Seitengleitflug
Der Seitengleitflug (Slip) ist ein stabiler Flugzustand bei um alle drei Achsen aerodynamisch gesteuerten Flugzeugen. Er wird benutzt, um die Sinkgeschwindigkeit ohne Fahrtzunahme zu erhöhen.
Durch gegensinniges Betätigen von Querruder und Seitenruder fliegt das Flugzeug nicht mehr präzise mit der Flugzeugnase voraus, sondern deutlich seitlich -- daher der Name "Seitengleitflug". Die vorherige Flugrichtung ändert sich aber dadurch nicht.
Technische Erklärung: Zum einen erhöht sich der Luftwiderstand erheblich, da der Flugzeugrumpf nicht mehr von vorne, sondern deutlich seitlich angeströmt wird, zum anderen wird auch das Flügelprofil (siehe auch: Tragfläche) etwas seitlich angeströmt, was strömungstechnisch einer Veringerung der Profildicke und damit einer Abnahme des Auftriebs gleichkommt. Beide Effekte führen zu einem deutlich steileren Gleitwinkel (Höhenverlust pro Flugstecke).
Hintergrund: Als es zu Beginn der Segelfliegerei noch keine Störklappen gab, war dies die einzige Möglichkeit, beim Landeanflug ein Zuviel an Höhe abzubauen, ohne gleichzeitig die Anfluggeschwindigkeit zu erhöhen. Interessant ist dieser Flugzustand bei der Landung, als Korrektur bei bewusst zu hohem Endanflug, speziell bei Aussenlandungen (Notlandung).
Fliegen im Seitengleitflug bezeichnet man als slippen.
Siehe auch: Aerodynamik, Flugsteuerung, Fluglage, Gleiten, Slip