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Amiga Old File System

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Das Amiga Old File System (kurz OFS) war bei Markteinführung des ersten Amiga 1000 am 23. Juli 1985 das Standard-Dateisystem für AmigaOS. Zunächst hatte es keinen spezifischen Namen erhalten und war nur als „DOS“ oder AmigaDOS bekannt.

OFS verwendete zum Speichern 512-Byte-Blöcke, reservierte jedoch die ersten 24 Bytes jedes Blocks für Metadaten, sodass sich die tatsächliche Datenblockkapazität auf 488 Bytes pro Block reduzierte. OFS war primär für den Einsatz mit Disketten entwickelt worden. Durch eine hohe Redundanz erwies es sich zwar als relativ datensicher, war aber für die damals aufkommenden Nutzung von Festplatten zu langsam, weswegen es durch FFS ersetzt wurde.

Geschichte

Ursprünglich als Amiga File System bekannt stammt es dem Dateisystem von TRIPOS ab, was die Grundlage der ersten Versionen von AmigaDOS bildete. Den Namen „Amiga Old File System“ oder auch „Amiga Original File System“ erhielt es erst, als Commodore 1988 das Amiga Fast File System (kurz FFS) in AmigaOS 1.3 vorstellte.

OFS ist sehr gut, um das Dateisystem im Falle eines Problems zu reparieren. Der eigens dafür mitgelieferte DiskDoctor (übersetzt Disketten-Doktor) erhielt jedoch schnell den Namen DiskDestroyer (übersetzt Disketten-Zerstörer), da er keine Autostart-Disketten vom Typ No-DOS reparieren konnte, die von Drittherstellern als bootfähige Disketten für Spiele genutzt wurden. Die Idee, Autostart-Disketten außerhalb des Systemstandards zu erstellen, wurde aus dem Versuch heraus geboren, um zum einen das Kopieren der Disketten zu verhindern sowie zum anderen das Laden und Starten von AmigaDOS zu vermeiden, um direkt auf die Grafik-, Audio- und Speicherchipsätze des Amigas zugreifen zu können. DiskDoctor ersetzte jedoch diese sogenannten „Lazarus“ Bootblöcke durch Standard-AmigaDOS-Bootblöcke, wodurch diese unbrauchbar wurde.[1]

Die meisten Disketten, die von Software-Firmen oder als Magazin-Coverdisks ausgeliefert wurden, verwendeten OFS, damit sie auf allen Amiga booten konnten.

Eigenschaften von AmigaDOS-Disketten

Der Amiga verwendet beim Umgang mit Disketten standardmäßig eine MFM-Kodierung/Dekodierung. Auf einer Amiga-Diskette gibt es 80 Zylinder. Jeder Zylinder hat 2 MFM-Spuren, jeweils eine auf jeder Seite der Diskette. Double-Density-Disketten (DD) haben 11 Sektoren pro MFM-Spur, High-Density-Disketten (HD) haben 22 Sektoren.

Die Geometrie einer Amiga-Diskette ist wie folgt:

  • DD-Disketten: 512 Bytes/Sektor, 11 Sektoren/Spur, 2 Spuren/Zylinder, 80 Zylinder/Diskette
  • HD-Disketten: 512 Bytes/Sektor, 22 Sektoren/Spur, 2 Spuren/Zylinder, 80 Zylinder/Diskette

Eine DD-Diskette hat 11 * 2 * 80 = 1760 (0 bis 1759) Blöcke und eine HD-Diskette 22 * 2 * 80 = 3520 Blöcke. Der Amiga konnte somit 880 KiB auf einer DD-Diskette und 1760 KiB auf einer HD-Diskette speichern. Da OFS im Gegensatz zum FAT-Dateisystem speziell für die Verwendung von Disketten unter AmigaOS entwickelt wurde, verfügte es über eine effektivere Speicherung und Verwaltung von Daten auf Disketten, weshalb auf physisch identischen Disketten unter AmigaOS mehr Daten gespeichert werden konnten als auf Computern mit FAT-formatierten Disketten (DD 720 KiB/HD 1440 KiB).

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Warum war „Disk doctor“ so spektakulär schlecht in seiner Arbeit? In: www.amiga.org. Abgerufen am 8. September 2017 (englisch).