Adria (Venetien)
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Adria - italienisch Città di Adria ist eine kleine italienische Stadt im Norden des Po-Deltas in der Nähe der Etsch, gelegen in der italienischen Provinz Rovigo in Venetien.
Adria hat 20.551 Einwohner (Stand am 31. Januar 2006). In der Stadt gibt es ein archäologisches Museum.
Geschichte
Als etruskische Stadt in der Poebene war Adria in vorchristlicher Zeit bedeutsam, so bedeutsam, dass antike Historiografen behaupteten, das Adriatische Meer soll nach der Stadt Adria benannt worden sein.
Die archäologische Überlieferung setzt mit einer Pfahlbausiedlung in Adria ein, etruskische, griechische und venetische Bevölkerungelemente werden dabei sichtbar, die vielleicht auf eine paläovenetische Ansiedlung als Ursprung hinweisen. Adria war seit dem Ende des 6. Jahrhunderts wohl eine überwiegend von Etruskern bewohnte Handelsstadt mit einem Hafen im Innern einer Lagune sowie einem fruchtbaren Hinterland. Der Stadtstaat musste sich im 5. Jahrhundert gegen die Konkurrenz des benachbarten Spina (bei Ravenna) behaupten, ab der Mitte dieses Jahrhunderts ist ein Niedergang Adrias feststellbar. Der syrakusanische Tyrann Dionysius II. (405-367 v. Chr.) gründete in Adria zu Beginn des 4. Jahrhunderts eine Kolonie, um die Kontrolle des Adriatischen Meeres durch die sizilische Polis zu verstärken. Gegen oder um die Mitte des 4. Jahrhunderts geriet Adria unter keltische Herrschaft, im 2. Jahrhundert v. Chr. ist ein Romanisierungsprozess feststellbar. Der Ort hatte Anschluss an das römische Straßensystem, u.a. nach Rimini (Via Popillia, 131 v. Chr.) und Padua (Via Annia, 128 v. Chr.). Im endenden 2. oder im 1. vorchristlichen Jahrhundert ist Adria römisches Municipium geworden, wie alle Veneter besaßen auch die Einwohner Adrias mithin das römische Bürgerrecht. Im 2. nachchristlichen Jahrhundert endete dann im Wesentlichen die Geschichte der Hafenstadt, der Hafen verlandete, Ravenna übernahm zunehmend die Funktionen Adrias, Adria selbst liegt heute über 15 km vom Meer entfernt.
Berühmte Personen aus Adria
- Fernando Previtali, ein Dirigent, Komponist und Musikschriftsteller
Literatur
- Giovannangelo Camporeale: Die Etrusker. Geschichte und Kultur, Düsseldorf-Zürich 2003, S.521-527
Weblinks