Kernkraftwerk Rheinsberg
| Kernkraftwerk Rheinsberg | |
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| Lage | |
| Land | Deutschland |
| Daten | |
| Eigentümer | Energiewerke Nord |
| Betreiber | Energiewerke Nord |
| Projektbeginn | 1956 |
| Kommerzieller Betrieb | 11. Okt. 1966 |
| Stilllegung | 01. Juni 1990 |
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Stillgelegte Reaktoren |
1 |
| Eingespeiste Energie seit Inbetriebnahme | 9000 GWh |
| Stand | 13. Nov. 2006 |
| Die Datenquelle der jeweiligen Einträge findet sich in der Dokumentation. | |
Das Kernkraftwerk Rheinsberg war nach dem Rossendorfer Forschungsreaktor das erste wirtschaftlich genutzte Kernkraftwerk der DDR. Es wurde nahe der Stadt Rheinsberg auf einer Landenge zwischen dem Nehmitzsee und dem Großen Stechlinsee errichtet.
Geschichte
Das Projekt wurde 1956 beschlossen. Die Bauarbeiten begannen am 01. Januar 1960 und der Reaktor und wurde am 06. Mai 1966 zum ersten mal kritisch. Der kommerzielle Betrieb begann 11. Oktober 1966.
Leistung
Das KKW war mit einem Druckwasserreaktor sowjetischer Bauart ausgestattet. Die elektrische Bruttoleistung dieses Reaktors betrug 70 MW. Die Nettoleistung betrug 62 MWe, die termische Leistung 265 MW. Das Kühlwasser wurde aus dem Nehmitzsee entnommen und durch den Auslaufkanal des KKW in den Stechlinsee eingeleitet. Beide Seen sind mit einem Kanal verbunden sodass ein Kreislauf bestand. Insgesamt leistete das KKW 130.000 Betriebsstunden. Die Gesamtbruttoerzeugung betrug 9000 GW.
Sicherheit
Nach der Wiedervereinigung wurde das Kernkraftwerk 1990 wegen gravierender Sicherheitsbedenken außer Betrieb genommen. Die planmäßige Abschaltung war für 1992 vorgesehen gewesen.
Seit 1995 befindet sich das Kraftwerk im Rückbau. Der Rückbau wird betrieben durch die Energiewerke Nord GmbH. Die radioaktiv strahlenden Materialien werden ins Zwischenlager Nord beim Kernkraftwerk Greifswald transportiert.
Einer der dafür benötigten Castortransporte diente 2001 als Kulisse für den Film „Angst“[1] aus der Serie „Polizeiruf 110“ des ORB.
Ungeklärt ist bislang die Nachnutzung des mitten in einem Naturschutzgebiet gelegenen KKW-Geländes. Sowohl der komplette Rückbau zur „Grünen Wiese“ als auch eine industrielle Nachnutzung der vorhandenen Infrastruktur werden erwogen.
Im Bereich des KKW ist das Grundwasser radioaktiv kontaminiert. Im Lager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle, das einfach aus Beton errichtet worden war, traten in den siebziger Jahren Risse auf, durch die kontaminiertes Wasser austreten konnte. Das Lager wurde im Rahmen des KKW-Rückbaus ebenfalls rückgebaut und das Material abtransportiert.