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Glane (Ems)

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Die Glane, ist ein stark eingetiefter Sandbach, der vorwiegend durch Auenlehmen und Auensanden in Niedersachsen und Westfalen fließt. Der Unterlauf weißt ein stark begradigtes Erscheinungsbild auf. Der Oberlauf hingegen ist stark geschwungen bis mäandrierend Der Bach nimmt zuerst eine südwestlichen, dann westlichen und schließlich in nordwestlichen Richtung und wird auf fast im gesamten Streckenverlauf von Ackerflächen und Grünland begrenzt. Der Einzugsbereich beträgt ca. 155 km² bei einem Solengefälle von 0,1%. (Quelle: KLAUSMEIER 1998, Universität Essen).

Am Pegel, kurz vor der Mündung in die Ems, wurden folgende Abflußdaten ermittelt: (Quelle Staatlichen Umweltamtes Münster)

  • MNQ (Mittlerer niedrigster Abfluß im Beobachtungszeitraum) = 0,2 m³/Sekunde
  • MQ (Mittlerer Abfluß im Beobachtungszeitraum) = 2 m³/Sekunde
  • MHQ (Mittlerer höchster Abfluß im Beobachtungszeitraum ) = 12 m³/Sekunde


Geschichte

In den dreißiger Jahren wurde der Unterlauf vom Reichsarbeitsdienst planmäßig begradigt. Der Bach sollte die umliegenden Grünflächen besser entwässern und somit neues Ackerland gewinnen. Dies führte allerdings in der Sommerzeit zum Absacken des Grundwasserspiegels. Diese Maßnahme mußte in den achtziger Jahren durch den Einbau von Staustufen wieder rückgängig gemacht werden. Der Oberlauf blieb hingegen naturbelassen und wurde als europäisches FFH-Gebiet Gebiet ausgewiesen. Als der Flughafen Münster Osnabrück eine Verlängerung der Start- und Landebahn um 3600 m plante kam es zum Konflikt zwischen den Flughafenbetreibern und Umweltschützern. Der Flughafen setzte sich letztendlich durch und die Umweltbehörden genehmigten den Bau der neuen Bahn, die 2008 fertiggestellt werden soll.

Verlauf und die unterschiedlichen Bezeichnungen

Wahrscheinlich würde der Fluß ursprünglich in seinem gesamten Verlauf Glane genannt. Dies läßt anhand der Namensgebung der Orte, die an diesem gelegen sind, belegen. Im Laufe der Zeit haben sich am Fluß lokale Bezeichnungen durchgesetzt, die heute amtlich sich. Bei dieser babylonischen Begriffsverwirrung handelt es sich aber immer um den gleichen Fluß.: Glane bei Bad Iburg; Glandorf, der Name rührt von der Bezeichnung "Glanathorpe" - Ansiedlung an der Glane - und wurde erstmals 1070 n. Chr. urkundlich erwähnt. Heute wird der Fluß dort als Glaner Bach bezeichnet. Schmedehausen wird heute noch als Glanedorf bezeichnet. Heute wird der Fluß dort Eltingmühlbach bezeichnet. Das Haus Eltingmühle war eine Zollstation mit Staurecht.


Die Namen sind in ihrer natürlichen Abfolge:


Die Glane gehört zum Naturraum des nordöstlichen Münsterlandes und des Teutoburger Waldes. Er entsteht im Staatsforst Palsterkamp, durch den Zusammenfluss der Quellbäche: Sunderbach, Urberg, Kohlbach, Doerenberg, Glasbach, Limberg, Fredenbach und Freden in Glane, einem Stadtsteil von Bad Iburg.


Als Glaner Bach zieht er zunächst fast parallel zur Bundesstraße 51 nach Glandorf, und weiter südlich nach Füchtorf. Dort wird der Fluß dann Oedingberger Bach genannt weil er die Bauerschaft Oedingberge (ehm. Rittergut Oedingberge) durchfließt.


In Ostbevern, durchzieht er die nördlichen Bauerschaft Brock und wird dort  Aa genannt. Aa ist dabei eine alte Bezeichnung für ein Fließgewässer, die häufig in Westfalen anzutreffen ist, vgl. Liste der Gewässer mit Aa. 


Bei Schmedehausen unterläuft der Bach den Dortmund-Ems-Kanal wird bei der Eltingmühle aufgestaut. Daher wird er dort als Eltingmühlenbach bezeichnet. Der Fluß unterfließt die Bundesautobahn 1 und zieht am westlichen Rand des Flughafen Münster-Osnabrück vorbei.


Beim Bauernhof Lütke Drieling in der Bauerschaft Pentrup vereinigt sich der Eltingmühlenbach mit dem aus Ladbergen stammenden Mühlbach. Ab diesem Punkt wird der Fluß Glane genannt, unterfließt die Bundesstraße 219 und mündet nach ca. 3 km bei Hembergen in die Ems.


Die Glane, der Eltingmühlbach und weite Teile des Ladbergener Mühlbaches sind als FFH-Gebiet ausgewiesen worden.


Bilder von der Glane

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Datei:Glane01.jpg
Die Entstehung des Glaner Bachs in Glane.
Datei:Glane02.jpg
Der Glaner Bach in Glane.
Datei:Glane03.jpg
Der Oedingberger Bach in Füchtorf
Datei:Glane04.jpg
Die begradigte Aa in Ostbevern
Datei:Glane05.jpg
Eine Staustufe bei der Aa in Ostbevern
Datei:Glane06.jpg
Der naturbelassene Eltingmühlenbach bei Schmedehausen.
Datei:Glane07.jpg
Der Zusammenfluß von Eltingmühlenbach und dem Ladberger Mühlenbach, den Entstehungsort der Glane
Datei:Glane08.jpg
Die Glane auf dem Weg zur Ems. Deutlich zu sehen, wie eingetieft der Fluß nun ist.
Datei:Glane09.jpg
Die Glane mündet in die Ems.
Datei:Glane10.jpg
Das FFH-Gebiet von Glane, Eltingmühlenbach und Ladberber Mühlenbach.

Die UHV96

Bilder vom Bereich des Eltingmühlbaches