Zum Inhalt springen

Johannes Mario Simmel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 21. Dezember 2006 um 12:55 Uhr durch 87.163.6.195 (Diskussion) (Auszeichnungen). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Johannes Mario Simmel (* 7. April 1924 in Wien) ist ein österreichischer Schriftsteller.

Simmels Eltern stammten aus Hamburg. Sein Vater Walter Simmel war Chemiker, seine Mutter Lisa geb. Schneider Lektorin bei der Filmgesellschaft Wien-Film. Er wuchs in Österreich und England auf und machte nach der Reifeprüfung (Matura) eine Ausbildung zum Chemieingenieur. Während des Krieges wurde er in der elektrochemischen Forschungsabteilung des Elektrokonzerns Kapsch eingesetzt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete er zunächst als Journalist, Übersetzer und Dolmetscher für die US-Militärregierung. Bei der „Welt am Abend“ verfasste er als Kulturredakteur Filmkritiken und Feuilletons. 1947 veröffentlichte er seine erste Novellensammlung unter dem Titel Begegnung im Nebel. Ab 1950 war Simmel für die Illustrierte „Quick“ in München tätig. In ihrem Auftrag unternahm er Reporterreisen durch Europa und nach Übersee.

Simmel schrieb unter verschiedenen Pseudonymen Tatsachenberichte und Serienromane. Zwischen 1950 und 1962 verfasste er allein oder mit anderen Autoren insgesamt 22 Drehbücher. Nach seinem ersten großen Erfolg mit der „Quick“-Serie Es muss nicht immer Kaviar sein (1960) widmete er sich vor allem dem Schreiben von Unterhaltungsromanen, die sich aber jeweils mit aktuellen gesellschaftspolitisch relevanten Themen auseinandersetzten wie etwa Gewalt gegen Ausländer, Drogenhandel oder Genmanipulation. Dabei waren journalistische Recherchen an den Schauplätzen und im Milieu, in dem seine Romane spielten, die Grundlage.

Leitmotive in vielen seiner Werke sind die Relativierung von Gut und Böse und ein leidenschaftlicher Pazifismus. Seit Jahrzehnten gehört er zu den meistgelesenen Autoren im deutschsprachigen Raum. Zahlreiche Werke wurden von Regisseuren wie Alfred Vohrer und Roland Klick verfilmt.

Simmels Werke wurden von der Kritik lange Zeit als „Trivialliteratur“ etikettiert. Erst mit dem Roman Doch mit den Clowns kamen die Tränen (1987) fand er allgemeine Anerkennung. Dreimal verheiratet, lebt er heute in Zug in der Schweiz und hat seine Schriftstellertätigkeit inzwischen weitgehend eingestellt.

Auszeichnungen

Bekannte Werke

Filmographie

Drehbücher

Filme nach Werken von Johannes Mario Simmel