Nehrungskuren

Die Nehrungskuren oder Neukuren (nehrungskurisch und lettisch kursenieki, selten kāpenieks = „Nehrungsbewohner“, von lettisch-nehrungskurisch kāpas = Nehrung, litauisch kuršininkai, englisch New Curonians), deutsch oft einfach Kuren genannt, waren eine Bevölkerungsgruppe, die sich im 15.–17. Jahrhundert aus Kurland im Westen des heutigen Lettland die litauische und preußische Küste und teilweise den Norden des späteren Ostpreußens besiedelt hatte. Nach ihnen sind die Kurische Nehrung und das Kurische Haff benannt.
Ihre Sprache Nehrungskurisch wird entweder als lettischer Dialekt, oder als eigene, dem Lettischen nahestehende ostbaltische Sprache eingeordnet. Vom 17. bis 18. Jahrhundert wurde Nehrungskurisch in den bäuerlichen Dörfern von den je nach Region dominierenden Sprachen Litauisch (schemaitischer Dialekt) und Deutsch (niederpreußischer Dialekt) verdrängt und entwickelte sich zur dominierenden Sprache innerhalb der Fischer in Preußen und Litauen. Bis zum 19. Jahrhundert wurde sie weiter verdrängt und blieb in einigen Gebieten die Fachsprache im Fischereigewerbe und fast nur auf der Kurischen Nehrung die Alltagssprache, weshalb sie nun „Nehrungskurisch“ genannt wurde. Bis Ende des 19. Jahrhunderts wurde sie auch in Teilen der Nehrung zurückgedrängt und nach Flucht und Vertreibung aus Ostpreußen sprechen Anfang des 21. Jahrhundert zumeist in Deutschland, aber auch in Schweden und Litauen vereinzelt letzte ältere Sprecher Nehrungskurisch.
In Ostpreußen wurden oft alle Fischer umgangssprachlich als „Kuren“ bezeichnet, unabhängig davon, ob sie Nehrungskurisch, Litauisch oder Deutsch sprachen, teilweise aufgrund gemeinsamer, kurisch geprägter Fischereitraditionen, teils weil sie oft wirklich kurische Wurzeln hatten.
Die Nehrungskuren sind nicht gleichzusetzen mit dem im 9.–13. Jahrhundert in Kurland, Westlitauen und dem westlichen Memelland siedelnden vorchristlichen Stammesverband der alten Kuren (lettisch kurši, kūri, litauisch kuršiai, englisch Curonians), die nach Mehrheitsmeinung der Experten noch eine andere, westbaltische Sprache Altkurisch sprachen, die bis zum 16. Jahrhundert vom Lettischen schrittweise assimiliert wurde und trotz einiger kultureller Kontinuitäten auch religiöse und zeitliche Unterschiede und ein nördlicheres Siedlungsgebiet hatten.
Geschichte
Herkunft und frühes Siedlungsgebiet
Die langen Grenzkriege 1303–1422 des Deutschordensstaates gegen das Großfürstentum Litauen und auch gegen das Königreich Polen verwüsteten die Grenzregionen beider Seiten. Sie wurden erst durch den Frieden vom Melnosee 1422 und endgültig durch den Zweiten Thorner Frieden 1466, bei dem der Deutsche Orden dem polnischen König den Lehnseid aussprechen musste, beendet. Die preußisch-litauischen Grenzgebiete (Kleinlitauen und West-Samogitien/Schemaitien) waren im 15. Jahrhundert weitgehend entvölkert. So ergab sich in den folgenden zwei Jahrhunderten die Notwendigkeit, die fast entvölkerte „Große Wildnis“ im Norden, Osten, Süden und an der Küste Preußens allmählich wieder zu besiedeln.[1] Nur die Zentralgebiete hatten eine konstante Besiedlung aus deutschsprachiger Bevölkerung, in die sich bis um 1700 auch die altpreußisch (prußisch)-westbaltische Bevölkerung assimilierte. Zur Wiederbesiedlung der „Großen Wildnis“ wurden neben deutschen und altpreußischen Siedlern im 16. und 17. Jahrhundert vor allem im Norden und Osten litauische Bauern („Preußisch Litauen“) ins Land geholt. In den Süden kamen polnische Bauern („Masuren“), darunter viele protestantische Emigranten vor der katholischen Gegenreformation in Polen-Litauen.

An der Küste ließen sich Fischer nieder, die seit dem 15. Jahrhundert schrittweise entlang der Westküste Kurlands nach Süden gezogen waren, bis in die preußischen Küstengebiete.[1] Diese wegen ihrer regionalen Herkunft „Kuren“ genannten Siedler sprachen nicht mehr die alte, vermutlich westbaltische kurische Sprache, sondern altlettische ostbaltische Dialekte, die bis zum 15./16. Jahrhundert durch den Zuzug aus Lettgallen und Semgallen die altkurische Sprache in Kurland verdrängt hatten.
Ab etwa 1400 setzte eine Einwanderung besonders von Seefischern aus Kurland ein. Die Ansiedlung ist besonders in den Jahren 1400, 1409, 1439, 1445 und 1481 überliefert und nahm einen solchen Umfang an, dass sich einzelne Ordensbeamte des Deutschen Ordens wiederholt beim Hochmeister darüber beschwerten. Wie aus historischen Quellenauswertungen bekannt ist, breiteten sich die kurisch-lettischen Fischerdörfer vom 14. bis 17. Jahrhundert in mehreren Einwanderungswellen allmählich von der Halbinsel Kurland zwischen Rigaer Bucht und Ostsee über die litauische Küste, die Kurische Nehrung und einige Dörfer an der Innenseite des Kurischen Haffs aus, dann über die Küste Samlands, die Frische Nehrung und das Frische Haff bis zur Küste östlich von Danzig aus (vgl. nebenstehende Karte). Die gesamte Meeresfischerei Preußens lag im 17. Jahrhundert in der Hand kurischer Fischer.[1] Schon das Große Treßlerbuch der Treßler (Schatzmeister) des Deutschordensstaates aus Marienburg (1399–1409) erwähnte Kuren in den Komtureien Memel, Windenburg (südlicher, am Haff und Memeldelta), Rossitten (auf der Kurischen Nehrung) und sogar Ragnit (flussaufwärts an der Memel). Aus Amtsrechnungen des 16. Jahrhunderts ist zu entnehmen, dass kurländische Fischer auch in das Kurische Haff kamen, am Memeler Tief (der Verbindung der Ostsee ins Haff) eine Abgabe zahlten und bis ins südliche Haff bei Schaaken der Fischerei nachgingen. Im Jahr 1541 zahlten nach einem Dokument des Amtes Memel an der Innenseite des Haffs bereits 162 angesiedelte Familien den kurischen Fischerzins an das Amt Memel, die aus Fischerdörfern um Ventspils, Kandava und anderen Gebieten Kurlands stammten.[2] Kuren gründeten die ersten Fischersiedlungen im Memeldelta, und erst ab 1593 wurden in den Schaakener Amtsbüchern zwischen Kuren und Litauern unterschieden. Der livländische Chronist Paul Einhorn und Karten aus dem 17. Jahrhundert überliefern, dass Kuren in den Fischerdörfern bis nach Danzig wohnten. Der altpreußische Reformator und Katechismus-Übersetzer Abel Will und der preußisch-litauische Reformator Johannes Bretke überlieferten im 16. Jahrhundert einige nehrungskurische Elemente.[3] Im Jahr 1698 schrieb Matthäus Prätorius in seinem Werk Deliciae Prussicae, oder Preussische Schaubühne. das älteste bekannte nehrungskurische Vaterunser nieder.[4]
Die Einwanderung aus Kurland blieb anfangs nicht auf Fischer beschränkt. Vom 15. bis 17. Jahrhundert wurden auch kurische Dörfer in den Ämtern Tilsit, Ragnit und sogar Insterburg im Osten Ostpreußens mit kurischen Bauern angelegt. So berichten Quellen, dass sich allein 1630 150 kurische Bauern rund um Memel ansiedelten, in den Jahren bis 1655 siedelten sich 180 kurische Bauernfamlien rund um Tilsit an.[5] Selbst im südlichen Ostpreußen finden sich Orte mit dem Ethnonym „Kursch“ im Namen. Ab dem 15., zunehmend ab dem 16. Jahrhundert wurden auch weit zahlreicher Schemaiten (Niederlitauer) und Litauer als Siedler akzeptiert, die zuvor die litauische Seite der Großen Wildnis neu besiedelt hatten. Die meistens früher angesiedelten Kuren, zusammen mit einigen prußischen und deutschen Siedlern, hatten gegenüber den Litauern privilegiertere ältere rechtliche Stellungen. Ein prominentes Beispiel kurischer Bauern in Preußen sind die väterlichen Vorfahren von Immanuel Kant, die aus dem Dorf Kantweinen (litauisch: Kantvainai, westlich neben Aglohnen (Agluonėnai, in dessen Amtsbezirk) stammten und kurische Bauern waren. Kantweinen, von dem Kant seinen Familiennamen hatte, liegt durch mehrere Orte getrennt über sieben Kilometer vom Kurischen Haff entfernt und war kein Fischerdorf. Die kurischen Bauerndörfer wurden besonders früh sprachlich in ihr mehrheitlich litauisch-, im Süden deutschsprachiges Umfeld assimiliert.
Assimilation des Kurischen zur Fischersprache und Sprache der Kurischen Nehrung

Seit dem 17. Jahrhundert wurde Kurisch allmählich durch Ehen und Kontakte mit dem litauischen und deutschen Umfeld assimiliert und zurückgedrängt. Schon im 18. Jahrhunderts wurde nur noch in Fischerdörfern Kurisch gesprochen. Es wurde deshalb zum Soziolekt der Ostseefischer der Region, während die Bauern im Landesinneren deutsch, polnisch oder litauisch sprachen. Außerdem war Nehrungskurisch (oder Lettisch) niemals die Kirchensprache der Predigten und Gebete in den evangelisch-lutherischen Kirchen der Region, sondern im Süden Deutsch, im Norden Litauisch. Selbst der wohl prominenteste Nehrungskure, der evangelische Theologie-Professor Ludwig Rhesa (1776–1840) wurde einer der Väter der evangelischen litauischen Kirchenliteratur und Sprachwissenschaft, identifizierte sich in seinen Schriften selbst damals als preußischer Litauer, trotz des deutlich abweichenden Herkunftsdialekts seines Heimatdorfes auf der Nehrung.
Bis zum 19. Jahrhundert wurde Kurisch auch in den Fischerdörfern Samlands und südlich des Kurischen Haffs vom Deutschen (Niederpreußisch) verdrängt, in denen östlich des Haffs vom Litauischen. Volkstümlich wurden diese Fischer aber auch später noch „Kuren“ genannt. Es bildete sich in einigen Regionen die Sitte, dass die Männer auf ihren Fischzügen, Fischmärkten und Fischauktionen Kurisch sprachen, zu Hause wurde dagegen Deutsch oder Litauisch, nur von wenigen Nehrungskurisch gesprochen, an der Wende des 19. zum 20. Jahrhundert noch an der Küste nördlich der Nehrung (Fischerdörfer, wie Bommelsvitte, Mellneraggen, Karkelbeck und Nimmersatt, vgl. nebenstehende Karte). Auch an der litauischen Küste nördlich von Ostpreußen gab es Fischer, die im Alltag Schemaitisch (Niederlitauisch) sprachen, aber teilweise auch Kurisch (so in Palanga, Būtingė und zuletzt bis Anfang 21. Jahrhundert in Šventoji). Diese Küste gehörte während der Reformation zum evangelischen Herzogtum Kurland und Semgallen, fiel dann aber an das katholische Großfürstentum Litauen, weshalb bis ins 19. Jahrhundert kirchliche Ehen zwischen den evangelisch-lutherischen Kuren und den römisch-katholischen Litauern unmöglich waren und sie spät litauisiert wurden.[3] Noch in jüngster Zeit ist ein altes Geschwisterpaar aus Šventoji belegt, das Lieder (Dainos) nicht in schemaitischer (niederlitauischer) oder lettischer, sondern in nehrungskurischer Sprache verfasst und singt, in denen sie ihre Identität nicht als Litauer oder Letten, sondern als kuršininku (Neukuren/Nehrungskuren) bezeichnen.[7] Viele Fachbegriffe der Seefischerei kamen in Preußen aus dem Kurischen, was die Klassifizierung als Soziolekt der Seefischer förderte. Allein in Fischerdörfern der Kurischen Nehrung blieb Kurisch seit 19. Jahrhundert eine allgemein verwendete Sprache, deshalb bildete sich in dieser Zeit die deutsche Bezeichnung „Nehrungskurisch“.

Dass die Kurische Nehrung letzter Rückzugsort der Sprache als Alltagssprache wurde, liegt nicht nur an ihrer Abgeschiedenheit – über Landungen und Fischmärkte hatten die Nehrungsfischer oft Kontakte mit dem Umland – sondern besonders an den selteneren Eheschließungen mit dem Hinterland aufgrund landwirtschaftlicher und sozialer Unterschiede. Auf dem sandigen Dünenboden der Nehrung waren Acker- und Gartenbau unmöglich, die einzige Nutzfläche bei Rossitten ließ sich nur als Weide verwenden, weshalb die Nehrungskuren keinen Landbesitz landwirtschaftlich kultivierten, im Unterschied zu den übrigen Küstenfischern oft kurischer Herkunft, die meistens Land für Gemüseanbau bebauten (niederpreußisch „Zippelkuren“ = Zwiebelkuren genannt[8]; nur zu diesen, meist litauisch sprechenden Hafffischern gab es vereinzelte Ehen). In einer Zeit, als Eheschließungen aus ökonomischen Erwägungen von den Eltern abgeschlossen wurden, hätten angeheiratete Schwiegertöchter aus Bauernfamilien Kenntnisse und Fähigkeiten mitgebracht, die auf der Nehrung nutzlos waren. Als einige Nehrungsfischer Ende des 19. Jahrhunderts auf der anderen Haffseite Landflächen erwarben, nutzten sie diese weiterhin nur als Weiden. Umgekehrt waren Eheschließungen zu Nehrungsbewohnern auch für Bauernfamilien lange Zeit sozial unattraktiv. Vor der Mitte des 19. Jahrunderts lebten die damals armen Nehrungsbewohner fast nur von Fischfang, Fischer waren traditionell ökonomisch schlechter gestellt, als der bäuerliche Durchschnitt.[9]
Das Leben der Nehrungsfischer war vom 17. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts besonders entbehrungsreich, denn nach Rodungen schon seit dem Mittelalter hatten schwedische Truppen im Nordischen Krieg 1674–79 die Kurische Nehrung fast komplett entwaldet, was eine erodierte wüstenartige Landschaft hinterließ („preußische Wüste“ oder „preußische Sahara“), deren Wanderdünen die einzige Poststraße und auch die Dörfer selbst immer wieder begruben, dass sie aufgegeben werden mussten: Anfang des 18. Jahrhundert das alte Karwaiten, 1791 Neu-Kawaiten, 1763 Alt-Neegeln, 1854 auch Neu-Neegeln, beide Dörfer existieren nicht mehr, die Bewohner gründeten Perwelk und Preil. Nidden wurde 1675 und 1730 jeweils aufgegeben und an neuem Platz errichtet, Pillkoppen wurde dreimal verlegt, auch Sarkau, Kunzen wechselten den Ort, noch um 1890 waren zuletzt Perwelk und Pillkoppen von der Versandung bedroht.
Rückgang der nehrungskurischen Sprache
Erst Forstmeister Wilhelm Franz Epha sicherte ab 1870 die meisten Dünen durch Bepflanzung und folgende Wiederaufforstung, womit das heutige gemischte Landschaftsbild des Nationalparks auf litauischer Seite und auf russischer Seite der Nehrung, seit 2000 UNESCO-Welterbe, wieder entstand. Von der zweiten Hälfte des 19. bis Anfang des 20. Jahrunderts zog die Nehrung besonders nach dem Bau einer befestigten Straße und einer Fähre zunehmend Ferien- und Wochenendgäste an, was den Lebensstandard der Bewohner hob. Die bunten kurischen Fischerhäuser, die heute auf der Nehrung zu sehen sind, entstanden seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und waren oft schon auf Gäste ausgerichtet. Die alten Fischerkaten waren wesentlich ärmer. Außerdem schuf eine ab 1855 in Schwarzort entstandene Bernsteinbaggerei neue Arbeitsplätze. Dieser Modernisierung folgte eine schnelle Verdrängung des Nehrungskurischen durch das Deutsche besonders in den Dörfern der südlichen Hälfte der Nehrung, die damals zum Kreis Fischhausen (heute zur Oblast Kaliningrad in Russland) gehörten und häufig Besuch aus Königsberg und dem übrigen Reich bekamen (Sarkau, Kunzen, Rossitten und Pillkoppen).[9] Franz Tetzner konnte im März 1897 nur noch je sechs Sprecher des Nehrungskurischen, meistens alte Fischer, in Sarkau und Pillkoppen feststellen. Dagegen sprach in den nördlichen Nehrungsdörfern, die damals zum Kreis Memel (heute zu Litauen) gehörten, noch die Mehrheit der Bevölkerung (Nidden, Preil und Perwelk), bzw. genau die Hälfte (in Schwarzort) Nehrungskurisch, jeweils einige hundert Bewohner pro Dorf (siehe nebenstehende Karte). In der Zeit beherrschten sie meistens daneben Deutsch und Litauisch. Nur der nördlichste Ort Süderspitze/Sandkrug (Smiltynė) entstand als Vorort, später Stadtteil der Stadt Memel (Klaipėda) und hatte wie die Stadt eine vorwiegend deutsch-, zur Minderheit litauischsprachige Bevölkerung.

Das Vordringen der deutschen Sprache förderte neben der Kirchensprache auch die strikte schulische Germanisierungspolitik im Deutschen Reich 1872–1918. Während zuvor in Preußen möglichst (in der Praxis nicht immer umsetzbarer) muttersprachlicher Unterricht für alle Grundschüler angestrebt wurde (auf der Nehrung aber litauischer), führte ein Schulgesetz von Kultusminister Adalbert Falk 1872 Deutsch als alleinige verpflichtende Unterrichtssprache im ganzen Deutschen Reich bei schon bestehender Schulpflicht ein, in Ostpreußen (im Gegensatz zu Westpreußen und Posen) abgemildert durch Aufrechterhaltung des litauisch- und masurisch- (polnisch-) sprachigem Religionsunterrichtes, aber nicht in gemischten Gebieten. Beabsichtigtes Ergebnis dieser Politik waren die Zurückdrängung der nationalen Minderheitensprachen und die Mehrsprachigkeit fast der gesamten Minderheitsbevölkerung, die deutlich seltener Litauisch, Masurisch oder Nehrungskurisch als Muttersprache in Volkszählungen angaben, als möglich wäre. Ebenfalls setzte sich die Identität als Deutsche („Kulturdeutsche“) neben der traditionellen preußischen Regionalidentität durch und verhinderte schulpolitisch beabsichtigt nationale Identitäten der Minderheiten oder drängten sie zurück.[10]

Nach dem Versailler Vertrag gehörte die nördliche Nehrung mit dem ganzen Kreis Memel zum im Januar 1920 von Frankreich im Namen des Völkerbundes verwalteten Memelland mit gemischt deutsch-litauischer Bevölkerung, das im Januar 1923 an Litauen fiel. Anfang der 1920er Jahre hatte kurzzeitig Lettland politische Ansprüche auf die abseits gelegene Nehrung erhoben, deren Sprache für lettische Besucher weitgehend verständlich war, ging diesen Ansprüchen aber später nicht nach. Im März 1939 annektierte NS-Deutschland das Memelland mit der nördlichen Nehrung zurück. In der NS-Sprachpolitik war schon das Sprechen von Minderheitensprachen in der Öffentlichkeit oder in Schulen außerhalb des Unterrichts untersagt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg galten bis 1947 sämtliche Bewohner der Fischerdörfer auf der Nehrung offiziell als Deutsche[11], viele identifizierten sich auch selbst so, darunter mindestens 245 Familien, die Nehrungskurisch sprachen.[12] Nehrungskurisch hatte eher noch die soziale Funktion eine privaten Haussprache und einer Fischerei-Fachsprache (das auch nördlich der Nehrung). Im Zuge der Flucht und Vertreibung der Deutschen aus Ostpreußen wurden sie bis 1947/48 nach Westen vertrieben, ein (nach Berichten über die Nehrung kleinerer) Teil war bereits nach dem Einbruch der Roten Armee nach Ostpreußen 1945 geflüchtet.[13] Ab 1948 durften einige Flüchtlinge und Vertriebene auf die Nehrung und ins übrige Memelland, die der Litauischen SSR wieder angegliedert wurden, zurückkehren, oft sofern sie litauische oder kurische Ursprünge nachweisen konnten. Nur eine kleine Gruppe von Familien, meistens Frauen und Kinder, kehrten nach 1948 auf die nun sowjetische Nehrung zurück, wo sie als autochthone evangelisch-lutherische Minderheit (1956 waren es 219 Menschen unter insgesamt 1500 Bewohnern der Nehrung, davon 100 Sprecher des Nehrungskurischen, die übrigen beherrschten Litauisch und Deutsch[3]) zwischen litauischen und russischen Neuzuwanderern lebten, die meisten blieben im besetzten Deutschland. Allerdings wanderte die Mehrheit von diesen 1958–60 nach einem westdeutsch-sowjetischen Auswanderungsabkommen wieder ab, zusätzlich auch die letzten Sprecher des Nehrungskurischen an der Küste nördlich der Nehrung[3]. Einzelne Nehrungskuren blieben aber aufgrund von Ehen mit Neuzuwanderern, oder weil sowjetische Behörden die Auswanderung nicht genehmigten, auf der Nehrung. Ein nach der litauischen Unabhängigkeit 1992 in Klaipėda gegründeten Verein der Nehrungskuren hatte fünf Mitglieder.[14] In einigen Familien, auch an der litauischen Küste nördlich der Nehrung, sind zumindest rudimentäre, aber keine vollständigen Kenntnisse des Nehrungskurischen erhalten. Die über viele Orte und Städte Ost- und Westdeutschlands verteilten Flüchtlinge, sprachen Nehrungskurisch im Alltag nur noch selten, die folgenden Generationen beherrschen die Sprache nicht mehr vollständig.[15]
Die litauische Expertin Dalia Kiseliūnaitė bezeichnet die bis in die ersten Jahrzehnte des 21. Jahrhunderts lebende alte Generation als „die letzte Generation der Nehrungskuren.“ Im Jahr 2016 dokumentierte Kiseliūnaitė noch zwei gelegentlich sprechende voll kompetente Muttersprachler (ein Ehepaar) in Deutschland und einen in Schweden, sowie zwei Brüder namens Sakuth in Schweden[16], die die Sprache miteinander regelmäßig im Alltag sprechen. Es gibt mehr Sprecher, die nur noch teilweise oder passive Kenntnis des Nehrungskurischen haben.[15]
Sprache
Während der Stammesverband der Kuren, der in Quellen des 9.–13. Jahrhunderts von Nordgebieten des Memellandes über Westlitauen bis in die nach ihnen benannte westlettische Region Kurland noch die höchstwahrscheinlich westbaltische (Alt-)Kurische Sprache sprach, siedelten sich von der Küste Kurlands aus zwischen dem 14. bis 17. Jahrhundert in mehreren Siedlungswellen Fischer und anfangs Bauern an, die inzwischen ostbaltische, altlettischen Dialekte mitbrachten, aus denen sich Nehrungskurisch entwickelte. Die Altkuren und die Neukuren/Nehrungskuren/Kursenieki werden deshalb heute oft begrifflich unterschieden und sollten nicht verwechselt werden, wenn auch beide Gruppen früher mit demselben Namen „Kuren“ bezeichnet werden. Im Landesinneren siedelten anfangs neben einigen kurischen wiederum deutsche, litauische und polnische Bauern, die ihre jeweiligen Sprachen benutzten.
Nehrungskurisch wird als lettischer Dialekt oder eine eigene Sprache mit starken Einflüssen der litauischen, niederdeutschen und deutschen Sprache.[17][18] Schon Bezzenberger bezeichnete den Wortschatz (Lexik) der Sprache der Einheimischen auf der Kurischen Nehrung, die er „preußische Letten“ nannte, als „teilweise Deutsch, teilweise Lettisch, teilweise Litauisch“.[18] Richard Pietsch beschrieb, dass 60 % des Wortschatzes des Nehrungskurischen aus dem Lettischen kommen, 26 % aus dem Deutschen, zumeist aus dem Niederdeutschen, häufig dem regionalen Dialekt Niederpreußisch und 13 % aus dem Litauischen, oft aus dem schemaitischen (niederlitauischen) Dialekt.[19] Friedhelm Hinze untersuchte daneben eine Gruppe slawischer Lehnwörter aus dem Alltagsleben im Nehrungskurischen, teilweise ein Ergebnis sehr früher Kontakte aus Kurland zur Kiewer Rus[20], teilweise Beleg für das frühere Sprachgebiet bis in die Nähe von Danzig, denn nur hier waren slawische Sprachen vor dem 18. Jahrhundert Kontaktsprachen der Nachbarschaft und näheren Umgebung (Polnisch und Kaschubisch).[21] Wolfgang P. Schmid beschrieb im lettischen Anteil der Lexik daneben (ähnlich den lettischen Dialekten in Kurland) einen Bestand alter Lehnwörter aus dem Altkurischen und aus der finno-ugrischen Sprache Livisch, eine historische nördliche Nachbarsprache in Kurland, die allmählich vom Kurländer Lettischen zurückgedrängt wurde (der letzte Muttersprachler des Livischen starb 2013).
Der nehrungskurische Dialekt an der litauischen Küste nördlich von Ostpreußen in Palanga, Būtingė und zuletzt bis Anfang 21. Jahrhundert in Šventoji war dagegen kaum vom Deutschen, aber etwas mehr vom Hochlettischen beeinflusst.[3]
Auch auf grammatischer Ebene zeigt Nehrungskurisch nach Schmid viele Merkmale einer verbundenen gemischten fusion language.[22]
Traditionen und Lebensweise
Fischerei und Wirtschaft
Bedingungen der Fischerei


Altpreußen, besonders Ostpreußen war eine von der Fischerei überdurchschnittlich geprägte Region. Nach 1900 arbeiteten in Ost- und Westpreußen 20.000 Beschäftigte im Fischfang und der Fischverarbeitung in 6000 Unternehmen, 22 % aller Beschäftigten des Fischereigewerbes im Deutschen Reich.[23] Die Mehrheit der zahlreichen Gewässer waren sehr fischreich. Die Küstenzonen und die Fischbänke der Ostsee, saisonal auch einige Wanderschwärme und die aus Brackwasser bestehenden Haffe, das Frische und besonders das Kurische Haff waren am fischreichsten. In der Süßwasserzone führte von den Flüssen die Memel den mit Abstand größten Fischreichtum. Unter den fast 2000 Seen sind besonders die schlamm- und schlickreichen Seen reich an Nährstoffen und Fischen: neben den großen, flachen, zumeist östlichen masurischen Seen gehören dazu auch die „Schlenkenseen“, die von verlandenden Altarmen der Flüsse gebildet werden, die besonders im Memeldelta mehrfach vorkommen.[24]
Seit der Entstehung des Deutschordensstaates in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts war das Fischereirecht in Preußen immer eines der Regalien, der Hoheitsrechte, der Herrscher. Die rechtliche Grundlage war der Vertrag von Kruschwitz 1230, in dem Konrad von Masowien dem Orden den Landbesitz Preußens und neben mehreren Regalien auch das Fischereiregal im Falle erfolgreicher Eroberung übertrug. Diese Hoheitsrechte wurden von Papst Gregor IX. als geistlichem Oberhaupt der hochmittelalterlichen Christenheit in der Bulle von Rieti 1234 und von Kaiser Friedrich II. als damals rivalisierendem weltlichen Oberhaupt in der Goldbulle von Rimini 1226, vielleicht später erlassen, dem Hochmeister des Ordens Hermann von Salza „auf ewig“ bestätigt. Fortan war das Fischereiwesen formaljuristisch immer Staatsbesitz unter direkter Kontrolle der Herrscher, zuerst der Hochmeister des Ordens, nach der Reformation der Herzöge in Preußen und ab 1701 der Könige in Preußen. Die Organisation und Kontrolle überließ der Orden und später der preußische Staat „Fischmeistern“, mittelniederdeutsch auch „kypper“, später „Keiper“ genannt. Der Titel ist mit hochdeutsch „Käufer“, niederdeutsch „kiepe“ (= Korb) und niederpreußisch „keip“ (= Fischreuse) verwandt. Die Keiper oder Fischmeister, von denen es in der Zeit maximaler Ausdehnung des Ordensstaates im 15. Jahrhundert über West- und Ostpreußen, die heutige litauische Küste bis Lettland und Estland nur 39 gab, waren ein hochstehendes regionales Amt, das in der Organisation des Ordens nicht von dienenden Ordensbrüdern, sondern von adligen Ordensrittern ausgeübt wurde, die direkt dem Hochmeister unterstanden, denn die Fischversorgung der Ordensmitglieder war für die Fastenzeit, die zahlreichen religiösen Fastentage und das Freitagsfasten, an denen nur vegetarische Kost und Fisch erlaubt waren, eine der wichtigsten Versorgungsaufgaben. Der 33. Hochmeister Heinrich Reffle von Richtenberg (1470–77) war in seiner Ämterkarriere im Orden zeitweilig Fischmeister von Putzig.
Fangmethoden, Netze und Boote
Der Vielfalt der Fanggründe und Fischarten entsprechend differenziert und sehr vielfältig entwickelten sich über die Jahrhunderte die regionale Fischerei, die Fangmethoden, Netze und Kähne.[25] Es gab Meeresfischerei mit Strand- und Küstenfischerei und seltener, oft erst in jüngerer Zeit mit Hochseefischerei, außerdem Hafffischerei, die sich zwischen dem Frischen und Kurischen Haff und zwischen dem nördlichen und südlichen Kurischen Haff unterschied und schließlich Binnenfischerei mit Fluss- und Seefischerei und Teichwirtschaft. Daneben wurde seltener nachts gefischt, sowie im Winter auf dem Kurischen Haff als Eisfischerei.

Die ältesten Fischernetze, oft ‚Garn‘ genannt[26], der Region haben kurisch-litauische Namen und wurden im 19./20. Jahrhundert noch in der Kleinfischerei eingesetzt: verschiedene Varianten des Zucktinnus (nehrungskurisch: zukas = ‚Fisch‘ + tīn(i)s = ‚Netz‘, lettisch wäre: zivju tīkls), das Neschentinnis[27] (nehrungskurisch: nešineti = ‚herumtragen‘ + tīn(i)s = ‚Netz‘, ein auf verschiedenen Tiefen ziehbares Grundnetz/ Gründelnetz, das zu Fuß durch das Wasser zum Fang von Ukelei und Stint gezogen wird) und das Windotinnis (n.-kur. vinduoti = ‚Seilwinde‘, weil es damit eingeholt wurde, in Fahrt einzuholen war verboten), und Fischreusen, genannt ‚Sack‘ oder Wenter (n.-kur./lett. vēnters, lit. ventaras = ‚Sack‘[28]). Daraus entwickelte sich im Kurischen Haff eine Vielzahl von Stellnetzen, wie das Gaddernetz oder Kaulbarschnetz, vielfältige Fangreusen[29], bis hin zu Pantellen zum Aalfang am Grund, Schleppnetze, wie das Klippnetz für die Nachtfischerei, das Plötzennetz oder für die Großfischerei das Keitelnetz, Kurrennetz und Braddennetz (von lit. bradas, lett.-n.kur. bradds u.ä. = ‚Fischfang‘), sowie Ringwade-Netze, wie das Große und Kleine Zuggarn. Viele Netze wurden nur im saisonalen Fang einzelner Fischarten eingesetzt oder waren nur für ein einzelnes Fischerdorf exklusiv. Auch in der Seefischerei[30] wurden Stellnetze und Reusen verwendet, daneben am Strand das getragene Zug- oder Wadegarn (von n-kur. vāds = ‚Zuggarn‘[31]), das von Fischern am Strand und Strandbooten im Team gezogene Große Strandgarn, sowie Zugnetze in der Küstenfischerei. Erst ab 1870 wurde aus Pommern die Technik der Lachs- und Dorschangeln als Langleinenfischerei auf den Fischbänken in der Ostsee übernommen: lange verankerte Leinen mit Schwimmern, an denen in den Fischbänken der Ostsee 150–300 einzelne Angeln hingen, die mehrfach pro Woche überprüft wurden. Die heute verbotene Treibnetzfischerei wurde erst im 20. Jahrhundert aus Schweden übernommen und brauchte hochseegängige Bootstypen. In der Binnenfischerei der Memel waren Reusen und Stellnetze, einfache Flussgarne und verschiedene Netztypen für einzelne Fischarten üblich. Für die Nachtfischerei waren mehrere Netze in Gebrauch, auch gab es eine große Anzahl spezieller Netze, je nach Fischart. Im nördlichen Kurischen Haff war die Reusenfischerei sehr hoch entwickelt. Das Fischereirecht regelte sehr genau, wann wie mit welchem Garn gefischt werden darf und welche Maschengrößen jeweils nicht unterschritten werden durften.

Im Winter war auf dem Haff Eisfischerei mit ‚Großem Wintergarn‘ verbreitet. Hier hatte jeder Fischer das Recht auf halbes Wintergarn, so dass er gezwungen war, mit einem Kollegen zusammenzuarbeiten. Außerdem benötigte man sechs bis zehn Gehilfen, zwei Kastenschlitten (‚Waschen‘, von altpreuß. wessis, lit. vážis, n.-kur. vašus = ‚Schlitten‘[32]) mit aufmontierten Winden und zahlreiches Gerät: Eisäxte, Eisstemmen, Eisstecher, Gabeln, Stangenhaken und zwei zusammensteckbare Stangen von etwa 10 Zentimeter Dicke und 50 Meter Länge. Die Arbeit begann vor Sonnenaufgang, bei der das Netz unter mehreren Eislöchern entlang gezogen wurde. Das Fangglück war, dass man auf Fischlager stieß, in denen sich die Fische träge versammelt hatten. Einzelne Fischer arbeiteten weniger aufwendig mit Stellnetzen unter dem Eis, andere bevorzugten die Klapperfischerei (auch ‚baldern‘ von lit.-n.-kur. baldyti/balds = ‚klopfen/klappern‘[33] oder ‚bullern‘ genannt), die vor dem Ersten Weltkrieg eine Zeitlang verboten war, weil damit oft nichtberuflicher Fischer wilderten. Dazu wurde ein Zugnetz im Eisloch auf den Grund gelegt und vor dem Hochziehen ein Holzbrett ins Wasser gehalten, das eine halbe Stunde geschlagen wurde, um die Fische zum Grund zu scheuchen.[34]
Die mittelalterlichen prußisch-kurisch-baltischen Boote der Region waren einmastige Langboote mit offenem Verdeck und Rahsegel, die noch im 20. Jahrhundert kaum verändert unter den baltischen Namen „Sicke“ (von altpreuß. sēke, lit. sekis, n.-kur. sekls = Untiefe[35]) und „Lomme“ (von altpr. lomm(i) = Boot) in der Kleinfischerei beider Haffe auf Untiefen eingesetzt wurden. Sicken hatten bereits Sprietsegel, waren etwas größer, max. 10 m lang, und hatten einen Fischkasten für lebend gefangene Fische. Lommen waren kleiner, 2–6 m, die kleinsten wurden zur Schilfjagd auf dem Bauch verwendet.[36] Daneben gab es in der Kleinfischerei Angel- und Jagdkähne, Stromkähne in der Flussfischerei, Netz- und Garnkähne und Timberkähne zum Warentransport. Das Kielboot im strömungsreicheren Nordosten des Kurischen Haffs hatte als einziges der traditionellen kurischen Kähne ein Kiel und keinen abgeflachten Rumpf. In der Strandfischerei wurden im Gegensatz zur Hafffischerei ab 1890 die flachen Handboote und Strandboote durch Strandboote mit Kiel ersetzt, die aus der schwedischen Region Blekinge übernommen wurden, aber neben vielen Regionalnamen, oft fälschlich „Pommersches Strandboot“ genannt wurden.

Aus diesen kleineren Booten entwickelten die kurischen Fischer in der Neuzeit den „Kurenkahn“ für die Großfischerei, dessen charakteristisches Äußeres die Region über Jahrhunderte prägte. Im Gegensatz zu den westlicheren Haffkähnen, deren Rumpfplanken noch in Klinkerbauweise gebaut und die im Frischen Haff altertümliche Rahsegel verwendeten, hatten Kurenkähne schon im 15. Jahrhundert die Kraweelbauweise aus Südwesteuropa übernommen, die hier „Danziger Planken“ hieß, weil sie über die Handelsschifffahrt in Danzig eingeführt wurde. Die Besegelung war prinzipiell eine ungewöhnliche Gaffeltakelung aus einem Hauptsegel, regional verschieden als Gaffelsegel im Samland oder Sprietsegel auf der Kurischen Nehrung und im Kurischen Haff verbreitet, einem sehr auffällig sitzenden Kleinsegel vor dem Hauptmast, das als Steuerungs- und Anfahrthilfe diente und einem Focksegel. Auf den Hauptmast konnte auch ein Rahsegel („Bromm“ oder „Brummer(segel)“) gezogen werden, ebenso eines auf einen kleinen Besanmast achtern („Hitzer“, „Hund“ oder „Viehfock“ genannt). Die Kurischen Fischer bauten ihre Boote selbst, es gab ab dem 19. Jahrhundert zunehmend Bootbauerfamilien.[37]
Die Kurenkähne wurden nach ihren Netzen in drei Untertypen unterteilt und benannt, die optisch kaum zu unterscheiden waren, nur durch Größe und verwendetes Bauholz abwichen:
- Das Keitelnetz (niederdeutsch: kidel) ist ein 10 bis 12 Meter langes trichterförmiges Netz ohne Seitenlängen, das von einem Boot alleine, dem größten Kurenkahn gezogen wird, der deshalb Keitelkahn heißt. Keitelkähne waren 11–12 m lang, aus stabilem Holz gebaut und konnten noch bei Windstärke 9 rentabel fischen. Die bis heute in der gesamten Ost- und Nordsee bekannten Keitelnetze sind die Urform der Schleppnetzfischerei und sie entstanden in Ostpreußen[38] aus dem ähnlichen, kleineren, von Hand gezogenen Plaschkinnis (nehrungskurischer Name von altpreuß. pleske = ‚sielen‘[39]).
- Etwas kleinere Kurrenkähne, etwa 10,5 m lang, konnten noch bei Windstärke 8 fahren, und selbst bei Orkan war eine Rückkehr noch möglich. Sie zogen das Kurrennetz (mit zwei „r“, wie der Keitel ein Vorläufer der heutigen Baumkurre), ein dreiwandiges Netz von 240 bis 300 Meter Länge der Seiten, das nur zwei gleich starke Kurrenkähne mit der Windrichtung schleppen konnten. Da diese Schiffe einer sehr starken Belastung ausgesetzt waren, musste die Stärke des Bauholzes ebenso dick sein, wie die eines Keitelkahnes. Der Name des Kurrennetzes wird allgemein vom niederdeutschen Wort für „Kurbel/Kordel“ hergeleitet, weil das Netz aber in historischen Quellen gleichermaßen „Kauren-, Korl-, Kordelgarn“ heißt, aber auch „churländisch Garn“[40], ist die Herleitung von Kurbel oder Kuren nicht hundertprozentig sicher.
- Die kleinsten Braddenkähne, knapp 10 m lang, brauchten nicht so starkes Bauholz, fischten ebenfalls zu zweit mit einem an den Seiten 180 Meter langen einwandigen Netz, dem oben beschriebenen Braddennetz, dessen Name aus dem Nehrungskurischen kommt. Bradden- und Kurrenfischer erhielten deshalb im Fischereirecht stets nur das Recht einer halben Kurre oder Bradde, um sie zu zwingen, mit einem anderen Fischer mit halbem Recht zusammenzuarbeiten.
Somit lebt noch in der heutigen Fischerei mit den Begriffen Ringwade und vielleicht Baumkurre nehrungskurisch-litauisches Spracherbe fort, auch das Design von Baumkurren, Keiteln und überhaupt Schleppnetzen entstand in der ostpreußisch-litauisch-kurischen Umgebung des Kurischen Haffs.
Alle Haffboote hatten einen Tiefgang von nur 40 Zentimetern.
Mit dem Aufkommen von Kuttern, in die Region von schwedischen Fischern vermittelt, besonders Motorkuttern seit Anfang des 20. Jahrhunderts, wurden Kurenkähne aus der Meeresfischerei, aber nicht aus der Hafffischerei zurückgedrängt.

Ab einer Fischereiverordnung 1844 mussten alle Fischerboote rund um das Kurische Haff, im Memeldelta, Samland, Nehrung und Nordküste den Kurenwimpel führen und damit ihren Heimathafen anzeigen. Damals erhielten alle Fischerdörfer charakteristische Farbfeld-Wappen, um zu überprüfen, ob die Fischer im richtigen Revier fischten. Das Ortssymbol war zwischen zwei Bügeln starr und weit sichtbar angebracht, luvseitig um ein Versteifungsbrett stabilisiert, leeseitig mit einer Windfahne. In kürzester Zeit entwickelten sie sich zur bunt bemalten Volkskunst, auf denen die Fischer auf dem Versteifungsbrett und Aufbauten je nach Geschmack ihre Boote, Häuser, Familienstand und Kinder, Kirche und andere Interessen und Vorlieben darstellten. Die repräsentativen Kurenwimpel standen bei Fahrt auf dem Hauptmast, sonst neben dem Fischerhaus.
Die Fischereitraditionen des Kurischen Haffs, der Kurischen Nehrung und Umgebung sind heute nicht komplett verschwunden, denn ein kleinerer Teil der litauischen Fischer flüchtete nicht nach dem Zweiten Weltkrieg nach Westen, sondern blieb vor Ort und führte sie weiter. Die Fischerdörfer der litauischen Seite führen heute wieder offiziell die Farbwappen der Kurenwimpel und auch die Kurenwimpel selbst, die besonders auf der Kurischen Nehrung auch ausgestellt und touristisch vermarktet werden. Die Fangmethoden und Kähne sind heute zwar veraltet, werden aber besonders nach der litauischen Unabhängigkeit als Teil der Traditionspflege, ähnlich den vorpommerschen Zeesenbooten vereinzelt wieder gebaut.
Weitere Wirtschaft

Nicht alle Kuren lebten auf der Nehrung, die für Feldwirtschaft ungeeignet war. Die Nehrungskuren bewirtschafteten auch auf der Landseite des Haffs Heuwiesen. Großabnehmer für das Heu, das hochaufgetürmt auf den Kähnen transportiert wurde, war die Heeresverwaltung. Die Nehrungsfischer betrieben aber auch immer auch in bescheidenem Umfang Viehhaltung mit Rindern und Pferden, für die sie Heu brauchten, und Schweinen, die von Fischabfällen ernährt wurden. Lebensmittel aus dem Ackerbau mussten die Nehrungsfischer im Gegensatz zu den übrigen Fischern vollständig kaufen. Der Großteil der „Zippel-Kuren“ (Zwiebel-Kuren) genannten Fischerbevölkerung lebte um das Haff herum und im Memel-Delta und betrieb neben der Fischerei Gemüseanbau. Mit ihren Timberkähnen brachten sie Zwiebeln, Kürbisse, Kohl, Bohnenkraut und Porree zum Königsberger Stadthafen, nach Labiau, Tilsit und andere Städte, um ihre Erzeugnisse dort zu vermarkten. Auch die Fischmärkte wurden über die Wasserweg beliefert.
Eine traditionelle Nebeneinnahme der Nehrungsfischer war der Vogelfang in der Zeit, wenn Fischfang durch die Herbststürme unmöglich wurde und Eisfischen noch nicht möglich war, denn die Nehrung wurde im Frühjahr und Herbst von Zugvögeln aufgesucht, besonders Nebelkrähen. Die Vögel wurden von angepflockten Lockvögeln und Fischabfällen in den Dünen angelockt und von dem hinter einem Reisigverschlag versteckten Fischern mit Wurfnetzen oder Netzfallen gefangen, später gerupft, ausgenommen, gepökelt und eingelegt. Die martialisch wirkende Schlachtmethode, in den Kopf zu beißen („Krähenbeißer“, niederdeutsch: „Krajebieter“), entstand urspünglich aus der Unerschwinglichkeit von Schlachtwerkzeugen und dem Mangel an Steinen, wurde von den oft als konservativ beschriebenen Fischern aber bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts weiter betrieben und ist vielfach fotografisch belegt.[41] Für das Krähenbeißen war besonders das südlichste Nehrungsdorf Sarkau bekannt, das die kürzesten Lieferwege nach Königsberg hatte, wo die Krähen unter dem Namen „Kurische Tauben“ oder „Nehrungstauben“ in Hotels und Restaurant als Delikatesse angeboten wurden. Die Fertigkeiten der Nehrungsbewohner im Vogelfang wurden später von Ornithologen und Vogelschützern der Vogelwarte Rossitten für ihre Beringungen genutzt.
Hausbau und Wohnkultur

Die tiefgeduckten Häuser galten als primitiv, hatten sie doch ursprünglich keinen Schornstein, und das Innere der Häuser war dementsprechend verqualmt. Für ihre Bewohner machte das aber durchaus Sinn, denn so wurden die im Bodenraum aufgehängten Netze getrocknet und gleichzeitig auch brennholzsparend die Fische geräuchert (siehe auch: Rauchküche). (Die Nachbildung eines kurischen Hauses findet man auf der nördlichen Nehrung auf der Süderspitze Richtung Meeresmuseum.)
Die Häuser wurden stets in den Farben braun (Erde), blau (Wasser und Himmel) und weiß (Wolken und Schaumkronen) angestrichen, um so die Verbundenheit mit den entsprechenden Göttern auszudrücken. Der First wurde mit stilisierten gekreuzten Hengstköpfen, den „zirgs“ versehen, die auf den Donnergott Perkuon weisen, den Ehemann der Erdgöttin Zemes, die durch den braunen Anstrich des Hauses dargestellt wird. Oft wurden auch rautenförmige Muster in die Firstverzierung eingearbeitet, die Symbole für die oberste Göttin, die Sonnengöttin Saule und ihren Ehemann, den Mondgott Menis. Die Raute steht ebenfalls für die heilige Pflanze Rūtele, deren Ästchen ziemlich wirr wachsen und so das Zusammenspiel und die Wechselwirkungen aller Dinge auf dieser Welt symbolisieren.
Traditionelle Tracht
Die kurischen Männer werden als fast durchweg bartlos beschrieben, auch heißt es, dass sie kurzgeschnittene Kopfhaare trugen. In der Regel waren sie mit Jacken oder Jacketts bekleidet, die von weißer oder blauer Wolle gestrickt oder selbstgewirktem Wollstoff hergestellt waren. Dazu trugen sie Drillichhosen und je nach Wetterlage eine Mütze oder einen Südwester. Ging es zum Fischfang, zog man dicke friesähnliche Wandröcke und lange, bis über die Knie reichende Wasserstiefel an. Im Winter trug man Klotzschlorren, im Sommer gingen alle meistenteils barfuß. Die Frauen trugen langärmlige Blusen unter einem Mieder und dazu gesteifte Röcke, deren Zahl mit dem Wohlstand einer Frau zunahm. Frauen trugen immer ein Kopftuch, Mädchen dagegen nur auf Ausgängen. An Festtagen drapierten sie das Kopftuch um ein Häubchen.
Religion und Aberglaube


Bei den Kuren hielt sich die baltische heidnische Religion bis in die Neuzeit (siehe Baltische Mythologie). Auf dem alten Friedhof von Nidden gibt es noch Grabstelen mit heidnischen Symbolen, deren hölzerne Grabmarkierung grundsätzlich die Gestalt einer Kröte hatte, das Symbol für die Erdgöttin und ihre lebensspendenden Kräfte. Daneben werden Vögelchen dargestellt, aber auch Blumen, Schlangen, Bäume und Himmelszeichen. Als während der Christianisierung die heidnische Symbolik verboten wurde, reicherte man die Grabmale listigerweise mit Kreuzen und anderen christlichen Zeichen an und erreichte auf diese Weise, dass sie nicht zerstört werden mussten.
Für die kurische Bevölkerung wurden 1541 in Sarkau und Rossitten Kapellen eingerichtet. Nach 1550 nannte sich der Pfarrer von Rossitten Pfarrer von Kunzen. Zum Kirchspiel Kunzen gehörten auch Inse, Loye und Ackel am östlichen Haffufer sowie Nidden und Karwaiten. Schwarzort gehörte zu Memel, Neegeln wechselte zwischen beiden. 1609 gibt der Pfarrer von Kunzen an, dass: der mehrer Teil Churen und Litauen nicht beten können. Die Visitation von 1670 geht auf die Verhältnisse in Kunzen und Sarkau im Einzelnen ein. Am schlimmsten seien die Pillkopper und Preeder. Es gebe Wahrsager, Böther, Segensprecher, auch Salzpuster in Rossitten. Viele, besonders in Pillkoppen und Preeden, entschuldigten sich damit, sie könnten nicht deutsch. Also legten die Visitatoren fest, dass wenn der Pfarrer nur Deutsch könne, der Schulmeister aus der litauischen Postille vorzulesen habe. Tatsächlich gab es jedoch in den Pillkopper und Preedener Gegenden Leute, die wirklich nicht Deutsch konnten und deshalb dem Gottesdienst innerlich nicht folgen konnten. 1738 wird die Verwilderung der Nehrungsbevölkerung mit drastischen Worten beklagt. Sie seien nur äußerlich menschenähnlich. Auch Ende des 18. Jahrhunderts waren nur 20 % der Bevölkerung dieser Kirchspiele deutsch. Die ihnen fremde Sprache war ursächlich dafür, dass die Obrigkeit den Kuren geistig nicht nahekommen konnte und dass so der alte heidnische Glaube, die alten heidnischen Riten ihnen weiterhin inneren Halt gaben.
Es gab zahlreiche ostpreußische Redensarten, die sich auf die Kuren beziehen. So bezeichneten sich Betrunkene gerne als „von Kuren verhext“, stürmisches Wetter wurde „kurisches Wetter“ genannt, und „Kurischer Kaffee“ war Warmbier mit Schnaps. Mit kurischen Marktfrauen legte sich keine Königsbergerin gerne an, fürchtete sie doch, von ihr verflucht zu werden. Es wurde befürchtet, dass die Kuren, wenn sie ihre Marktstände kurz verlassen wollten, diese mit einem einzigen Hexenblick derart zu sichern in der Lage waren, dass ein etwaiger Dieb so lange angewurzelt stehenbleiben musste, bis der Besitzer zurückkehrte.
Kurische Ortsnamen
Kurische Nehrung
- Karwaiten/ nk. Karwiki (nicht endgültig geklärt; möglich karvedis: Feldherr)
- Kunzen (cunce: sich ducken)
- Mastinorags (nördlich von Schwarzort; mast: Ort, wo man Fangnetze auswirft, rags: Haken, Horn)
- Negeln/ Neegeln/ nk. Agila (untergegangenes Dorf, agu: Tannennadel)
- Nidden / Nida (vermutlich aus Kurland importierter Name; neid, nid: fließen, strömen)
- Ohselmast (bei Pillkoppen; mast: Fischzeug, Ort, wo man Fangnetze auswirft)
- Perwelk / Pervalka (valgs, velgs: feucht)
- Pillkoppen/ nk. Pilkupa/ ru. Morskoje (pili: Schloss, kupa: Sandhügel)
- Preil / nk. Preili, Prele/ Preila (deutet auf Wasser, Wurzel nicht geklärt; mögl. let. prailup)
- Purwien / Purvinė (Ortsteil von Nidden; purvs: Sumpf)
- Rossitten/ nk. Rasite (rasa: Tau, Feuchtigkeit, vielleicht auch prußisch)
- Skrusdin/ Skruzdynė (Ortsteil von Nida/Nidden; skruzde: Ameise)
- Sarkau/ nk. Zarkau/ ru. Lesnoi (nicht endgültig geklärt ob prußisch oder kurisch, litauisch ausgeschlossen)
Memelland
- Abelsaath (ābele: Apfelbaum)
- Akmonischken / Akmeniškiai (akmins: Stein)
- Aschpurwen / Ažpurviai (āz purvs: hinter dem Sumpf[3])
- Aukstumal-Moor/ Aukštumalos Pelkė (augštas: hoch)
- Bliematzen / Matzblieden/ Macblydžiai (blindis: Weidenstrauch)
- Bundeln / Bundalai (bunduls: Dose, Butterbüchse)
- Brukschwa-Wiesen (brukšas: Lagerholz)
- Czutellen / Zeikel-Dautzel/ Čiūteliai (Daucis: David)
- Darzeppeln / Dervekliai (darva: Teer, ceplis: Ofen[3])
- Dautsien-Niklau / Laukžemiai (le. Daucis: David)
- Dautzel-Simon (Daucis: David)
- Dautzin-Thomas
- Dautzkur
- Drawöhnen / nk. Drivene/ Dreverna (drivat: im Wasser treiben)
- Ekitten / k. Ackete/ Eketė (āk: Untiefe, kleine Landzunge)
- Gaitzen / Gaiciai
- Hermannlöhlen/ Urbiškiai (Ermalenai: großer Hermann)
- John-Snoten (znuots: Schwiegersohn)
- Kantweinen (vormals Kantwaggen)/ Kantvonai (kant: Laute, venys: Weideland, vagars, dt. wagger: Dorfschulz, Wirtschaftsaufseher)
- Kasseraggen (kaza: Ziege, rags: Horn)
- Casper-Purwe (purvs: Sumpf)
- Kecken-Jakob/ Hohenflur (kekis: Mensch mit schiefen Zähnen)
- Kekgallen (gals: Ende, Gesinde)
- Kerndorf/ Galmene/ Ketvergiai
- Kiaken/ Kiokiai (kākis: Dohle[3])
- Kycken-Matz/ Matzkieken/ Šakiniai (kīkis: Wespenbussard, Froschhabicht)
- Kykutt-Barsden (kīkis: Wespenbussard, Froschhabicht)
- Krottingen/ Crottingen / Kretinga/ Kretingalė (kritus: sumpfig)
- Kuntzen-Hans
- Kuntz-Rupeiken
- Kurschen-Andres
- Kurschen-Hincke-Taleick
- Kurschen-Mikusch
- Kurschell-Steppan
- Kurschen, Groß und Klein
- Kurschen-Andres
- Kepal-Klaus/ Kuršlaukiai
- Kurschulauks
- Labrenzischken/ Gedwill-Paul (Labrencis: Laurentius)
- Lampsaten / Lamsaten/ Lampsaten-Paul/ Lamsočiai (lama: Pfütze)
- Lapsgalle (lapsa: Fuchs, gals: Ende)
- Laziten (lācis: Bär)
- Leisten / Laistai (laust: brechen, lauzums: Bruch im Holz)
- Leitukai/ Clauswaiten/ Letuaki (leitis: Litauer)
- Launen/ Liaunai, älter: Launiejaj (launs: böse[3])
- Liewern / Lyveriai (līveris: Herumtreiber)
- Loellen/ Leliai (liels: groß)
- Löllekragen (liels: groß, kraģis: hölzerner Dreifuss)
- Lunkmalle (Wiese bei Minge) (lunka: niedrig gelegene Wiese, Bucht, mala: Ufer, Rand)
- Martin-Gayl (gailis: Hahn)
- Martin-Regsta (rieksts: Haselnuss)
- Matzkicken/ Matz-Kuhren/ Macikai
- Matz-Löhlen (liels: groß)
- Matz-Modrick (muodrs: munter)
- Melnamisze/ Holländische Mütze (melns: schwarz, mežs: Wald)
- Mellen (mells, melns: schwarz)
- Mellneraggen / Melnragė (melns: schwarz, rags: Horn)
- Memel (litauisch Klaipėda, gleichnamiger Fluss: lit. Nẽmunas) (memelis, mimelis: langsam; schweigend, still)
- Minge / Minė (maina: Sumpf)
- Muiže/ Feilenhof / Muižė (muiža: Gut)
- Muiszeninken (muiža: Gut)
- Nimmersatt / Nemerzatė (niemirs: Personenname „Unfriede“, sāta: Zaun, Gehöft[3])
- Peter-Latzen (lācis: Bär)
- Philipp-Dautsch/ Sturmen/ Šturmai (Daucis: David)
- Placknen (Forstrevier) (plakans: flach, eben)
- Plūciai/ Oberhof / Aukškiemiai (pluocis: moorige, sich bewegende Stelle)
- Pluocis/ Plazis-Teich/ Plocis oder Plazė (pluocis: moorige, sich bewegende Stelle)
- Poys (ungeklärt; möglich poss: Feuerschwamm)
- Prätzmen / Priecimai/ Prycmai (prieca: Glück)
- Preeden (preede: Kiefer)
- Prökuls / Priekulė (prekius: feilschen, bieten, Wert einer Ware)
- Purmallen / Purmaliai (purvs: sumpf, mala: Ufer)
- Purwe-Wiesen (purvs: Sumpf)
- Putzen (pūce: Eule)
- Rosteszill (ruoste: Rand, Gurt, sils: Forst, Heide)
- Schlengen-Andres/ Slengiai (sleņģis: Faulenzer)
- Schwenzeln / Svencelė („Litauisch wäre Švenkele zu erwarten“[3])
- Stragna/ Stragnai (stragnis: Sumpf, wo man einsinkt)
- Suwehnen / Suvernai (suvēns: Ferkel)
- Steppenkuhren/ Stankischken/ Stankiškiai
- Szagaten/ Žagatai (žagata: Elster[3])
- Szagatpurwen/ Žagatpurviai (žagata: Elster, purvs: Sumpf[3])
- Szarde / Žardė oder Žardininkai (sardes: Rossgarten)
- Szodeiken-Jonell / Zeigiai oder Seigiai („wegen z als kurisch anzusprechen“)
- Walgum (valgums: Anlegeplatz für Fischerkähne)
- Wetz (vecs: alt)
- Wewerischken/ Vėveriškiai (vēveris. Weber)
Samland
- Cranz (früher Cranzkuhren)/ ru. Selenogradsk (krant, kranta: Strand, Ufer)
- Grenz-Kuhren
- Groß Kuhren/ ru. Primorje
- Klein Kuhren/ ru. Filino
- Neukuhren/ ru. Pionerski
- Kuhren
Literatur
- August Ambrassat: Die Provinz Ostpreußen. Frankfurt am Main 1912.
- Kurt Forstreuter: Die Entwicklung der Nationalitätenverhältnisse auf der Kurischen Nehrung. In: Altpreußische Forschungen. 1931, S. 239–261.
- Kurt Forstreuter: Das Volk der Kurisches Nehrung. in: Wirkungen des Preußenlandes. Vierzig Beiträge (= Studien zur Geschichte Preußens, Bd. VIII, S. 46–63). Grote, Köln/Berlin 1981.
- Marija Gimbutas: Die Balten. München, Berlin 1983.
- Valentin Kiparsky: Die Kurenfrage. Helsinki: Suomalainen Tiedeakatemia 1939. 474 S. (Annales Academiæ Scientiarum Fennicæ B XLII)
- Dalia Kiseliūnaitė: The sociolinguistic evaluation and recording of the dying Kursenieku language. (PDF; 0,3 MB) in: Language Documentation & Conservation Special Publication No. 9 (Januar 2016) der University of Hawaiʻi at Mānoa.
- Dalia Kiseliūnaitė: Paskutinioji kuršininkų karta. Etninės kultūros ir kalbos reliktai. (Litauisch, = „Die letzte Generation der Nehrungskurischen Sprache. Ethnische Kultur und Sprachrelikte.“), Alternativlink.
- Dalia Kiseliūnaitė, Zigmas Zinkevičius: kuršininkai. in: Mažosios Lietuvos Enciclopedija. (Litauisch, =„Nehrungskuren“ in: „Kleinlitauische Enzyklopädie.“)
- Dalia Kiseliūnaitė: Kuršių Nerijos asmenvardžiai kaip gyventojų etninės sudėties liudininkai. Personennamen der Kurischen Nehrung als Zeugen der ethnischen Zusammensetzung der Bevölkerung. (Litauisch und Deutsch) in: Baltistica VI. Priedas (2005), S. 137– 149.
- Krišs Kapenieks: Kursenieku etniskās kopības attīstība XIX gadsimtā — XX gadsimta pirmajā pusē. (Lettisch, = „Das überlieferte Siedlungsgebiet der neukurischen Ethnie auf der Nehrung Ende 19. – Anfang 20. Jahrhundert. Anzahl, Orte, historische Prozesse.“) Promotionsarbeit an der Universität Lettlands, Riga 2013.
- Andreas Kossert: Ostpreußen. Mythos und Geschichte. Siedler, München 2007.
- Heinrich A. Kurschat: Das Buch vom Memelland. Siebert, Oldenburg 1968.
- Janīna Kursīte/Janina Kursytė: Baltu identitātes un etnosa saglabāšanās ilgtermiņa perspektīva./Baltų identiteto ir etnoso išlikimo ilgalaikė perspektyva. (Lettisch und Litauisch, = „Baltische Identität und ethnische Bewahrung in langfristiger Perspektive.“) Litauisch-Lettisches Forum.
- Hans Mortensen, Gertrud Mortensen: Die Besiedlung des nordöstlichen Ostpreußens bis zum Beginn des 17. Jahrhunderts. Leipzig 1938.
- Hans Mortensen, Gertrud Mortensen: Kants väterliche Ahnen und ihre Umwelt. Rede von 1952. In: Jahrbuch der Albertus-Universität zu Königsberg/Preußen. Holzner, Kitzingen 1953, Band 3.
- Julius von Negelein: Aberglauben auf der Kurischen Nehrung. in: Globus. Illustrierte Zeitschrift für Länder- und Völkerkunde... Braunschweig, Bd. 82 (1902), S. 289–292.
- Richard Pietsch: Fischerleben auf der Kurischen Nehrung dargestellt in kurischer und deutscher Sprache. Camen, Berlin 1982.
- Richard Pietsch: Deutsch-Kurisches Wörterbuch. Nordostdeutsches Kulturwerk, Lüneburg 1991.
- Eva Pluhařova-Grigiene: The Curonian Spit: Identity and Cultural Heritage Paper Presented at the Forum UNESCO University and Heritage 10th International Seminar “Cultural Landscapes in the 21st Century” Newcastle upon Tyne, 11 16 April 2005/July 2006.
- Wolfgang P. Schmid (Hrsg.): Nehrungskurisch. Sprachhistorische und instrumentalphonetische Studien zu einem aussterbenden Dialekt. Stuttgart 1989.
- Wolfgang P. Schmid: Nehrungskurisch. Ein sprachhistorischer Überblick. Steiner, Stuttgart 1999, ISBN 3-515-07475-9.
- August Robert Seraphim: Ueber Auswanderungen lettischer Bauern aus Kurland nach Ostpreußen im 17. Jahrhundert. In: Altpreussische Monatsschrift, NF, Band 29, Königsberg in Pr. 1892, S. 317–331 (Google Books).
- Franz Tetzner: Die Kuren in Preußen. In: Globus, Band LXXV, Nr. 6, vom 4. Februar, Braunschweig 1899, S. 89–96 (Google Books, die dort vertretene These, die alten Kuren hätten eine „finnische“ Sprache gesprochen, ist heute überholt, sie sprachen höchstwahrscheinlich eine westbaltische Sprache, die später von ostbaltischen altlettischen Dialekten verdrängt wurde).
- Ulrich Tolksdorf: Fischerei und Fischerkultur in Ostpreußen. Heide, Holstein 1991.
- Pēteris Vanags: Kursenieki un to valoda Latvijas un Latviešu pētījumos un publikācijās (Lettisch, =„Die Nehrungskuren und ihre Sprache in Lettland und in lettischen Studien und Publikationen.“)
Weblinks
- Die Kuren bei GenWiki (von derselben Autorin, wie der frühere Artikel hier, mit mehr Abbildungen und ethnologischen Details, aber einigen wissenschaftlich überholten Aussagen zur Herkunft und Sprache)
- Beate Szillis-Kappelhoff: Die Kuren (Bevölkerungsgeschichte) bei Memelland.de (stellt aber eine Bevölkerungskontinuität zu den alten Kuren her, die Fachautoren nicht vertreten)
- Fischer aus dem Memelland. bei GenWiki
- Richard Pietsch: Bildkarte rund um das Kurische Haff. (Alternativlink zur selben Karte; Die Karte, die Pietsch wohl um 1940 ursprünglich zeichnete, beinhaltet Fanggründe, Kurzinfos zur Landschaft, zur Stadt Memel und allen Dörfern auf der Nehrung, sowie die offiziellen Flaggen aller Fischersiedlungen rund um das Haff, die auch als Teil der Kurenwimpel seit 1844 vorgeschrieben waren.)
- Hans Woede: Fischer und Fischerei in Ostpreußen. Landsberg 1985.
- Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung: Recht und die Konstruktion von Kulturerbe: Das Fallbeispiel Kurische Nehrung (Litauen). (Forschungbericht 2006, beachtenswert, dass nicht wenige „heidnische“ Grabsteine in Nida erst 1975 von einem litauischen Künstler nach Vorbild kleinlitauischer krikštai geschnitzt wurden. Es wäre aber ein Irrtum, zu glauben, sie hätten dort nie existiert, ein Gemälde 1893 von Lovis Corinth dokumentiert, dass sie auf dem Friedhof von Nidden (seltener) existierten, waren nur, wie die Nachkommin sagt „fast vergessen“, spielten im Gegensatz zur litauischen Erinnerungskonstruktion für die Nachkommen keine Rolle.)
Anmerkungen
- ↑ a b c Andreas Kossert: Ostpreußen. Mythos und Geschichte. Siedler, München 2007, ISBN 3-88680-808-4, S. 192.
- ↑ Kurt Forstreuter: Das Volk der Kurisches Nehrung. in: Wirkungen des Preußenlandes. Vierzig Beiträge (= Studien zur Geschichte Preußens, Bd. 33). Grote, Köln/Berlin 1981
- ↑ a b c d e f g h i j k l m Dalia Kiseliūnaitė, Zigmas Zinkevičius: kuršininkai. in: Mažosios Lietuvos Enciclopedija. (Litauisch, =„Nehrungskuren“ in: „Kleinlitauische Enzyklopädie.“)
- ↑ Friedhelm Hinze: Hat Matthãus Prätorius (um 1635-1707) ein „Kurisches“ Vaterunser gekannt? in: Acta Baltico-Slavica. der Białostockie Towarzystwo Naukowe (Hrsg.), Bd. 10. (1976). Hinze beantwortet die Frage positiv. Prätorius schrieb verschiedene Vaterunser in unterschiedlichen deutschen, polnischen, kaschubischen, litauischen und altpreußischen Dialekten in Preußen nieder, darunter eines in archaischem Nehrungskurisch.
- ↑ August Robert Seraphim: Ueber Auswanderungen lettischer Bauern aus Kurland nach Ostpreußen im 17. Jahrhundert. In: Altpreussische Monatsschrift, NF, Band 29, Königsberg in Pr. 1892, S. 317–331 (Google Books)
- ↑ aus: Franz Tetzner: Die Slaven in Deutschland : Beiträge zur Volkskunde der Preussen, Litauer und Letten, der Masuren und Philipponen, der Tschechen, Mährer und Sorben, Polaben und Slowinzen, Kaschuben und Polen. Braunschweig 1902, Kartenteil „Zu Seite 127.“
- ↑ Schemaitische Webseite „Tautosakas“: Lietuvis sauc mumis kuršininkās. Mes esam ne latviai, o kuršininkai. (=„Die Litauer nennen uns Kuren (kuršininkās). Wir sind keine Letten, sondern (Neu-)Kuren (kuršininkai).“) Dort werden die Fischergeschwister Kersta Balčius (geb. 1917) und Andreiš Balčius vorgestellt (unten). Die Webseite ist im schemaitischen Dialekt des Litauischen verfasst, die Lieder von ihnen oben aber im dem Lettischen nahestehenden Nehrungskurischen.
- ↑ Gerhard Bauer: Baltismen im ostpreußischen Deutsch. Hermann Frischbiers „Preussisches Wörterbuch“ als volkskundliche Quelle. in: Annaberger Annalen 13 (2005), S. 5–82 (Pdf online), S. 30, Eintrag „Kûre“-zur Etymologie von „Zippel-kuren“.
- ↑ a b So beschrieben von Dalia Kiseliūnaitė: The sociolinguistic evaluation and recording of the dying Kursenieku language. (PDF; 0,3 MB) in: Language Documentation & Conservation Special Publication No. 9 (Januar 2016) der University of Hawaiʻi at Mānoa, S. 71 (unter Angabe verschiedener älterer und jüngerer Beschreiber und Forscher).
- ↑ Arthur Hermann: Litauischsprachiger Unterricht in Ostpreußen und seine Darstellung in deutscher und litauischer Historiographie., die Germanisierungsgesetze 1871–1918 werden auch vom wissenschaftlichen Dienst des Deutschen Bundestags 2019 aufgeführt.
- ↑ Andreas Kossert: Ostpreußen. Mythos und Geschichte. Siedler, München 2007, S. 339.
- ↑ Richard Pietsch: Deutsch-Kurisches Wörterbuch. Nordostdeutsches Kulturwerk, Lüneburg 1991, S. 353.
- ↑ Andreas Kossert: Ostpreußen. Mythos und Geschichte. Siedler, München 2007, S. 337.
- ↑ Dalia Kiseliūnaitė, Zigmas Zinkevičius: kuršininkai. in: Mažosios Lietuvos Enciclopedija. (Litauisch, =„Nehrungskuren“ in: „Kleinlitauische Enzyklopädie.“, vgl. Foto am Beginn des Artikels)
- ↑ a b Dalia Kiseliūnaitė: The sociolinguistic evaluation and recording of the dying Kursenieku language. (PDF; 0,3 MB) in: Language Documentation & Conservation Special Publication No. 9 (Januar 2016) der University of Hawaiʻi at Mānoa, S. 75–76.
- ↑ Die im Interview 2021 mit Dalia Kiseliūnaitė über das Nehrungskurische min. 20:44–23:05 zu sehenden Nehrungskurisch-Sprecher (mit litauischen Untertiteln) sind drei der ursprünglich vier Sakuth-Brüder.
- ↑ Als lettischen Dialekt betrachtet Nehrungskurisch z. B. Wolfgang P. Schmid, in Zusammenarbeit mit I. Bernowskis (Hrsg.): Nehrungskurisch. Sprachhistorische und instrumentalphonetische Studien zu einem aussterbenden Dialekt Stuttgart 3 Bd.e, 1989–99, für die Einordnung als Sprache plädiert z. B. die Dalia Kiseliūnaitė (Universität Klaipėda): The sociolinguistic evaluation and recording of the dying Kursenieku language. (PDF; 0,3 MB) in: Language Documentation & Conservation Special Publication No. 9 (Januar 2016) der University of Hawaiʻi at Mānoa, S. 73–74.
- ↑ a b Pietro U. Dini: Foundations of Baltic Languages. Vilnius 2014, S. 298.
- ↑ Richard Pietsch: Deutsch-Kurisches Wörterbuch, S. 17
- ↑ Dalia Kiseliūnaitė (Universität Klaipėda): The sociolinguistic evaluation and recording of the dying Kursenieku language. (PDF; 0,3 MB) in: Language Documentation & Conservation Special Publication No. 9 (Januar 2016) der University of Hawaiʻi at Mānoa, S. 73/74.
- ↑ Friedhelm Hinze: Die slawischen lexikalischen Elemente im nehrungskurischen Wortschatz, die das Alltagsleben der Nehrungskuren bezeichnen. Versuch einer Systematisierung in: LOSP (=Michał Hasiuk (Hrsg.): Linguistic and Oriental studies from Poznań) (1993), S. 43–52.
- ↑ Wolfgang P. Schmid: Das Nehrungskurische, ein Sprachhistorischer Überblick. 1989, so zusammengefasst bei Pietro U. Dini: Foundations of Baltic Languages. Vilnius 2014, S. 298.
- ↑ Ulrich Tolksdorf: Fischerei und Fischerkultur in Ostpreußen. Heide, Holstein 1991, S. 3.
- ↑ Ulrich Tolksdorf: Fischerei und Fischerkultur in Ostpreußen. Heide, Holstein 1991, S. 5–8.
- ↑ Die Details werden systematisch, übersichtlich und mit guten Abbildungen in Fischer aus dem Memelland. bei GenWiki erklärt, daneben bei Hans Woede: Fischer und Fischerei in Ostpreußen. Landsberg 1985 und mit wissenschaftlichem Anspruch bei Ulrich Tolksdorf: Fischerei und Fischerkultur in Ostpreußen. Heide, Holstein 1991.
- ↑ zu den Netzen der Hafffischerei, siehe grundsätzlich Fischer aus dem Memelland. bei GenWiki
- ↑ s.a. Gerhard Bauer: Baltismen im ostpreußischen Deutsch. Hermann Frischbiers „Preussisches Wörterbuch“ als volkskundliche Quelle. in: Annaberger Annalen 13 (2005), S. 5–82 (Pdf online), S. 37, Eintrag „Neschtinnis“.
- ↑ Gerhard Bauer: Baltismen im ostpreußischen Deutsch. Hermann Frischbiers „Preussisches Wörterbuch“ als volkskundliche Quelle. in: Annaberger Annalen 13 (2005), S. 5–82 (Pdf online), S. 58, Eintrag „Wenter“; siehe auch darüber, wenn sie paarweise aufgestellt wurden, hießen sie „Warte“, vom balt. Wort für „Tor“.
- ↑ Ulrich Tolksdorf: Fischerei und Fischerkultur in Ostpreußen. Heide, Holstein 1991, S. 28–29
- ↑ zu den Netzen der Seefischerei, siehe grundsätzlich „Netze der Küstenfischerei“ in Fischer aus dem Memelland. bei GenWiki
- ↑ Gerhard Bauer: Baltismen im ostpreußischen Deutsch. Hermann Frischbiers „Preussisches Wörterbuch“ als volkskundliche Quelle. in: Annaberger Annalen 13 (2005), S. 5–82 (Pdf online), S. 56, Eintrag „Wâdegarn“.
- ↑ Gerhard Bauer: Baltismen im ostpreußischen Deutsch. Hermann Frischbiers „Preussisches Wörterbuch“ als volkskundliche Quelle. in: Annaberger Annalen 13 (2005), S. 5–82 (Pdf online), S. 58, Eintrag „Wasche, Waschke“.
- ↑ Gerhard Bauer: Baltismen im ostpreußischen Deutsch. Hermann Frischbiers „Preussisches Wörterbuch“ als volkskundliche Quelle. in: Annaberger Annalen 13 (2005), S. 5–82 (Pdf online), S. 61, Eintrag „Balditi“.
- ↑ Ulrich Tolksdorf: Fischerei und Fischerkultur in Ostpreußen. Heide, Holstein 1991, S. 33–35 und Bild S. 31; ‚Eisfischerei‘ in Fischer aus dem Memelland. bei GenWiki
- ↑ Gerhard Bauer: Baltismen im ostpreußischen Deutsch. Hermann Frischbiers „Preussisches Wörterbuch“ als volkskundliche Quelle. in: Annaberger Annalen 13 (2005), S. 5–82 (Pdf online), S. 51, Eintrag „Sêke“.
- ↑ siehe „Sicken und Lommen“ aus Fischer aus dem Memelland. bei GenWiki
- ↑ Ulrich Tolksdorf: Fischerei und Fischerkultur in Ostpreußen. Heide, Holstein 1991, S. 21–27.
- ↑ Gesellschaft für Geschichte Schleswig-Holsteins: Krabbenfang in: SH von A bis Z (Kapitel „Krabbenfang mit „Baumkurren“ unten)
- ↑ Gerhard Bauer: Baltismen im ostpreußischen Deutsch. Hermann Frischbiers „Preussisches Wörterbuch“ als volkskundliche Quelle. in: Annaberger Annalen 13 (2005), S. 5–82 (Pdf online), S. 42, Eintrag „Plaschkinnis“.
- ↑ Gerhard Bauer: Baltismen im ostpreußischen Deutsch. Hermann Frischbiers „Preussisches Wörterbuch“ als volkskundliche Quelle. in: Annaberger Annalen 13 (2005), S. 5–82 (Pdf online), S. 31, Eintrag „Kurrengarn, Kurrennetz“.
- ↑ Fotos des Krähenfangs und des Krähenbeißens bei Bildarchiv-Ostpreußen, beim Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung und Erinnerungen an Krajebieter und Nehrungstauben beim Verein für Familienforschung Ost- und Westpreußen e.V.
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