Progressive Metal
Progressive Metal | |
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stilistische Ursprünge: | Progressive Rock, Heavy Metal, Elemente aus allen Stilrichtungen des Metal |
kultureller Ursprung: | Mitte der 1980er in den USA |
Typische Instrumentierung: | E-Gitarre - E-Bass - Schlagzeug - Keyboard |
Pionierbands: | Dream Theater - Fates Warning - Queensrÿche - Watchtower |
beeinflusste Genres: | Black Metal - Death Metal |
verwandte Themen | |
Metal - Heavy Metal - Progressive Rock |
Progressive Metal ist eine Synthese aus Heavy Metal und Progressive Rock, die sich seit den 1990er Jahren großer Popularität erfreut. Erste Berührungen zwischen diesen beiden Strömungen gab es allerdings bereits Anfang der 80er.
Stilistische Merkmale
Progressive Metal zeichnet sich meist durch einen komplizierten Aufbau (kunstvolle Verknüpfung mehrerer Themen, Breaklastigkeit, häufige Tempowechsel, komplizierte Perkussion und Rhythmik), instrumententechnische Finesse (Virtuosität der Musiker, z. B. John Petrucci) und nicht selten auch Überlänge (z. B. A Change of Seasons oder Octavarium von Dream Theater oder The Odyssey von Symphony X, alle ca. 24 min.) der Songs aus. Gerne wird versucht, dem hohen musikalischen Anspruch ein textliches Gegengewicht in Form von epischen Textkonzepten und Konzeptalben zu geben. Beispiele hierfür sind Scenes From A Memory von Dream Theater, Operation: Mindcrime von Queensrÿche oder Be von Pain of Salvation.
Außerdem wird das Instrumentenspektrum gegenüber dem klassischen Metal häufig erweitert. Während Synthesizer nahezu fester Bestandteil der meisten Progressive-Metal-Formationen ist, finden sich nicht selten auch verschiedene Streich-, Blas- und ethnische Instrumente, die in die Kompositionen und den Ensemblesound integriert sind und nicht lediglich als Gimmick dienen.
Geschichte
Schon früh gab es Verbindungen zwischen Progressive Rock und Hard Rock, so enthielt bereits in den 70er Jahren die Musik von Hard Rock Bands wie King Crimson, Rush und Led Zeppelin einige progressive Elemente.
Mitte der 80er Jahre überschritten die Bands Queensrÿche, Fates Warning und Watchtower die Grenze zum Metal. Während Fates Warning und Watchtower in ihrer Musik Elemente des Thrash Metal aufnahmen, lehnten sich Queenrÿche stärker an den klassischen Heavy Metal an, der mit orchestralen Passagen verbunden wurde.
Aufgrund des großen Erfolgs dieser Bands in der Metal-Subkultur, entwickelte sich Ende der 80er Jahre eine zweite Welle von Progressive-Metal-Bands. Die bis heute Erfolgreichste dieser Bands, die auch heute noch große kommerzielle Erfolge erzielt, ist Dream Theater, deren Debütalbum 1989 erschien. Insbesindere der Erfolg ihres Albums Images and Words in den 90er Jahren legte den Grundstein für die zweite Welle von Progressive-Metal-Bands. Bands wie Pain of Salvation, Symphony X oder Ayreon wurden zu dieser Zeit gegründet und beeinflussten das Genre massgeblich. Pain of Salvation brachten Einflüsse aus dem Progressive Rock der 70er Jahre in ihre Musik ein, Ayreon hingegen kombinierten typische Progressive-Metal-Strukturen mit Rock Operas. Symphony X schließlich schlugen die Brücke zwischen Power Metal und Progressive Metal. Alle 4 Bands werden heute von vielen neuen Progressive-Metal-Bands als Inspirationsquelle genannt.
Bis heute gibt es viele Bandgründungen im Bereich des Progressive Metal, die oftmals auch Aspekte aus anderen Metalgenres aufgreifen, beziehungsweise progressive Elemente in andere Metalgenres einbringen und somit Subgenres erschließen. Die anhaltende Popularität des Progressive Metal wird auch durch den Fortbestand früher Genregrößen wie Queensrÿche, Fates Warning und Dream Theater gesichert.
Subgenres
Nach 1989 entstanden viele weitere Progressive-Metal-Bands, von denen einige auch extremere Metal-Stilrichtungen in ihre Musik einfließen ließen. Es lassen sich dabei vor allem zwei Subgenres beobachten, nämlich der Progressive Death Metal und der Progressive Black Metal.
Als Vorreiter des Progressive Black Metal gilt die norwegische Band Emperor, die schon auf ihrem zweiten Album Anthems to the Welkin at Dusk Elemente des Progressive Metal aufgriffen. Dieses Subgenre ist in der Black-Metal-Szene jedoch sehr umstritten und wird großteilig abgelehnt. Daher ist der Progressive Black Metal in erster Linie eine Randerscheinung, die außer Emperor keine kommerziell erfolgreichen Bands aufweisen kann.
Anders als der Progressive Black Metal stößt der Progressive Death Metal innerhalb der Szene auf weniger Ablehnung. So verbinden Genregrößen wie Death, Meshuggah und Atheist die musikalische Komplexität von Progressive Metal mit Growling und stark verzerrten Gitarren, wie sie im Death Metal üblich sind. Anders als Bands wie Opeth und Disillusion, die melodische, teils balladeske Elemente in ihre Musik integrieren, können diese Bands allerdings außerhalb der Death-Metal-Szene kaum Erfolge verbuchen.
Stilprägende Bands
Als Pioniere dieses Genres gelten:
Etablierte Größen des Genres sind:
Für eine Liste aller in der Wikipedia vertretenen Progressive-Metal-Bands siehe Kategorie:Progressive-Metal-Band
Weblinks
- Babyblaue Seiten deutschsprachige Prog-Enzyklopädie
- PerfectProg.Com ProgMetal-Guide (engl.)