tor unseres Krankl. Er hat olles überspielt, meine Damen und Herren. Und warten S' noch ein bisserl, warten S' no a bisserl; dann können wir uns vielleicht ein Vierterl genehmigen. (...) Jetzt hammas gschlagn!“ Berühmter Kommentar Edi Fingers beim „Wunder von Córdoba“ 1978. |
Aus gesundheitlichen Gründen trat Leopold Stastny schließlich vom Amt des Nationaltrainers zurück und übergab die Mannschaft an den Slowenen Branko Elsner, der nach der gescheiterten EM-Qualifikation 1976 aufgrund einer 0:1-Niederlage gegen Wales jedoch bald wieder entlassen wurde. Unter dem neuen Trainer Helmut Senekowitsch gelang schließlich im vierten Anlauf wieder die Qualifikation zur Weltmeisterschaft 1978 in Argentinien. Das entscheidende Spiel gegen die Türkei gewann Österreich mit 1:0, das Tor von Herbert Prohaska wurde als „Spitz von Izmir“ berühmt. Bei der Weltmeisterschaft in Argentinien konnte sich Österreich überraschend gegen Brasilien, Spanien und Schweden als Gruppensieger durchsetzen. Somit stieg die Mannschaft unter die besten acht Teams der Welt auf, verpasste den Einzug ins Finale allerdings nach Niederlagen gegen die Niederlande, die vom Österreicher Ernst Happel trainiert wurde, und Italien. Im letzten, für Österreich bedeutungslos gewordenen Spiel der Finalrunde traf die Mannschaft auf den amtierenden Weltmeister Deutschland, der allerdings mit einem Sieg noch den Einzug ins Finale hätte schaffen können. Im Vorfeld gab es zahlreiche Sticheleien seitens deutscher Medien und Spieler. Österreich gewann das Spiel mit 3:2, Hans Krankl traf zweimal, der Deutsche Berti Vogts zudem einmal ins eigene Tor. Dieses Spiel wird heute in Österreich als „Wunder von Córdoba“ bezeichnet, in Deutschland hingegen als „Schmach von Córdoba“.
Nachdem nach der erfolgreichen Weltmeisterschaft in Argentinien Helmut Senekowitsch sein Amt als Nationaltrainer, wie bereits zuvor angekündigt, zurückgelegt hatte, übernahm Karl Stotz das Team als Trainer. Ihm gelang zwar klar die Qualifikation zur Weltmeisterschaft 1982, er wurde aber nach internen Streitigkeiten mit dem Verband noch vor dem Turnier entlassen und Ernst Happel sollte ihn ersetzen. Anstelle des österreichischen Weltpokalsiegers trat allerdings das „Notduo“ Georg Schmidt und Felix Latzke. Die Qualifikationsrunde begann mit Siegen über Algerien und Chile, sodass im letzten Gruppenspiel gegen Deutschland eine knappe Niederlage zum Aufstieg reichte. Deutschland selbst brauchte allerdings nach der Niederlage gegen Algerien einen Sieg gegen Österreich. Entsprechend begnügten sich beide Mannschaften nach dem 1:0 für die Deutschen in der 11. Minute damit, den Ball im Mittelfeld für die restliche Spielzeit hin und her zu spielen. Österreich und Deutschland stiegen somit auf, die beiden Mannschaften hatten allerdings mit Manipulationsvorwürfen zahlreicher Fans zu kämpfen. Den erhofften Halbfinaleinzug verhinderte schließlich eine 0:1-Niederlage gegen Frankreich, Österreich schloss das Turnier in Spanien auf dem 8. Platz ab. Trotz dieses Erfolges spürte die Nationalmannschaft jedoch noch einige Jahre den Popularitätsverlust durch den sogenannten „Nichtangriffspakt von Gijón“.
1982 – 2006: Warten auf Erfolge
Nach den Weltmeisterschaften in Argentinien und Spanien beendeten sukzessive die Stammkräfte der österreichischen Nationalmannschaft ihre Karriere, was wiederum einen Leistungsabfall zu Folge hatte. Aufgrund der verpassten Qualifikation zur folgenden WM durch Niederlagen gegen Ungarn und die Niederlande mussten mit Erich Hof und Branko Elsner gleich zwei Trainer ihre Teamkarriere wieder beenden. Als Nachfolger wurde Josef Hickersberger präsentiert, der bis dato die U21-Nationalmannschaft betreut hatte. Hickersberger berief alte Routiniers wie Herbert Prohaska zurück ins Team und stellte zu ihnen neue junge Spieler wie Andreas Herzog, der bei seinem Debüt im Team erst drei Meisterschaftsspiele hinter sich hatte. Der Kurs des neuen Trainers war erfolgreich, Österreich qualifizierte sich für die Weltmeisterschaft 1990 in Italien. Das entscheidende Spiel gegen die DDR wurde mit 3:0 gewonnen, alle Tore schoss der neue Stürmerstar Toni Polster. Österreich musste allerdings bereits nach der Vorrunde nach knappen Niederlagen gegen Italien und die Tschechoslowakei sowie einem Sieg über die USA die Heimreise antreten, wobei man zunächst noch mit dem Aufstieg ins Achtelfinale rechnete. Nach dem damaligen Modus stiegen auch die „besten vier Dritten“ der Gruppenphase ins Achtelfinale auf. Da Österreich nur bei sehr unwahrscheinlichen Verläufen der anderen Gruppenspielen auf diesem Wege nicht ins Achtelfinale gekommen wäre, stellte ein ORF-Team zahlreiche Kameras auf, die die jubelnden Nationalspieler filmen sollten. Zwei Tage nach dem Sieg über die USA standen alle Achtelfinalisten fest, Österreich war nicht dabei.
Kurz nach der Weltmeisterschaft 1990 nahm Hickersbergers Teamkarriere ein „spektakuläres“ Ende. Mit der Nationalmannschaft verlor er in Landskrona gegen die Färöer-Inseln mit 1:0. Zum bislang letzten Auftritt kam die Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft 1998 in Frankreich, die Qualifikation hierfür wurde mit acht Siegen in zehn Spielen souverän bestanden, die entscheidenden Duelle mit Schweden konnten jeweils dank einem Tor von Andreas Herzog gewonnen werden. Das Team von Herbert Prohaska überstand jedoch die Vorrunde gegen Italien, Chile und Kamerun nicht, erzielte alle drei Treffer jeweils in der Nachspielzeit der zweiten Hälfte. Zurzeit trainiert wiederum Josef Hickersberger die Nationalmannschaft, der die Mannschaft von Hans Krankl nach der gescheiterten WM-Qualifikation 2006 übernahm. Aufgrund der automatischen Qualifikation als Gastgeber der Europameisterschaft 2008, gemeinsam mit der Schweiz, werden im Jahr 2006 und 2007 acht Freundschaftsspiele ausgetragen, um die „fehlenden“ Qualifikationsspiele zu ersetzen.
- Zur aktuellen Situation siehe auch: Österreichische Fußballnationalmannschaft/Länderspiele 2006
Trikots
Traditionell hatte die österreichische Fußballnationalmannschaft seit 1902 in weißen Leibchen, schwarzen Hosen und schwarzen Stutzen gespielt. Seit 2002 werden die bisherigen „Auswärtsdressen“ (rote Leibchen, weiße Hosen und rote Stutzen) als offizielles Trikot der österreichischen Mannschaft verwendet, auf Wunsch des damaligen Teamchefs Hans Krankl hin. Man hatte schon öfters Erfolg mit den Auswärtsdressen, unter anderem auch beim legendären Wunder von Córdoba. Zudem stimmt die Farbgebung mit der österreichischen Flagge (rot-weiß-rot) überein. Ein Grund dürfte wohl auch sein, dass man sich vom „großen Bruder“, der Mannschaft Deutschlands unterscheiden wollte, die ja schließlich immer schon in weißen Leibchen und schwarzen Hosen auf den Platz läuft. Teamausrüster des ÖFB ist seit über 30 Jahren die Firma Puma, die Wahl des Schuhwerks ist den Spielern freigestellt.
Turnierteilnahmen
Die Österreichische Nationalmannschaft konnte bisher bei Weltmeisterschaften noch keinen Titel gewinnen, verzeichnete aber mit dem dritten Platz bei der WM 1954 und dem vierten Rang bei der WM 1934 schöne Erfolge. Im Europapokal war das Team 1932 vor Italien siegreich, gab sich selbigen 1930 und 1935 nur knapp geschlagen. Bei Europameisterschaften der UEFA gab es mit einem Viertelfinale 1960 das beste Ergebnis, eine Endrunde wurde allerdings nie erreicht.
Teilnahme an Fußball-Weltmeisterschaften:
Jahr | Gastgeber | Ergebnis | S | U | N | Tore | Artikel |
---|---|---|---|---|---|---|---|
1934 | Italien | Platz 4 | 2 | 0 | 2 | 7:7 | Artikel |
1938 | Frankreich | Achtelfinale | 0 | 1 | 1 | 3:5 | Artikel |
1954 | Schweiz | Platz 3 | 4 | 0 | 1 | 17:12 | Artikel |
1958 | Schweden | Hauptrunde – Platz 15 | 0 | 1 | 2 | 2:7 | Artikel |
1966 | England | Qualifikationsrunde | - | - | - | - | - |
1970 | Mexiko | Qualifikationsrunde | - | - | - | - | - |
1974 | Deutschland | Qualifikationsrunde | - | - | - | - | - |
1978 | Argentinien | Finalrunde – Platz 7 | 3 | 0 | 3 | 7:10 | Artikel |
1982 | Spanien | Finalrunde – Platz 8 | 2 | 1 | 2 | 5:4 | Artikel |
1986 | Mexiko | Qualifikationsrunde | - | - | - | - | - |
1990 | Italien | Vorrunde | 1 | 0 | 2 | 2:3 | Artikel |
1994 | USA | Qualifikationsrunde | - | - | - | - | - |
1998 | Frankreich | Vorrunde | 0 | 2 | 1 | 3:4 | Artikel |
2002 | Japan und Südkorea | Relegationsrunde | - | - | - | - | - |
2006 | Deutschland | Qualifikationsrunde | - | - | - | - | - |
Anmerkung: Bei der WM 1938 trat Österreich de facto gemeinsam mit Deutschland als "großdeutsches Team" auf, die FIFA hielt trotzdem Österreich einen Turnierplatz frei, da sie die Auflösung des ÖFB nicht anerkannte.
Teilnahme an Fußball-Europapokalen:
Jahr | Ergebnis | S | U | N | Tore | Artikel |
---|---|---|---|---|---|---|
1930 | Platz 2 | 5 | 0 | 3 | 17:10 | - |
1932 | Sieger | 4 | 3 | 1 | 19:9 | - |
1935 | Platz 2 | 3 | 3 | 2 | 17:15 | - |
1953 | Platz 3 | 4 | 1 | 3 | 15:19 | - |
1960 | Platz 3 | 4 | 3 | 3 | 21:21 | - |
Teilnahme an Fußball-Europameisterschaften:
Jahr | Gastgeber | Ergebnis | S | U | N | Tore |
---|---|---|---|---|---|---|
1960 | Frankreich | Viertelfinale | 2 | 0 | 2 | 10:11 |
1964 | Spanien | Achtelfinale | 0 | 1 | 1 | 2:3 |
1968 | Italien | Qualifikationsrunde | - | - | - | - |
1972 | Belgien | Qualifikationsrunde | - | - | - | - |
1976 | Jugoslawien | Qualifikationsrunde | - | - | - | - |
1980 | Italien | Qualifikationsrunde | - | - | - | - |
1984 | Frankreich | Qualifikationsrunde | - | - | - | - |
1988 | Deutschland | Qualifikationsrunde | - | - | - | - |
1992 | Schweden | Qualifikationsrunde | - | - | - | - |
1996 | England | Qualifikationsrunde | - | - | - | - |
2000 | Belgien und Niederlande | Qualifikationsrunde | - | - | - | - |
2004 | Portugal | Qualifikationsrunde | - | - | - | - |
2008 | Österreich und Schweiz | Gastgeber | - | - | - | - |
Spieler und Trainer
Ehrungen
Anlässlich der Jahrhundertwende wurde im Jahre 1999 von der Kronen Zeitung eine Wahl zur Nationalelf des (20.) Jahrhunderts aufgerufen. Im selbigen Verfahren wird alljährlich auch Österreichs Fußballer des Jahres ermittelt. Die Siegermannschaft präsentiert sich wie folgt:
Walter Zeman | ||||
Robert Sara | Ernst Happel | Bruno Pezzey | ||
Gerhard Hanappi | Herbert Prohaska | Ernst Ocwirk | Andreas Herzog | |
Hans Krankl | Matthias Sindelar | Toni Polster |
- Walter Zeman: Der sprunggewaltige Welttorhüter 1953 verdiente sich in seiner Karriere unter anderem die Spitznamen Tiger von Glasgow und Panther von Budapest. Der Rapidler spielte in den 50ern für Österreich und war WM-Teilnehmer 1954. Er konnte sich vor Rudi Hiden, dem Tormann des Wunderteams, durchsetzten, der von den internationalen Experten des IFFHS allerdings besser eingeschätzt wurde.
- Robert Sara: Der Abwehrspieler der Austrianer war Kapitän der Córdoba-Mannschaft, bereitete unter anderem Krankls berühmtes „3:2“ mit einem 40-Meter-Pass vor und wurde auch ins All-Star-Team der Weltmeisterschaft gewählt.
- Ernst Happel: Der Rapidler Ernst Happel bestellte die Verteidigung bei Österreichs 54er-Team, machte sich international allerdings vor allem als Trainer einen Namen. Er gewann mit Feyenoord Rotterdam und dem Hamburger SV den Europapokal, wurde mit den Niederlanden Vizeweltmeister 1978.
- Bruno Pezzey: Der Vorarlberger spielte gemeinsam mit Robert Sara in der Abwehr der Córdoba-Mannschaft und nahm auch an der WM 1982 teil. Er ist vor allem durch seinen tragischen frühen Tod im Gedächtnis.
- Gerhard Hanappi: Der Wacker-Star und spätere Rapidler Gerhard Hanappi war mit 95 Teameinsätzen lange Zeit österreichischer Rekord-Nationalspieler, mit dem Team erreichte er unter anderem den dritten Platz 1954 in der Schweiz.
- Herbert Prohaska: Der Austrianer ist eine weiterer Spieler des Córdoba-Teams und WM-Teilnehmer 1982. Herbert Prohaska führte zudem auch das Team als Trainer zur WM 1998 in Frankreich.
- Ernst Ocwirk: Der Austria-Star der 50er Jahre war Mittelläufer und Ideengeber der 54er-Mannschaft. Er selbst war gleich zwei Mal Kapitän der Weltauswahl.
- Andreas Herzog: Der Rekordinternationale von Rapid nahm 1990 und 1998 für Österreich an zwei Weltmeisterschaften teil, trug durch seine entscheidenden Tore gegen Schweden insbesondere zur Qualifikation für Frankreich '98 teil.
- Hans Krankl: Hans Krankl war der Star aus österreichischer Sicht bei der WM 1978 in Argentinien, wurde im selben Jahr zudem als bester Torschütze Europas ausgezeichnet. Der Rapidler hatte als Nationaltrainer Anfang der 2000er allerdings weniger Erfolg.
- Matthias Sindelar: Der „Papierene“ gilt bis heute als der wohl größte Spieler der österreichischen Fußballgeschichte. Er war der Kapitän des Wunderteams und verhalf seiner Austria zu zwei Mitropacupsiegen.
- Toni Polster: Der Stürmer der Austria ist mit 44 Toren österreichischer Rekordtorschütze und zweifacher WM-Teilnehmer 1990 und 1998. 1987 wurde er als bester Torschütze Europas ausgezeichnet.
Rekordler
In Österreich sind und waren die Titel des Rekordspielers sowie des Rekordschützen seit jeher sehr begehrt, wobei man bedenken muss, dass heutzutage weitaus mehr Länderspiele alljährlich stattfinden als in den Anfangsjahren des Fußballs. Beide Rekorde hielt lange Zeit Jan Studnicka, der bis 1917 in 28 Spielen 17 Tore erzielte. Als Erster die 40er-Marke erreichte Josef Brandstätter mit 42 Partien 1924, Josef Blum verbesserte 1932 auf 51 Spiele. Seit 1962 galt Gerhard Hanappis Rekord von 93 Spielen für Österreich lange Zeit als unerreichbar, erst vor einigen Jahren überholten ihn Andreas Herzog und Toni Polster.
Eine neue Torebestmarke setzten nach Studnicka 1934 Hans Horvath und Anton Schall mit 28 Treffer (in ebenfalls nur 28 Spielen), die ebenfalls bis zu Hans Krankls Bestleistung in den 80er Jahren hielt, danach allerdings noch einmal von Toni Polster überboten wurde. Eine bekannte Anekdote in Österreich erzählt hierzu, wie Hans Krankl bei einem Länderspiel auf der Tribüne zu seinem Sohn gesagt haben soll, als er im Programmheft die Rekordliste der ÖFB-Torjäger fand, die er mit 34 Toren überlegen anführte: „Schau her, Bua! Horvath – tot, Hof – spüüt nimma, Schall – tot, Sindelar – tot, Zischek – tot, Schachner – trifft nix mehr, Polster – trifft nix mehr. Wer soll mi do überholen?“.
Rekordspieler | |||
---|---|---|---|
Spiele | Spieler | Zeitraum | Tore |
103 | Andreas Herzog | 1988–2003 | 26 |
95 | Anton Polster | 1982–2000 | 44 |
93 | Gerhard Hanappi | 1948–1962 | 12 |
86 | Karl Koller | 1952–1965 | 5 |
84 | Friedrich Koncilia | 1970–1985 | 0 |
Bruno Pezzey | 1975–1990 | 9 | |
83 | Herbert Prohaska | 1974–1989 | 10 |
69 | Hans Krankl | 1973–1985 | 34 |
68 | Heribert Weber | 1976–1989 | 1 |
65 | Peter Stöger | 1988–1999 | 15 |
Rekordschützen | |||
---|---|---|---|
Tore | Spieler | Zeitraum | Spiele |
44 | Anton Polster | 1982–2000 | 95 |
35 | Hans Krankl | 1973–1985 | 69 |
28 | Erich Hof | 1957–1969 | 37 |
Hans Horvath | 1924–1934 | 46 | |
Anton Schall | 1927–1934 | 28 | |
27 | Matthias Sindelar | 1926–1937 | 43 |
26 | Andreas Herzog | 1988–2003 | 103 |
24 | Karl Zischek | 1931–1945 | 40 |
23 | Walter Schachner | 1976–1994 | 64 |
22 | Theodor Wagner | 1946–1957 | 46 |
Anmerkung: Eine vollständige Liste der Rekordnationalspieler mit 40 oder mehr Ländermatches sowie der Rekordnationalschützen mit 10 oder mehr Länderspieltoren findet sich hier.
Aktuelle Nationalspieler
Der seit 1. Jänner 2006 für die Nationalmannschaft verantwortliche Teamchef Josef Hickersberger berief bisher 40 Spieler in das Team ein, von denen bislang 35 zu einem Einsatz kamen. 14 Fußballer wurden erstmals in einen Länderspielkader einberufen, zehn davon feierten im Laufe des Länderspieljahres ihr Debüt in der Nationalmannschaft. Nicht mitgezählt werden Spieler die ihrer Einberufung aufgrund von Verletzungen nicht nachkommen konnten.
Stand: Inklusive dem Länderspiel gegen Schweiz am 11. Oktober 2006.
Name | Geburtstag | Spiele | Tore | Verein | Debüt | |||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Tor | ||||||||
Jürgen Macho | 24. August 1977 | 8 | 0 | 1. FC Kaiserslautern | 2002 | |||
Thomas Mandl | 7. Februar 1979 | 13 | 0 | VfB Admira Wacker Mödling | 2002 | |||
Helge Payer | 9. August 1979 | 11 | 0 | SK Rapid Wien | 2003 | |||
Andreas Schranz | 2. Mai 1979 | 6 | 0 | Grazer AK | 2004 | |||
Abwehr | ||||||||
Andreas Dober | 31. März 1986 | 3 | 0 | Rapid Wien | 2005 | |||
Johannes Ertl | 13. November 1982 | 4 | 0 | Austria Wien | 2006 | |||
Ferdinand Feldhofer | 23. Oktober 1979 | 11 | 0 | FC Wacker Tirol | 2002 | |||
Ronald Gercaliu | 12. Februar 1986 | 4 | 0 | SK Sturm Graz | 2005 | |||
Martin Hiden | 11. März 1973 | 36 | 1 | Rapid Wien | 1998 | |||
Andreas Hölzl | 16. März 1985 | 0 | 0 | FC Wacker Tirol | - | |||
Andreas Ibertsberger | 27. Juli 1982 | 7 | 1 | SC Freiburg | 2004 | |||
Markus Katzer | 11. Dezember 1979 | 7 | 0 | Rapid Wien | 2003 | |||
Emanuel Pogatetz | 16. Jänner 1983 | 23 | 1 | FC Middlesbrough | 2002 | |||
Mario Sonnleitner | 8. Oktober 1986 | 0 | 0 | Grazer AK | - | |||
Joachim Standfest | 30. Mai 1980 | 15 | 1 | Grazer AK | 2003 | |||
Martin Stranzl | 16. Juni 1980 | 34 | 2 | Spartak Moskau | 2000 | |||
Hannes Eder | 5. September 1980 | 2 | 0 | FC Wacker Tirol | 2006 | |||
György Garics | 8. März 1984 | 2 | 1 | SSC Neapel | 2006 | |||
Mittelfeld | ||||||||
René Aufhauser | 21. Juni 1976 | 35 | 5 | Red Bull Salzburg | 2002 | |||
Christian Fuchs | 7. April 1986 | 3 | 0 | SV Mattersburg | 2006 | |||
Andreas Ivanschitz | 15. Oktober 1983 | 25 | 3 | Panathinaikos Athen | 2003 | |||
Zlatko Junuzović | 26. September 1987 | 3 | 0 | Grazer AK | 2006 | |||
Markus Kiesenebner | 21. April 1979 | 11 | 1 | Austria Wien | 2004 | |||
Christoph Leitgeb | 4. April 1985 | 6 | 0 | SK Sturm Graz | 2006 | |||
Stefan Lexa | 1. November 1976 | 5 | 0 | 1. FC Kaiserslautern | 2001 | |||
Michael Mörz | 2. April 1980 | 7 | 0 | SV Mattersburg | 2005 | |||
Thomas Prager | 13. September 1985 | 6 | 1 | SC Heerenveen | 2006 | |||
Klaus Salmutter | 3. Jänner 1984 | 0 | 0 | SK Sturm Graz | - | |||
Yüksel Sariyar | 1. August 1979 | 3 | 1 | FC Superfund | 2005 | |||
Paul Scharner | 11. März 1980 | 15 | 0 | Wigan Athletic | 2002 | |||
Bozo Kovacevic | 24. Dezember 1979 | 7 | 0 | FC Superfund | 2002 | |||
Manuel Ortlechner | 4. März 1980 | 1 | 0 | FC Superfund | 2006 | |||
Gernot Plassnegger | 23. März 1978 | 1 | 0 | Rapid Wien | 2006 | |||
Markus Weissenberger | 8. März 1973 | 24 | 1 | Eintracht Frankfurt | 1999 | |||
Veli Kavlak | 3. November 1987 | 0 | 0 | Rapid Wien | - | |||
Sturm | ||||||||
Muhammet Akagündüz | 11. Jänner 1978 | 8 | 1 | Kayserispor | 2002 | |||
Marc Janko | 25. Juni 1983 | 2 | 0 | Red Bull Salzburg | 2006 | |||
Sanel Kuljic | 10. Oktober 1977 | 7 | 2 | FC Sion | 2005 | |||
Roland Linz | 9. August 1981 | 19 | 5 | Boavista Porto | 2002 | |||
Roman Wallner | 4. Februar 1982 | 23 | 5 | Austria Wien | 2001 |
Liste der Nationalspieler
Eine Liste aller 757 Nationalspieler sowie ein Aufzählung von Österreichern in anderen Nationalmannschaften findet sich unter Liste der Fußball-Nationalspieler Österreichs.
Trainer
Der Teamchef der österreichischen Fußballnationalmannschaft wird vom ÖFB ernannt und trainiert sowie betreut sein Team bei Länderspielen. Außerdem kann der Teamchef über die Einberufung von Spielern ins Nationalteam entscheiden. Dies wurde ursprünglich vom 12. Oktober 1902 bis zum 14. Juni 1913 vom Österreichischen Fußballverband beziehungsweise dessen Vorgängern selbst durchgeführt, zurzeit hat diese Position Josef Hickersberger inne, der bereits das Team bei der Weltmeisterschaft 1990 betreut hatte. Einen Überblick über alle Trainer der Nationalmannschaft in ihrer Geschichte gibt es unter „ÖFB-Teamchef“,
Spielstätten

Die große Popularität des Fußballs führte bereits in der Frühzeit der österreichischen Fußballgeschichte zum Bau großer Stadien, die Errichtung eines eigenen Stadions für die Nationalmannschaft blieb jedoch lange Zeit meist im Planungsstadium stecken. Die ersten Länderspiele trug die Nationalmannschaft auf den größten Plätzen der Wiener Vereine aus. In den ersten Jahren handelte es sich hierbei um die Spielstätten des Wiener AC und der Cricketer im Prater, das Debütländerspiel Österreichs fand 1902 bei erstgenanntem Verein statt. Da sich die „großen Vereine“ öfters weigerten, Spieler und Plätze dem Verband zur Verfügung zu stellen, mussten mehrere Länderspiele auf den kleinen Rudolfsheimer Platz verlegt werden, der zudem ein starkes Gefälle aufwies. Mit steigenden Zuschauerzahlen bei den Länderwettkämpfen und wachsender Popularität des Teams bewarben sich jedoch zunehmend mehr Vereine um die Austragung der österreichischen Länderspiele, die auch in diesem Hinblick neue Stadien mit großem Zuschauerraum errichteten. So eröffnete der 1. Simmeringer SC im Mai 1920 ein neues Stadion für etwa 50.000 Besucher, welches neben den Meisterschaftsspielen auch der Nationalmannschaft als Heimstadion dienen sollte. Zu einem ersten langjährigen Heimstadion wurde jedoch die Wiener Hohe Warte, das Vereinsstadion der Vienna, welches ein Jahr später als damals größtes und modernstes Fußballstadion Europas eröffnet wurde. Die Hohe Warte war ein reines Naturstadion und fasste offiziell über 80.000 Zuschauer.
Zur 2. Arbeiter-Olympiade 1931 wurde mit dem Praterstadion, heute Ernst-Happel-Stadion, das heute größte Stadion Österreichs eröffnet. Zur Nachnutzung wurde es der österreichischen Fußballnationalmannschaft übergeben, die es bis heute als Heimstadion verwendet. Das erste Länderspiel im neuen Stadion wurde zwischen Österreich und Deutschland angesetzt, es sollte die Revanche für die kurz zuvor ereilte 0:6-Heimniederlage der deutschen Nationalelf werden. Österreich konnte sich allerdings abermals deutlich mit 5:0 durchsetzten, das erste Länderspieltor im neuen Stadion erzielte Matthias Sindelar bereits in der 2. Spielminute. Das Ernst-Happel-Stadion ist heute von der UEFA als 5-Sterne-Stadion ausgezeichnet. Es fasste einst 90.000 Zuschauer, mittlerweile sind die Sitzplätze allerdings auf knapp 50.000 reduziert. Bei Freundschaftsspielen wechselte das Team zunehmend öfters in kleinere Stadien in die Bundesländer aus, um sich auch dort den Fans zu präsentieren. Das erste Heimländerspiel außerhalb Wiens fand 1968 auf der Linzer Gugl statt, seitdem diente auch der Innsbrucker Tivoli, das Lehener Stadion in Salzburg sowie das Stadion Liebenau in Graz als Austragungsort von Länderspielen.
Amateur-Nationalmannschaft
Von der Zeit der Einführung des Berufsspielertums in Österreich 1924 bis zur Annexion 1938 wurde eine eigene Amateur-Nationalmannschaft geführt. Diese sollte vor allem Spielern aus den Bundesländern die Möglichkeit geben, an internationalen Begegnungen mitzuwirken, da diese damals nicht mit ihren Vereinen an der professionelle Meisterschaft teilnahmen. Ein erstes offizielles Länderspiel der Amateurauswahl fand am 25. September 1927 in Budapest gegen Ungarn statt, jedoch wurden pro Jahr nicht mehr als durchschnittlich zwei internationale Begegnungen ausgerichtet. Für Aufsehen sorgte der Plan, die Amateur-Elf zu den Olympischen Sommerspielen 1936 nach Berlin zu entsenden, da die professionelle Mannschaft von allen Olympischen Spielen ausgeschlossen war. Trainer Jimmy Hogan und Ludwig Hussak bildeten somit aus ausschließlich drittklassigen Spielern eine Mannschaft für Berlin, die anfangs mit viel Spott betrachtet wurde. Die Amateur-Nationalmannschaft erreichte jedoch das Finale, in dem sie Italien in einem harten Spiel nur knapp mit 1:2 in der Verlängerung unterlagen. Mit dem Silbermedaillengewinner Franz Fuchsberger schaffte zudem ein „Provinzler“ direkt den Sprung ins „Profi-Nationalteam“. Den Erfolgen der Amateure wurde schließlich mit der Einführung eines bundesweiten professionellen Meisterschaftsbetriebes Rechnung getragen, sodass die österreichische Amateur-Nationalmannschaft letztmals am 19. September 1937 in Wien beim 6:3-Sieg über Ungarn auflief.
Gesellschaftliche Bedeutung
In den Anfangszeiten der Nationalmannschaft wurde dieser noch wenig Beachtung geschenkt. Die großen Wiener Vereine weigerten sich oft, ihre Spieler zu Verfügung zu stellen. Die Zeitungen widmeten den Länderspielen kaum mehr als zwanzig Zeilen. Das Interesse am Team stieg allerdings schlagartig, als 1909 bei den österreichisch-ungarischen Duellen der Anfangszeit eine große Anzahl ungarischer Schlachtenbummler nach Wien zu einem Länderspiel kam, was die Wiener aus ihrer Gleichgültigkeit gegenüber dem Team aufweckte. Bald identifizierte man sich zunehmend mit dem Team. Einen ersten Höhepunkt nahm diese Entwicklung während der Zeit zwischen den Weltkriegen sowie in der Nachkriegszeit. Die großen Erfolge der österreichischen Nationalmannschaft waren einerseits eine willkommene Abwechslung in der Zeit der hohen Arbeitslosigkeit und politischen Unruhen, andererseits stärkten sie das österreichische Selbstbewusstsein. Der damalige Unterrichtsminister Felix Hurdes schreib beispielsweise zum 50-jährigen Verbandsjubiläum: „[...] Die Tatsache, daß Österreich, international gesehen, im Sport eine Stellung einnimmt, die manche Nation hinter sich läßt, deren Sportler unter wesentlich günstigeren Lebensbedingungen arbeiten, hat entscheidend dazu beigetragen, dem Namen Österreich in der Welt Achtung zu verschaffen.“ Die Erfolge des Teams gingen in dieser Zeit stets mit den Erfolgen der Vereine einher, wobei in den vergangenen Jahrzehnten zunehmend bevorzugt Legionäre in das Team einberufen wurden. Bis heute ist die Nationalmannschaft sehr populär geblieben, Schlagwörter wie „Córdoba“ sind auch dem nicht-fußballinteressierten Österreicher ein Begriff.
Literatur
- Johann Skocek: Das Spiel ist das Ernste. Ein Jahrhundert Fußball in Österreich. Echomedia, Wien 2004. ISBN 3901761330
- Peter Linden, Karl H. Schwind: 100 Jahre ÖFB. Lindeverlag, Wien 2004. ISBN 3-7142-0009-6
- Anton Egger: Österreichs Fußballänderspiele – Chronik 1902–1993. Anton Egger, Wasendorf 1994. ISBN 3-9500-332-0-3
- Karl Kastler: Fußballsport in Österreich. Trauner, Linz 1972. ISBN 3-85320-111-3
Weblinks