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Benutzerin:Ktiv/Baustelle3

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Erste Seite der 2012 entdeckten griechischen Psalmen-Homilien des Origenes in einem byzantinischen Manuskript des 12. Jahrhunderts (BSB Cod. graec. 314, fol. 1 r)

Origenes (* 185 in Alexandria; † 253 oder 254 wahrscheinlich in Tyros) war ein Bibelkommentator und Platoniker. Er erreichte als erster Christ das Niveau kaiserzeitlicher Philologie und Philosophie. Origenes’ Biografie folgte den Stationen eines typischen Gelehrtenlebens mit Ausbildung, Reisen und selbständigem Schulbetrieb, unterschied sich aber auch davon durch die Rechtsunsicherheit, von der Origenes ebenso wie seine Mitchristen betroffen war.

Erste Bekanntheit gewann Origenes in seiner Heimatstadt, wo er eine freie Philosophenschule leitete. Sein Leben war asketisch-karg, bis er Ambrosius als Mäzen gewann, der seine schriftstellerische Tätigkeit fortan finanzierte und durch eigene Buchwünsche beeinflusste. Ein Konflikt mit dem Bischof von Alexandria veranlasste Origenes, sich in Caesarea Maritima niederzulassen, wo er eine Bibliothek mit angeschlossenem Skriptorium aufbaute und eine Schule leitete. Ein großes philologisches Projekt des Skriptoriums von Caesarea war die Hexapla, eine 40 Bände umfassende Synopse des hebräischen Bibeltextes mit mehreren griechischen Übersetzungen. Origenes bearbeitete fast alle biblischen Bücher in Kommentaren, Scholien oder Predigten (Homilien); er war der erste Christ, der Bücher des Alten Testaments fortlaufend kommentierte und im Neuen Testament der erste Kommentator der Evangelien und des Römerbriefs. In jungen Jahren verfasste er die erste christliche Dogmatik (De principiis); ein Alterswerk war die apologetische Schrift Contra Celsum, in der er Argumente des Platonikers Kelsos gegen das Christentum zu entkräften versuchte. Origenes wurde wegen Verweigerung des Opfers für den Kaiser unter Decius gefoltert und starb 69-jährig an den Folgen.

Das Werk des Origenes bewegt sich im Spannungsfeld von Philosophie (Mittel- und Neuplatonismus, der zentrale Freiheitsgedanke entstammt der Stoa), Bibelexegese (auf den Spuren des jüdisch-hellenistischen Gelehrten Philon von Alexandria) und valentinianischer Gnosis. Als Platoniker diskutierte er die Reinkarnationslehre. Als Exeget begründete er die Lehre vom mehrfachen Schriftsinn, der die christliche Bibelauslegung über Jahrhunderte prägte. Er fand außerdem Formulierungen, die in den christologischen und trinitätstheologischen Diskussionen des 4. Jahrhunderts von allen Parteien herangezogen wurden. Kontrovers waren dagegen seine Präexistenzlehre und die Lehre von der endzeitlichen Rückkehr aller Geistwesen in die Gemeinschaft mit Gott (Apokatastasis).

Mehrere Kirchenväter der Spätantike waren Origenisten. Im frühen Mönchtum wurde Gedankengut des Origenes verbreitet, aber auch eigenständig weiterentwickelt, vor allem durch Euagrios Ponticus. Konflikte im palästinischen Mönchtum zwischen Origenisten und ihren Gegnern führten zur postumen Verurteilung des Origenes durch das Zweite Konzil von Konstantinopel 553. Die Wirkungsgeschichte seiner exegetischen und philosophischen Schriften riss jedoch nicht ab, wenn sie auch als Folge dieser Verurteilung schlecht erhalten sind. Von den Platonikern der italienischen Renaissance, den Cambridge Platonists des 17. Jahrhunderts und in der Nouvelle Théologie jesuitischer Prägung (ab den 1930er Jahren) wurde Origenes viel gelesen.

Name

Der alexandrinische Gelehrte trug einen häufigen Namen: Ὠριγένης / Ὡριγένης Ōrigénēs / Hōrigénēs, „der von Horus Geborene“; sowohl die Schreibung mit als auch ohne aspirierten Anlaut kommt vor. Horus wurde mit Apollon gleichgesetzt; der griechisch-ägyptische Name Origenes entspricht damit dem gleichfalls häufigen Namen Apollonios. Auf die religiöse Prägung der Herkunftsfamilie erlaubt diese Namenswahl keine Schlüsse.[1]

Origenes war auch unter dem Namen Ἀδαμάντιος Adamántios bekannt. Hieronymus und Epiphanios von Salamis sahen darin ein Wortspiel mit dem Adjektiv ἀδαμάντινος adamántinos, das „hart wie Stahl“ oder „hart wie Diamant“ bedeutet. Dieser Beiname sei eine Auszeichnung für seine unermüdliche gelehrte Tätigkeit. Das kann aber auch sekundäre Ausdeutung eines ursprünglichen Familiennamens sein.[2]

Leben

Das Leben des Origenes ist für einen Christen seiner Zeit relativ gut bekannt, aber vieles bleibt auch unklar. Er selbst äußerte sich kaum über seine Person. Zwei seiner Bewunderer, die ihn beide nicht persönlich kannten, traten an, um das Erbe des Meisters für die Nachwelt ins rechte Licht zu setzen: Pamphilos von Caesarea († 309) verfasste eine Apologie des Origenes, die einen umfangreichen biografischen Teil enthielt und von seinem Schüler Eusebius († 339 oder 340) ergänzt wurde. Dieser biografische Teil ist nicht erhalten, war aber in der Spätantike die wichtigste Quelle für Origenes’ Biografie. Heute ist das sechste Buch der Kirchengeschichte des Eusebius die Standardquelle für das Leben des Origenes; biografische Abschnitte sind hier allerdings eingeflochten in eine kirchenhistorische Gesamtdarstellung. In Eusebius’ Werk überstrahlte die Persönlichkeit des Origenes die Kirche seiner Zeit, einerseits als rechtgläubiger christlicher Gelehrter, Schulgründer und Asket, andererseits als Philosoph, der im Austausch mit paganen Kollegen stand und von ihnen anerkannt wurde. Außerdem gibt es eine Dankesrede (oratio panegyrica in Origenem) eines Origenes-Schülers, der traditionell mit Gregorios Thaumaturgos († 270) identifiziert wird. Im späten 4. Jahrhundert wurde das von Pamphilos und Eusebios entworfene Bild des Origenes grundlegend in Frage gestellt: Epiphanios von Salamis († 403) griff auf das für ihn verfügbare biografische Material zu, um aus dem gelehrten, heiligmäßigen Asketen einen durch übermäßige Bildung zu Fall gekommenen Häretiker zu konstruieren, der als gebrochener Mann gestorben sei.[3]

Familiärer Hintergrund

Tetradrachme des Commodus, Rückseite: Leuchturm (Pharos) als Wahrzeichen Alexandrias, Handelsschiff mit gesetztem Segel. Münzstätte Alexandria, 188/189 n. Chr.[4] (Numismatisches Museum Athen)

Dass Origenes in der Metropole Alexandria geboren wurde, ist zwar nicht direkt bezeugt, wird aber allgemein angenommen. Alexandria war jedenfalls die Stadt seiner Kindheit und Jugend. Er stammte aus einer wohlhabenden, gebildeten Familie und hatte sechs Geschwister.[5] Die Taufe scheint sehr früh erfolgt zu sein. Der Vater Leonides, ein Grieche mit römischem Bürgerrecht, unterrichtete den Jungen sowohl in der Bibel als auch in den Fächern der klassischen hellenistischen Bildung.[6] Epiphanios zufolge war die namentlich unbekannte Mutter des Origenes Ägypterin.[7] Als „Ägypter“ wurden Personen bezeichnet, die weder das römische noch das alexandrinische oder das Bürgerrecht einer anderem griechischen Stadt Ägyptens besaßen; über die ethnische Zugehörigkeit ist damit nichts ausgesagt. Die Kinder des Paares wurden wie die Mutter juristisch der „ägyptischen“ Bevölkerungsgruppe Alexandrias zugerechnet.[8]

Leonides wurde während einer lokalen Christenverfolgung um 202 verhaftet und enthauptet, sein Vermögen vom Fiskus eingezogen.[9] Diese Verfolgung richtete sich ausschließlich gegen römische Bürger, die das Christentum angenommen hatten; Origenes, der das Bürgerrecht nicht besaß, war daher nicht direkt gefährdet.[10] Die private Bibliothek des Leonides blieb der Familie erhalten. Der etwa 17-jährige Origenes arbeitete als grammatikós (γραμματικός), um den Unterhalt seiner Mutter und der jüngeren Geschwister sicherzustellen. Ein solcher grammatikós übernahm „die Kinder des gehobenen Bürgertums vom Elementarlehrer […], um mit sprachlichem und literarischem Unterricht Grundlagen für die folgende rhetorische Ausbildung zu legen.“[11]

Eine christliche Frau der alexandrinischen Oberschicht unterstützte Origenes. In ihrem Haus traf sich ein Kreis gebildeter Christen. Origenes bewegte sich hier in einem Milieu, in dem die Grenzen zwischen Kirche und Gnosis, Rechtgläubigkeit und Häresie verschwammen; Eusebius, der das problematisch fand, versicherte seinen Lesern, Origenes habe aber nie gemeinsam mit Gnostikern gebetet.[12]

Die intellektuelle Atmosphäre Alexandrias kam Origenes zugute, aber Zugang zu den berühmten Bibliotheken hatte er nicht. Die Bibliothek von Alexandria im Museion war staatlich bezahlten Gelehrten vorbehalten. Die im Serapeion und im Caesarion aufgestellten Büchersammlungen befanden sich in paganen Tempeln, die ein junger Christ in einer Zeit gesellschaftlicher Spannungen mit der nichtchristlichen Bevölkerungsmehrheit nicht besuchen konnte. Alexandrinische Philologen arbeiteten daran, den besten Text der griechischen Klassiker festzustellen; hier entstanden außerdem Kommentare zu bedeutenden Werken der griechischen Literatur. Textkritik und Kommentierung waren Aufgaben, deren Bedeutung Origenes erkannte und die er später mit Bezug auf die Bibel anging.[13]

Freier Philosophielehrer und Asket

Als junger Mann gab Origenes den Grammatik- und Literaturunterricht auf, um kostenlos christlichen Philosophieunterricht für alle Interessierten anzubieten. Er verkaufte die väterliche Bibliothek und bezog daraus eine kleine Rente, mit der er seinen Lebensunterhalt bestritt. Vor ihm hatten bereits Pantaenus und Clemens Alexandrinus als christliche Philosophen in der Metropole gewirkt. Origenes kannte und benutzte die Werke des Clemens, ohne aber dessen Schüler gewesen zu sein. Eusebius bezeichnete die Schule des Origenes als „Katechetenschule“ (τὸ τῆς κατηχήσεως διδασκαλεῖον tò tễs katēchḗseōs didaskaleĩon). Weil die Schülerzahlen stiegen, übertrug Origenes einem seiner Schüler namens Heraklas den Anfängerunterricht und unterrichtete selbst die Fortgeschrittenen. Bischof Demetrius von Alexandria versuchte, den Laien Origenes in kirchliche Strukturen einzubinden, indem er dessen Schule offiziell mit dem Unterricht (Katechese) für Taufbewerber beauftragte. Sie blieb aber „in Stellung und Organisation ein freier Unterricht in christlicher Philosophie.“[14] Balbina Bäbler erläutert: „Zielpublikum waren nicht nur Taufbewerber, sondern auch bereits getaufte Christen – auch ‚Häretiker‘, – und gebildete Heiden, die sich für das Christentum interessierten.“[15] Einige der ersten Schüler und Schülerinnen wurden als Christen in der Amtszeit des Präfekten Subatianus Aquila (206–210/211) inhaftiert; die römischen Bürger unter ihnen wurden enthauptet, die anderen teils nach Folterungen verbrannt. Origenes begleitete sie unter persönlichem Risiko als Seelsorger bis zum Martyrium.[16]

Ein Gerücht besagte, dass Origenes sich selbst kastriert habe. Er habe, so Eusebius, das Jesus-Logion Mt 19,12 LUT in jugendlichem asketischem Eifer wortwörtlich aufgefasst.[17] Jahrhundertelang galt die Selbstkastration des Origenes als historischer Fakt, der das Bild der Nachwelt von diesem antiken Theologen stark prägte. Aber nachdem Karl Friedrich Schnitzler und Georg Friedrich Böhringer diese Tradition im frühen 19. Jahrhundert in Frage stellten, wurde sie von zahlreichen Kirchenhistorikern als von Origenes’ Gegnern gestreute Verleumdung zurückgewiesen, darunter Ferdinand Christian Baur, Adolf von Harnack (in späteren Jahren), Walter Bauer, Erich Klostermann, Henry Chadwick und Hermann Josef Vogt. Die Kritiker verweisen darauf, dass Eusebius selbst die Information als Gerücht kennzeichnete und eine wortwörtliche Bibelauslegung gerade nicht typisch für Origenes war, auch nicht in seinen jungen Jahren. Als er rund dreißig Jahre später das Matthäusevangelium kommentierte, ging Origenes bei Mt 19,12 nicht auf seine persönliche Situation ein und verwarf ein wörtliches Verständnis. Andererseits werden die Angaben des Eusebius von einigen Kirchengeschichtlern und Althistorikern als historisch verlässlich eingeschätzt, darunter Veit Engelhardt, Adolf von Harnack (1904) und Peter Brown. Origenes’ Auslegung von Mt 19,12 wird damit erklärt, dass dem alternden Gelehrten sein radikales jugendliches Asketentum peinlich gewesen sei; außerdem zeigen spätantike Synodalentscheidungen, dass eine Selbstkastration von christlichen Asketen öfter erwogen wurde und die Kirche sich erst allmählich zu einer klaren Verurteilung dieser Praxis durchrang. Christoph Markschies gibt aber zu bedenken, dass Origenes schon früh Philosophie unterrichten wollte. Als Christ sei er auf diesem Feld eher Außenseiter gewesen und hätte sich den Erfolg zusätzlich erschwert, wenn sein Erscheinungsbild den Erwartungen des Publikums an einen Philosophen – asketische Magerkeit, Vollbart – nicht entsprach.[18]

Schüler des Ammonios Sakkas?

In einem Brief erwähnte Origenes, dass er die Vorlesungen eines alexandrinischen Philosophielehrers besuche, um Anfragen von Gebildeten besser beantworten zu können. Einen Namen nannte er hier nicht.[19] Porphyrios zufolge nahm der Christ Origenes Unterricht bei dem berühmten Platoniker Ammonios Sakkas: „… als ein Hörer (ἀκροατὴς akroatḕs) des Ammonios, der zu unseren Lebzeiten den größten Erfolg in der Philosophie hatte, erwarb er sich von seinem Lehrer großen Nutzen im Hinblick auf wissenschaftliche Kenntnisse.“[20] Ammonios war der Lehrer Plotins, des Begründers des Neuplatonismus. Zu seinem engeren Schülerkreis gehörte ein Philosoph Origenes, der in den späten 260er Jahren die Schule Plotins besuchte, als Porphyrios dort studierte. Da war der Christ Origenes längst gestorben. Es handelt sich also entweder eine Verwechslung des Porphyrios, und der Christ Origenes war nie Schüler des Ammonios, oder Ammonios hatte zwei Schüler, die diesen häufigen Namen trugen. In diese Richtung weist, dass Porphyrios den Christen Origenes als „Hörer“ des Ammonios bezeichnete, d. h. als jemand, der die Veranstaltungen unregelmäßig besuchte und nicht (wie der Heide Origenes) zum engeren Kreis gehörte.[21]

Reisen im östlichen Mittelmeergebiet

Tonkrüge mit Deckel, in denen einige der seit 1947 entdeckten Schriftrollen vom Toten Meer deponiert worden waren (Jordanisches Nationalmuseum Amman)

Während er seinen Lebensmittelpunkt in Alexandria hatte, unternahm Origenes mehrere Reisen.[22] Wie Eusebius wohl aus Briefen des Origenes kombinierte, hielt sich letzterer während der Amtszeit des Bischofs Zephyrinus († 217) in Rom auf.[23] Er wollte dort, so Eusebius, „die sehr alte Kirche sehen“; ein weiteres Motiv vermutet John McGuckin aber darin, sich in einem der wichtigsten philosophischen Zentren des Reichs sehen zu lassen und auch selbst Kontakte zu knüpfen. Außerdem konnte Origenes seine Reisen nutzen, um Bücher für seine Privatbibliothek zu erwerben.[24] Rom war in der Kaiserzeit ein herausragendes Reiseziel für griechischsprachige Gelehrte. Zum einen lockte die Aussicht auf „viel Geld, großes Prestige sowie entsprechend förderliche Kontakte“, zum anderen ermöglichten die Bibliotheken Roms „einen breiten Zugriff auf die überlieferten griechischen Wissensbestände“.[25]

Der römische Statthalter von Arabia Petraea interessierte sich für Philosophie und lud Origenes zu sich ein.[26] In der Regierungszeit des Kaisers Caracalla (um 215) wurden Unruhen in Alexandria niedergeschlagen, philosophische Schulen geschlossen und Philosophielehrer aus der Stadt verwiesen. Origenes hielt sich währenddessen in Caesarea Maritima auf. Die Bischöfe Alexander von Jerusalem und Theoktistes von Caesarea gaben ihm die Möglichkeit, als Lehrer und Prediger tätig zu sein. Etwa im Jahr 218 forderte Bischof Demetrius ihn brieflich auf, wieder nach Alexandria zu kommen.[27] Origenes reiste heim – in dem Wissen, dass er in den beiden führenden Bischöfen von Syria Palaestina treue Unterstützer gewonnen hatte und mit einer ganz besonderen Erwerbung für seine Bibliothek: einer Schriftrolle mit Psalmen, die nahe Jericho in einem Tonkrug entdeckt worden war.[28]

Erste Veröffentlichungen in Alexandria

Zurück in Alexandria, widmete sich Origenes der Bibelkommentierung nach dem Standard antiker Philologie. Ein Mäzen namens Ambrosius unterstützte ihn ab jetzt finanziell. Ambrosius war ein wohlhabender Angehöriger der Alexandriner Stadtverwaltung, ehemals ein Anhänger des Gnostikers Valentinus, bevor ihn Origenes von seiner christlicher Philosophie überzeugte. Später ließ er sich in Nikomedia nieder.[29] Ambrosius stellte Origenes mehrere Stenographen zur Verfügung, die sich schichtweise abwechselten, außerdem Kopisten und Kalligraphinnen.[30] Dass Origenes nun mit eigenen Veröffentlichungen hervortreten konnte, verdankte er seinem Mäzen, mit dem er ein Interesse am Bibelstudium und an einem asketischen Leben teilte – die Kirche förderte ihn nicht.[31]

Als Vorarbeit begann Origenes mit einer Synopse zum Alten Testament, der Hexapla. Außerdem verfasste Origenes mehrere Bibelkommentare: die ersten fünf Bücher eines Kommentars über das Johannesevangelium, acht Bücher über die Genesis, Kommentare zu den Psalmen 1 bis 25 und fünf Bücher über die Klagelieder Jeremias. Von zwei Büchern über die Auferstehung blieben nur Fragmente erhalten. Ein weiteres Hauptwerk der Alexandriner Jahre ist die erste christliche Dogmatik (De principiis).[32]

Konflikt mit Bischof Demetrius

Um 231/232 verließ Origenes Alexandria, um eine Reise nach Griechenland zu unternehmen. Eine Zwischenstation legte er in Caesarea Maritima ein, wo er sich aus unbekannten Gründen vom Ortsbischof Theoktistes zum Presbyter (= Priester) ordinieren ließ. Sein Heimatbischof Demetrius von Alexandria hatte es bereits missbilligt, dass Origenes als Laie sowohl in Caesarea als auch in Jerusalem in Gottesdiensten Bibeltexte ausgelegt hatte. Die von Theoktistes eigenmächtig vorgenommene Ordination betrachtete er als Eingriff in seine Befugnisse. Von Caesarea reiste Origenes weiter nach Athen und führte ein Streitgespräch mit dem Valentinianer Candidus. Eine interpolierte und von Origenes nicht autorisierte Niederschrift dieser Diskussion kam in Umlauf, die Origenes die Meinung zuschrieb, dass die Erlösung des Teufels notwendig sei. Demetrius hatte damit eine Handhabe, um gegen ihn vorzugehen. Weder Briefe an Freunde und Schüler, in denen Origenes sich von den ihm unterschobenen Ansichten distanzierte, noch die Unterstützung seiner Gönner, der Bischöfe Theoktistes und Alexander, konnten die Eskalation des Konflikts noch aufhalten.[33] Fürst urteilt: „Fragen nach Rechtgläubigkeit und Ketzerei spielten in dem Streit […] kaum eine Rolle, ebensowenig die theologischen Konsequenzen seiner oft kühnen Schriftauslegung. Zentral ging es um Autorität und Disziplin in der Kirche, und im Hintergrund stand das ungeklärte Verhältnis zwischen der freien wissenschaftlichen Lehrtätigkeit und der kirchlichen Einbindung des Origenes.“[34] Eine Synode der Bischöfe und Presbyter unter der Leitung des Demetrius verbot Origenes, in Alexandria zu lehren. Dies war eine überregionale Zusammenkunft mit Bischöfen aus Rom, Griechenland, Arabia, Palästina und Ägypten. Hier ging es anscheinend um die Grenzen der bischöflichen Jurisdiktionsgewalt: ob palästinische Bischöfe den Alexandriner Origenes zum Priester ordinieren durften bzw. umgekehrt, ob der Bischof von Alexandria ihnen dies untersagen konnte.[35] Auf einer zweiten, lokalen Synode der ägyptischen Bischöfe wurde Origenes der Rang eines Presbyters aberkannt.[36]

Wirksamkeit in Caesarea Maritima

Luftbild der archäologischen Stätte Caesarea Maritima (2013)

„In vieler Hinsicht war Caesarea Maritima Alexandria ganz ähnlich: kosmopolitisch, multikulturell, multireligiös – also besonders fruchtbar für die Wissenschaft.“[37] Origenes ließ sich hier etwa im Jahr 232 dauerhaft nieder und brachte seine Bücher mit. Die Arbeit am Kommentar zum Johannesevangelium wurde durch den Umzug nach Caesarea unterbrochen und an seinem neuen Wohnort weitergeführt.[38] Auch beim sehr fragmentarisch erhaltenen Genesis-Kommentar gibt es Indizien dafür, dass er in Alexandria begonnen und in Caesarea weitergeführt wurde, also parallel zum Johannes-Kommentar in Arbeit war.[39] In Caesarea begann Origenes weitere ausführliche Kommentarwerke: zum Hohelied, zum Matthäusevangelium sowie zum Römerbrief. Etwa in den Jahren 232–235 schrieb Origenes einen Traktat über das Gebet (De oratione). In die Jahre 245–250 datiert die auf Wunsch seines Mäzens Ambrosius verfasste ausführliche Widerlegung des längst verstorbenen mittelplatonischen Philosophen Kelsos (Contra Celsum). In der gleichen Zeit disputierte Origenes mit einem Bischof Herakleides über Fragen der Christologie und Trinitätslehre; das Gesprächsprotokoll blieb erhalten.[40] Origenes leitete (und Ambrosius finanzierte) eine Institution, die Bibliothek, Skriptorium und Schule verband:

Die Gregorios Thaumaturgos zugeschriebene Dankesrede gibt einen Eindruck vom Lehrplan der von Origenes geleiteten Schule. Die Fächer Dialektik, Physik und Ethik gehörten zur Grundausbildung (ἐγκύκλιος παιδεία enkýklios paideía). Vom Philosophieren sollten die Schüler zur Frömmigkeit aufsteigen; dazu schickte sie Origenes in die Bibliothek, wo sie sich mit allen klassischen Philosophen und Dichtern vertraut machen sollten, ausgenommen nur die „Atheisten“ (Epikureer). Es gab für die Schüler laut Gregorios „nichts, das nicht besprochen werden durfte, ja auch nichts Verborgenes und Unzugängliches, sondern es war möglich, jede Lehrmeinung zu studieren, mochte sie barbarisch oder griechisch, mehr religiös oder mehr politisch, göttlich oder menschlich sein, wobei wir alles mit völliger Offenheit durchgingen […]; wenn jemand entweder irgendeine alte Weisheitslehre oder auch etwas anderes von dieser Art nennen konnte, so ließen wir uns darauf ein […]“[41]

Büste der Julia Mamea (Kapitolinische Museen)

Von Caesarea aus brach Origenes zu theologischen Lehrgesprächen in die Arabia auf, unter anderem mit Beryllus von Bostra. Die philosophisch interessierte Kaiserinwitwe Julia Mamaea hatte von Origenes gehört und ließ ihn ehrenvoll mit einer Eskorte an ihren Hof in Antiochia am Orontes holen.[42] Origenes hinterließ einen positiven Eindruck. Außer der Ehre, in den höchsten Kreisen zu verkehren, empfing er wohl auch finanzielle Gunsterweise. Wie zeitgenössische pagane Philosophen gewann er Prestige durch Kontakte mit der Elite.[43]

Nachdem Kaiser Severus Alexander zusammen mit seiner Mutter Julia Mamaea von meuternden Truppen getötet und Maximinus Thrax im Frühjahr 235 zum Kaiser ausgerufen worden war, ging letzterer gegen Höflinge seines Vorgängers vor. Sie wurden teils zum Tode, teils zum Exil verurteilt, ihre Güter eingezogen. Darunter waren mehrere Christen. Eine darüber hinaus gehende Verfolgung von Klerikern, von der Eusebius schreibt, gilt als unwahrscheinlich. Ebenfalls im Jahr 235 richtete ein Erdbeben in Kappadokien erhebliche Schäden an und hatte eine lokale Christenverfolgung zur Folge, die meisten Opfer konnten fliehen. Diese Ereignisse waren der Hintergrund für Origenes’ Schrift „Aufforderung zum Martyrium“ (Exhortatio ad martyrium), die an seinen Mäzen Ambrosius und den Presbyter Protoktetus gerichtet war. Er rechnete darin mit einer unmittelbar bevorstehenden Verfolgung. Doch trafen diese Befürchtungen offenbar weder für ihn noch für seine Freunde ein.[44]

Gelegentlich brach Origenes zu Reisen durch Palästina auf, um in der Bibel genannte Orte selbst in Augenschein zu nehmen und dadurch schwierige Textstellen zu klären. Er entschied aufgrund seiner Recherchen beispielsweise, dass der Ort der Taufe Jesu am Jordan (Joh 1,28 LUT) Bethabara und nicht Bethanien geheißen haben müsse und die Heilung eines Besessenen am See Genezareth (Mt 6,28 LUT) weder in Gerasa noch in Gadara (beide Orte sind zu weit vom See entfernt), sondern im „Land der Gergesener“ lokalisiert werden müsse.[45] Weitere Reisen führten ihn nach Ephesus, nach Nikomedia und nach Caesarea in Kappadokien, wo er eine Schule für christliche Philosophie gründete.[46]

Letzte Lebensjahre

Eusebius zufolge gestattete Origenes erst mit über 60 Jahren (also um 246), dass seine Predigten, die er in Caesarea, manchmal auch in Jerusalem hielt, mitstenographiert wurden. Auch wenn dies wohl zu pauschal ist und einige Homilien früher datiert werden, gelten die über 200 von Origenes erhaltenen Homilien als Alterswerk.[47]

In den späten 240er Jahren lernte der damals noch jugendliche Neuplatoniker Porphyrios Origenes kennen. Wahrscheinlich besuchte er in Caesarea kurzzeitig seine Vorlesungen.[48] In seinem Urteil über Origenes schwingt mit, dass die christliche Lebensweise von paganen Kritikern als subversiv angesehen wurde. Origenes wird als „schachernder“ Sophist karikiert, der sich mit „barbarischen“, nämlich hebräischen bzw. jüdischen Texten befasste, die „fremdartige Mythen“ enthielten:

„Origenes […] lief, obwohl er als Grieche mit griechischer Bildung erzogen worden war, auf die barbarische Verwegenheit auf. Dieser [sc.barbarischen Verwegenheit] nun verschacherte er sich selbst und seine wissenschaftlichen Fähigkeiten rasch, indem er zwar im Hinblick auf seinen Lebensstil wie ein Christ lebte, und zwar gegen das Gesetz, sich aber doch bei seinen Ansichten über die irdischen Verhältnisse und das Göttliche als Grieche gebärdete und griechische Lehren den fremdartigen Mythen unterschob.“

Porphyrios: Contra Christianos, 6F (aus Buch 3)[49]

Unter Kaiser Decius wurde Origenes wie jeder Einwohner des Reichs im Herbst 249 zum Opfer für den Kaiser und die römischen Götter aufgefordert. Offenbar weigerte er sich zweimal, daran teilzunehmen, und kam in Haft. Er wurde gefoltert, auf Weisung des Richters jedoch am Leben gelassen, so Eusebius.[50] Als „üble Verleumdung“ bezeichnet Fürst die Behauptung des Epiphanios, man habe Origenes sexuelle Gewalt angedroht, und er sei daraufhin vom christlichen Glauben abgefallen.[51] Möglicherweise wurde die Folter so gestaltet, dass der prominente Christ überleben und schließlich öffentlichkeitswirksam widerrufen sollte – wozu es dann nicht mehr kam, weil Decius im Juni 251 in der Schlacht gegen die Goten fiel. Origenes wurde beim Herrschaftsantritt des Trebonianus Gallus freigelassen, erholte sich aber nicht mehr von den Folgen der Folter.[52] Er starb 253 oder 254, Hieronymus zufolge in Tyros, wo später sein Grab gezeigt wurde.[53]

Werk

Textüberlieferung

Ein Doppelblatt aus Codex I der Tura-Papyri, dem einzigen Textzeugen von Origenes’ Schrift „Über das Pascha“ (Ägyptisches Museum Kairo, JE 88746)

In der Bibliothek von Caesarea existierte ein Werksverzeichnis, das Pamphilus seiner Apologie des Origenes beigab. Hieronymus nutzte wahrscheinlich die Schrift des Pamphilus für eine unvollständige Auflistung der Schriften des Origenes und kam auf 77 Titel in fast 800 Büchern. Die meisten teilten das Schicksal der christlichen Literatur vor der Konstantinischen Wende und blieben nicht erhalten.[54] In der Regierungszeit Kaiser Justinians wurden Schriften des Origenes außerdem gezielt zerstört.[55]

Etwa die Hälfte des erhaltenen Werks des Origenes liegt auf Griechisch vor, die andere Hälfte ist nur in lateinischer Übersetzung (von Hieronymus, Rufinus von Aquileia oder anonym) bekannt. Bei den lateinischen Texten ist die Überlieferungssituation günstiger, da im Decretum Gelasianum alle Schriften des Hieronymus zur Lektüre empfohlen wurden. Für im griechischen Original erhaltene Werke gibt es dagegen oft nur einen einzigen Textzeugen.[56]

Hier die markantesten Entdeckungen griechischer Origenes-Texte:

  • Die Apologie Contra Celsum war in Lateineuropa bis zur Renaissance unbekannt. Auf einen Hinweis des byzantinischen Gelehrten Theodorus Gaza hin ließ Papst Nikolaus V. in Konstantinopel ein Manuskript des 13. Jahrhunderts ankaufen, das wahrscheinlich nach 1450 in Rom eintraf (Codex Vaticanus graecus 386). Cristoforo Persona, Bibliothekar der Vatikanischen Bibliothek, fertigte im päpstlichen Auftrag 1481 die lateinische Übersetzung an.[57]
  • Nach dem Fall von Konstantinopel (1453) brachten geflüchtete Byzantiner oft ihre Bücher mit nach Italien, die unter anderem von Kardinal Bessarion angekauft wurden. Er vermachte seine Bibliothek 1472 der Signoria von San Marco in Venedig. Zu Bessarions Bibliothek gehörte wahrscheinlich der wichtigste Textzeuge des Matthäus- wie auch Johanneskommentars: der Codex Monacensis graecus 191 aus dem 13. Jahrhundert. Interessant ist dieser Codex auch durch seine Lesespuren: Am Rand finden sich öfter Einträge wie „Du redest dummes Zeug, Häretiker!“ oder: „Vorsicht! Wende dich ab!“ Trotzdem wurden anstößige Sätze des Origenes offenbar bis in die Endphase des Byzantinischen Reichs tradiert und nicht unterdrückt. Erwin Preuschen merkte an: „Man hat sich vor den Häresien bekreuzigt, aber man hat sie abgeschrieben und gelesen.“[58]
  • Balthasar Cordier entdeckte 1648 im Escorial eine byzantinische Mischhandschrift des 11./12. Jahrhunderts, die unter anderem einige Jeremia-Homilien des Origenes enthielt (Codex Scorialensis Ω-III-19). Der spanische Diplomat Hurtado de Mendoza hatte diesen Band wohl in den 1530er Jahren in Venedig erworben und der Bibliothek des Escorial vermacht.[59]
  • Im Jahr 1652 entdeckte Pierre Daniel Huet einen byzantinischen Codex in der Königlichen Bibliothek zu Stockholm, der sich vor dem 30-jährigen Krieg in der Bibliothek des Wormser Doms befunden hatte und heute in Cambridge aufbewahrt wird (Codex Cantabrigiensis Collegii S.Trinitatis 194 = MS B 8.10). Er enthielt einen Teil des Matthäus-Kommentars und den Traktat über das Gebet (De oratione). Huet fertigte eine Abschrift an, die er in Paris publizierte.[60]
  • Für das britische Militär tätige Arbeiter fanden 1941 in einem Steinbruch die Tura-Papyri. Hier kamen zwei bisher unbekannte Texte des Origenes ans Licht: „Über das Pascha(De pascha) und „Gespräch mit Herakleides“ (Dialogus cum Heracleide), außerdem Teile von Contra Celsum, aus dem Römerbriefkommentar und aus einem Exzerpt der Homilien zum 1. Buch Samuel.[61]
  • Im Jahr 2012 entdeckte Marina Molin Pradel in der Bayerischen Staatsbibliothek München in einem byzantinischen Manuskript des 12. Jahrhunderts (BSB Codex graecus 314) 29 griechische Psalmen-Homilien des Origenes, von denen 25 zuvor unbekannt waren.[62] Diese Psalmen-Auslegungen waren ein Alterswerk des Origenes, das ihn deutlich im römischen Palästina verortet. Einerseits machen sich die Nähe Jerusalems und die Kontakte zum zeitgenössischen Judentum bemerkbar, andererseits das Kolorit Caesarea Maritimas als römisch geprägte Stadt.[63]

Origenes als Philologe und Exeget

Bernhard Neuschäfer zufolge eignete sich der jugendliche Origenes als grammatikós das Handwerkszeug der kaiserzeitlichen Philologie an. Seine damalige Aufgabe war es nämlich, die Scholien zu Klassikern wie Homer, Pindar oder den Tragikern zu interpretieren. Die Methoden der zeitgenössischen Philologie waren: 1. Textkritik (διορθωτικόν diorthōtikón), 2. sprachlich-historisch-sachliche Erläuterung (ἐξηγητικόν exēgētikón) und 3. Würdigung von Sinn und Form des Textes (κριτικόν kritikón):[64]

  1. Origenes versuchte in seinen Kommentaren zu klären, ob Überlieferungsvarianten durch Fehler von Kopisten oder als tendenziöse Eingriffe von Häretikern entstanden waren, außerdem wägte er unterschiedliche Übersetzungsmöglichkeiten ab. Origenes konservative Grundhaltung erweist ihn, so Neuschäfer, als typisch kaiserzeitlichen Philologen, allerdings trennte ihn von den paganen Kollegen die Überzeugung, dass er einen Wort für Wort heiligen Text kommentierte, „ein Umstand, der die philologische Unbefangenheit der alten Alexandriner von vornherein verunmöglicht.“[65]
  2. Die „exegetische“ Arbeit verlangte eine lexikographische Untersuchung einzelner Wörter, die auf den umgangssprachlichen Gebrauch und den für das Werk spezifischen (im Fall des Origenes: biblischen) Sprachgebrauch einging; dabei griff Origenes vermutlich auf ein Synonymenlexikon von der Art des Herennios Philon und ein Wörterbuch wie das Werk des Diogenianos Grammatikos zurück. Sodann waren historische und naturwissenschaftliche Probleme zu klären, die der Text stellte; hier brachte Origenes seine breite Kenntnis der Fachwissenschaften ein. Auch in der grammatisch-rhetorischen Exegese, Metrik und Stilkritik erweist sich Origenes als sehr belesen und lässt einen relativ starken stoischen Einfluss erkennen.[66]
  3. In der „kritischen“ Behandlung seines Textes setzte Origenes den allgemein anerkannten Grundsatz voraus, jeder Verfasser müsse „aus sich selbst“ erklärt werden, ging dann aber eigene Wege, wenn er postulierte, der Autor der ganzen Bibel sei der Heilige Geist, darum müsse das Alte Testament vom Neuen her interpretiert werden und umgekehrt. Widersprüche könnten nur auf der Ebene des Literalsinns bestehen, sie ließen sich durch den mehrfachen Schriftsinn und vom Ganzen der Bibel her klären.[67]
Esra beim Schreiben einer Bibel, hinter ihm ein geöffnetes, mit Codices gefüllte Armarium (Codex Amiatinus, fol. 5 r, Northumbria um 700 n. Chr.)

Die Hexapla war für Origenes ein Hilfsmittel für die Arbeit am Alten Textament. Ihre Erarbeitung war ein komplexes und innovatives Projekt, das sehr große Ressourcen band, sowohl Materialkosten als auch Schreibkräfte. Letztere mußte Origenes, was das Hebräische betraf, außerhalb seiner griechisch-christlichen Gemeinde in Caesarea suchen. „Man stelle sich vor: ein Armarium, gefüllt mit vierzig gleich aufgebauten Codices. Wo immer man sie öffnet, erscheinen sechs parallele Kolumnen.“[68] Sie enthielten:

  1. den hebräischen Text in hebräischer Schrift;
  2. den hebräischen Text in griechischer Umschrift;
  3. die griechische Übersetzung des Aquila;
  4. die griechische Übersetzung des Symmachus;
  5. die griechische Übersetzung der Septuaginta;
  6. die griechische Übersetzung von Theodotion.

Die fünfte Kolumne war der Kern des Projekts. Hier bot Origenes für die Hand gebildeter Christen eine Edition der im kirchlichen Gebrauch stehenden Septuaginta. Asterisci markierten Änderungen, die Origenes aufgrund der anderen Übersetzungen vorgenommen hatte. Text der Septuaginta, der in der hebräischen Version nicht enthalten war, markierte Origenes in der fünften Kolumne mit Obeli.[69] Erhaltene Hexapla-Fragmente deuten darauf hin, dass im Buch der Psalmen in der ersten Kolumne – sehr unökonomisch – ein hebräisches Wort pro Zeile geschrieben wurde und somit die erste Kolumne auch zuerst geschrieben wurde und die Matrix für die ganze Psalmen-Hexapla abgab. Ob dieses Schema auch in anderen biblischen Büchern befolgt wurde, ist unbekannt. Die zweite Kolumne ermöglichte es griechischsprachigen Lesern, sich im unvokalisierten Konsonantentext der ersten Kolumne zurechtzufinden, sofern sie ein wenig Aufwand betrieben und das hebräische Alphabet gelernt hatten.[70] Origenes selbst hatte nur geringe Kenntnisse der hebräischen Sprache.[71] Aquilas besonders wörtliche Übersetzung (dritte Kolumne) nutzte er meistens, um den hebräischen Text zu verstehen; die gelegentlichen hebräischen Zitate in Origenes’ Schriften sind, so John McGuckin, nur gelehrtes Beiwerk, um die Leserschaft zu beeindrucken.[72]

Wie sich die Kommentare und die Scholien des Origenes zueinander verhalten, ist angesichts der fragmentarischen Überlieferung seines Werks schwer zu beantworten. Paul Koetschau und Pierre Nautin argumentierten, Origenes habe alle biblischen Bücher auslegen wollen, und weil ihm das allein mit Kommentarwerken nicht gelang, habe er mit Scholien die Lücken aufgefüllt. Dies ist aber unwahrscheinlich, weil es Scholien auch zu biblischen Büchern gab, die Origenes kommentiert hatte. Christoph Markschies zufolge war ein σχόλιον schólion (Hieronymus: excerptum) zur Zeit des Origenes keine Einzelerklärung einer sprachlich-sachlich schwierigen Textstelle, sondern eine private Mitschrift eines Hörers seiner Vorlesungen. Während Origenes seine Kommentare redigierte und veröffentlichte, zirkulierten solche unautorisierten Mitschriften im kleinen Kreis, fanden aber letzten Endes auch den Weg in die Öffentlichkeit.[73]

Origenes gab sich keine Mühe, seine Texte literarisch anspruchsvoll zu gestalten. Sie tragen die Kennzeichen des mündlichen Vortrags. Manchmal fand er kühne und paradoxe Formulierungen oder prägte Neologismen. „In oft langen Perioden wird, ohne luzide Gliederung u. unterbrochen von Nebengedanken […] in gelehrter Manier Überlegung auf Überlegung gehäuft, um den analysierten Gedanken möglichst genau herauszuarbeiten.“[74]

Kontakte mit jüdischen Gelehrten

In hellenistischer und frührömischer Zeit gab es eine sehr große und berühmte jüdische Gemeinde in Alexandria. Aber Origenes lernte sie nicht mehr kennen, denn nach der römischen Niederschlagung ihres Aufstands in den Jahren 115–117 gab es kaum noch jüdisches Leben in Alexandria. Es ist daher unsicher, woher Origenes in seinen frühen Schriften seine Kenntnis des Judentums bezog, möglicherweise nutzte er dazu Reisen nach Syria Palaestina.[75]

Zug der Israeliten durchs Rote Meer, jeder Stamm hat seinen separaten Pfad (Fresko in der Synagoge von Dura Europos, 3. Jahrhundert n. Chr., Nationalmuseum Damaskus)[76]

Während seiner zweiten Lebensphase in Caesarea war es für Origenes viel leichter, sich über das Judentum zu informieren. Es gab vor Ort eine jüdisch-rabbinische, eine samaritanische und eine judenchristliche (ebionitische) Gemeinde. Origenes erwähnte öfter, dass er sich schwierige Bibelstellen von jüdischen Gelehrten erklären ließ. Namentlich erwähnte er einen „Patriarchen Jullos“ (Ἰούλλος, bei Hieronymus: Hiullus), dessen Identifikation allerdings unsicher ist. Er erfragte von seinen Gewährsleuten auch den Bedeutungsumfang hebräischer Wörter. Der hebräische Bibeltext war für Origenes interessant, aber die Heilige Schrift des Alten Testaments war für ihn die Septuaginta, die seiner Meinung nach göttlich inspirierte Übersetzung ins Griechische. Er kannte einige zeitgenössische tannaitische Midraschim. Besonders bei seiner Kommentierung des Buchs Exodus übernahm er jüdische Auslegungen; beispielsweise referierte er die Tradition, dass für jeden der Zwölf Stämme Israels ein eigener Pfad durch das Rote Meer gebahnt worden sei. Auf Josephus bezog er sich öfter, besonders auf das Testimonium Flavianum. Von Philon, den er aber nur selten namentlich anführte, übernahm Origenes die philosophisch-spirituelle Bibelauslegung; er war Vorbild bei der Allegorese, was sich bis in Einzelauslegungen zeigen lässt, und lieferte Origenes rund 20 Prozent seiner Etymologien biblisch-hebräischer Namen.[77] Lee I. Levine vermutet, dass der Austausch des Origenes mit jüdischen Gesprächspartnern in Caesarea ein Geben und Nehmen gewesen sei; einerseits lernte Origenes so rabbinische Traditionen kennen, andererseits vermittelte er dem Amoräer Hoschaja möglicherweise Gedankengut Philons.[78] Die grundlegende Studie zu diesem Thema stammt von Nicholas de Lange (1978). Er urteilte vorsichtig, dass die gute Kenntnis der jüdischen Traditionen das Alleinstellungsmerkmal des Origenes unter den griechisch schreibenden Theologen der Alten Kirche gewesen sei. Henri Crouzel übernahm de Langes Forschungsergebnisse in plakativ vereinfachter Form und schloss, Origenes sei mit Rabbinen befreundet gewesen. Crouzels harmonisches Bild wurde von der Origenes-Forschung zunächst breit rezipiert, mittlerweile aber in Frage gestellt. Es ergibt sich das Bild einer Konkurrenzsituation aufstrebender jüdischer und christlicher Gemeinden in einer Stadt, die insgesamt pagan-römisch geprägt war.[79]

Im Matthäus-Kommentar und in der Apologie Contra Celsum äußerte sich Origenes mehrfach zur heilsgeschichtlichen Rolle des Judentums. Dabei trug er in die Kommentierung des Matthäusevangeliums Elemente aus seiner Kommentierung des Römerbriefs ein. Paulus hatte formuliert, der Vorzug der Juden sei es, dass ihnen „zuerst“ (Röm 3,2 LUT) die Aussprüche Gottes anvertraut worden seien – Origenes las diesen Satz im Licht von Mt 21,43 LUT und folgerte, dass Gott den Juden den geistlichen Sinn ihrer Heiligen Schriften nun weggenommen und ihn den Christen gegeben habe. Bei der Auslegung des Gleichnisses vom Schatz im Acker (Mt 13,44–45 LUT) zog er die Konsequenz: Jeder einzelne neubekehrte Christ, der Bibeltexte des Alten Testaments mit ihrem geistlichen Sinn kennenlerne (= den Schatz im Acker entdecke), vollziehe individuell den Übergang der Gottesworte von den Juden zu den Nichtjuden nach.[80] Bei der Kommentierung des Streitgesprächs über den Scheidebrief (Mt 19,7–8 LUT) erläuterte er, die Synagoge sei die erste Frau des Logos (= Jesus Christus) und habe sich von ihm getrennt: „Nicht der Logos hat ihr einen Scheidebrief ausgestellt, vielmehr hat sie sich von ihm geschieden damals, als sie ihm dem Tod überlieferte, und dieser sein Tod war dann umgekehrt sozusagen der Scheidebrief, den er ihr ausstellte. Die Folge davon ist, dass die Juden nun das Gesetz nicht mehr erfüllen können, weder den Tempelgottesdienst können sie einhalten – es gibt ja keinen Tempel mehr bei ihnen – noch die Steinigung vollziehen, aber auch Prophetengabe gibt es nicht mehr bei ihnen.“ Aber bei der Auslegung von Mt 14,19–20 erinnerte sich Origenes daran, dass Paulus die endgültige Rettung Israels erwartete (Röm 11,2 LUT), und formulierte deshalb, dass der Logos die Synagoge trotz Scheidung in Zukunft wieder annehmen werde.[81]

In Contra Celsum vertrat Origenes bezüglich der Rolle des Judentums zwei weitgehend voneinander unabhängige Argumentationen:

  • Einerseits entspreche es der göttlichen Vorsehung, dass die von Jesus Christus vermittelte Erlösung alle Menschen erreichte. Die Ablehnung Jesu durch die Mehrheit der Juden sei in diesem göttlichen Heilsplan nur akzidentiell.
  • Andererseits gipelte in der Sicht des Origenes eine lange Ungehorsamsgeschichte der Juden in dem Verrat an Jesus, und als Strafe habe Gott ihnen Prophetie, heilige Schriften und Heilsangebot weggenommen und sie den Nichtjuden zugänglich gemacht.[82]

Hatte sich Kelsos um 180 polemisch mit einem hellenistischen Judentum auseinandergesetzt, so stand Origenes in den 240er Jahren vor allem die rabbinische Gemeinde in Caesarea vor Augen. Für Kelsos war das Christentum eine deviante Sondergruppe des an sich schon verachtenswerten Judentums. Er machte sich daher über die jüdische Lebensweise lustig – Origenes widersprach, weil die jüdische Tradition sich ebenso wie das Christentum göttlicher Offenbarung verdanke. Dabei war Origenes der (moderne) Gedanke fremd, dass das Christentum sich aus dem Judentum entwickelt habe.[83]

Kontakte mit Philosophen

Kopf Platons, römische Kopie nach Silanion (Glyptothek München)

„Der Philosoph der Römischen Kaiserzeit (high empire) war selbst ein Kompositwesen, eine komplexe und idiosynkratische Mischung von wanderndem Sophisten und erleuchtetem Guru,“ stellen Anthony Grafton und Megan Williams fest: Die Zweite Sophistik hatte in verschiedenen Wissensgebieten technische Brillianz und Systembildung gefördert. Man gab sich sehr belesen und verortete sich in einer bestimmten Schultradition; die getreue Nachfolge von Autoritäten (mit entsprechender Streitlust gegen konkurrierende Schulen) verlieh den eigenen Werken Legitimität. Aber zur Zeit des Origenes hatten die Schulrivalitäten ihre Schärfe verloren. Ein Philosoph konnte eklektisch auf verschiedene altehrwürdige Werke von Philosophen, Dichtern, ja sogar „Barbaren“ (sofern sie ins Griechische übersetzt worden waren) zugreifen. Wichtig war, dass er selbst als charismatische Persönlichkeit seinen Schülern vorlebte, was er lehrte.[84] Dies waren für Origenes günstige Voraussetzungen, da seine Heilige Schrift in ihrem ersten Hauptteil in einer „barbarischen“ Sprache (Hebräisch) verfasst worden war.

Wie alle Autoren der Alten Kirche verstand Origenes die christliche Lehre (und also auch seine eigenen Veröffentlichungen) nicht als Theologie, sondern als christliche oder biblische Philosophie: „Das Christentum ist somit eine philosophische Wahrheit, die durch die natürliche Vernunft ergründet werden kann. Auch die Bibel selbst ist Philosophie.“[85]

Den platonischen Dialogen Ion und Phaidros zufolge ermöglichten die Götter den Menschen das Philosophieren. Dem Phaidros-Kommentator Hermeias von Alexandria zufolge geschieht dies durch „Illuminationen und Inspirationen“. Diesen platonischen Inspirationsbegriff (ἐπίπνοια erípnoia) nutzte Origenes, um die Inspiriertheit der christlichen Bibel zu beschreiben. Die Bibeltexte bestätigen demnach, was durch Philosophieren schon immer bekannt und anerkannt war, insbesondere im Bereich der Ethik. Mit diesem apriorischen Vorwissen, nicht mit Bibelstellen, argumentierte Origenes auch gegen seiner Meinung nach falsche philosophische Anschauungen, etwa die These, die Materie sei mit Gott gleichewig, oder die Ablehnung der göttlichen Vorsehung.[86] Der Traktat De mundo, der fälschlich Aristoteles zugeschrieben wurde, beschränkte die Vorsehung auf die supralunare Sphäre: dies war ein Hauptgrund für Origenes’ polemische Ablehnung des Aristoteles, denn damit wäre eine Beziehung des Menschen zu Gott fraglich, Opfer und Gebete nutzlos.[87]

Innerhalb des Platonismus beteiligte sich Origenes an der Diskussion der Seelenwanderungslehre und hatte hier insofern eine „Schlüsselstellung“ (Theo Kobusch), als er die Transmigration der Seele in Tierkörper zurückwies und entsprechende Stellen in Platons Werken moralisierend umdeutete. Zu dieser Modifikation veranlasste ihn der Freiheitsgedanke, der für Origenes zentral war. Der Neuplatonismus lehrte später, dass die Seelenwanderung die ontologischen Grenzen niemals überschreite und Platon mit der Tierwerdung der Seele die Reinkarnation in einen tierhaft lebenden Menschen gemeint habe.[88] Seine Freiheitsphilosophie bezog Origenes aus der Stoa, der er auch in der Ethik positive Impulse entnahm, während er die stoische Kosmologie mit dem in ihr angelegten Pantheismus ablehnte.[89]

In der Auseinandersetzung mit Kelsos griff Origenes auf das platonische Konzept der Ungeschriebenen Lehre zurück, um zu verdeutlichen, warum die Propheten und Apostel die höchsten Wahrheiten der Menge vorenthalten hätten. Nicht an sich, aber im Alltagsgespräch seien sie unsagbar. Gegen den Vorwurf des Kelsos, das Christentum gründe sich auf „bloßen Glauben“, würdigte Origenes den Autoritätsglauben der einfachen Christen; ein selbst durchdachter Glaube sei freilich besser.[90]

Origenes übernahm die platonische Ontologie, entwickelte sie aber in origineller Weise weiter. Er gebrauchte die biblische Formulierung des „inneren Menschen“, wo er als Platoniker auch vom menschlichen Geist hätte reden können. Entsprechend den klassischen fünf Sinnen des äußeren Menschen entfaltete er im Dialog mit Herakleides die fünf inneren Sinne des Menschen; damit ergänzte er, so Kobusch, die platonische Philosophie des Intelligiblen: „Die Tatsache, dass der Mensch ein Empfinden, ein Gefühl, einen Sinn für so etwas hat wie die Gerechtigkeit, die Wahrheit, die Liebe und sie auch vermisst, wenn sie nicht da sind, ist ein Faktum der menschlichen Vernunft. Origenes hat die subjektive Seite dieser Werte entdeckt.“[91]

Im Zentrum der Philosophie Platons steht, so Kobusch, der Gedanke, dass der in theoretischer Sicht transzendente, dem Menschen entzogene Gott, in praktischer Sicht, wo es um die Ethik geht, dem Menschen nahe ist und der Mensch Gott ähnlich werden kann. Origenes fand diesen Gedanken im biblischen Schöpfungsbericht wieder. Zur Gottebenbildlichkeit heißt es dort: „Und Gott sprach: Wir wollen den Menschen machen nach unserem Bild und nach der Ähnlichkeit“ (Gen 1,26LXX; Übersetzung: Septuaginta Deutsch); Origenes kommentierte: „Bild“ ist die unverlierbare, von Gott verliehene Entscheidungsfreiheit – „Ähnlichkeit“ ist das, womit der Mensch sich aktuell entweder Gott oder dem Teufel angleicht. Die Gottesähnlichkeit ist demnach verlierbar. Das unverlierbare Nach-dem-Bild-Gottes-Sein besagte für Origenes, dass Gott und die Menschen vernunftbestimmt sind, und daraus folgte für ihn notwendig, dass moralisches Handeln für Gott und für die Menschen das gleiche bedeutet.[92]

Origenes zeigte, dass er sich in der Ideenlehre, wie sie im Übergang vom Mittel- zum Neuplatonismus diskutiert wurde, gut auskannte. Er spielte die Prinzipientheorie mehrfach ein, um Gott-Sohn als zweite Person der Trinität zu profilieren, da die traditionelle Logostheologie seines Erachtens hier nicht weiterführte. Beispielsweise schlug Origenes in Contra Celsum eine „wissenschaftliche Untersuchung“ (ζήτησις zḗtēsis) darüber vor, ob Gott-Sohn „Wesen der Wesen“, „Idee der Ideen“ und „Ursprung“ sei, Gott-Vater aber jenseits davon stehe. Er deutete also an, dass seine christliche Philosophie platonisch anschlussfähig sein könnte, legte sich aber nicht darauf fest.[93]

Origenes’ Theologie als christliche Philosophie

Der Anfang von Origenes’ De principiis in einem karolingischen Manuskript des 10. Jahrhunderts (Herzog August Bibliothek Cod. Guelf. 57 Weiss., fol. 3 r)

In einem Frühwerk unternahm Origenes den Versuch, die einzelnen Glaubenssätze der kirchlichen Überlieferung (Regula fidei) zu durchdenken, mit Bibelzitaten zu vertiefen und in einen Gesamtentwurf zu integrieren:

Dieses in der Theologiegeschichte sehr einflussreiche Werk ist so, wie Origenes es schrieb, nicht erhalten. Es gibt eine offensichtlich entschärfte lateinische Übersetzung des Rufinus von Aquileia, und es gibt Zitate aus De principiis bei Origenes-Kritikern, die allerdings ohne Kontext präsentiert werden. Origenes’ Werk eignete sich als Steinbruch für skandalisierende Zitate. Denn ihn kennzeichnete ein experimentelles Denken, das Probleme aufzeigte und Antworten durchspielte, wobei er manchmal mehrere Lösungen nebeneinander stehen ließ und sich in anderen Fällen für eine Antwort entschied.[94] In Bezug auf das Gesamtwerk des Origenes lässt sich feststellen, dass mehrere Leitgedanken immer wiederkehren:[95]

  • Freiheit, Verantwortung und Schuldfähigkeit des Menschen;
  • Gottes Vorsehung und seine auf die Menschheit bezogene Pädagogik;
  • Gottes Gerechtigkeit und Güte.

In Origenes’ Anthropologie überlagern sich eine platonische Dreiteilung und eine biblische Zweiteilung. Platonisch gesehen, hat die Seele (lateinisch anima, griechisch ψυχή psychḗ) eine Mittelstellung zwischen Körper (corpus, σῶμα sỗma) und Geist (mens, νοῦς nũs); der biblische Autor Paulus von Tarsus betonte den Gegensatz zwischen Fleisch (caro, σάρξ sárx) und Geist (spiritus, πνεῦma pneũma) – und Origenes versuchte, beide Konzepte zusammenzudenken.[96] Die Körperlichkeit des Menschen war für Origenes in fließendem Wandel, so dass der Mensch, genau genommen, schon nach wenigen Tagen nicht mehr denselben Leib habe wie zuvor. Und doch bleibe die „somatische Form“ von der Kindheit bis ins Alter erhalten. Mit dieser „somatischen Form“, verwandelt zu einem pneumatischen Leib, werde die Seele nach der Auferstehung wieder bekleidet.[97]

Die Bibel war für Origenes in Analogie zum Menschen aus verschiedenen Bestandteilen zusammengesetzt. Daraus ergebe sich ein mehrfacher Schriftsinn:[98]

  • Dem menschlichen Fleisch (lateinisch caro, griechisch σάρξ sárx) entspricht der Literalsinn einer Bibelstelle.
  • Der sinnlichen Seele (anima, ψυχή psychḗ) entsprechen Typologien und Allegorien, die einen ethischen Sinn der Bibelstelle erschließen.
  • Dem menschlichen Geist (spiritus, πνεῦμα pneũma) entsprechen mystische Allegorien (anagogische, d. h. „nach oben führende“ Deutung).

In der Praxis beschränkte sich Origenes oft darauf, außer dem Literalsinn nur den allegorischen oder den anagogischen Sinn einer Bibelstelle zu ermitteln.[99] Der verborgene mystische Sinn war für Origenes stets wichtiger als der Literalsinn; er sei „der vom Heiligen Geist gewebte Faden hinter klaren wie rätselhaften Aussagen oder Bildern der Bibel […] Was in Platons Höhlengleichnis der Aufstieg aus der sinnlich wahrnehmbaren Welt mit den Schattenwürfen geistiger Dinge und der Hinwendung zum wirklichen Sein ist, sucht sich bei Origenes einen spezifisch christlichen Rahmen.“[100]

Origenes beschrieb die Gottheit als „einfache geistige Natur" (intellectualis natura simplex), „Einheit" (μονάς monás) und „Einsheit" (ἑνάς henás).[101] Um zu erklären, wie der eine und einzige Gott die Vielfalt der wahrnehmbaren Wirklichkeit geschaffen habe, setzte Origenes ein platonisches Paradigma voraus – die Unterscheidung der sinnlich wahrnehmbaren materiellen Welt von der auf sie bezogenen geistigen Realität. Sodann folgte Origenes einem Gedankengang Philons, der auch von einigen Gnostikern geteilt wurde:

Die Gottheit schuf demnach von Ewigkeit her vernunftbegabte Geistwesen (νόες nóes). Sie hatten die Fähigkeit der Gottesschau, fielen aber aus eigenem freien Willen in unterschiedlichem Maße davon ab und wurden durch einen Prozess des Erkaltens und Verdichtens zu Seelen,[102] die einen materiellen Körper erhielten. Für sie schuf Gott aus dem Nichts den materiellen Kosmos, um sie pädagogisch zur Gottesschau zurückzuführen.[103] Die materielle Wirklichkeit ist für die gefallenen Geistwesen ein „Ort der Bewährung […], durch den ‚hindurch‘ sie wieder zu Gott ‚hinauf‘ gelangen könnten.“[104]

Der göttliche Logos ist einerseits (vgl. Kol 1,15 LUT) „Erstgeborener der (ersten) Schöpfung (von Geistwesen)“ und andererseits die Kraft, mit der Gott den materiellen Kosmos erschafft. Der Logos ist „nach dem Paradigma neuplatonischer Prinzipientheorie“ eine Seinsweise (Hypostase) Gottes; er ist Gott-Sohn, der von Gott-Vater ewig gezeugt wird, in der Substanz von ihm geschieden, doch im Willen mit ihm eins. Gott-Sohn hat in der Bibel verschiedene Namen; dies sind „Wahrnehmungsaspekte“ (ἐπίνοιαι epínoiai), durch die der eine Gott mit der Vielfalt der geschaffenen Welt in Beziehung steht. Der Heilige Geist ist die vornehmste durch den Logos geschaffene Kreatur, die am göttlichen Status des Logos und an seinen Wahrnehmungsaspekten Anteil hat.[105] Unter den drei Hypostasen der Trinität besteht Origenes zufolge ein Subordinationsverhältnis.[106] Andererseits konnte Origenes Sohn und Geist auch auf eine Stufe stellen, und eine gemeinsame Natur der drei Hypostasen, wie in De principiis 1,8,3 angenommen, steht in Spannung zu einem eindeutigen Subordinatianismus. Dieser uneindeutige Befund im Schrifttum des Origenes hatte zur Folge, dass sich im 4. Jahrhundert in der Diskussion der homoousios-Formel, die 325 durch das Konzil von Nicäa verbindlich gemacht worden war, alle Seiten auf Origenes beriefen und die „neunizänische“ Synthese, die auf dem Konzil von Konstantinopel 381 durchgesetzt wurde, sprachlich, aber auch sachlich von Origenes geprägt war.[107]

Der Lehrer der Menschen bei ihrem erneuten Aufstieg zur Gottesschau ist Jesus Christus. In seiner Inkarnation hat sich, so Origenes, der präexistente Logos mit einer besonderen Seele und einem besonderen Körper so verbunden, dass die Gottesschau möglich ist:[108] Die Seele Jesu war wie alle Seelen ursprünglich reiner Geist (nũs), blieb aber im Gegensatz zu allen anderen Geistwesen stets in der Gottesschau und mit dem Logos verbunden. Sie gebrauchte ihre Freiheit stets zur Wahl des Guten. Sie sank nicht wie die anderen Geistwesen in die materielle Welt ab, sondern wurde von Gott-Vater mit Fleisch bekleidet. „Doch da sie nicht unter der Notwendigkeit der Bindung an das Fleisch steht, erfährt sie keine Einschränkung oder Verdunkelung und bleibt weiterhin durchdrungen vom Leben des Logos, wie ein glühendes Eisen von der Kraft des Feuers durchdrungen ist.“[109]

Nachfolge Christi heißt für Origenes, dass der einzelne Mensch je nach seinen persönlichen Voraussetzungen mehr oder weniger unvollkommen Anteil an der Gottesschau gewinnt – und darin besteht die Erlösung. Das Ziel ist eine vor allem intellektuelle Gemeinschaft mit Gott (Erleuchtung und Erkenntnis); Origenes sah sich als Pädagogen, der seine Schüler auf ihrem asketischen Weg begleitete. Zur Kirche gehören einerseits die Geistwesen, die an der Gottesschau teilhaben, andererseits die irdischen Existenzen, die Christus nachfolgen und durch ihn auf Gott ausgerichtet sind.[110] Die Sakramente verstand Origenes als „Symbole einer inneren Wandlung“ (Rowan Williams). Der mit Wasser vollzogene Taufe war für Origenes gleichbedeutend mit der von Johannes vollzogenen Taufe; entscheidend sei die Aufnahme des Logos in die Seele und der Beginn der Nachfolge Christi. Darum kam für Origenes wie für andere frühchristliche Theologien das Martyrium der Taufe gleich; ebenso teilte er die in vorkonstantinischer Zeit öfter vertretene Meinung, dass schwere Sünden nach der Taufe nicht mehr vergeben werden könnten. Bei der Eucharistie war er (in der Begrifflichkeit späterer Kontroversen formuliert) der Ansicht, „daß der Logos eher ‚mit‘ als ‚unter‘ den Elementen des Sakraments [= Brot und Wein] gegenwärtig“ sei. Als wahre Nahrung für den menschlichen Geist sah Origenes hingegen das Wort Gottes, das sich durch Lektüre der Bibel erschließe; entsprechend wichtig war ihm seine Lehre vom mehrfachen Schriftsinn.[111]

In der Eschatologie erwartete Origenes im Gegensatz zu den meisten altkirchlichen Theologen keinen doppelten Ausgang der Weltgeschichte (Erlösung für die Guten, Verdammung für die Bösen), sondern erwog die Rückkehr aller Geistwesen in die Gemeinschaft mit Gott. Er bezeichnte dies als „Wiederherstellung von allem“ (ἀποκατάστασις τῶν πάντων apokatástasis tỗn pántōn). Das Weltgericht, das ihm durch die Kirchenlehre vorgegeben war, integrierte er so in sein Denken, dass es eine Station, aber nicht das Ziel sei. Da die Vernunftwesen ihren freien Willen behalten und Gott sie nicht zwingt, nahm Origenes für ihre Rückkehr weitere Welten nach dem Ende des gegenwärtigen Kosmos an.[112] Als Philosoph konnte Origenes nicht auschließen, dass die Vernunftwesen nach ihrer Rückkehr in die Gottesgemeinschaft dieser überdrüssig werden, herausfallen und der ganze Prozess immer weitergeht. Er hielt den Bibelvers 1 Kor 13,8a LUT dagegen, den er so verstand, dass die Geistwesen durch ihre Rückkehrerfahrung in der Gottesliebe so gestärkt seien, dass sie darin verharren. Aber er legte sich in diesem Punkt nicht fest.[113]

Kontakte mit Gnostikern

Im 2. Jahrhundert zeigte sich, dass die schlichte Kirchenlehre gebildete Christen nicht mehr zufriedenstellte und von Gnostikern gebotene Systeme eine große Faszination auf sie ausübten. Origenes kam mehrfach in Kontakt mit Gnostikern valentinianischer Prägung, insbesondere war sein Mäzen Ambrosius ein ehemaliger Valentinianer. Für Origenes war es eine intellektuelle Herausforderung, einen Gegenentwurf zum valentinianischen System vorzulegen, der ihm bezüglich der Verankerung in der kirchlichen Tradition, aber auch in der philosophischen Tiefe überlegen sein sollte.[114]

Holger Strutwolf zufolge war Origenes sowohl im Gesamtaufriss seines theologischen Systems als auch in Einzelzügen vom Dialog mit Valentinianern geprägt: So habe er die valentinianische „Äonenlehre in eine Epinoialehre transformiert, d. h. die Hypostasen der Valentinianer zu Eigenschaften des Sohnes transformiert.“[115] An die Stelle des valentinianischen Sophia-Mythos tritt bei ihm die Lehre vom Fall der Vernunftwesen, die im valentinianischen Schrifttum (Evangelium Veritatis) Parallelen hat. Damit gelang es Origenes, gegen die Gnosis und mit der kirchlichen Tradition an der Identität des höchsten Gottes mit dem Schöpfergott festzuhalten. Mit der Lehre vom unterschiedlich tiefen Fall der mit freiem Willen begabten Vernunftwesen überwand Origenes die Drei-Naturen-Lehre der Valentinianer, wobei er zugleich ihr Anliegen aufgriff, die unterschiedlichen Lebenschancen und Entwicklungspotentiale der Menschen zu erklären. „Was die Valentinianer hierbei als endgültig festgelegte Naturen verstehen, wird bei Origenes zur durch Willensfreiheit in der Präexistenz erworbenen Prädisposition […], die letzten Endes durch Erziehung und Übung überwunden werden kann.“[116] In der Christologie der Valentinianer lässt sich Strutwolf zufolge eine Entwicklungslinie von Doketismus hin zu einer Art Zwei-Naturen-Lehre aufzeigen, die für Origenes anschlussfähig war. Er betonte aber über den Valentianismus hinausgehend die unlösbare Verbindung der Seele Jesu mit dem göttlichen Logos als naturhafte Teilhabe. In der Eschatologie setzte sich, so Strutwolf, mit der Apokatastasis „die Logik der valentinianischen Pneumalehre in der Freiheitslehre des Origenes durch.“[117]

In den Kontext der Auseinandersetzung mit gnostischen Entwürfen gehört auch die kleine Schrift „Über das Gebet“ (De oratione), eine Vaterunser-Erklärung, die Origenes auf Wunsch seines Mäzens Ambrosius anfertigte. Unter Gnostikern war eine deterministische Sicht der göttlichen Vorsehung verbreitet, die Beten überflüssig machte. Dagegen wandte sich Origenes, der seinem Traktat einen Praxisteil befügte. Ähnliche Gebetsschriften verfassten Tertullian und Cyprian von Karthago.[118]

Wirkungsgeschichte

Alte Kirche

Origenismus

Als Origenismus wird die Weiterentwicklung der christlichen Philosophie des Origenes durch andere Theologen bezeichnet. Eine solche Weiterentwicklung ist die (553 verurteilte) Lehre von der kugelförmigen Gestalt der Auferstehungskörper, die sich bei Origenes nicht findet, aber bei Origenisten bereits um 400 bezeugt ist, möglicherweise in Folge einer Kombination der Lichtgestalt der Engel, die Origenes lehrte, und der Kugelform der Gestirne.[119]

Ein erstes Zentrum des Origenismus war Alexandria. Nach dem Weggang des Origenes entwickelte sich die dortige Katechetenschule zu einer Art Kaderschmiede für das alexandrinische Bischofsamt. Sie stand zunächst unter Leitung des Heraklas. Er hatte sich vom Schüler zum Gegner des Origenes gewandelt. Aber mit Dionysius übernahm um 232 ein Alexandriner die Schulleitung, der in gutem Einvernehmen mit Origenes stand und insbesondere dessen Art der Bibelauslegung und dessen Trinitätslehre übernahm. Hatte Origenes wie die meisten frühchristlichen Theologen die Unterordnung des Sohnes unter Gott-Vater gelehrt, so radikalisierte Dionysius diesen Subordinatianismus, um der Anschauung entgegenzutreten, Vater und Sohn seien nur Seinsweisen des einen Gottes, also praktisch identisch (Monarchianismus).[120]

Im frühen ägyptischen Mönchtum wurde das asketisch-mystische Erbe des Origenes rezipiert; erkennbar wird das erstmals bei Hierakas, der die körperliche Auferstehung bestritt. Durch die Auseinandersetzung mit Hierakas kam nun auch das übergeordnete Konzept, die Eschatologie des Origenes, in den Fokus der Kritik. Nun meldeten sich Verteidiger des Origenes aus Caesarea: Pamphilos, der eine umfangreiche Apologie verfasste, und dessen Schüler Eusebius. Dabei zeigte sich, dass Origenes in Caesarea zwar hoch verehrt wurde, seine Schriften in der Bibliothek aber bereits Schäden erlitten hatten,[121] vermutlich während der Christenverfolgung, bei der Origenes selbst inhaftiert und gefoltert wurde.[122]

Der arianische Streit lässt sich, so Lorenzo Perrone, auch als interne Auseinandersetzung unter den Origenisten in Alexandria verstehen, die dann immer weitere Kreise zog: auf der einen Seite Arius, der die bei Origenes als Tendenz vorhandene Unterordnung des Sohnes unter den Vater ins Extrem steigerte – auf der anderen Seite Bischof Alexander, der an der Lehre des Origenes festhielt: Gott-Sohn wird von Gott-Vater ewig gezeugt. Athanasius, der Alexander als Diakon zum Konzil von Nicäa (325) begleitet hatte, folgte ihm 328 im Bischofsamt nach. Er sah die in Nicäa angenommene homoousios-Formel als übereinstimmend mit der Lehre des Origenes und verteidigte sie gegen die Partei des Arius;[123] unterdessen widmete sich Didymus der Blinde als letzter bekannter Leiter der alexandrinischen Katechetenschule dem theologischen Erbe des Origenes: allegorische Bibelauslegung, platonische Traditionen, Präexistenz der Seelen, Apokatastasis und (gegen den Manichäismus) menschliche Willensfreiheit.[124]

Origenes hatte Begriffe und Konzepte gefunden, die ein Reservoir bildeten, aus dem sich alle Beteiligten der trinitätstheologischen Debatten des 4. Jahrhunderts bedienten: Er sprach beispielsweise als erster von drei Hypostasen der Gottheit, sah Gott-Sohn von Ewigkeit her an der Seite Gott-Vaters, unterschied göttliche und menschliche Natur in Christus; die innertrinitarischen Beziehungen von Vater, Sohn und Heiligem Geist zueinander sah er zusammen mit den verscheidenen „Rollen“, die sie in der Heilsgeschichte haben. Doch nachdem die Konzilien von Nicäa 325 und Konstantinopel 381 in der Trinitätslehre Sprachregelungen festgelegt hatten (Nicäno-Konstantinopolitanum), wirkten die Formulierungen des Origenes auf spätere Leser defizitär.[125]

Erster origenistischer Streit

Hintergrund des ersten origenistischen Streits war ein seit der Konstantinischen Wende verändertes kirchliches Klima: Die theologische Lehre wurde nun auf Bischofssynoden in Formeln fixiert, und Bischöfe waren ihre autorisierten Interpreten. Für experimentelles Denken in der Art des Origenes wurden die Freiräume damit kleiner. Ein gelehrter Mönch wie Euagrios Pontikos, der Askese, Bildung und institutionelle Unabhängigkeit miteinander verband und einen eigenständig weitergedachten Origenismus lehrte, wurde aus bischöflicher Sicht zum Problemfall. Zunächst geriet Bischof Theophilos von Alexandria mit ungebildeten ägyptischen Mönchen in einen Konflikt, die die Bibel, insbesondere Aussagen über Gottes Gesicht und seine Körperteile, wortwörtlich auffassten; ein Mönch „Photin“ (wohl identisch mit Euagrios) erläuterte ihnen, wie solche Aussagen im Sinne des Origenes verstanden werden könnten. Aus unklaren Gründen schwenkte der Alexandriner Bischof nun um; Rowan Williams vermutet „Gewaltandrohungen seitens extremistischer Mönche und die Gelegenheit, mächtige kirchenpolitische Rivalen in Mißkredit zu bringen.“[126] Er etikettierte Mönche, mit denen er Schwierigkeiten hatte, aber auch Bischöfe, die solche Mönche schützten, als „Origenisten“. Lothar Lies zufolge betrieb Theophilus einen „antiorigenischen Feldzug“, bei dem er Origenes auf Synoden verurteilen ließ und persönlich in Wüstenklöstern Schriften des Origenes zerstörte. Dabei habe er die Rückendeckung des Papstes Anastasius I. gehabt.[127]

Als Häresiologe entwarf Bischof Epiphanios von Salamis ein griffiges Bild des durch übermäßige Bildung vom rechten Glauben in Spekulationen abgeirrten Origenes. Durch das provokatives Auftreten des Epiphanios 393 in Palästina eskalierte der Konflikt: In einem Brief bezichtigte er den Bischof Johannes von Jerusalem und den in Jerusalem lebenden Asketen und Übersetzer Rufinus von Aquileia, dem „Origenismus“ anzuhängen. Hieronymus, der als Gelehrter in Bethlehem lebte, hatte bis dahin ausgiebigen Nutzen aus den Schriften des Origenes gezogen und war mit Rufinus seit Studienzeiten befreundet. Aber nachdem er den Brief des Epiphanios ins Lateinische übersetzte und so zur Verbreitung der Vorwürfe beitrug, war es damit vorbei. Der Jerusalemer Bischof sorgte dafür, dass das Bethlehemer Kloster nicht mehr von seinen Priestern versorgt wurde, und Epiphanios ordinierte daraufhin den Bruder des Hieronymus in Bethlehem zum Priester, womit er in die Befugnisse seines Jerusalemer Kollegen eingriff.[128]

Während der Origenismusstreit im Osten damit eine kirchenrechtliche Wendung nahm, aber auch wieder abflaute, ging er im Westen in die nächste Runde: Sowohl Rufinus als auch Hieronymus übersiedelten nach Rom. Hieronymus attackierte dort Rufinus’ lateinische Übersetzung von De principiis als Verfälschung und präsentierte eine Gegenübersetzung. Beide übersetzten Werke des Origenes ins Lateinische; Hieronymus führte dabei die viel rezipierte Unterscheidung des unübertroffenen Bibelgelehrten Origenes vom gefährlichen spekulativen Denker Origenes ein. Dieser Übersetzungsarbeit ist es zu verdanken, dass zahlreiche Schriften des Origenes auf lateinisch erhalten blieben, die im griechischen Original verloren sind.[129] Beim Römerbriefkommentar wurde Rufinus gefragt, warum er das Werk nicht unter eigenem Namen veröffentlichte; er antwortete, dass er zwar ergänzt und gekürzt habe, aber Fundamente und Material des exegetischen Gebäudes von Origenes stammten. Größere Freiheiten nahm er sich nach eigenen Angaben bei den Homilien. Während er bei Origenes’ Predigten über Texte aus den Büchern Josua und Richter nah an seiner Vorlage geblieben sei, habe er bei Predigten über Texte aus Genesis, Exodus und vor allem Levitikus Ausführungen ergänzt, die Origenes aus dem Stegreif vorgetragen habe und die nicht mitstenografiert worden seien.[130]

Verurteilung des Origenes (553)

Im ägyptischen Mönchtum hatte der Origenismus, wie er von Euagrios Ponticus vertreten worden war, weiterhin Zulauf. Um 400 verfasste wahrscheinlich Schenute von Atripe eine Schrift Gegen die Origenisten, die diesem Mönchtum galt, und um 450 wurde Bischof Dioskoros von Alexandria darauf aufmerksam, dass es in Oberägypten immer noch Gruppen origenistischer Mönche gab.

Auch im palästinischen Mönchtum wirkte der Einfluss des Euagrios weiter. Kennzeichnend für Palästina waren zum einen die Einsiedlerkolonien (Lawren), zum anderen eine starkes politische Selbstbewusstsein der führenden Mönche, für die Kai Trampedach den Begriff „Reichsmönchtum“ prägte: „Dem eigenen Urteil nach zeichnete sich das palästinische Mönchtum im wesentlichen durch vier Eigenschaften aus: 1. seine internationale Herkunft und Zusammensetzung, 2. seine asketischen und intellektuellen Leistungen, 3. sein ultra-orthodoxes Selbstverständnis sowie 4. seine Nähe und Verbindung zu den heiligen Stätten der Christenheit.“[131] Ein Konflikt von Origenisten und Antiorigenisten unter den Mönchen Palästinas zog bald reichsweite Kreise, weil beide Gruppen Einfluss auf die Besetzung des Patriarchenstuhls von Jerusalem nahmen, den Patriarchen von Antiochia in den Konflikt hineinzogen und damit Spannungen zwischen Jerusalem und Antiochia entstanden; außerdem waren beide Gruppen personell in Konstantinopel vertreten.[132]

Kaiser Justinian I. mit seinem Gefolge (Mosaik, San Vitale, Ravenna)

Die von Sabas gegründete Große Lawra wurde von aristokratischen Mönchen bewohnt, die Bildung, Autorität und Macht auf sich vereinten. „Origenisten“ gründeten in der Nähe eine Neue Lawra, deren Mönche Interesse an theologischen und philosophischen Spekulationen hatten, vor allem aber die Autorität von Mönchsvätern wie Sabas nicht anerkannten. Der Konflikt schwelte jahrelang vor sich hin. Nachdem die Patriarchen von Antiochia und Jerusalem Kaiser Justinian gebeten hatten, die Streitigkeiten zu beseitigen, übersandte dieser im Jahr 543 dem Patriarchen Menas von Konstantinopel einen umfangreichen Traktat gegen Origenes, an dessen Ende neun Anathematismen formuliert wurden. Kernpunkte waren die Präexistenz der Seelen und Origenes’ Lehre über die Seele Jesu, die von den späteren Mönchen offensichtlich weiterentwickelt worden war, Endgericht und Auferstehung sowie eine Origenes zugeschriebene, aber stark verzerrte Lehre, dass die von Christus vermittelte Erlösung der gesamten Schöpfung und nicht nur den Menschen zugute käme. Die größten Probleme bereitete die Vermutung, dass die Präexistenzlehre kombiniert mit der Lehre von der Seele Jesu darauf hinausliefe, dass der geläuterte menschliche Verstand (nũs) Christus gleich sei. Die Trinitätslehre des Origenes spielte in diesem Konflikt keine Rolle mehr.[133] Der Traktat schloss mit den Worten: „Der Bann sei verhängt über Origenes, der auch Adamantios heißt, der dies propagiert hat, samt seinen abscheulichen und fluchwürdigen Lehren, und über jede Person, die dies denkt oder verteidigt oder in irgendeinem Punkt überhaupt zu irgendeiner Zeit dies zu vertreten wagt.“[134] Nachdem der Patriarch und die in Konstantinopel anwesenden Bischöfe den Text ratifiziert hatten, wurde er an die anderen Patriarchen weitergeleitet; auch Vigilius als Patriarch des Westens approbierte den Text. Damit war Origenes und die ihm zugeschriebenen Lehren zwar nicht durch eine Synodalentscheidung, aber kraft kaiserlicher Gesetzgebung verurteilt.[135]

Bevor das Konzil von Konstantinopel Anfang Mai 553 zusammentrat, fand eine Vorbereitungssitzung der angereisten Bischöfe statt. An sie richtete Kaiser Justinian einen Brief, der einige Punkte aus einer bei ihm eingereichten Anklageschrift antiorigenistischer palästinischer Mönche zusammenstellte und am Ende 15 Anathematismen gegen Origenes und seine Anhänger formulierte.[136] Auf dem Konzil selbst wurde gemäß kaiserlichem Wunsch über Origenes und den Origenismus nicht verhandelt. Gleichwohl listete Kanon 11 des Konzils von Konstantinopel Origenes unter den verurteilten Häretikern: „Wenn jemand Arius, Eunomius, Makedonius, Apollinaris, Nestorius, Eutyches und Origenes mitsamt ihrem ungläubigen Schrifttum und all die anderen Häretiker, die von der heiligen katholischen und apostolischen Kirche und den genannten heiligen vier Synoden verurteilt und mit dem Anathem belegt worden sind, nicht anathematisiert und alle, die genauso wie die eben genannten Häretiker gedacht haben oder denken und bis zum Tod in ihrem Unglauben verharrten: ein solcher sei mit dem Anathem belegt.“ Es gab also „eine konziliare Brandmarkung des Origenes als eines Häretikers“ (Alfons Fürst), auch wenn es streng genommen nicht um seine Lehre, sondern um die Anschauungen origenistischer Mönche in Palästina ging. Letztere weigerten sich, die Verurteilung des Origenes zu akzeptieren. Der Patriarch von Jerusalem exkommunizierte sie daraufhin, ließ sie 554 vom Militär aus der Neuen Lawra vertreiben und siedelte dort im Folgejahr orthodoxe Mönche an.[137]

Mittelalter

Abgesehen von der Lehre der Wahrnehmungsaspekte (epínoiai), die im Palamismus rezipiert wurde, war die Verurteilung des Origenes in der byzantinischen Theologie so stark verankert, dass eine direkte Rezeption erschwert war. Immer wieder taucht Origenes in byzantinischen Ketzerkatalogen auf. Johannes Moschos († 619), bot im Pratum spirituale eine popularisierte Form davon – die Geschichte des Mönchs Theophilos, der in einer Vision Origenes zusammen mit anderen Häretikern im Höllenfeuer erblickte. Byzantinische Katenen enthalten zahlreiche Exzerpte aus den Bibelkommentaren des Origenes. Da Basilios von Caesarea, Gregor von Nazianz, Gregor von Nyssa und Athanasius Origenisten waren und sie als Kirchenväter uneingeschränkt rezipiert wurden, wirkte Gedankengut des Origenes indirekt weiter. Die von Basilios und Gregor von Nazianz aus den Schriften des Origenes unter dem Titel Philokalie zusammengestellte Anthologie hatte durch diese beiden das Siegel der Rechtgläubigkeit; sie besteht etwa zur Hälfte aus der Schrift Contra Celsum, die auf diesem Wege als einziges großes Werk des Origenes komplett im griechischen Original erhalten blieb und, wie mehrere byzantinische Manuskripte zeigen, auch ihre Leser fand. Sie ließ sich bei der apologetischen Auseinandersetzung der byzantinischen Theologen mit dem Islam gut verwenden.[138]

Die Verurteilung des Origenes wurde im Westen weniger beachtet, allerdings galt sein Werk als hoch ambivalent. Cassiodor brachte es so auf den Punkt: „Wo er gut war, war keiner besser, wo er schlecht war, war keiner schlechter (ubi bene, nemo melius; ubi male, nemo peius).“[139] Origenes wurde aufgespalten in den hervorragenden Exegeten, dessen Bibelauslegung man vermittelt durch Hieronymus und Rufinus unbedenklich rezipierte, und den zu verurteilenden Häretiker, der gefährliche Lehren wie die Apokatastasis zu verantworten hatte.[140] Origenistischen Einfluss sieht Hermann Josef Vogt im lateinischsprachigen Raum beispielsweise bei Hilarius von Poitiers, Ambrosius von Mailand, „über ihn auf Augustinus u. auf Gregor d. Gr. u. durch beide auf das Mittelalter.“[141] Nachdem Benedikt von Aniane die Lektüre des von ihm so genannten „heiligen“ Origenes empfohlen hatte, wurde sein Werk etwa von Paschasius Radbertus (Matthäuskommentar) und Hrabanus Maurus (Jeremia-Homilien) ausgiebig genutzt. Kommentare des Origenes nutzten Hugo von St. Viktor und Richard von St. Viktor. Die Zisterzienser Wilhelm von Saint-Thierry und Bernhard von Clairvaux ließen sich von Origenes bei der mystischen Auslegung des Hohenlieds anregen. Hildegard von Bingen kannte die Hexateuch-Homilien des Origenes, die im 12. Jahrhundert viel gelesen wurden. Die Mystikerinnen Elisabeth von Schönau und Mechthild von Hackeborn berichteten über Visionen, denen zufolge Origenes das Heil erlangt habe.[142]

Illustration des Rosenromans: Origenes und Empedokles, links die Nonnen, die Origenes nach seiner Selbstkastration unterrichten will (Bodleian Library, MS. Douce 195, fol. 122 v.)

„Die gesamte Exegese des lateinischen Mittelalters war in ihren Verfahrensweisen und in ihren Inhalten in einem derart hohen Ausmaß von der origeneischen Theorie eines mehrfachen Schriftsinns geprägt, dass sein Einfluss kaum überschätzt werden kann.“[143] Mit der Ausnahme von Johannes Scottus Eriugena war die Origenes-Rezeption in der systematischen Theologie hingegen gering; die aristotelisch begründete Hochscholastik hatte an ihm kein Interesse. Im Spätmittelalter geriet Origenes weitgehend in Vergessenheit. Meister Eckhart hatte zwar seine lateinischen Predigten gelesen und verdankte ihm den zentralen Gedanken der Gottesgeburt im Herzen, doch davon abgesehen war seine Spiritualität nicht origenisch.[144]

Im Mittelalter wurde generell angenommen, dass Origenes sich selbst kastriert habe, um Frauen unterrichten zu können, ohne Anstoß zu erregen. Im Briefwechsel zwischen Petrus Abaelardus und Heloisa verwies der von den Leuten Fulberts kastrierte und nun als Mönch in der Abtei Saint-Denis lebende Abaelardus auf Origenes, dessen Selbstkastration er als einen der theologischen Irrtümer dieses Gelehrten sah. Vergleichbare Ausführungen über den Irrtum des Origenes findet man auch bei dem Schüler des Abaelardus, Johannes von Salisbury (De nugis Curialium). Im Rosenroman (13. Jahrhundert) vergleicht die personifizierte Natur missbilligend die Selbstkastration des Origenes mit einem anderen Akt irregeleiteter Selbstzerstörung: der Legende vom Sprung des vorsokratischen Philosophen Empedokles in die Flammen des Ätna. In spätmittelalterlichen illustrierten Ausgaben des Rosenromans wurden Origenes und Empedokles deshalb gemeinsam dargestellt.[145]

Frühe Neuzeit

Im Kontext des Konzils von Ferrara-Florenz setzte nach 1437 unter italienischen Humanisten eine lebhafte Suche nach Manuskripten griechischer Kirchenväter ein. Der führende lateinische Patristiker Ambrogio Traversari entdeckte bei diesen Forschungen in Rom die Lukas-Homilien und in der Abtei Montecassino die Jesaja-Homilien des Origenes. Das in der Renaissance neu erwachte Interesse am Platonismus machte Origenes zu einem besonders geschätzten frühchristlichen Theologen. Matteo Palmieris Gedicht Città di vita beschreibt ähnlich Dantes Göttlicher Komödie eine Reise durch die Unterwelt, die viele origenische Motive brachte, ohne seinen Namen zu nennen. Das Gedicht galt als häresieverdächtig und zirkulierte nur handschriftlich. Möglich ist, dass Michelangelo Città di vita gelesen hatte und in den Fresken der Sixtinischen Kapelle deshalb origenische Motive begegnen. Marsilio Ficino feierte den spekulativen Denker Origenes als „edelsten“ und „exzellentesten“ Platoniker. Er hatte De principiis gelesen und interpretierte problematische Stellen in Origenes’ Theologie möglichst konform zur kirchlichen Lehre. Giovanni Pico della Mirandola formulierte 1490 pointiert in seinen Conclusiones, es sei vernünftiger (rationabilius), anzunehmen, dass Origenes das Heil erlangt habe, als dass er verdammt sei – einer der Sätze, die als häresieverdächtig eingestuft wurden und Pico in der Amtszeit des Papstes Innozenz VIII. ins Gefängnis brachten.[146]

Venezianische Buchdrucker belieferten den Markt ab 1503 mit lateinischen Origenes-Ausgaben; im Jahr 1512 druckten Jean Petit und Josse Bade in Paris die von Jacques Merlin erarbeitete und mehrfach neu aufgelegte Gesamtausgabe der lateinischen Werke des Origenes. Merlin stellte dieser Edition eine Vorrede und eine Apologie des Origenes voran, in der er den Nachweis führte, dass Origenes wie ein Heiliger gelebt und in allen Punkten rechtgläubig gelehrt habe. Was sich in Origenes’ Schriften nicht orthodox interpretieren ließ, war laut Merlin von Häretikern interpoliert worden.[147]

Lothar Lies bezeichnet Erasmus von Rotterdam als „eigentlichen Kenner des Origenes“, der sich in Auseinandersetzung mit Martin Luther in De libero arbitrio (1524) explizit auf die Freiheitslehre des Origenes berief.[148] Im Gegensatz zu Merlin erkannte Erasmus an, dass Origenes mehrfach geirrt habe, unter anderem durch übermäßiges Allegorisieren. Er erläuterte, dass Origenes Themen erforscht und nicht definiert habe; auch habe er vor dem Konzil von Nicäa (325) gelebt, und man könne ihm nicht anachronistisch vorwerfen, dass er über Dogmen im Unklaren gewesen sei, die von der Kirche erst später verbindlich festgelegt wurden. Am Ende seines Lebens erarbeitete Erasmus eine Origenes-Werkausgabe, die 1536 postum veröffentlicht wurde.[149] Als Erasmusschüler schätzte Huldrych Zwingli die Schriften des Origenes; er besaß die Werkausgabe Merlins. Der Apokatastasislehre stand Zwingli nahe und fand bei Origenes das eigene spiritualistische Abendmahlsverständnis.[150]

Luther hatte Texte des Origenes, wenn überhaupt, nur in Kirchenväter-Anthologien gelesen.[151] Die Allegorese widersprach dem reformatorischen Sola scriptura: „Origenes ist fast ein Fürst und König uber die Allegorien und hat die gantze Bibel durchaus vol solcher heimlicher deutung gemacht, die denn nicht eines drecks werd sind.“[152] Philipp Melanchthon wertete Origenes’ Römerbriefkommentar für seine eigene Kommentierung aus. Origenes hatte nach Melanchthons Meinung die Rechtfertigungslehre des Paulus grundsätzlich missverstanden. Martin Bucer dagegen sah Origenes als Befürworter der Gerechtigkeit aus Glauben und nicht aus Werken.[153]

Origenes beim Unterricht (Kupferstich, Jan Luyken, 1700, Rijksmuseum Amsterdam)

Durch Pierre Daniel Huets Bibliotheksrecherchen und Editionen wurden Origenes’ griechische Bibelkommentare erschlossen; seine Origeniana (1668) gelten ein Wendepunkt der Origenesforschung.[154] Huets Editionsarbeit fand vor dem Hintergrund zeitgenössischer theologischer Kontroversen statt, da die jeweilige Gegenseite argwöhnte, bei Origenes finde sich nicht die im 17. Jahrhundert von der römisch-katholischen Kirche vertretene Lehre: so im Fall der Anrufung von Engeln und der Transsubstantiation (Briefwechsel Huets mit dem Calvinisten Samuel Bochart), des Verhältnisses von Freiheit und Gnade (Auseinandersetzung mit Cornelius Jansen) und der Trinitätslehre (Auseinandersetzung mit dem Remonstranten Jean Leclerc).[155]

Bei den Hauptvertretern der aus puritanischem Milieu stammenden Cambridge Platonists ist der Einfluss der Freiheitslehre des Origenes, so Theo Kobusch, deutlich erkennbar, bei den englischen Deisten „zumindest inkognito.“ Im deutschen Sprachraum sieht er Impulse des Origenes, verbunden mit Impulsen des Gregor von Nyssa, in der Täuferbewegung und den Kreisen um Sebastian Franck und Kaspar Schwenckfeld. Der mystisch interessierte Lüneburger Superintendent Johann Wilhelm Petersen vermittelte origenische Motive an Gottfried Wilhelm Leibniz. Leibniz „fühlte sich mit seiner Lehre von der Welt freier Geister und von der Erlösung durch eine allgemeine Vergeistigung Origenes verwandt.“ Sowohl die Apokatastasis-Idee als auch die Freiheitslehre beeinflussten Schriftsteller des 18. Jahrhunderts wie Klopstock, Wieland und Goethe. Die Priorität der Freiheit gegenüber dem menschlichen Wesen bzw. der menschlichen Natur prägte Johann Gottlieb Fichtes System der Sittenlehre (1798), und der späte Fichte verstand Gott im origenischen Sinn als „Gott der Freiheit“.[156]

19. und 20. Jahrhundert

In den Jahren 1841–1846 erschien das zweibändige Werk Origenes: Eine Darstellung seines Lebens und seiner Lehre des Göttinger Kirchenhistorikers Ernst Rudolf Redepenning. Ferdinand Christian Baur sah die Leistung des Origenes in seinem Lehrbuch der christlichen Dogmengeschichte (1847) darin, „den zum Wissen erhobenen Glauben zur Wissenschaft fortzuführen.“[157] Die großen dogmengeschichtlichen Werke evangelischer Provenienz des ausgehenden 19. Jahrhunderts (Adolf von Harnack 1886, Friedrich Loofs 1889, Reinhold Seeberg 1895) zeichneten Origenes als Religionsphilosophen, der versuche, seine „Glaubenswissenschaft“ mit der Kirchenlehre zu vereinbaren.[158] Der römisch-katholische Patristiker Otto Bardenhewer sah bei Origenes Licht und Schatten: „Die origenistische Eschatologie insbesondere, mit ihrem endlosen Kreislauf von Fall und Wiederherstellung, Mannigfaltigkeit und Einheit, geriet in schroffen Gegensatz zu den fundamentalsten Lehren des Christentums, welches dem Gerechten eine ewige und durchaus unwandelbare Seligkeit verheißt, dem Sünder eine ewige Strafe androht und auch die Körperwelt auf ewig verklärt werden läßt. Auf der andern Seite hatte Origenes wenigstens dem Anscheine nach Glauben und Wissen versöhnt, der häretischen Gnosis den Todesstoß gegeben, das kirchliche Christentum wissenschaftlich gerechtfertigt. Seine Absichten waren lauter, seine Verdienste unleugbar. Auch schienen manche einzelne Lehrpunkte, welche an und für sich Anstoß erregen mußten, von anderer Seite her ausgleichendes Licht zu empfangen, und wichtige Thesen hinwiederum ließen sich in einen neuen Zusammenhang eingliedern und neuen Gedankenreihen dienstbar machen.“[159]

Die drei Bände Origène, sa vie, son oeuvre, sa pensée des evangelisch-reformierten Patristikers Eugène de Faye erschienen in den Jahren 1923–1928. Der gesamte zweite Band widmete sich nicht Origenes selbst, sondern der Entwicklung der Philosophie in der römischen Kaiserzeit. Vor diesem Hintergrund stellte der dritte Band Origenes als Philosophen und Systematiker vor. Die Bibelauslegung des Origenes war für de Faye nichts anderes die Verbreitung seiner philosophischen Lehren, die mit Hilfe der Allegorie in die Bibeltexte eingetragen wurden. Jahrhundertelang habe man sich der Selbsttäuschung hingegeben, dass Origenes den Bibeltext interpretieren wolle.[160]

Mit seiner Studie Das Vollkommenheitsideal des Origenes (1931) bereitete der Lutheraner Walther Völker die römisch-katholische Neuentdeckung des Origenes im 20. Jahrhundert vor. Völker wandte sich gegen die ganze bisherige Forschung, weil sie sich nur für das aus De principiis und Contra Celsum erhobene dogmatische System des Origenes interessiert habe.[161] Er rückte die exegetischen Schriften und besonders die Homilien in den Mittelpunkt und fragte nach der origenischen Spiritualität. Das Werk wurde von Hugo Rahner sehr positiv rezensiert; Rahner kritisierte allerdings, dass Völker die Bedeutung der Taufgnade für Origenes nicht in ihrer Tiefe erfasst habe.[162]

Hans Urs von Balthasar (1920er Jahre)
Ehemaliges Scholastikat von Fourvière (Maison Carrée)

Seit den 1930er Jahren wandten sich französische Jesuiten verstärkt den Werken des Origenes zu. Die Nouvelle Théologie war der dominierenden Neuscholastik, aber auch der Augustinusstudien müde; Origenes faszinierte als griechischer Theologe, der vor dem Konzil von Nicäa 325 gelebt hatte und deshalb archaisch wirkte. Der Beginn der jesuitischen Origenes-Studien kann in einem Lektürekreis des Scholastikats von Fourvière bei Lyon verortet werden, an dem Henri de Lubac, Jean Daniélou und Hans Urs von Balthasar teilnahmen; alle drei traten später mit Publikationen über Origenes hervor.[163] Unter dem Titel Geist und Feuer veröffentlichte von Balthasar 1938 eine viel gelesene Anthologie aus den Werken des Origenes. De Lubac und Danièlou sahen Origenes als „Kirchenmann“ (vir ecclesiasticus) sowie als Exegeten; während de Lubac in Frontstellung gegen die historisch-kritische Methode die Bedeutung der Allegorese für das Verständnis der Bibel herausstellte, blieb Danièlou gegenüber der Allegorese des Origenes zurückhaltend, die ihm zu platonisch oder gnostisch schien, und bevorzugte die Typologie.[164]

Die Brüder Hugo und Karl Rahner befassten sich mit den altkirchlichen Quellen der jesuitischen Spiritualität. Hugo Rahners Habilitationsschrift (1935) führt das zentrale spirituelle Konzept der Geburt Christi im Herzen des Gläubigen auf Origenes zurück: „Er hat ihm die klassische Form gegeben, die die Jahrhunderte überdauern sollte. Origenes betont in seiner Gnadenlehre vor allem das Sittliche, das aszetische Streben, den inneren Aufstieg. Gerade deshalb ist es wichtig, bei ihm festzustellen, wie sich dennoch alles sittliche Entfalten und Wachsen des Gnadenlebens immer wieder auf den ontischen Grund, auf die Taufgnade zurückführen.“[165] Dabei deutete Rahner Origenes’ Soteriologie erheblich um, wie Fürst anmerkt: Bei Origenes, der universell und individualistisch dachte, kommt Christus im Herzen jedes Menschen zur Welt, der Tugenden wie Wahrhaftigkeit, Gerechtigkeit, Demut und Liebe praktiziert – Rahner leitete die Gottesgeburt konsequent von der Taufe und damit von der Kirche her.[166]

Hans Jonas (1983)

Einen ganz anderen Zugang zum Werk des Origenes wählte Hans Jonas im unvollendeten zweiten Band von Gnosis und spätantiker Geist, der 1954 unter dem Titel Von der Mythologie zur mystischen Philosophie erschien. Das Schlusskapitel widmet sich dem „System Origenes“, das Jonas aus De principiis erhob. Zwar denke Origenes insofern nicht gnostisch, als er nicht intellektuell durch die Kraft der Erkenntnis, sondern moralisch durch die Kraft des Willens angetrieben sei. Und doch sei das „System Origenes“ gnostisch und markiere einen wesentlichen Fortschritt bei der Entmythologisierung der Gnosis, weil „sein moralisches kosmisches Schema von allen Eigennamen einschließlich Satan und Christus abstrahiert […], sodass es eine Konfiguration von bloßen ‚Figuren‘ oder ‚Funktionen‘ bleibt […], wo ‚alles zu allem werden kann‘, in einem ‚Kreislauf der Wesen‘ […] oder einem ‚Kreislauf der Welten‘ […]“; die Weiterentwicklung seines Denkens in der monastischen Mystik, namentlich durch Euagrios Ponticus, sei daher folgerichtig.[167]

Die Rehabilitation des Origenes durch die jesuitische Nouvelle Théologie hatte zur Folge, dass die Väter des Zweiten Vatikanischen Konzils sich beim „Mysterium der Kirche“ positiv auf Origenes bezogen, der im Konzilsdolument Lumen gentium (1964) viermal explizit genannt wird.[168] Unterdessen waren sowohl de Lubac als auch Danièlou am interreligiösen Gespräch mit dem Buddhismus interessiert. Auch hier erwies sich die Theologie des Origenes als inspirierend: „Wie der Logos in unterschiedlichen Formen in die Welt eintritt, sich verkörpert in der Heiligen Schrift und im Leib des irdischen Jesus und im verherrlichten auferstandenen und eucharistischen Leib, so tritt der letztlich transzendente Dharma-Leib im Buddhismus in unsere samsarische Welt ein und verkörpert sich im irdischen Leib des Buddha (vervielfacht als andere Buddhas in anderen Buddha-Reichen).“[169]

Henri Crouzel galt in den 1970er und 1980er Jahren als führender Origenesforscher und betonte mit Rückgriff auf eine Studie von Franz Diekamp (1899), dass Origenes vom kirchlichen Lehramt nie verurteilt worden sei. Abgesehen von seinem abweichenden Sprachgebrauch, war Crouzels Origenes der Sache nach im Einklang mit dem Konzil von Nicäa, damit freilich auch viel weniger interessant.[170] Er legte 1985 eine Biografie vor, die sich als „Summe seiner langjährigen Origenesstudien […] [verstand,] eine Apologie für den oft ungerecht verurteilten Mann der Kirche.“[171] Crouzel initiierte den ersten Internationalen Origenes-Kongress, der 1973 im Kloster Montserrat zusammenkam und seither alle vier Jahre stattfindet. Die Beiträge zu diesen Kongressen, die Crouzel bis 1997 leitete, erscheinen in der Reihe Origeniana (wechselnde Verlage, seit 1992 Peeters Publishers).[172]

Origenes im 21. Jahrhundert

Im Jahr 2008 wurde die von Alfons Fürst geleitete Arbeitsstelle Origenes an der Katholisch-Theologischen Fakultät Münster gegründet; seit 2011 erscheint die von Fürst herausgegebene Reihe Adamantiana: Texte und Studien zu Origenes und seinem Erbe im Aschendorff Verlag. Seit 2009 erscheint die von ihm zusammen mit Christoph Markschies herausgegebene, auf 25 Bände in 45 Teilbänden angelegte Reihe Origenes Werke mit deutscher Übersetzung (OWD) als Gemeinschaftsproduktion der Verlage Herder und de Gruyter sowie der Münsteraner Arbeitsstelle Origenes. Ebenfalls beteiligt ist die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, die das Editionsprojekt Die alexandrinische und antiochenische Bibelexegese in der Spätantike betreut.[173]

Gedenktag

Literatur

Fachlexika

Biografien, Handbücher

  • Henri Crouzel: Origen. T & T Clark, Edinburgh 1989 (Französisches Original: Origène, Paris 1985) Ke 149
  • Alfons Fürst: Origenes: Grieche und Christ in römischer Zeit. Hiersemann, Stuttgart 2017. ISBN 978-3-7772-1723-9. Ke 175
  • Ronald E. Heine: Origen: Scholarship in the Service of the Church. OUP, Oxford / New York 2010. Ke 186
  • Ronald E. Heine, Karen Jo Torjesen: The Oxford Handbook of Origen. OUP, Oxford / New York 2022.
  • John McGuckin (Hrsg.): The Westminster Handbook to Origen. Westminster John Knox Press, Louisville / London 2004. Ke 196

Monografien und Sammelbände

  • Balbina Bäbler, Heinz-Günther Nesselrath (Hrsg.): Origenes der Christ und Origenes der Platoniker (= Studies in Education and Religion in Ancient and Pre-modern History in the Mediterranean and its Environs, Band 2). Mohr Siebeck, Tübingen 2018.
  • Christoph Bruns: Trinität und Kosmos. Zur Gotteslehre des Origenes (= Adamantiana, Band 3). Aschendorff, Münster 2013.
  • Alfons Fürst, Thomas R. Karmann (Hrsg.): Verurteilung des Origenes: Kaiser Justinian und das Konzil von Konstantinopel 553 (= Adamantiana, Band 15). Aschendorff, Münster 2020. ISBN 978-3-402-13739-0.
  • Anthony Grafton, Megan Williams: Christianity and the Transformation of the Book: Origen, Eusebius, and the Library of Caesarea. The Belknap Press of Harvard University Press, Cambridge / London 2006.
  • Dieter Lau: Origenes’ tropologische Hermeneutik und die Wahrheit des biblischen Wortes: ein Beitrag zu den Grundlagen der altchristlichen Bibelexegese. Peter Lang, Frankfurt am Main 2016, ISBN 978-3-631-67211-2.
  • Nicholas de Lange: Origen and the Jews: Studies in Jewish-Christian Relations in Third-century Palestine. Cambridge University Press, Cambridge 1978.
  • Christoph Markschies: Origenes und sein Erbe: Gesammelte Studien (= Texte und Untersuchungen zur Geschichte der altchristlichen Literatur. Band 160). De Gruyter, Berlin u. a. 2007. ISBN 978-3-11-019278-0.
  • Peter W. Martens: Origen and Scripture: The Contours of the Exegetical Life. OUP, Oxford / New York 2012. ISBN 978-0-19-963955-7.
  • Bernhard Neuschäfer: Origenes als Philologe (= Schweizerische Beiträge zur Altertumswissenschaft, Band 18). 2 Bände. Reinhardt, Basel 1987.
  • Róbert Somos: Logic and Argumentation in Origen (= Adamantiana, Band 7). Aschendorff, Münster 2015. Ke 142
  • Holger Strutwolf: Gnosis als System. Zur Rezeption der valentinianischen Gnosis bei Origenes (= Forschungen zur Kirchen- und Dogmengeschichte, Band 56). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1993.
  • Hermann Josef Vogt: Origenes als Exeget, hrsg. von Wilhelm Geerlings. Schöningh, Paderborn u. a. 1999. (Digitalisat)

Artikel

  • Balbina Bäbler: Für Christen und Heiden, Männer und Frauen: Origenes’ Bibliotheks- und Lehrinstitut in Caesarea. In: Peter Gemeinhardt, Ilinca Tanaseanu-Döbler (Hrsg.): „Das Paradies ist ein Hörsaal für die Seelen“: Institutionen religiöser Bildung in historischer Perspektive (= Studies in Education and Religion in Ancient and Pre-modern History in the Mediterranean and its Environs, Band 1). Mohr Siebeck, Tübingen 2018, S. 129–152.
  • Alfons Fürst: Exegese als Lebensform: Christliche Paideia und Psychagogie bei Origenes. In: Peter Gemeinhardt (Hrsg.): Zwischen Exegese und religiöser Praxis: Heilige Texte von der Spätantike bis zum Klassischen Islam. Mohr Siebeck, Tübingen 2016, S. 85–115.
  • John McGuckin: Origen on the Jews. In: Studies in Church History, Band 21 (1992), S. 1–13.
  • John Solheid: Origen of Alexandria and Human Dignity. In: Zeitschrift für Antikes Christentum, Band 27 (2023), S. 226–256

Forschungsgeschichte

  • Ulrich Berner: Origenes (Erträge der Forschung). WBG, Darmstadt 1981. Ke 148
  • Lothar Lies: Zum Stand heutiger Origenesforschung. In: Zeitschrift für katholische Theologie, Band 102 (1980), S. 61–75 und 190–205.
  • Lothar Lies: Zum derzeitigen Stand der Origenesforschung. In: Zeitschrift für katholische Theologie, Band 115 (1993), S. 37–62 und 145–171; Band 124 (2002), S. 201–226; Band 130 (2008), S. 484–501.
Wikisource: Ktiv/Baustelle3 – Quellen und Volltexte
Commons: Origenes – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

  1. Rowan WilliamsOrigenes/Origenismus (ca. 185/86–ca. 253/54). In: Theologische Realenzyklopädie (TRE). Band 25, de Gruyter, Berlin / New York 1995, ISBN 3-11-014712-2, S. 397.
  2. Peter W. Martens: Origen and Scripture: The Contours of the Exegetical Life, Oxford / New York 2012, S. 176 f.
  3. Artur P. Urbano: Difficulties in Writing the Life of Origen. In: Ronald E. Heine, Karen Jo Torjesen (Hrsg.): The Oxford Handbook of Origen, Oxford / New York 2022, S. 118–140, besonders S. 127–131 (Pamphilos und Eusebius) und 131 f. (Epiphanios).
  4. Roman Provincial Coinage IV,4,3539. (Online)
  5. Alfons Fürst: Origenes: Grieche und Christ in römischer Zeit, Stuttgart 2017, S. 4.
  6. Alfons Fürst: Origenes: Grieche und Christ in römischer Zeit, Stuttgart 2017, S. 4 f.
  7. Epiphanios: Panarion 64,1,2.
  8. Alfons Fürst: Der junge Origenes im Bildungsmilieu Alexandrias. In: Ders., Von Origenes und Hieronymus zu Augustinus: Studien zur antiken Theologiegeschichte. De Gruyter, Berlin / Boston 2011, S. 45–80, hier S. 47–50.
  9. Eusebius: Kirchengeschichte 6,2,13. (BKV)
  10. John McGuckin: The Life of Origen. In: The Westminster Handbook to Origen, Louisville / London 2004, S. 1–24, hier S. 3.
  11. Christoph Markschies: Origenes: Leben – Werk – Theologie – Wirkung. In: Ders., Origenes und sein Erbe, Berlin / New York 2007, S. 1–13, hier S. 2 f.
  12. Alfons Fürst: Origenes: Grieche und Christ in römischer Zeit, Stuttgart 2017, S. 5; Alfons Fürst: Origenes, in: RAC, Band 26 (2015), Sp. 480; vgl. Eusebius: Kirchengeschichte 6,2,13.15 (BKV); 6,3,8 (BKV).
  13. Ronald E. Heine: Origen: Scholarship in the Service of the Church, Oxford / New York 2010, S. 22–24.
  14. Alfons Fürst: Origenes: Grieche und Christ in römischer Zeit, Stuttgart 2017, S. 5 f.
  15. Balbina Bäbler: Für Christen und Heiden, Männer und Frauen: Origenes’ Bibliotheks- und Lehrinstitut in Caesarea, Tübingen 2018, S. 131.
  16. Christoph Markschies: Origenes: Leben – Werk – Theologie – Wirkung. In: Ders., Origenes und sein Erbe, Berlin / New York 2007, S. 1–13, hier S. 3; Alain Le Boulluec: Origenes. in: Luce Pietri (Hrsg.): Die Zeit des Anfangs (= Die Geschichte des Christentums, Band 1). Herder, Freiburg / Basel / Wien 2003, S. 601–621, hier S. 603.
  17. Eusebius: Kirchengeschichte 6,8,1. Das Kastrationsgerücht war auch dem Origenes-Gegner Epiphanios von Salamis bekannt, der aber, da notorisch unzuverlässig, in der Diskussion um die Historizität keine große Rolle spielt.
  18. Zur Forschungsdiskussion vgl. Christoph Markschies: Kastration und Magenprobleme? Einige neue Blicke auf das asketische Leben des Origenes. In: Ders., Origenes und sein Erbe, Berlin / New York 2007, S. 15–34; vgl. Peter Brown: Die Keuschheit der Engel. Sexuelle Entsagung, Askese und Körperlichkeit am Anfang des Christentums. Hanser, München / Wien 1991.
  19. Zitiert von Eusebius: Kirchengeschichte 6,19,11–14.
  20. Matthias Becker: Porphyrios, „Contra Christianos“: Neue Sammlung der Fragmente, Testimonien und Dubia mit Einleitung, Übersetzung und Anmerkungen (= Texte und Kommentare, Band 52). De Gruyter, Berlin / Boston 2016, S. 132–167, Übersetzung S. 135.
  21. Edward Jay Watts: City and School in Late Antique Athens and Alexandria (= Transformation of the Classical Heritage, Band 41). University of California Press, Berkeley / Los Angeles / London 2006, S. 158–161. Zur Forschungsdiskussion vgl. Gilles Dorival: Origène d'Alexandrie. In: Richard Goulet (Hrsg.): Dictionnaire des philosophes antiques, Band 4, Paris 2005, S. 807–842, hier S. 810–813; Christoph Bruns: War Origenes wie Plotin Schüler des Ammonios Sakkas? Ein quellenkritischer Beitrag zu seiner Verortung im Bildungsmilieu Alexandriens. In: Jahrbuch für Religionsphilosophie, Band 7 (2008), S. 191–208; Heinz-Günther Nesselrath: Einleitung. In: Balbina Bäbler, Heinz-Günther Nesselrath (Hrsg.): Origenes der Christ und Origenes der Platoniker, Tübingen 2018, S. 1–11.
  22. Ronald E. Heine: Origen: Scholarship in the Service of the Church, Oxford / New York 2010, S. 21 f. Vgl. Eusebius: Kirchengeschichte 6,14,10 (BKV); 6,19,15-16 (BKV)); 6,21,3 (BKV); 6,23,4 (BKV).
  23. Rowan Williams: Origenes/Origenismus (ca. 185/86–ca. 253/54). In: Theologische Realenzyklopädie (TRE). Band 25, de Gruyter, Berlin / New York 1995, ISBN 3-11-014712-2, S. 399.
  24. John McGuckin: The Life of Origen. In: The Westminster Handbook to Origen, Louisville / London 2004, S. 1–24, hier S. 8 f.; vgl. Eusebius: Kirchengeschichte 6,14,10. (BKV)
  25. Christian Fron: Bildung und Reisen in der römischen Kaiserzeit: Pepaideumenoi und Mobilität zwischen dem 1. und 4. Jh. n. Chr. (= Untersuchungen zur antiken Literatur und Geschichte, Band 146). De Gruyter, Berlin / Boston 2021, S. 195 f.
  26. Rowan Williams: Origenes/Origenismus (ca. 185/86–ca. 253/54). In: Theologische Realenzyklopädie (TRE). Band 25, de Gruyter, Berlin / New York 1995, ISBN 3-11-014712-2, S. 399.. Vgl. Eusebius: Kirchengeschichte 6,19,15 (BKV).
  27. Rowan Williams: Origenes/Origenismus (ca. 185/86–ca. 253/54). In: Theologische Realenzyklopädie (TRE). Band 25, de Gruyter, Berlin / New York 1995, ISBN 3-11-014712-2, S. 399.
  28. John McGuckin: The Life of Origen. In: The Westminster Handbook to Origen, Louisville / London 2004, S. 1–24, hier S. 10; vgl. zur Schriftrolle im Tonkrug Eusebius: Kirchengeschichte 6,16,3 (BKV).
  29. John McGuckin: The Life of Origen. In: The Westminster Handbook to Origen, Louisville / London 2004, S. 12; vgl. Eusebius: Kirchengeschichte, 6,23,2.
  30. Eusebius: Kirchengeschichte 6,6,23 (BKV).
  31. Anthony Grafton, Megan Williams: Christianity and the Transformation of the Book, Cambridge / London 2006, S. 78 f.
  32. Christoph Markschies: Origenes. In: Religion in Geschichte und Gegenwart (RGG). 4. Auflage. Band 6, Mohr-Siebeck, Tübingen 2003, Sp. 657–658.
  33. Alfons Fürst: Origenes: Grieche und Christ in römischer Zeit, Stuttgart 2017, S. 8 f.
  34. Alfons Fürst: Origenes: Grieche und Christ in römischer Zeit, Stuttgart 2017, S. 9 f.
  35. Lisa Holliday: From Alexandria to Caesarea: Reassessing Origen’s Appointment to the Presbyterate. In: Numen, Band 58/5 (2011), S. 674–696, hier S. 685 ff.
  36. Rowan Williams: Origenes/Origenismus (ca. 185/86–ca. 253/54). In: Theologische Realenzyklopädie (TRE). Band 25, de Gruyter, Berlin / New York 1995, ISBN 3-11-014712-2, S. 400–401.
  37. Balbina Bäbler: Für Christen und Heiden, Männer und Frauen, Tübingen 2018, S. 133.
  38. Andrew Carriker: The Library of Eusebius of Caesarea, Leiden / Boston 2003, S. 5.
  39. Origenes: Die Kommentierung des Buches Genesis, hrsg. von Karin Metzler, Berlin / Boston 2010, S. 4 (Einleitung).
  40. Christoph Markschies: Origenes. In: Religion in Geschichte und Gegenwart (RGG). 4. Auflage. Band 6, Mohr-Siebeck, Tübingen 2003, Sp. 658–659.
  41. Balbina Bäbler: Für Christen und Heiden, Männer und Frauen, Tübingen 2018, S. 139 f.; vgl. Gregorios Thaumaturgos: Panegyricus in Origenem 15,182.
  42. Christoph Markschies: Origenes. In: Religion in Geschichte und Gegenwart (RGG). 4. Auflage. Band 6, Mohr-Siebeck, Tübingen 2003, Sp. 658. Vgl. Eusebius: Kirchengeschichte 6,21,3 (BKV).
  43. Anthony Grafton, Megan Williams: Christianity and the Transformation of the Book, Cambridge / London 2006, S. 79 f.
  44. Origenes: Aufforderung zum Martyrium, hrsg. von Maria-Barbara von Stritzky, Berlin / Boston 2010, S. 7–11 (Einleitung).
  45. Hans Bietenhard: Caesarea, Origenes und die Juden. Kohlhammer, Stuttgart 1974, S. 39–41.
  46. Alfons Fürst: Origenes, in: RAC, Band 26 (2015), Sp. 468 f.
  47. Rowan Williams: Origenes/Origenismus (ca. 185/86–ca. 253/54). In: Theologische Realenzyklopädie (TRE). Band 25, de Gruyter, Berlin / New York 1995, ISBN 3-11-014712-2, S. 402.. Vgl. Eusebius: Kirchengeschichte 6,36,1.
  48. Matthias Becker: Porphyrios, „Contra Christianos“: Neue Sammlung der Fragmente, Testimonien und Dubia mit Einleitung, Übersetzung und Anmerkungen (= Texte und Kommentare, Band 52). De Gruyter, Berlin / Boston 2016, S. 4 f. (Biographisches zu Porphyrios)
  49. Matthias Becker: Porphyrios, „Contra Christianos“: Neue Sammlung der Fragmente, Testimonien und Dubia mit Einleitung, Übersetzung und Anmerkungen (= Texte und Kommentare, Band 52). De Gruyter, Berlin / Boston 2016, S. 132–167, Übersetzung S. 135.
  50. Eusebius: Kirchengeschichte 6.39.5 (BKV).
  51. Alfons Fürst: Origenes, in: RAC, Band 26 (2015), Sp. 469, vgl. Epiphanios: Panarion 64,2,2-5.
  52. John McGuckin: The Life of Origen. In: The Westminster Handbook to Origen, Louisville / London 2004, S. 1–24, hier S. 22 f.
  53. Christoph Markschies: Origenes: Leben – Werk – Theologie – Wirkung. In: Ders., Origenes und sein Erbe, Berlin / New York 2007, S. 1–13, hier S. 5; vgl. Hieronymus: De viris illustribus 54,11.
  54. Alfons Fürst: Origenes, in: RAC, Band 26 (2015), Sp. 470 f.; vgl. Hieronymus: Epistulae 33,4. Ausführlich zu dieser Liste: Erich Klostermann: Die Schriften des Origenes in Hieronymus’ Brief an Paula. In: Sitzungsberichte der Königlich Preussischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin, Band 39 (1897), S. 225–260 (Digitalisat).
  55. Vgl. Hubertus Drobner: Lehrbuch der Patrologie. Herder, Freiburg / Basel / Wien 1994, S. 120: Nach dem kaiserlichen Traktat gegen Origenes (543) „konfiszierte und vernichtete die kaiserliche Polizei alle origenischen Schriften, deren sie habhaft werden konnte, worauf die heutige so lückenhafte Quellenlage zurückgeht.“
  56. Alfons Fürst: Origenes, in: RAC, Band 26 (2015), Sp. 471–473.
  57. Michael Fiedrowicz: Einleitung. In: Origenes: Contra Celsum. Erster Teilband (= Fontes Christiani, Band 50/1). Herder, Freiburg / Basel / Wien 2011, S. 118–120. Ausführlich Paul Koetschau: Die Textüberlieferung der Bücher des Origenes gegen Celsus, Leipzig 1889, besonders S. 33–38. (Digitalisat)
  58. Origenes: Der Johanneskommentar, hrsg. von Erwin Preuschen (GCS 10), Leipzig 1903, Einleitung S. ix ff., Zitat S. lvii. Zu den Randbemerkungen vgl. Alfons Fürst: Klassiker und Ketzer. Origenes im Spiegel der Überlieferung seiner Werke. In: Ders., Von Origenes und Hieronymus zu Augustinus: Studien zur antiken Theologiegeschichte. De Gruyter, Berlin / Boston 2011, S. 209–238, hier S. 223.
  59. Origenes: Die Homilien zum Buch Jeremia, hrsg. von Alfons Fürst, Berlin / Boston 2018, S. 28 f. (Einleitung).
  60. Origenes: Über das Gebet, hrsg. von Maria-Barbara von Stritzky, Berlin / Boston 2014, S. 90 (Einleitung).
  61. Caroline T. Schroeder: The Discovery of the Papyri from Tura at Dayr al-Qusayr (Dayr Arsaniyus) and Its Legacy. In: Ǧaudat Ǧabra, Hany N. Takla (Hrsg.): Christianity and Monasticism in Northern Egypt: Beni Suef, Giza, Cairo, and the Nile Delta. The American University in Cairo Press, Kairo / New York 2017, S. 119–128.
  62. Marina Molin Pradel: Novità origeniane dalla Staatsbibliothek di Monaco di Baviera: il Cod. Graec. 314. In: Adamantius, Band 18 (2012), S. 16–40.
  63. Lorenzo Perrone: Origen’s New Homilies on the Psalms: An Assessment of Codex Monacensis Graecus 314. In: Ronald E. Heine, Karen Jo Torjesen (Hrsg.): The Oxford Handbook of Origen, Oxford / New York 2022, S. 562–576, besonders S. 573.
  64. Bernhard Neuschäfer: Origenes als Philologe, Band 1, Basel 1987, S. 287–289.
  65. Bernhard Neuschäfer: Origenes als Philologe, Band 1, Basel 1987, S. 288 f.
  66. Bernhard Neuschäfer: Origenes als Philologe, Band 1, Basel 1987, S. 289–291.
  67. Bernhard Neuschäfer: Origenes als Philologe, Band 1, Basel 1987, S. 291 f.
  68. Anthony Grafton, Megan Williams: Christianity and the Transformation of the Book, Cambridge / London 2006, S. 86–88, Zitat S. 88.
  69. Joachim Schaper: The Origin and Purpose of the Fifth Column of th Hexapla. In: Alison Salvesen (Hrsg.): Origen’s Hexapla and Fragments: Papers presented at the Rich seminar on the Hexapla, Oxford Centre for Hebrew and Jewish Studies, 25th July - 3rd August 1994. Mohr Siebeck, Tübingen 1998, S. 3–15, besonders S. 15.
  70. Gerald J. Norton: Observations on the First Two Columns of the Hexapla. In: Alison Salvesen (Hrsg.): Origen’s Hexapla and Fragments: Papers presented at the Rich seminar on the Hexapla, Oxford Centre for Hebrew and Jewish Studies, 25th July - 3rd August 1994. Mohr Siebeck, Tübingen 1998, S. 103–124, besonders S. 114 und 123 f.
  71. Nicholas de Lange: Origen and the Jews, Cambridge 1978, S. 22: “Where he does allow himself a comment on an interpretation based on the Hebrew he is often vague and hesitant, and very often simply wrong. […] We shall not be far from the truth if we conclude that Origen could not speak or read Hebrew, but that he was fortunate to have acquaintances who did, and who gave him such help as he demanded.”
  72. John McGuckin: Origen on the Jews, 1992, S. 8.
  73. Christoph Markschies: Scholien bei Orígenes und in der zeitgenössischen wissenschaftlichen Kommentierung. In: Sylwia Kaczmarek (Hrsg.): Origen as Writer: Papers of the 10th International Origen Congress, University School of Philosophy and Education Ignatianum, Kraków, Poland, 31 August - 4 September 2009 (= Origeniana, Band 10). Peeters, Leuven 2011, S. 147–168, besonders S. 157 f.
  74. Alfons Fürst: Origenes, in: RAC, Band 26 (2015), Sp. 476 f.
  75. Alfons Fürst: Origenes: Grieche und Christ in römischer Zeit, Stuttgart 2017, S. 45.
  76. Nicholas de Lange: Origen and the Jews, Cambridge 1978, S. 130.
  77. Alfons Fürst: Origenes, in: RAC, Band 26 (2015), Sp. 483–491.
  78. Lee I. Levine: Caesarea under Roman Rule (= Studies in Judaism in Late Antiquity, Band 7). Brill, Leiden 1975, S. 81.
  79. Hier referiert nach: John McGuckin: Origen on the Jews, 1992, S. 6–13; vgl. Nicholas de Lange: Origen and the Jews, Cambridge 1978, S. 134 f.; Henri Crouzel: Origen, Edinburgh 1989, S. 78: “The most important influences are clearly Hebraic and Hellenic. […] But there are also the rabbinic exegeses which […] were to affect Origen, too, who shows a very advanced knowledge of them, acquired from friends among the rabbis. The influence of various Jewish trends like the one recealed in the Qumran writings is perhaps also perceptible.”
  80. Hermann Josef Vogt: Origenes als Exeget, Paderborn u. a. 1999, S. 225–227.
  81. Hermann Josef Vogt: Origenes als Exeget, Paderborn u. a. 1999, S. 230.
  82. Hermann Josef Vogt: Origenes als Exeget, Paderborn u. a. 1999, S. 237.
  83. John McGuckin: Origen on the Jews, 1992, S. 5.
  84. Anthony Grafton, Megan Williams: Christianity and the Transformation of the Book, Cambridge / London 2006, S. 25 f.
  85. Theo Kobusch: Produktive Rezeption: Zum Platonismus des „christlichen Philosophen“ Origenes. In: Balbina Bäbler, Heinz-Günther Nesselrath (Hrsg.): Origenes der Christ und Origenes der Platoniker, Tübingen 2018, S. 61–89. hier S. 64.
  86. Theo Kobusch: Produktive Rezeption: Zum Platonismus des „christlichen Philosophen“ Origenes. In: Balbina Bäbler, Heinz-Günther Nesselrath (Hrsg.): Origenes der Christ und Origenes der Platoniker, Tübingen 2018, S. 61–89. hier S. 65–67.
  87. Alfons Fürst: Origenes, in: RAC, Band 26 (2015), Sp. 508 f.
  88. Theo Kobusch: Produktive Rezeption: Zum Platonismus des „christlichen Philosophen“ Origenes. In: Balbina Bäbler, Heinz-Günther Nesselrath (Hrsg.): Origenes der Christ und Origenes der Platoniker, Tübingen 2018, S. 61–89, hier S. 69–71.
  89. Alfons Fürst: Origenes, in: RAC, Band 26 (2015), Sp. 510.
  90. Theo Kobusch: Produktive Rezeption: Zum Platonismus des „christlichen Philosophen“ Origenes. In: Balbina Bäbler, Heinz-Günther Nesselrath (Hrsg.): Origenes der Christ und Origenes der Platoniker, Tübingen 2018, S. 61–89, hier S. 74–76; vgl Origenes: Contra Celsum 3,37.
  91. Theo Kobusch: Produktive Rezeption: Zum Platonismus des „christlichen Philosophen“ Origenes. In: Balbina Bäbler, Heinz-Günther Nesselrath (Hrsg.): Origenes der Christ und Origenes der Platoniker, Tübingen 2018, S. 61–89, hier S. 82.
  92. Theo Kobusch: Produktive Rezeption: Zum Platonismus des „christlichen Philosophen“ Origenes. In: Balbina Bäbler, Heinz-Günther Nesselrath (Hrsg.): Origenes der Christ und Origenes der Platoniker, Tübingen 2018, S. 61–89, hier S. 82–84.
  93. Winrich Löhr: Der platonische Ideenkosmos bei Origenes. In: Balbina Bäbler, Heinz-Günther Nesselrath (Hrsg.): Origenes der Christ und Origenes der Platoniker, Tübingen 2018, S. 91–108, besonders S. 103 f.; vgl. Origenes: Contra Celsum 6,64.
  94. Alfons Fürst: Origenes, in: RAC, Band 26 (2015), Sp. 528; Henri Crouzel: Origen, Edinburgh 1989, S. 166.
  95. Alfons Fürst: Origenes, in: RAC, Band 26 (2015), Sp. 533.
  96. Alfons Fürst: Origenes, in: RAC, Band 26 (2015), Sp. 541 f.
  97. Theo Kobusch: Die Auferstehung des Leibes. In: Dorothea Frede, Burkhard Reis (Hrsg.): Body and Soul in Ancient Philosophy. De Gruyter, Berlin / New York 2009, S. 493–510, hier S. 504–506.
  98. Anna Tzvetkova-Glaser: Origenes. De principiis. In: Oda Wischmeyer (Hrsg.): Handbuch der Bibelhermeneutiken. De Gruyter, Berlin / Boston 2016, S. 13–22, hier S. 20 f.
  99. Christoph Markschies: Origenes. In: Religion in Geschichte und Gegenwart (RGG). 4. Auflage. Band 6, Mohr-Siebeck, Tübingen 2003, Sp. 659–660. Vgl. Origenes: De principiis 4,2,4.
  100. Fabian Tilling: Hinter einer Hülle verborgen: Die Begründung mystischer Schriftauslegung bei Origenes. In: Jahrbuch für Biblische Theologie, Band 38 (2023), S. 303–318, hier S. 304 f.
  101. Vgl. Lothar Lies: Origenes’ „Peri Archon“. Eine undogmatische Dogmatik. Werkinterpretationen. WBG, Darmstadt 1992, S. 48: „Unser Alexandriner übernimmt hier Vorstellungen und Begrifflichkeiten des in die Stoa eingedrungenen Gedankenguts der Pythagoräer, das dann im Neuplatonismus noch eine große Rolle spielen wird.“
  102. Hier übernahm Origenes die platonische Etymologie des griechischen Wortes für „Seele“ (ψυχή psychḗ), das zu dem Verb „erkalten“ (ψύχομαι psýchomai) in Beziehung gesetzt wurde.
  103. Christoph Markschies: Origenes: Leben – Werk – Theologie – Wirkung. In: Ders., Origenes und sein Erbe, Berlin / New York 2007, S. 1–13, hier S. 9 f.; Christoph Markschies: Origenes. In: Religion in Geschichte und Gegenwart (RGG). 4. Auflage. Band 6, Mohr-Siebeck, Tübingen 2003, Sp. 660. Vgl. Origenes: De principiis 1,4,3; 2,9,6; 1,8,3.
  104. Alfons Fürst: Origenes – Theologie der Freiheit. In: Ders., Von Origenes und Hieronymus zu Augustinus: Studien zur antiken Theologiegeschichte. De Gruyter, Berlin / Boston 2011, S. 3–24, hier S. 15.
  105. Christoph Markschies: Origenes: Leben – Werk – Theologie – Wirkung. In: Ders., Origenes und sein Erbe, Berlin / New York 2007, S. 1–13, hier S. 10; Christoph Markschies: Origenes. In: Religion in Geschichte und Gegenwart (RGG). 4. Auflage. Band 6, Mohr-Siebeck, Tübingen 2003, Sp. 660–661.
  106. Peter Gemeinhardt: Geschichte des Christentums in der Spätantike. Mohr Siebeck, Tübingen 2022, S. 129 f.; vgl. Origenes: De principiis 1,3,5.
  107. Christoph Markschies: Origenes. In: Religion in Geschichte und Gegenwart (RGG). 4. Auflage. Band 6, Mohr-Siebeck, Tübingen 2003, Sp. 660–661.Vgl. Origenes: De principiis 1,8,3.
  108. Christoph Markschies: Origenes: Leben – Werk – Theologie – Wirkung. In: Ders., Origenes und sein Erbe, Berlin / New York 2007, S. 1–13, hier S. 10.
  109. Rowan Williams: Origenes/Origenismus (ca. 185/86–ca. 253/54). In: Theologische Realenzyklopädie (TRE). Band 25, de Gruyter, Berlin / New York 1995, ISBN 3-11-014712-2, S. 410–411.
  110. Christoph Markschies: Origenes: Leben – Werk – Theologie – Wirkung. In: Ders., Origenes und sein Erbe, Berlin / New York 2007, S. 1–13, hier S. 10 f.; Christoph Markschies: Origenes. In: Religion in Geschichte und Gegenwart (RGG). 4. Auflage. Band 6, Mohr-Siebeck, Tübingen 2003, Sp. 661. Vgl. Origenes: Contra Celsum 1,33; 2,9; 3,41.
  111. Rowan Williams: Origenes/Origenismus (ca. 185/86–ca. 253/54). In: Theologische Realenzyklopädie (TRE). Band 25, de Gruyter, Berlin / New York 1995, ISBN 3-11-014712-2, S. 410–411.
  112. Holger Strutwolf: De principiis. In: Christian Danz (Hrsg.): Kanon der Theologie: 45 Schlüsseltexte im Portrait. WBG, Darmstadt 2009, S. 22–29, hier S. 26 f., vgl. Origenes: De principiis 2,1,3.
  113. Riemer Roukema: „Die Liebe kommt nie zu Fall“ (1 Kor 13,8a) als Argument des Origenes gegen einen neuen Abfall der Seelen von Gott. In: Wolfgang Bienert (Hrsg.): Origenes in den Auseinandersetzungen des 4. Jahrhunderts (Origeniana Septima). Peeters, Leuven 1999, S. 15-23. (PDF)
  114. Holger Strutwolf: Gnosis als System, Göttingen 1993, S. 358 f.
  115. Holger Strutwolf: Gnosis als System, Göttingen 1993, S. 356.
  116. Holger Strutwolf: Gnosis als System, Göttingen 1993, S. 357.
  117. Holger Strutwolf: Gnosis als System, Göttingen 1993, S. 358.
  118. Origenes: Über das Gebet, hrsg. von Maria-Barbara von Stritzky, Berlin / Boston 2014, S. 3 f. (Einleitung).
  119. Alfons Fürst: Origenesbilder in der Spätantike: Vom akademischen Freiheitsphilosophen zum Ketzer der Präexistenz und Apokatastasis. In: Alfons Fürst, Thomas R. Karmann (Hrsg.): Verurteilung des Origenes, Münster 2020, S. 11–57, hier S. 39.
  120. Lorenzo Perrone: Origenismus. In: Religion in Geschichte und Gegenwart (RGG). 4. Auflage. Band 6, Mohr-Siebeck, Tübingen 2003, Sp. 662–663.
  121. Lorenzo Perrone: Origenismus. In: Religion in Geschichte und Gegenwart (RGG). 4. Auflage. Band 6, Mohr-Siebeck, Tübingen 2003, Sp. 663.
  122. Andrew Carriker: The Library of Eusebius of Caesarea, Leiden / Boston 2003, S. 10.
  123. Zu Athanasius als Origenisten vgl. Charles Kannengiesser: Das Vermächtnis des „fleißigen“ Origenes zur Theologie des Athanasius. In: Wolfgang A. Bienert: Origenes in den Auseinandersetzungen des 4. Jahrhunderts (= Origeniana, Band 7). Peeters, Leuven 1999, S. 173–184, hier S. 173: „Durch seine ausschließlich kirchlich-alexandrinische Erziehung steht Athanasius sozusagen von Geburt an in der Nachfolge des Origenes.“
  124. Lorenzo Perrone: Origenismus. In: Religion in Geschichte und Gegenwart (RGG). 4. Auflage. Band 6, Mohr-Siebeck, Tübingen 2003, Sp. 663.
  125. Alfons Fürst: Origenesbilder in der Spätantike: Vom akademischen Freiheitsphilosophen zum Ketzer der Präexistenz und Apokatastasis. In: Alfons Fürst, Thomas R. Karmann (Hrsg.): Verurteilung des Origenes, Münster 2020, S. 11–57, hier S. 12.
  126. Rowan Williams: Origenes/Origenismus (ca. 185/86–ca. 253/54). In: Theologische Realenzyklopädie (TRE). Band 25, de Gruyter, Berlin / New York 1995, ISBN 3-11-014712-2, S. 416.
  127. Lothar Lies: Origenes’ „Peri Archon“. Eine undogmatische Dogmatik. Werkinterpretationen. WBG, Darmstadt 1992, S. 190.
  128. Peter Gemeinhardt: Geschichte des Christentums in der Spätantike. Mohr Siebeck, Tübingen 2022, S. 261–263.
  129. Lorenzo Perrone: Origenismus. In: Religion in Geschichte und Gegenwart (RGG). 4. Auflage. Band 6, Mohr-Siebeck, Tübingen 2003, Sp. 663.
  130. Origenes: Die Homilien zum Buch Genesis, hrsg. von Peter Habermehl, Berlin / Boston 2011, S. 16 f. (Einleitung), vgl. Rufins Nachwort zum Römerbriefkommentar.
  131. Kai Trampedach: Reichsmönchtum? Das politische Selbstverständnis der Mönche Palästinas im 6. Jahrhundert und die historische Methode des Kyrill von Skythopolis. In: Millennium-Jahrbuch, Band 2 (2005), S. 271–296, hier S. 294 f.
  132. Alexandra Hasse-Ungeheuer: Das palästinische Mönchtum und der Streit um Origenes im 6. Jahrhundert. In: Alfons Fürst, Thomas R. Karmann (Hrsg.): Verurteilung des Origenes, Münster 2020, S. 69–83.
  133. Peter Gemeinhardt: Geschichte des Christentums in der Spätantike. Mohr Siebeck, Tübingen 2022, S. 405 f.; Rowan Williams: Origenes/Origenismus (ca. 185/86–ca. 253/54). In: Theologische Realenzyklopädie (TRE). Band 25, de Gruyter, Berlin / New York 1995, ISBN 3-11-014712-2, S. 416–417.
  134. Griechischer Text des Traktats mit deutscher Übersetzung in: Alfons Fürst, Thomas R. Karmann (Hrsg.): Verurteilung des Origenes, Münster 2020, S. 170–233, Zitat S. 233.
  135. Alfons Fürst: Origenesbilder in der Spätantike: Vom akademischen Freiheitsphilosophen zum Ketzer der Präexistenz und Apokatastasis. In: Alfons Fürst, Thomas R. Karmann (Hrsg.): Verurteilung des Origenes, Münster 2020, S. 11–57, hier S. 34 f.
  136. Griechischer Text des Briefs mit deutscher Übersetzung in: Alfons Fürst, Thomas R. Karmann (Hrsg.): Verurteilung des Origenes, Münster 2020, S. 234–247.
  137. Alfons Fürst: Origenesbilder in der Spätantike: Vom akademischen Freiheitsphilosophen zum Ketzer der Präexistenz und Apokatastasis. In: Alfons Fürst, Thomas R. Karmann (Hrsg.): Verurteilung des Origenes, Münster 2020, S. 11–57, hier S. 35 f.
  138. Alfons Fürst: Origenes: Grieche und Christ in römischer Zeit, Stuttgart 2017, S. 166 f.
  139. Cassiodor: Institutiones divinarum et saecularium litterarum 1,1,8.
  140. Andrea Villani: Origen in the Reformation and Renaissance. In: Ronald E. Heine, Karen Jo Torjesen (Hrsg.): The Oxford Handbook of Origen, Oxford / New York 2022, S. 505–528, hier S. 505.
  141. Hermann Josef Vogt: Origenes. In: Walter Kasper (Hrsg.): Lexikon für Theologie und Kirche. 3. Auflage. Band 7. Herder, Freiburg im Breisgau 1998, Sp. 1135.
  142. Alfons Fürst: Origenes: Grieche und Christ in römischer Zeit, Stuttgart 2017, S. 167–169; Lorenzo Perrone: Origenismus. In: Religion in Geschichte und Gegenwart (RGG). 4. Auflage. Band 6, Mohr-Siebeck, Tübingen 2003, Sp. 664.
  143. Alfons Fürst: Origenes: Grieche und Christ in römischer Zeit, Stuttgart 2017, S. 169.
  144. Alfons Fürst: Origenes: Grieche und Christ in römischer Zeit, Stuttgart 2017, S. 169–171.
  145. Eric Ziolkowski: Origen II. Literature, III. Visual Arts. In: Encyclopedia of the Bible and Its Reception (EBR). Band 9, De Gruyter, Berlin/Boston 2014, ISBN 978-3-11-018377-1, Sp. 722–733.
  146. Andrea Villani: Origen in the Reformation and Renaissance. In: Ronald E. Heine, Karen Jo Torjesen (Hrsg.): The Oxford Handbook of Origen, Oxford / New York 2022, S. 505–528, hier S. 513–517.
  147. Andrea Villani: Origen in the Reformation and Renaissance. In: Ronald E. Heine, Karen Jo Torjesen (Hrsg.): The Oxford Handbook of Origen, Oxford / New York 2022, S. 505–528, hier S. 522 f.
  148. Lothar Lies: Origenes’ „Peri Archon“. Eine undogmatische Dogmatik. Werkinterpretationen. WBG, Darmstadt 1992, S. 198 f.
  149. Thomas P. Scheck: The Influence of Origen on Erasmus. In: Ronald E. Heine, Karen Jo Torjesen (Hrsg.): The Oxford Handbook of Origen, Oxford / New York 2022, S. 484–504.
  150. Lothar Lies: Origenes’ „Peri Archon“. Eine undogmatische Dogmatik. Werkinterpretationen. WBG, Darmstadt 1992, S. 199 f.
  151. Andrea Villani: Origen in the Reformation and Renaissance. In: Ronald E. Heine, Karen Jo Torjesen (Hrsg.): The Oxford Handbook of Origen, Oxford / New York 2022, S. 505–528, hier S. 509.
  152. Martin Luther: Predigt über das 2. Buch Mose (1524), WA 16,68,30–34. (Online)
  153. Andrea Villani: Origen in the Reformation and Renaissance. In: Ronald E. Heine, Karen Jo Torjesen (Hrsg.): The Oxford Handbook of Origen, Oxford / New York 2022, S. 505–528, hier S. 509 und 511– 513.
  154. Rowan Williams: Origenes/Origenismus (ca. 185/86–ca. 253/54). In: Theologische Realenzyklopädie (TRE). Band 25, de Gruyter, Berlin / New York 1995, ISBN 3-11-014712-2, S. 417.
  155. Elena Rapetti: The Contribution of Pierre-Daniel Huet to the Modern Study of Origen. In: Ronald E. Heine, Karen Jo Torjesen (Hrsg.): The Oxford Handbook of Origen, Oxford / New York 2022, S. 531–545.
  156. Theo Kobusch: Selbstwerdung und Personalität: spätantike Philosophie und ihr Einfluß auf die Moderne (= Tria corda, Band 9). Mohr Siebeck, Tübingen 2018, S. 219 f.; zu Leibniz: Lothar Lies: Origenes’ „Peri Archon“. Eine undogmatische Dogmatik. Werkinterpretationen. WBG, Darmstadt 1992, S. 202.
  157. Ulrich Berner: Origenes, Darmstadt 1981, S. 17, vgl. Baur, S. 70.
  158. Ulrich Berner: Origenes, Darmstadt 1981, S. 23–28.
  159. Otto Bardenhewer: Geschichte der altkirchlichen Literatur. Band 2. Herder, Freiburg i. Br. 1903, S. 154 (Digitalisat)
  160. Robert J. Daly: The Discovery of the True Origen By Twentieth–Century Scholars. In: Ronald E. Heine, Karen Jo Torjesen (Hrsg.): The Oxford Handbook of Origen, Oxford / New York 2022, S. 546–561, hier S. 548 f; ausführlich zu de Faye vgl. Ulrich Berner: Origenes, Darmstadt 1981, S. 33–38.
  161. Ulrich Berner: Origenes, Darmstadt 1981, S. 70.
  162. Alfons Fürst: Hugo Rahner und die katholische Wiederentdeckung des Origenes. In: Zeitschrift für katholische Theologie, Band 141 (2019), S. 220-238, hier S. 220.
  163. Joseph S. O’Leary: French Jesuits, Origen, and Vatican II. In: Modern Theology, Band 38 (2022), S. 445–459, hier S. 445 f., vgl. Hans Urs von Balthasar: Le Mysterion d’Origène, in: Recherches de science religieuse, Band 27 (1937), S. 38-64; Jean Danièlou: Origène. Table ronde, Paris 1948, Henri de Lubac: Histoire et Esprit. L'intelligence de l'Écriture d'après Origène, Aubier-Montaigne, 1950.
  164. Joseph S. O’Leary: French Jesuits, Origen, and Vatican II. In: Modern Theology, Band 38 (2022), S. 445–459, hier S. 450–452.
  165. Hugo Rahner: Die Gottesgeburt: Die Lehre der Kirchenväter von der Geburt Christi im Herzen des Gläubigen. In: Zeitschrift für katholische Theologie, Band 59 (1935), S. 333–418, hier S. 351.
  166. Alfons Fürst: Hugo Rahner und die katholische Wiederentdeckung des Origenes. In: Zeitschrift für katholische Theologie, Band 141 (2019), S. 220-238, hier S. 224–231.
  167. Elad Lapidot: Gnosis und spätantiker Geist II: Von der Mythologie zur mystischen Philosophie (1954). In: Michael Bongardt, Holger Burckhart, John-Stewart Gordon, Jürgen Nielsen-Sikora (Hrsg.): Hans Jonas-Handbuch: Leben – Werk – Wirkung. Metzler, Stuttgart 2021, S. 88–95, besonders S. 92 f.
  168. Lumen gentium 3, 4, 40, 41.
  169. Joseph S. O’Leary: French Jesuits, Origen, and Vatican II. In: Modern Theology, Band 38 (2022), S. 445–459, hier S. 454.
  170. Joseph S. O’Leary: French Jesuits, Origen, and Vatican II. In: Modern Theology, Band 38 (2022), S. 445–459, hier S. 449: “This defensiveness makes Origen much less interesting and had a stifling influence on Origen studies.”
  171. Lothar Lies: Zum derzeitigen Stand der Origenesforschung, 1993, S. 37.
  172. Lothar Lies: Zum Stand heutiger Origenesforschung, 1980, S. 67–69.
  173. Peter Gemeinhardt: Origenes: Werke mit deutscher Übersetzung (Rezension). In: Zeitschrift für Antikes Christentum, Band 16 (2013), S. 554–571; Christoph Stenschke: Origenes und sein Erbe im Orient und Okzident (Adamantiana: Texte und Studien zu Origenes in seinem Erbe 1), Münster: Aschendorff 2011 (Rezension). In: Vigiliae Christianae, Band 67 (2013), S. 337 f.