Blechdose
Blechdosen erfreuen sich als beliebter dauerhaft stabiler Aufbewahrungsort. In den Anfängen wurde in Schanierdeckeldosen Tabak und Tee aufbewahrt. Als dauerhafte Verpackung wurde dann auch Kakaopulver und anderes darin verpackt. Als langnachwirkender Werbeträger überdauern viele Dosen in unseren Regalen mit historischen Emblemen.
Speziell die Konservendosen sind Lebensmitteldosen aus Weißblech oder verzinktem Stahl, die mit Bördelung, früher Lötung verschlossen werden. 1804 vom Pariser Konditor und Zuckerbäcker François Nicolas Appert erfunden, dann am 25. April 1810 von dem Engländer Peter Durand zum Patent angemeldet.
Vorgeschichte
Historisch interessant ist, dass die ersten Weltkriege erst durch die Erfindung der Konservendose möglich wurden, da diese den Nachschub wesentlich unempfindlicher machte sowie wochenlange Stellungskriege erst ermöglichte.
Bis dato musste bei Feldzügen und Schlachten immer ein erheblicher Truppenteil dazu abgestellt werden um Vieh und Lager von Bauern zu plündern, damit einer Truppe von mehreren tausend Mann täglich die Verpflegung gesichert war.
Deshalb schrieb Napoleon aufgrund seiner militärstrategischen Überlegungen einen Preis aus für eine "Lebensmittelaufspeicherung" mit der er seine Truppen während den Feldzügen versorgen kann. Nicolas-François Appert (1749-1841) gelingt es. Er ist ein französischer Koch, der die englische Erfindung der Tabakdose oder der Früh-Konservendose kannte und diese mit der Hitzesterilisation kombiniert. Appert kocht in der Dose die Lebensmittel ab, nachdem er diese zugelötet hat. 1810 veröffentlichte Appert seine Methode „von der Kunst tierische und pflanzliche Substanzen mehrere Jahre lang zu konservieren“. Als nächstes setzt auch die Royal Navy diese Methode ein und verpflegt Matrosen mit Konserven.
Haltbarkeit
Vor der Einführung des Kunststoffüberzugs war das Umfüllen erforderlich, da nach Luftzutritt durch Öffnen die Doseninnenseite mit dem (sauren) Doseninhalt reagierte. Aufgeblähte Konservendosen (Bombagen) müssen weggeworfen werden. Der Genuss des Inhalts kann eine lebensbedrohliche Vergiftung, Botulismus bewirken.
Heutige Konservendosen sind gewöhnlich innen mit einem Kunststoffüberzug versehen. Ein Umfüllen aus diesen Dosen nach dem Öffnen ist daher nicht mehr nötig und bewirkt auch keine Verbesserung der Haltbarkeit.
Man sieht dies nur noch vereinzelt gelegentlich bei Mandarinen- und Ananasdosen aus Übersee.
Technischer Aufbau
Weißblech ist ein dünnes Stahlblech, dessen Oberfläche durch ein Schmelztauchverfahren oder elektrolytisch mit Zinn beschichtet wurde.
Eine Schicht von ca. 0,3 µm Zinn, das entspricht etwa 2 g/m², genügt, um den Stahl durch Versiegelung vor Korrosion zu schützen. Etwa 70 Prozent des hergestellten Weißblechs werden im Lebensmittelbereich für die Herstellung von Konservendosen und Getränkedosen verwendet.
Neben dem sogenannten Weißblech wird für Konservendosen auch Aluminium verwendet.
Die Aussenlackierung und Prägung wird bei größeren Stückzahlen vor der eigentlichen Dosenfertigung in das Rohblech eingebracht. Kleine Stückzahlen von Promotiondosen können auch nachträglich geprägt werden, oder mit Tampondruck bedruckt werden. Eher neu ist das inzwischen verfügbare nachträgliche Verfahren der Laserbeschriftung von Blechdosen.
Internationale Bezeichnung "Tin"
Tin, das englische Wort für Dose bzw. Konservenbüchse ist mit dem Wort Zinn verwandt. Zu dünner Folie gewalzt nennt man es auch Stanniol, hier ist Zinn im 20. Jahrhundert durch das viel preiswertere Aluminium verdrängt worden. Bei manchen Farbtuben und Weinflaschenverschlüssen kommt uns Zinn noch entgegen.
Dosenöffner
Bis zum Erlass eines Dosenöffner-Patents dauerte es jedoch bis zum Jahre 1858. Bis dahin wurden die Dosen mit Hammer und Meissel aufgestemmt, im Krieg angeblich mit dem Bajonett. Besonders gefährlich war Blei zum Löten zu verwenden. Einige Schiffsbesatzungen und Expeditionsteilnehmer kamen in den Anfängen durch Bleivergiftungen um.