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Anzeige (Medien)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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In der Medienlandschaft ist eine Annonce (frz. Ankündigung) eine Anzeige in einer Zeitung oder Zeitschrift, aber auch im Internet als Online-Werbung. Sie wird auch als Inserat oder Kleinanzeige bezeichnet.

Eine Annonce bestellt jemand bei einem Printmedium, um z. B. etwas:

  • mitzuteilen
  • anzukündigen
  • zu verkaufen
  • zu suchen

Für den Inhalt ist jeweils der Besteller dieser Annoncen verantwortlich, da sie nicht in den redaktionellen Teil eines Printmediums fallen. Sie werden meist in einem eigenen Anzeigenteil abgedruckt. Die Redaktion kann eine Veröffentlichung ablehnen, wenn der Text gesetzeswidrig ist oder den eigenen Regeln zur Veröffentlichung widerspricht (z.B. Waffen, Erotik etc). Zu bezahlen sind sie auch vom Besteller. Annoncen machen in der Regel einen großen Teil der Gesamtfinanzierung einer Zeitung aus.

Es gibt auch eigene Anzeigenzeitungen, die sich nur aus dem Verkauf der Zeitung und gewerblichen Anzeigen finanzieren. Private Anzeigen sind kostenlos. Diese Zeitungen heißen in Deutschland Offertenblätter.

Um als Leser eine bessere Übersicht in einem Inseratenteil einer Zeitung zu haben, werden die Inserate meist thematisch zusammengefasst, wie Immobilien, Arbeitsplatzsuche, Kraftfahrzeug-An- und Verkauf. Die Inserate gibt es als normale Textzeilen oder als grafisch gestaltete Layouts.

Unternehmen sind zunehmend interessiert an der Messung der Erfolges einer Werbekampagne. Dazu dient eine mehr oder weniger ausgefeilte, meist jedoch quantitative, Werbeerfolgskontrolle.

Eine Sammlung von internationalen Werbeanzeigen aus aller Welt finden sich in dem Werbemagazin Lürzer´s Archiv - Anzeigen, TV und Poster aus aller Welt.

Entscheidende Ursache der Zeitungskrise ist der langfristige einschneidende Anzeigenrückgang wegen Internet; erst 2006 meldet der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger wieder einen Anstieg um knapp 4 Prozent (in Publikumszeitschriften waren von Januar bis September 161.461 Anzeigenseiten geschaltet. Überdurchschnittlich gewonnen haben der Zentralen Anzeigenstatistik (ZAS) zufolge die Segmente Programmzeitschriften, Aktuelle Zeitschriften und [[Magazin]e sowie die monatlichen Frauenzeitschriften).



Sonderwerbeformen

Sonderwerbeformen sind spezielle Darstellungsformen von Annoncen, die eine gesteigerte Aufmerksamkeit des Lesers erreichen sollen. Waren früher drucktechnisch aufwendige Produktionen, wie beispielsweise das Half Cover oder die Flying Page eher die Ausnahme, so rüsteten in den vergangenen Jahren immer mehr Druckereien auf und können nun diese zusätzlichen Dienstleistungen an die Verlage weitergeben. Gängige Sonderformate sind:

  1. Half Cover/Flying Page: Ein halbes Vorschaltblatt das sich als Werbeumschlag in der Regel 1/3 hochkant um das Original-Printprodukt legt und deshalb große Aufmerksamkeit beim Leser erregt.´
  2. Vorschaltseite (China-Cover): Ein Vorschaltblatt das vollständige um das Titelblatt gelegt wird
  3. Anzeigensonderformat: Anzeige, die ein anderes Format als die vom Medium üblicherweise angebotenen Standardanzeigenformate aufweisen (z.B. kreisförmig wie ein Ball, sternförmig, pyramidenförmig).
  4. Freisteller: Gestalterische Elemente der Anzeige, die ansonsten rechteckigen Anzeigenraum aufbrechen (etwa eine Getränkeflasche die in den redaktionellen Text hineinragt).
  5. Promotion/Sponsoring/Präsentationen: Sponsoren, deren werblicher Auftritt mit dem Slogan „Präsentiert von...“ gekennzeichnet ist (z.B. im Wetterbericht, auf den Sportseiten).
  6. Titelkopfanzeigen: Titelkopfanzeigen stehen ein- oder zweispaltig auf der Titelseite neben oder unter dem Zeitungstitel.
  7. Panoramaanzeigen: Anzeige über den Mittelsteig von zwei Seiten in voller Breite.
  8. Satellitenanzeigen: Um eine in der Seitenmitte platzierte Anzeige werden weitere Anzeigen in den äußeren Spalten der Seite platziert.
  9. Anzeigenstrecke: Eine Folge von ganzseitigen Anzeigen, zum Beispiel ein zusätzliches Buch.
  10. Ganze gestaltete Anzeige: Mit Text/en und Bildern auch redaktionell gestaltete Seite z.B. anlässlich Geschäftseröffnungen. Darüber kann dann z .B. stehen: Sonderveröffentlichung.
  11. Inselanzeige: Anzeigen inmitten einer redaktionellen Textseite („ed in the center“). Solche Anzeigen werden auch gerne z.B. im Veranstaltungskalender oder TV-Programm platziert.
  12. Satellitenanzeigen: Um eine in der Seitenmitte platzierte Anzeige werden weitere Anzeigen in den äußeren Spalten der Seite satellitenförmig mehr oder weniger „kreisend“ platziert.
  13. L-Anzeige: Diese Anzeigen können sowohl im Text- als auch im Anzeigenteil platziert werden. Der breit laufende Streifenteil der Anzeige steht immer am Fuß der Seite, der nach oben laufende Teil immer in den Außenspalten.
  14. Tunnelanzeige: Wie Panorama-Anzeigen, laufen Tunnel-Anzeigen über den Mittelsteg von zwei Seiten, allerdings nicht in der vollen Breite. Sie sind in der Regel oben und an den Seiten von Text umgeben.
  15. Treppenanzeigen: Treppenförmige, meist auf der Zeitungsseite von links oben nach rechts unten verschachtelte Anreihung mehrerer, meist rechteckiger kleineren Anzeigen die sich zu einer „Treppe“ formieren.

Trivia

Am 19. Juli 1695 erschien in England die erste in einer Zeitung abgedruckte Heiratsannonce. Ihr Wortlaut war: "Ein 30jähriger Gentleman, der von sich sagt, er sei sehr wohlhabend, sucht als Gattin eine junge Dame, deren Vermögen 3000 Pfund beträgt; oder mehr."

Siehe auch

Literatur

  • Sylvia Bendel: Werbeanzeigen von 1622–1798. Entstehung und Entwicklung einer Textsorte. Niemeyer, Tübingen 1998, ISBN 3-484-31193-2
  • Annegret Braun: Ehe- und Partnerschaftsvorstellungen von 1948–1996. Eine kulturwissenschaftliche Analyse anhand von Heiratsinseraten. Waxmann, Münster u. a. 2001, ISBN 3-8309-1045-2
  • Michael Rath-Glawatz: Das Recht der Anzeige. Print – Rundfunk – Online. 3. Auflage. (= AfP-Praxisreihe). Otto Schmidt, Köln 2006, ISBN 3-504-67100-9
  • Stanislaus Swierczewski: Wider Schmutz und Schwinderl im Inseratenwesen. 3. Auflage. Deutscher-Kampf-Verlag, Leipzig 1907 (Digitalisat, PDF)
Wikisource: Annonce – Quellen und Volltexte