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Bube

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Bube, althochdeutsch buobe, bedeutet "männliches Kind" („Junge“, „Knabe“). In altertümlichen Zusammensetzungen wie Spitzbub, Bubenstück oder bübisch kann das Wort eine stark negative Bedeutung annehmen, in etwa ehrlos, eines Mannes unwürdig.

Knabe

Das Wort „Bube“ ist in allen westgermanischen Sprachen verbreitet, die Herkunft ist unbekannt. Vielleicht - so eine wissenschaftliche Vermutung - ist das Wort ursprünglich ein kindliches Lallwort, der Versuch Bruder auszusprechen.

Ein Zusammenhang mit engl. boy wird vermutet, die Herkunft von boy ist aber ebenfalls unklar. Ursprünglich wurde boy im Sinne von "Sklave" benutzt, die Bedeutung „Junge“ scheint offenbar jüngeren Datums. Ähnlich konnte im deutschen Sprachraum Bursche den Diener eines Offiziers bezeichnen, so wie auch Knabe und Knappe miteinander verwandte Begriffe der deutschen Sprache sind.

Verwendung findet das Wort Bube in Deutschland nur noch selten, die Kurzform Bub allerdings wird in Bayern noch häufig genutzt und ist in Österreich und in der Schweiz der übliche Ausdruck für männliche Kinder und Jungendliche. Hierzu existiert einen Zweiteilung im deutschen Sprachgebrauch, bei der nördlich der Mainlinie von "Jungen" gesprochen wird, südlich davon jedoch von "Buben" gesprochen wird. Nur vereinzelt, vor allem im Rhein-Main-Gebiet, findet man auch "Bursche" in der allgemeinen Bedeutung für junge Männer.[1] Als übergreifende Wortform wird im Amtsdeutsch stattdessen von Knaben gesprochen.

Kartenspiel

Der „Bube“ ist auch eine Spielkarte im französischen Blatt, entsprechend dem Unter oder Wenzel im deutschen Blatt; im Skatspiel sind bei Farbenspielen die vier Buben immer die höchsten, beim Grandspiel die einzigen Trümpfe. In der Nebenbezeichung der Spielkarte als "Page" findet sich wieder die Grundbedeutung eines Dieners wieder. Im Englischen wird der Bube als "Jack" bezeichnet.

Quellen

  1. "Erste Runde - Junge/Bub", Atlas zur deutschen Alltagssprache (AdA), Phil.-Hist. Fakultät, Universität Augsburg, 10. November 2005