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SCO gegen Linux

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März 2003 - SCO gegen IBM

  • The SCO Group klagt gegen IBM wegen Verletzung angeblicher Rechte, die SCO an Unix besitzen will, und fordert 1 Milliarde US-Dollar Schadensersatz mit der Behauptung, der SMP-Code (Multiprozessor-Code) in Linux verletze die Urheberrechte von SCO. Dieser Code stammt jedoch zum größten Teil von Kernel-Entwicklern, die bei Red Hat und Intel arbeiten. Gegenüber den Arbeitgebern dieser Entwickler wurden bis jetzt keine Ansprüche angemeldet. IBM wies die Behauptung mit dem Argument zurück, SCO würde versuchen, die Arbeit der Open-Source-Gemeinschaft zu behindern und zu verlangsamen.
  • Tarantella beteiligt sich nicht an dieser Klage. Weiterhin hat SCO angekündigt, die Klage wegen Verletzung von Unix-Urheberechten auch auf verschiedene Linuxdistributoren auszudehnen.

Mai 2003 - Abmahnung gegen SCO

16. Juni 2003 - SCO entzieht IBM die Rechte an Code in AIX

  • IBM habe durch die Verwendung von Code aus AIX mit dem Ziel, Unix zu zerstören, den Quellcode von SCO mißbraucht und gegen die Vereinbarung mit SCO verstoßen. Aus diesem Grund würde SCO der Firma IBM alle Rechte an der Nutzung von Quellcode auf Basis des Unix System V entziehen.

1. August 2003 - Eben Moglen weist Vorwürfe zurück

  • Eben Moglen, Professor für Recht und Rechtsgeschichte an der Law School der Universität von Columbia, sowie Berater der Free Software Foundation, weist die Vorwürfe von SCO zurück. In dem Schriftstück wird darauf hingewiesen, daß bisher seitens SCO weder Klage gegen Nutzer eingereicht noch Informationen darüber veröffentlicht hat, welcher Code möglicherweise gegen die Rechte von SCO verstößt.

5. August 2003 - SCO stellt Preise vor / Red Hat geht vor Gericht

  • SCO stellt die Preise für die so genannte Intellectual Property License for Linux vor. Eine Server-Lizenz soll bis 15. Oktober 699 US-Dollar (danach 1399 US-Dollar) je Prozessor, ein Desktop-System 199 US-Dollar kosten. Beweise für die Behauptung, daß Code aus dem Unix-Kernel nach Linux gewandert sind, legte SCO dagegen bis heute nicht vor.
  • Red Hat, ein Linux-Distributor geht gerichtlich gegen die Äußerung von SCO vor, Red Hat hätte Produkte vertrieben, die geschützten Quellcode von Unix enthalten würden. Laut Mark Webbing, dem Anwalt von Red Hat, will man mit diesem Schritt SCO davon abhalten, weiterhin unwahre Behauptungen gegenüber Red Hat Linux aufzustellen.

7. August 2003 - IBM reicht Klage ein

  • IBM setzt sich zur Wehr und reicht Klage gegen SCO ein. SCO soll gegen die GNU General Public License (GPL) verstoßen und vier IBM-Patente verletzt haben. Weiterhin heißt es, SCO selbst habe Linux, daß unter der GPL steht, vertrieben und damit Urheberrechte an Linux-Code aufgegeben.

8. August 2003 - Antwort von SCO / Bruce Perens Warnung

  • SCO antwortet auf die Klage von IBM, es sei nur ein Versuch von IBMs falschem Linux-Geschäftsmodell abzulenke,n und fordert IBM dazu auf, die Probleme zu lösen und die GPL aufzugeben. Vom Patentvorwurf ist SCO überrascht, da IBM nie irgenwelche Ansprüche erhoben hat.
  • Der Open Source Aktivist Bruce Perens warnt auf der Linux-World in San Francisco vor den rechtlichen Konsequenzen, die sich für Unternehmen ergeben, die auf die Linux-Lizenz von SCO eingehen. Eine größere Gefahr als SCO wären jedoch Software-Patente, wie sie in Europa kurz vor der Verabschiedung stehen.

11. August 2003 - Aduvas Software / Linux-Lizenz gekauft / GCC streicht Unterstützung

  • Laut Software-Hersteller Aduva bei dem Intel und IBM zu den Hauptinvestoren gehören enthält die neueste Version der Entwickler-Software Onstage eine Funktion, die den umstrittenen SCO-Code in Red Hat- oder SuSE-Distributionen erkennen und entfernen soll. Dabei stellt sich die Frage, wie Aduva es geschafft hat, das SMP-System im Kernel auszutauschen, obwohl SCO die umstrittenen Codezeilen noch nicht einmal der Öffentlichkeit vorgestellt hat.
  • SCO veröffentlicht eine Presseerklärung, nach welcher einer der 500 größten Konzerne eine der Linux-Lizenzen gekauft haben soll. Welche Firma es ist, gibt SCO allerdings nicht bekannt.
  • Die Free Software Foundation (FSF) schickt einen Patch an GNU Compiler Collection-Entwickler Mark Mitchell, der einen Informationstest beinhaltet, in dem gedroht wird, in den kommenden Versionen die Unterstützung für SCOs Software zu streichen.

13. August 2003 - SCO kündigt Sequent

  • SCO kündigt den Vertrag, durch den IBM-Tochter Sequent aus Unix System V abgeleitete Software herstellen und verkaufen durfte, mit der Begründung, daß dieser Code entgegen der Vereinbarung auch in Linux verwendet worden sei.

14. August 2003 - GPL soll ungültig sein

  • Von Mark Heise, der Chefanwalt von SCO, erklärt, daß die GNU General Public License (GPL) ungültig sei. Die GPL soll der US-amerikanischen Gesetzgebung über Copyright widersprechen, nach der Software-Käufern nur das Anfertigen einer Sicherheitskopie gestattet ist. Dadurch würde die GPL außer Kraft gesetzt.

15. August 2003 - Laut OSDL gibt es keine Gefahren für Linux-Anwender

  • Vom Open Source Development Lab (OSDL) wird ein Papier (Weblink) mit Fragen und Antworten zu der rechtlichen Auseinandersetzung veröffentlicht. Dessen Autor Lawrence Rosen ist Justitiar der Open Source Initiative (OSI) und Experte für Technik- und Urheberrecht. Er bestätigt darin, daß SCO Geld von Linux-Usern verlangen kann. Aber er meint dazu auch, daß dies noch lange nicht heißt, daß man dieses auch bezahlen muß.