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Unterschiede zwischen den serbokroatischen Standardvarietäten

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Dieser Artikel stellt eine linguistische Beschreibung der Unterschiede zwischen den serbokroatischen Standardvarietäten (Bosnisch, Kroatisch, Montenegrinisch, Serbisch) dar, wie sie heute als Amtssprachen in Bosnien und Herzegowina, Kroatien, Montenegro und Serbien gebräuchlich sind.

Im Falle von Montenegro sieht die Verfassung Serbisch mit ijekavischer Aussprache als Amtssprache vor. Insofern wird offiziell nicht von einer montenegrinischen Sprache gesprochen, jedoch existiert auf jeden Fall eine eigene montenegrinische Standardvarietät.

Der Umstand, dass Bosnisch, Kroatisch und Serbisch in den jeweiligen Verfassungen als Amtssprachen festgelegt sind und Kodifizierungsmaßnahmen einen jeweils bosnischen, kroatischen, serbischen oder montenegrinischen Standard festlegen, sagt nichts über den linguistischen Status dieser Sprachen aus. Inhaltlich gibt es hier verschiedenste Zugänge und Meinungen, die entweder von Einzelsprachen oder von Standardvarietäten einer plurizentrischen Sprache ausgehen – wobei auch im letzteren Fall entweder Bosnisch/Kroatisch/Serbisch (B/K/S) oder Serbokroatisch als Oberbegriff benutzt wird, vor allem bei Bezeichnungen für Studienrichtungen oder Universitätsinstitute.

Der Ausdruck Serbokroatisch bezieht sich auf die Amtssprache im ehemaligen Jugoslawien und wird im offiziellen Sprachgebrauch heute nicht mehr verwendet. Manche Sprecher bezeichnen ihre Sprache jedoch nach wie vor als Serbokroatisch oder Kroatoserbisch (ebenso wie umgekehrt das ganze 20. Jahrhundert hindurch auch Kroatisch und Serbisch als kürzere, umgangssprachliche Sprachbezeichnungen üblich gewesen sind).

Geschichte

Der Artikel Serbokroatische Sprache vermittelt eine detaillierte Gesamtdarstellung der Entwicklung der hier behandelten Sprachen (vor allem im 19. und 20. Jahrhundert). Für die neueren (bzw. auch früheren) Einzelentwicklungen siehe auch die Artikel Bosnische Sprache, Kroatische Sprache, Montenegrinische Sprache und Serbische Sprache

Phonologie

Alle drei Sprachen verwenden dasselbe Phoneminventar. Einige Wörter unterscheiden sich jedoch in ihrer lautlichen Form. Da die Orthographie strikt phonologischen Grundsätzen folgt, werden diese Unterschiede auch in der Schrift wiedergegeben, so dass sie recht leicht ins Auge fallen. Im Falle des auffälligsten Unterschiedes, desjenigen zwischen ijekavisch und ekavisch (der unterschiedlichen Wiedergabe des urslawischen Lautes Jat), verläuft die Grenze jedoch nicht wie in den anderen Fällen zwischen den drei nationalen Varietäten, sondern innerhalb des Serbischen, da auch in Montenegro und von der Mehrheit der Serben in Kroatien und Bosnien und Herzegowina die ijekavischen Formen verwendet werden:

Standardvarietät Typ langes Jat:
*rěka ‘Fluss’
kurzes Jat:
*město ‘Ort’
Jat vor o:
*hotělъ ‘wollte’
Bosnisch ijekavisch rijeka mjesto htio
Kroatisch
Montenegrinisch
Serbisch in Bosnien
Serbisch in Serbien ekavisch reka mesto hteo

Ein nur in wenigen Wörtern reflektierter phonologischer Unterschied betrifft den Laut [x], der in vielen serbokroatischen Dialekten komplett geschwunden oder durch andere Laute ersetzt ist. Dieses Phänomen wird bei einigen Wörtern im serbischen Standard reflektiert, so dass es im Standardserbischen z. B. suv ‘trocken’, duvan ‘Tabak’ oder kujna ‘Küche’ heißt (aber kroat. und bosn. suh, duhan, kuhinja). Im bosnischen Standard wird – mit Verweis auf den Stellenwert dieses Lautes im Arabischen und Türkischen[x] sogar in Wörtern restituiert, in denen es in fast sämtlichen Dialekten geschwunden ist, z. B. lahko ‘leicht’ (aber kroat. und serb. lako; in diesem Sinne ist auch die bosnische Entscheidung für die Variante kahva ‘Kaffee’ zu verstehen, vgl. kroat. kafe, serb. kava). In den allermeisten Wörtern, in denen in Dialekten h entfällt (z. B. oću statt hoću ‘ich werde’, rast statt hrast ‘Eiche’ oder maati statt mahati ‘winken’) ist das h jedoch auch im Serbischen kodifiziert.

Außerdem gibt es einige Unterschiede in der Akzentuierung sowohl einzelner Wörter als auch ganzer morphologischer Klassen. Hierbei ist allerdings zu beachten, dass in großen Teilen des Sprachgebietes aller drei Sprachen, das in der normativen Grammatik kodifizierte neuštokavische Akzentsystem sowieso nicht vollständig normgemäß realisiert wird, da es für Sprecher, die als Muttersprache einen Dialekt mit anderer Akzentuierung sprechen, schwer zu erlernen ist, zumal die Betonung auch in der Schrift nicht wiedergegeben wird.

Schrift

Alphabet

Das Kroatische verwendet nur die lateinische Schrift.

Im Serbischen (sowie im Montenegrinischen) sind die kyrillische und die lateinische Schrift parallel im Gebrauch, wobei in manchen Gebieten die kyrillische, in anderen die lateinische bevorzugt wird. In ganz Serbien und ganz Montenegro sowie der Republika Srpska in Bosnien werden aber in der Schule beide Alphabete unterrichtet, und jeder Serbe und Montenegriner liest beide Schriften gleich fließend. Auch aktiv verwenden viele Sprecher beide Schriften abwechselnd. Für den amtlichen Gebrauch allerdings sieht die serbische Verfassung heute ausschließlich das kyrillische Alpahbet vor.[1]

Die bosnische Sprache verwendet heutzutage fast ausschließlich das lateinische, seit dem Zerfall Jugoslawiens nur mehr sehr selten das kyrillische Alphabet.

Die lateinische und kyrillische Version des Serbokroatischen sind wechselseitig eins zu eins ineinander [Transliteration|transliterierbar]], wobei den kyrillischen Buchstaben <љ>', <њ> und <џ> die lateinischen Buchstabenkombinationen <lj>, <nj> und <dž> entsprechen. Auf diese Weise lässt sich ein und dieselbe Orthographie auf zwei verschiedene Schriften anwenden.

In früheren Jahrhunderten war die kyrillische Schrift auch bei Katholiken sehr verbreitet (z. B. in Dubrovnik sowie die so genannte Bosančica in Dalmatien und Bosnien). Außerdem existierte eine spezielle kroatische Form der glagolitischen Schrift, die bis ins frühe 20. Jahrhundert hinein im religiösen Schrifttum Istriens und Dalmatiens noch im Gebrauch war. Die bosnischen Muslime benutzten ebenso lang auch noch die arabische Schrift in einer ans Bosnische adaptierten Form.

Orthographie

Auf der Ebene der Orthographie gibt es drei Gruppen von Unterschieden, die sich allesamt so zusammenfassen lassen, dass die serbische Orthographie – getreu der von Vuk Karadžić aufgestellten Regel "Schreib, wie du sprichst" ("Piši kao što govoriš") – "phonetischer" ist, während insbesondere in der kroatischen Rechtschreibung die morphologische Zusammensetzung von Wörtern ein größeres Gewicht einnimmt.

Schreibung phonologischer Assimilation

Auch jeweils innerhalb der behandelten Standardvarietäten nicht einheitlich geregelt ist die Schreibung von Wörtern, deren Morpheme aufgrund vollständiger Assimilation miteinander verschmelzen. Beispielsweise fällt in den meisten Formen des Wortes mladac [ˈmlaːdats] ‘Jüngling’ das zweite a aus, so dass auch das d nicht mehr zu hören ist – der Nominativ Plural lautet also [ˈmlaːtsi]. Als Schreibweise dieser Form wird in verschiedenen Orthographien entweder morphemtreues mladci oder mit Schreibung der Stimmhaftigkeitsassimilation mlatci oder völlig phonemtreu mlaci kodifiziert. Dabei tendiert die kroatische Schreibpraxis in solchen Fällen eher zu mladci, die serbische eher zu mlaci.

Getrennt- und Zusammenschreibung

Einen klareren Unterschied gibt es bei der Schreibung des Futurs, wie am folgenden Beispielsatz deutlich wird:

Kroatisch Bosnisch Serbisch Deutsch
Napisat ću to. Napisaću to. Ich werde das aufschreiben.
Bit će. Biće. Er/sie/es wird sein.

Auch hier wird wieder ähnlich wie bei dem oben angeführten Beispiel mladci/mlaci deutlich, dass die serbische Orthographie "phonetischer" ist, denn die Aussprache dieser Futurformen ist in allen Standardvarietäten einheitlich [naˈpiːsatɕu] bzw. [ˈbitɕɛ].

In der neuen kroatischen Rechtschreibung (Quelle?) ist vorgesehen, dass für die Verneinung ‘ich werde nicht’ zukünftig ne ću genauso erlaubt ist wie das bisherige neću (das im Serbischen und Bosnischen immer noch gilt) bzw. dass Letzteres eher vermieden werden soll. Kroatische Sprachwissenschaftler gehen dabei auf die sprachliche Entwicklung ein und betonen, dass dadurch (und durch andere Maßnahmen) gewisse Zweideutigkeiten ausgeräumt werden sollen, die sich in den letzten Jahren angehäuft hätten. Ebenso werden Vereinfachungen und logischere Grammatikregeln für zukünftige Generationen angestrebt.

Adaption von Fremdwörtern

Das lateinische Alphabet enthält die Buchstaben q, w, x und y, die zur Darstellung serbokroatischer Wörter nicht benötigt werden, aber zur Schreibung von Fremdwörtern benutzt werden können. Fremdwörter, die diese Buchstaben enthalten, können in kyrillischer Schrift nicht originalgetreu wiedergegeben werden. Aber auch bei anderen Fremdwörtern ist die Übernahme fremder Laut-Buchstaben-Zuordnungen undenkbar. So wird etwa Shakespeare in keiner kyrillisch geschriebenen Sprache der Welt als Схакеспеаре transliteriert, sondern z. B. im Serbischen als Шекспир (Šekspir) umschriftet. Da die Zweischriftlichkeit ein wichtiger Bestandteil der serbischen Kultur ist, gilt diese Regel auch für in lateinischer Schrift geschriebene serbische Texte – nicht jedoch für kroatische.[2] Im Bosnischen scheint man hier uneinheitlich zu verfahren.

Kroatisch Bosnisch Serbisch Deutsch
William Shakespeare William Shakespeare Vilijam Šekspir oder Вилијам Шекспир William Shakespeare
München Minhen Minhen oder Минхен München
Zürich Zürich Cirih oder Цирих Zürich
Bruxelles Brisel Brisel oder Брисел Brüssel, frz. Bruxelles
New York New York Njujork oder Њујорк New York
SZO oder WHO WHO SZO oder СЗО WHO

Grammatik (Morphologie und Syntax)

Gebrauch des Infinitivs vs. da-Konstruktion

Im Kroatischen wird bei Modalverben mehrheitlich und bei der Bildung des Futurs ausschließlich der Infinitiv benutzt. Im Serbischen und Bosnischen erscheint an dieser Stelle häufig eine Nebensatz-Konstruktion mit der Konjunktion da ‘dass’ und einer finiten Verbform, wobei das Subjekt dieses dass-Satzes mit dem des Hauptsatzes identisch ist. Dies ist eine Gemeinsamkeit mit den Idiomen des Balkansprachbunds. In den Sprachen dieser Gruppe ist der Infinitiv jedoch vollständig geschwunden, sodass etwa im Bulgarischen die da-Konstruktion die einzig mögliche Variante darstellt. Im Bosnischen und Serbischen sind dagegen beide Varianten möglich.

Kroatisch Bosnisch Serbisch Deutsch
želim vas informirati želim da vas informišem oder želim vas informisati ich will Sie informieren
("ich will, dass ich Sie informiere")
moram raditi moram da radim oder moram raditi ich muss arbeiten
("ich muss, dass ich arbeite")
mogu vam kazati mogu da vam kažem oder mogu vam kazati ich kann Ihnen sagen
("ich kann, dass ich Ihnen sage")
ja ću to napisati
oder napisat ću to
ja ću to da napišem
oder ja ću to napisati
oder napisat ću to
ja ću to da napišem
oder ja ću to napisati
oder napisaću to
ich werde das aufschreiben
("ich werde, dass ich das aufschreibe")

da-Konstruktion im Fragesatz

In Entscheidungsfragen wird normalerweise, ähnlich wie im Deutschen, die Satzstellung umgekehrt, indem das finite Verb an die erste Position gestellt wird. Diese komplizierte Konstruktion kann in den serbokroatischen Umgangssprachen vereinfacht werden, indem an die erste Stelle die Konjunktion da rückt und so auf das stereotype da li der Rest des Satzes in der normalen Satzstellung des Aussagesatzes folgt (vgl. die ähnliche Konstruktion mit est-ce que ‘ist es so, dass’ im Französischen). Im Gegensatz zum Kroatischen und auch zum Bosnischen, wo diese Konstruktion auf die Umgangssprache beschränkt ist, gilt sie im Serbischen als standardsprachlich völlig akzeptabel.

Aussagesatz Inversion (alle drei Sprachen) da-Konstruktion (vor allem serbisch)
Možeš doći.
‘Du kannst kommen.’
Možeš li doći?
‘Kannst du kommen?’
Da li možeš doći?
‘Kannst du kommen?’
Petar je došao.
‘Peter ist gekommen.’
Je li Petar došao?
‘Ist Peter gekommen?’
Da li je Petar došao?
‘Ist Peter gekommen?’

Wortschatz

Ähnlich wie dies auch in den verschiedenen Dialekten des Deutschen der Fall war, waren die verschiedenen Sprachen unterschiedlichen kulturellen Einflüssen unterworfen, die durch die Vereinigungsbestrebungen des letzten Jahrhunderts nicht vollständig ausgeglichen wurden. Selbstverständlich können nicht alle Unterschiede aufgezählt werden, hier sei auf systematisch erarbeitete Wörterbücher hingewiesen.

Unterschiede auf der Wortebene

  • Trink- und Esssprüche:
    • Kroatisch/Bosnisch: Živjeli!, Serbisch: Živeli! (ekavisch) oder Na zdravlje! (Zum Wohl! Prost!)
    • Serbisch/Bosnisch: Prijatno!, Kroatisch: U slast!, Dobar tek! (Guten Appetit! Mahlzeit!)
  • Zeitliche Benennungen:
    • Kroatisch: tjedan, Serbisch: nedelja, sedmica, Bosnisch: sedmica, hevta (Woche)
    • Kroatisch: sat, ura, Serbisch: čas, sat, Bosnisch: sat, sahat (Stunde)
  • Benennungen von Orten:
    • Kroatisch: Španjolska, Serbisch/Bosnisch: Španija (Spanien)
    • Kroatisch/Bosnisch: Škoti, Serbisch: Škotlanđani (Schotten)
    • Kroatisch/Bosnisch: otok, Serbisch: ostrvo (Insel)
    • Kroatisch: vrt, Serbisch: bašta, Bosnisch: bašča (Garten)
    • Serbisch: stanica, Kroatisch: kolodvor (Bahnhof)
  • Mathematische Benennungen:
    • Kroatisch: tisuća, Serbisch/Bosnisch: hiljada [aus dem Griechischen] (tausend)
    • Kroatisch: znamenka, Serbisch/Bosnisch: cifra (Ziffer)
    • Kroatisch: stupanj, Serbisch/Bosnisch: stepen (Winkelgrad)
    • Kroatisch: kut, Serbisch: ugao, Bosnisch: ćošak (Winkel, Ecke)
    • Kroatisch: trokut, Serbisch/Bosnisch: trougao (Dreieck)
    • Kroatisch: ravnalo, Serbisch/Bosnisch: lenjir, "lenijar" (Lineal)
  • Naturwissenschaftliche Benennungen:
    • Kroatisch: zrak, Serbisch: vazduh, Bosnisch: zrak, vazduh (Luft)
    • Kroatisch/Bosnisch: grah, Serbisch: pasulj (Bohnen)
    • Kroatisch/Bosnisch: svemir, Serbisch: vasiona, svemir (Weltraum)
    • Kroatisch: povijest, Serbisch/Bosnisch: (h)Istorija (Geschichte)
  • Medizinische Benennungen:
    • Kroatisch/Bosnisch: šaka, Serbisch: pesnica (Faust)
    • Kroatisch/Bosnisch: spol, Serbisch: pol (Geschlecht)
    • Serbisch/Bosnisch: vakcina, Kroatisch: cjepivo (Impfstoff)
    • Serbisch/Bosnisch: kičma, Kroatisch: kralježnica, (Wirbelsäule)
  • Musik:
    • Serbisch/Bosnisch: muzika, Kroatisch: glazba (Musik)
  • Benennungen von Alltagsgegenständen:
    • Serbisch/Bosnisch: pantalone, hlače, Kroatisch: hlače (Hose)
    • Serbisch/Bosnisch: makaze, Kroatisch: nožice, škare (Schere)
    • Kroatisch/Bosnisch: opušak, Serbisch: pikavac, opušak (Zigarettenkippe)
    • Kroatisch/Bosnisch: deka, Serbisch: ćebe, deka (Zudecke)
    • Serbisch/Bosnisch: peškir, Kroatisch: ručnik (Handtuch)
  • Sportliche Bezeichnungen:
    • Kroatisch: nogomet, Serbisch: fudbal, Bosnisch: nogomet, fudbal (Fußball)
  • Fahrzeuge:
    • Serbisch/Bosnisch: voz, Kroatisch: vlak (Zug)
  • Kulinarisches::
    • Kroatisch: kruh, Serbisch: hleb, Bosnisch: hljeb, somun (Brot)
    • Serbisch/Bosnisch: supa, Kroatisch: juha (Suppe)
    • Serbisch/Bosnisch: kašika, Kroatisch: žlica (Löffel)
    • Kroatisch/Serbisch/Bosnisch: ulje, Bosnisch: zejtin (Öl)
  • Politische Terminologie:
    • Kroatisch/Bosnisch: stranka, Serbisch: stranka, partija (Partei)
    • Kroatisch/Bosnisch: općina, Serbisch: opština (Gemeinde)
    • Serbisch/Bosnisch: Evropa, Kroatisch: Europa (Europa)
  • Militärische Terminologie:
    • Kroatisch/Bosnisch: sigurnost, Serbisch: bezbednost, sigurnost (Sicherheit)
    • Serbisch/Bosnisch: oficir, Kroatisch: časnik (Offizier)
    • Kroatisch: zapovjednik, Serbisch/Bosnisch: komandant (Befehlhaber)
    • Kroatisch: strojnica, Serbisch/Bosnisch: mitraljez (Maschinengewehr)
    • Kroatisch: strjeljivo, Serbisch/Bosnisch: municija (Munition)
    • Kroatisch: topništvo, Serbisch/Bosnisch: artiljerija (Artillerie)
  • Soziale Benennungen:
    • Kroatisch/Serbisch: tata, Bosnisch: babo und seltener tata (Papa, Koseform von Vater)
    • Kroatisch: susjed, Serbisch: sused, komšija, Bosnisch: komšija, susjed (Nachbar)
  • Eigenschaften:
    • Kroatisch/Bosnisch: vlastit, Serbisch: sopstven (eigen)
    • Kroatisch/Bosnisch: osobno, Serbisch/Bosnisch: lično (persönlich)
    • Kroatisch: osobna iskaznica, Serbisch/Bosnisch: lična karta (Personalausweis)
  • Handlungen:
    • Kroatisch: priopćiti, Serbisch: saopštiti, Bosnisch: saopćiti (mitteilen)
    • Kroatisch: (upo)rabiti, Serbisch upotrebiti, Bosnisch: upotrijebiti (benutzen)
    • Serbisch/Bosnisch: uhapsiti, Kroatisch: uhititi, (festnehmen)
    • Serbisch/Bosnisch: učestvovati, sud(j)elovati, Kroatisch: sudjelovati, (teilnehmen)
  • Sichtweisen:
    • Serbisch: porodica für engere Familie rodbina für weitere Familie, Kroatisch: obitelj für den engeren Begriff der Familie (nur der engste Kreis), Bosnisch: porodica, familija und obitelj als Synonyme für Familie
    • Kroatisch/Bosnisch: komadić, Serbisch: parče, komadić (Stückchen)
    • Kroatisch: povijest, Serbisch: istorija, Bosnisch: historija, povijest (Geschichte)

Monatsbezeichnungen

Die kroatischen Monatsbezeichnungen unterscheiden sich von den internationalen und somit von den serbischen oder bosnischen Bezeichnungen. Im Kroatischen, wie beispielweise auch im Tschechischen, werden nicht die internationalen Monatsbezeichnungen verwendet. Nach Auffassung bosnischer Linguisten sind die kroatischen Formen auch in der bosnischen Sprache zulässig. Daher werden in vielen bosnischsprachigen Zeitschriften, Büchern und anderen Schriften zusätzlich stets die kroatischen Formen angegeben.

Monat Kroatisch Serbisch Bosnisch
Januar siječanj januar
Februar veljača februar
März ožujak mart
April travanj april
Mai svibanj maj
Juni lipanj jun juni
Juli srpanj jul juli
August kolovoz avgust august
September rujan septembar
Oktober listopad oktobar
November studeni novembar
Dezember prosinac decembar


listopad ist zusammengesetzt aus list= Blatt und pad =Fall also die Blätter fallen im Oktober

Akzeptanz von Fremdwörtern

Die kroatische Standardsprache zeichnet sich durch einen Sprachpurismus aus, der deutlich weniger Fremdwörter akzeptiert als z. B. das Serbische. Kroatische Formen wiederbelebter Archaismen, Neologismen oder Lehnübersetzungen werden bevorzugt. Beispiele: Flugzeug zrakoplov (kroatisch) - avion (serbisch); Schnitzel odrezak (kroatisch) - šnicla (serbisch), usw. Die kroatische Umgangssprache hat aber deutlich mehr Fremdwörter aufzuweisen als die Schriftsprache (Germanismen und Hungarismen im Norden, venezianische Italienismen an der Küste).

Bei Wörtern griechischer Herkunft ergeben sich Unterschiede, da Kroatisch viele dieser Begriffe auf dem Umweg über das Mittellatein übernommen hat, Serbisch dagegen direkt aus dem (byzantinischen) Griechischen. Einige Beispiele: Ozean: ocean (Kroatisch) - okean (Bosnisch/Serbisch), Barbare: barbar (Bosnisch, Kroatisch) - varvar (Serbisch), Chemie: kemija (Kroatisch) - hemija (Bosnisch, Serbisch), Betlehem: Betlehem (Bosnisch, Kroatisch) - Vitlejem (Serbisch), Demokratie: demokracija (Kroatisch) - demokratija (Bosnisch, Serbisch).

Im heutigen Kroatischen erhalten Fremdwörter mit lateinischer Wurzel fast immer das Suffix -irati, im Serbischen kommen an dieser Stelle auch die Suffixe -ovati und -isati vor: identificirati - identifikovati, informirati - informisati. Im Bosnischen entspricht die Regel der kroatischen Sprache, allerdings wird umgangssprachlich immer noch häufig die serbische Form der Suffixe verwendet.

Zusätzlich ist Bosnisch von sehr vielen Turzismen (Anlehungen an türkische, arabische und persische Sprache) gekennzeichnet. Das sieht man beispielsweise an den Bezeichnungen der Familienmitglieder. Diese unterscheiden sich großteils von den Kroatischen oder Serbischen, z. B. Papa: babo (Bosnisch) - tata (Kroatisch/Serbisch), Oma: nena oder nana (Bosnisch) - baka (Kroatisch/Serbisch), Onkel (Bruder der Mutter): daidža (Bosnisch) - ujak (Kroatisch/Serbisch), Onkel (Bruder des Vaters): amidža (Bosnisch) - stric (Kroatisch/Serbisch), usw.

Idiomatische und phraseologische Unterschiede

Beispiele für Formulierungen, die sich unterscheiden und die in zumindest einer der Sprachen nicht verwendet würden, wären folgende:

  • Ich werde es machen: "Uradit ću to", "Uradicu to" (Bosnischen oder Serbisch) - "učinit ću to" oder "napravit ću to" (Kroatisch)
  • Ein recht banales Beispiel unterschiedlichen Gebrauch wäre die Phrase "moja majka". Der Sprecher aus Serbien/Kroatien versteht dann meist "meine Mutter", ein Sprecher aus Bosnien versteht aber dieselbe Phrase als "meine Großmutter". Andererseits bedeutet "baba" im Serbischen (wie auch im Kroatischen) "Oma" (Großmutter), während das im Bosnischen eine der Koseformen für Vater ist (Koseform für Großmutter ist im Bosnischen nena oder nana). Im Kroatischen, insbesondere in Istrien, wird allerdings auch die italienische Form "nona" verwendet.

Sprachen sind allerdings einem steten Wandel unterworfen. Sie beeinflussen sich auch gegenseitig. Es kann deshalb sein, dass gewisse Phrasen mit der Zeit ihren Weg in die eine oder andere Sprache finden werden. Es ist beispielsweise bereits bemerkbar, dass die bosnische Sprache sehr viele Wendungen und Wörter aus dem Kroatischen übernimmt (z. B. EU-Terminologie, Wirtschaftsausdrücke, etc.), wie auch zu Zeiten Jugoslawiens viele Serbismen den Weg nach Kroatien fanden.

Zahlwörter

Im Bosnischen und Kroatischen werden Zahlwörter etwas anders abgewandelt als in der serbischen Sprache. Dazu zwei Beispiele:

  • Bosnisch/Kroatisch: četverica muškaraca, Serbisch: četvorica muškaraca (vier Männer)
  • Bosnisch/Kroatisch: petero žena, Serbisch: petoro žena (fünf Frauen)

Genusunterschiede

Einige wenige Begriffe unterscheiden sich im Genus und werden entsprechend anders dekliniert. Beispiele:

Minute
Kroatisch: minuta (f)
Serbisch/Bosnisch: minut (m)
Planet
Kroatisch: planet (m)
Serbisch/Bosnisch: planeta (f)
Abend
Kroatisch/Bosnisch: večer (f)
Serbisch: veče (n)

Textbeispiele

Im Folgenden werden am Beispiel der Artikel 1 bis 6 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte "sinngleiche, möglichst wörtlich übersetzte Texte" im Sinne Ammons[3] angeführt, um das Ausmaß der sprachlichen Abweichungen zwischen den hier behandelten Standardvarietäten in einem fließenden Text zu verdeutlichen.

Kroatisch Bosnisch Serbisch Deutsch
Opća deklaracija o pravima čovjeka Opća deklaracija o pravima čovjeka Opšta deklaracija o pravima čoveka Allgemeine Erklärung der Menschenrechte
Član 1. Sva ljudska bića rađaju se slobodna i jednaka u dostojanstvu i pravima. Ona su obdarena razumom i sviješću i treba da jedno prema drugome postupaju u duhu bratstva. Član 1. Sva ljudska bića rađaju se slobodna i jednaka u dostojanstvu i pravima. Ona su obdarena razumom i sviješću i treba da jedno prema drugome postupaju u duhu bratstva. Član 1. Sva ljudska bića rađaju se slobodna i jednaka u dostojanstvu i pravima. Ona su obdarena razumom i svešću i treba da jedno prema drugome postupaju u duhu bratstva. Artikel 1. Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Brüderlichkeit begegnen.
Član 2. Svakome su dostupna sva prava i slobode navedene u ovoj Deklaraciji bez razlike bilo koje vrste, kao što su rasa, boja, spol, jezik, vjera, političko ili drugo mišljenje, narodonosno ili društveno porijeklo, imovina, rođenje ili drugi pravni položaj.
Nadalje, ne smije se činiti bilo kakva razlika na osnovu političkog, pravnog ili međunarodnog položaja zemlje ili područja kojima neka osoba pripada, bilo da je ovo područje nezavisno, pod starateljstvom, nesamoupravno, ili da se nalazi ma pod kojim drugim ograničenjima suverenosti.
Član 2. Svakome su dostupna sva prava i slobode navedene u ovoj Deklaraciji bez razlike bilo koje vrste, kao što su rasa, boja, spol, jezik, vjera, političko ili drugo mišljenje, narodonosno ili društveno porijeklo, imovina, rođenje ili drugi pravni položaj.
Nadalje, ne smije se činiti bilo kakva razlika na osnovu političkog, pravnog ili međunarodnog položaja zemlje ili područja kojima neka osoba pripada, bilo da je ovo područje nezavisno, pod starateljstvom, nesamoupravno, ili da se nalazi ma pod kojim drugim ograničenjima suverenosti.
Član 2. Svakome su dostupna sva prava i slobode navedene u ovoj Deklaraciji bez razlike bilo koje vrste, kao što su rasa, boja, spol, jezik, vera, političko ili drugo mišljenje, narodonosno ili društveno poreklo, imovina, rođenje ili drugi pravni položaj.
Nadalje, ne sme se činiti bilo kakva razlika na osnovu političkog, pravnog ili međunarodnog položaja zemlje ili područja kojima neka osoba pripada, bilo da je ovo područje nezavisno, pod starateljstvom, nesamoupravno, ili da se nalazi ma pod kojim drugim ograničenjima suverenosti.
Artikel 2. Jeder hat Anspruch auf die in dieser Erklärung verkündeten Rechte und Freiheiten ohne irgendeinen Unterschied, etwa nach Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, Religion, politischer oder sonstiger Überzeugung, nationaler oder sozialer Herkunft, Vermögen, Geburt oder sonstigem Stand.
Des weiteren darf kein Unterschied gemacht werden auf Grund der politischen, rechtlichen oder internationalen Stellung des Landes oder Gebiets, dem eine Person angehört, gleichgültig ob dieses unabhängig ist, unter Treuhandschaft steht, keine Selbstregierung besitzt oder sonst in seiner Souveränität eingeschränkt ist.
Član 3. Svatko ima pravo na život, slobodu i osobnu sigurnost. Član 3. Svako ima pravo na život, slobodu i osobnu sigurnost. Član 3. Svako ima pravo na život, slobodu i osobnu sigurnost. Artikel 3. Jeder hat das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit der Person.
Član 4. Nitko ne smije biti držan u ropstvu ili ropskom odnosu; ropstvo i trgovina robljem zabranjuje se u svim njihovim oblicima. Član 4. Niko ne smije biti držan u ropstvu ili ropskom odnosu; ropstvo i trgovina robljem zabranjuje se u svim njihovim oblicima. Član 4. Niko ne sme biti držan u ropstvu ili ropskom odnosu; ropstvo i trgovina robljem zabranjuje se u svim njihovim oblicima. Artikel 4. Niemand darf in Sklaverei oder Leibeigenschaft gehalten werden; Sklaverei und Sklavenhandel sind in allen ihren Formen verboten.
Član 5. Nitko ne smije biti podvrgnut mučenju ili okrutnom, nečovječnom ili ponižavajućem postupku ili kažnjavanju. Član 5. Niko ne smije biti podvrgnut mučenju ili okrutnom, nečovječnom ili ponižavajućem postupku ili kažnjavanju. Član 5. Niko ne sme biti podvrgnut mučenju ili okrutnom, nečovečnom ili ponižavajućem postupku ili kažnjavanju. Artikel 5. Niemand darf der Folter oder grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe unterworfen werden.
Član 6. Svatko ima pravo da se svagdje pred zakonom priznaje kao osoba. Član 6. Svako ima pravo da se svagdje pred zakonom priznaje kao osoba. Član 6. Svako ima pravo da se svuda pred zakonom priznaje kao osoba. Artikel 6. Jeder hat das Recht, überall als rechtsfähig anerkannt zu werden.
Quellen: Der bosnische Text stammt aus der offiziellen Übersetzung beim Hohen Kommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte (ebenso der deutsche). Dieser bosnische Text wurde im Rahmen eines Proseminars an der Uni Bonn ins Kroatische und Serbische übersetzt. Die offizielle serbische und kroatische Übersetzung sind unabhängig entstanden und enthalten daher vor allem individuelle, nicht sprachlich bedingte Abweichungen.

Kein realer Text, sondern ein zur Demonstration der Unterschiede konstruierter Satz ist folgender:

Deutsch: Der Zug fährt vom Bahnhof um genau zehn Uhr ab.
Kroatisch: Vlak sa željezničkog kolodvora krenut će točno u deset sati.
Bosnisch: Voz sa željezničke stanice krenut će tačno u deset sati.
Serbisch: Voz sa železničke stanice krenuće tačno u deset časova.

Quellen

  1. Art.&nsbp;10 der serbischen Verfassung von 2006: "In der Republik Serbien sind die serbische Sprache und die kyrillische Schrift im offiziellen Gebrauch. Den offiziellen Gebrauch anderer Sprachen und Schriften regelt das Gesetz, auf der Grundlage der Verfassung." Ähnlich hieß es auch schon in Art. 8 der Verfassung von 1990.
  2. Vgl. Daniel Bunčić. "Integracija inostrannych slov iz evropejskich jazykov v kirillice i latinice" ["Die Integration von Fremdwörtern aus den europäischen Sprachen in kyrillischer und lateinischer Schrift", in russischer Sprache]. In: Filologičeskie zametki: Mežvuzovskij zbornik naučnych trudov. Vypusk 2. 2 Bde. Hg. M. P. Kotjurova. Perm’ 2003. Bd. 1, S. 122-150.
  3. Ulrich Ammon, Die deutsche Sprache in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Das Problem der nationalen Varietäten. Berlin, New York 1995, S. 6.

Literatur

  • Auburger, Leopold. Die kroatische Sprache und der Serbokroatismus. Ulm/Donau 1999. ISBN 3-87336-009-8.
  • Brodnjak, Vladimir. Razlikovni rječnik srpskog i hrvatskog jezika [Wörterbuch der Unterschiede zwischen der serbischen und der kroatischen Sprache]. Zagreb 1991, 640 S., ISBN 86-7457-074-7 (30.000 Einträge).
  • Brozović, Dalibor. "Serbo-Croatian as a pluricentric language". In: Pluricentric Languages: Differing Norms in Different Nations. Hg. Michael Clyne. Berlin, New York 1992. S. 347-380. ISBN 3-11-012855-1.
  • Ćirilov, Jovan. Hrvatsko-srpski rječnik inačica. Srpsko-hrvatski rečnik varijanata. Beograd 1989, 1994.
  • Greenberg, Robert D. Language and Identity in the Balkans: Serbo-Croatian and its Disintegration. Oxford u.a. 2004. ISBN 0-19-925815-5.
  • Gröschel, Bernhard. "Postjugoslavische Amtssprachenregelungen – Soziolinguistische Argumente gegen die Einheitlichkeit des Serbokroatischen?" In: Srpski jezik (Beograd), 8.1/2 (2003). S. 135-196.
  • Kačić, Miro. Kroatisch und Serbisch: Irrtümer und Falsifizierungen. In Zusammenarbeit mit Ljiljana Šarić. Übers. Wiebke Wittschen, Ljiljana Šarić. Zagreb 1997. ISBN 953-6602-01-6.
  • Kordić, Snježana. "Pro und Kontra: 'Serbokroatisch' heute". In: Slavistische Linguistik 2002. Hg. Marion Krause und Christian Sappok. München 2002. S. 97-148. ISBN 3-87690-885-X.
  • Okuka, Miloš. Eine Sprache – viele Erben: Sprachpolitik als Nationalisierungsinstrument in Ex-Jugoslawien. Klagenfurt 1998. ISBN 3-85129-249-9.
  • Osmanović, Amela. Heiße Luft, geschlagen: Sprachseparatismus im jugoslawischen Sprachraum. In: die tageszeitung, 15.10.2005, S. IV.

Zum Vergleich vor allem für deutschsprachige Leser zu empfehlen sind die allgemein übertragbaren Theoriekapitel in: Ammon, Ulrich. Die deutsche Sprache in Deutschland, Österreich und der Schweiz: Das Problem der nationalen Varietäten. Berlin u. a. 1995. ISBN 311014753X.