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Grube Messel

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Grube Messel

Die Grube Messel ist ein mittlerweile stillgelegter Tagebau, in dem bituminöser Tonstein abgebaut wurde. Umgangssprachlich werden diese Sedimente auch als Tonschiefer bezeichnet. Bekannt ist die Grube Messel durch die dort gefundenen Fossilien von Säugetieren, Vögeln, Reptilien, Fischen und Insekten aus dem Eozän. Besonders die teilweise hervorragende Weichteilerhaltung bei Säugetieren macht die dort gefundenen Fossilien einzigartig. Am berühmtesten sind die Urpferdchen, von denen über 32 Fossilien gefunden wurden.

Entstanden ist der messeler Ölschiefer vor ca. 49 Millionen Jahren, durch die Sedimentation in einem subtropischen bis tropischen See. Durch den Sauerstoffmangel im Schlamm am Grund des Sees blieben tote Tiere in allen Einzelheiten sehr gut erhalten bis sie versteinerten. Oft findet man sogar Weichteilabdrücke, Mageninhalte und Flügel von Insekten mitsamt deren ursprünglicher Farbgebung.

Bei Messel (Landkreis Darmstadt-Dieburg in Hessen) fand von 1859 bis 1970 Abbau von Eisenerz, Braunkohle und Ölschiefer statt. Seit Anfang der 1960er war man in der Lage, die auch schon vorher gefundenden Fossilien mittels Kunstharz zu konservieren und so für Ausstellungen zu erhalten. Nach Einstellung des Ölschieferabbaus sollte die Grube mit Müll verfüllt werden. Proteste von Wissenschaftlern und der Bevölkerung führten dazu, dass diese Pläne aufgegeben wurden und die Grube Messel schließlich von der UNESCO am 9. Dezember 1995 zum Weltnaturerbe erklärt wurde.