Himmelfahrt
Der Begriff Himmelfahrt bezeichnet das in Religionen und Mythen weit verbreitete Motiv, bis zu einem höchsten Ziel zu gelangen. Im Islam, Judentum und Christentum bezieht es sich konkret darauf, dass jemand definitiv und leiblich ins Jenseits gelangt, ohne zu sterben (bzw. ohne einen Leichnam zurückzulassen). Im deutschen Sprachraum bezieht es sich in erster Linie auf das christliche Fest der Himmelfahrt Jesu Christi.
Bereits die Himmelsreisen der Schamanen bringen dieses Streben zum Ausdruck, auch das Auftreten flugfähiger Wesen Engel wie ebenso die göttliche Hilfeleistung (Emndeduranki, Sumer) oder eigenes Geschick (Ikarus). Plato und Plutarch beschreiben Jenseitsreisen. Auch die hellenistischen Mysterienreligionen geben Anweisungen für eine Reise in den Himmel.
Das Alte Testament beschreibt die Himmelfahrt des Henoch und die Himmelfahrt des Propheten Elias in einem feurigen Wagen (2. Könige 2,11).
Die Himmelfahrt von Jesus Christus schildert das Neue Testament Apostelgeschichte 1,1-11. Demnach teilt der auferstandene Christus vierzig Tage seine Gemeinschaft mit den Jüngern und erwirbt dann mit dem Platz "zur Rechten Gottes" die Macht über die Kirche.
Das Judentum kennt die Legenden der Himmelfahrt des Mose, dessen Entstehung in das 1. Jahrhundert v. Chr. zurück reicht, sowie die später entstandene Himmelfahrt des Jesaja.
Im Christentum gibt es in der katholischen und orthodoxen Kirche den Glauben an die leibliche Aufnahme Marias in den Himmel, volkstümlich auch als Mariä Himmelfahrt bezeichnet.
Im Islam ist die im Koran nicht erwähnte Legende von der Himmelfahrt Mohammeds, angeblich vom Tempelberg in Jerusalem aus, verbreitet.