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Josef Neckermann

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Josef Carl Neckermann (* 5. Juni 1912 in Würzburg; † 13. Januar 1992 in Dreieich) war ein deutscher Versandkaufmann und erfolgreicher Dressurreiter.

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1933
Mitglied der Reiterstaffel der SS
1935
Neckermann erwirbt im Zuge der Zwangs-Arisierung jüdischer Betriebe das Würzburger Textilkaufhaus Ruschkewitz und das dazugehörige Kleinpreisgeschäft Merkur. Dabei helfen seine Verbindungen zur SS, zur Gestapo und zur Dresdner Bank, der Hausbank der Nationalsozialisten.
1937
Durch ´Übernahme´ der jüdischen "Wäschemanufaktur Carl Joel" entsteht die "Wäsche- und Kleiderfabrik Josef Neckermann". Neckermann besitzt nun das drittgrößte deutsche Versandhaus. Carl Joel (der Großvater des Sängers und Komponisten Billy Joel) erhält erst 1957 nach einem jahrelangen Wiedergutmachungsverfahren 2 Millionen DM, einem Bruchteil des tatsächlichen Wertes.
1943
Heirat mit Annemarie Brückner.
1939-45
Neckermann und Hertie-Chef Georg Karg gründen die "Zentrallagergemeinschaft für Bekleidung GmbH" und verdienen ihr Geld mit der Bekleidung für Zwangsarbeiter und Ausstattung der Soldaten an der Ostfront, wofür Neckermann von Hitler das Kriegsverdienstkreuz 1. Klasse erhielt.
1945
Ein Militärgericht in Würzburg verurteilt Neckermann wegen Verletzung des Kontrollratsgesetzes zu einem Jahr "hard labor".
1948
Die "Textilgesellschaft Neckermann KG" wird in Frankfurt trotz eines Betätigungsverbotes durch die Alliierten gegründet.
1951
Die "Neckermann Versand KG" wird gegründet, die erschwingliche Waren für Jedermann anbietet. Das sind zunächst hauptsächlich Textilien, später aber auch Haushaltsgeräte, Rundfunkempfänger und Fernsehgeräte. Im Unterschied zu den meisten anderen Anbietern setzt Neckermann von Anfang an auf den Versand. Wegen der erstklassigen Verkehrsanbindung wird Frankfurt am Main Unternehmenssitz. Der Erfolg von Neckermann ist groß, und schon bald werden Konkurenten in einen Preiskampf verwickelt. Als Konsequenz wird zum Boykott der günstigen Neckermann-Ware aufgerufen. Trotzdem kann das Unternehmen immer weiter expandieren und muss 1960 in ein größeres Haus umziehen. Die Neckermann-Zentrale in der Hanauer Landstraße (Stadtteil Fechenheim) ist bis heute Sitz des Unternehmens und zum Wahrzeichen des gesamten Stadtteils geworden. In diesem Gebäude wurde der Versand von Beginn an Software-gesteuert. Ab 1977 ist die Karstadt AG Haupteigentümer.

Neckermann gewann die Goldmedaille im Jahr 1964 und 1968 und wurde 1966 Weltmeister. Er war Vorsitzender der Stiftung "Deutsche Sporthilfe".