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Gymnasium Laurentianum Arnsberg

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Gymnasium Laurentianum Arnsberg
Schulform Gymnasium
Gründung 1643
Adresse Klosterstraße 26
59821 Arnsberg
Bundesland Nordrhein-Westfalen
Träger Stadt Arnsberg
Schüler etwa 850 (Stand: 2006)
Lehrkräfte 58 (Stand: 2006)
Website laurentianum-arnsberg.de
Datei:Laurentianum arnsberg abau.jpg
Hauptgebäude des Laurentianum

Das Gymnasium Laurentinaum (Laurentiano Nobertinum) in Arnsberg wurde als Klosterschule des Klosters Wedinghausen gegründet und ist heute ein städtisches Gymnasium.

Geschichte

Das im 12. Jahrhundert gegründete Prämonstratenserstift Wedinghausen war bald nach seiner Gründung nicht nur ein religiöser, sondern auch kultureller Mittelpunkt zunächst der Grafschaft Arnsberg und nach dessen Ende 1368 des Herzogtums Westfalen. Bereits wenige Jahre nach der Gründung entstand ein überregional bekanntes Scriptorium. Caesarius von Heisterbach erwähnte den aus England stammenden Klosterschreiber Richard, der um 1190 in Wedinghausen verstarb. Etwa um 1210–1236 wirkte mit „Ludovicus scriptor“ ein begabter Schreiber und Illustrator, von dem eine zweibändige Bibel erhalten ist. Bereits im Mittelalter muss eine Klosterschule bestanden haben, da die Quellen für 1398 einen rector scholarum erwähnen. Unbekannt ist jedoch, welches Schicksal die Schule während der folgenden Jahrhunderte genommen hatte.

Im Zusammenhang einerseits mit der Gegenreformation und andererseits mit dem Wiederaufschwung des Klosterlebens in Arnsberg, wurde das Laurentiano Nobertinum am 1. November 1643 gegründet. Vorausgegangen waren längere Verhandlungen zwischen dem Abt und dem Konvent des Klosters und der Stadt Arnsberg mit dem Ziel, eine höhere Schule einzurichten.

In den folgenden Jahrhunderten war die Schule neben dem Gymnasium Paulinum in Brilon die einzige höhere Schule im Herzogtum Westfalen. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bemühte sich Franz Wilhelm von Spiegel zunächst als Landdrost für das Herzogtum und später als leitender Minister der kurkölnischen Regierung in Bonn im Sinne der katholischen Aufklärung um eine Reform der höheren Schulen in seinem Zuständigkeitsbereich. So wurden erstmals verbindliche Lehrpläne eingeführt.

Bestände der historischen Schulbibliothek in der ehemaligen Klosterbibliothek

Nach der Säkularisation im Jahr 1803 wurde das Gymnasium zunächst eine staatliche Einrichtung. Erster Präfekt der nun weltlichen Schule war der bekannte Reformpädagoge Friedrich Adolf Sauer. Dieser diente in dieser Funktion zunächst dem hessen-darmstädtischen und nach 1816 dann dem preußischen Staat.

Erst seit 1974 exisitiert das Gymnasium in seiner jetzigen Schulform, als Städtisches Gymnasium Laurentianum, mit der Stadt Arnsberg als Schulträger.

Sprachen

Am Laurentianum als sowohl humanistischem als auch neusprachlichem Gymnasium werden neben Englisch, Latein und Französisch außerdem Spanisch und Italienisch unterrichtet. Dagegen gehört Altgriechisch nicht mehr zum normalen Lehrplan.

Schulstadtbücherei

Die alte Aula der Schule wurde zur sogenannten Schulstadtbücherei umgebaut. Seither befinden sich die Schulbücherei und die kommunale Bibliothek für den Stadtteil Arnsberg unter einem Dach.

Selbstlernzentrum

Seit einigen Jahren verfügt das Gymnasium über ein Selbstlernzentrum (SLZ). Darin sind das „Bielefelder Modell“ und eine Einrichtung für schulische individuelle Förderung untergebracht. Ferner besteht für die Schüler die Möglichkeit, zu festgelegten Zeiten hierher zu kommen und von den Lehrern erarbeitete Projekte zu bearbeiten. Nachmittags wird im SLZ auch eine Hausaufgabenbetreuung angeboten.

Das „Bielefelder Modell“ ist eine Einrichtung gegen auffälliges Verhalten von Schülern während des Unterrichts. Stört ein Schüler trotz Ermahnung den Unterricht, wird er des Unterrichts verwiesen, muss das SLZ aufzusuchen und dort ein Formular auszufüllen, um über sein Verhalten nachzudenken. Wiederholt es sich dreimal in einem Schuljahr, dass der Schüler den Unterricht verlassen muss, werden seine Eltern informiert. Weitere zwei Unterrichtsstörungen führen dazu, dass der Schüler bis auf weiteres vom Unterricht suspendiert wird.

Bekannte Lehrer und Absolventen

Literatur

  • Arnsbergs alte Schriften: Handschriften und Drucke aus 7 Jahrhunderten. Überblick über die wertvollen Schriften und Bücher des Klosters Wedinghausen und der historischen Schulbibliothek des Gymnasium Laurentianum. Arnsberg, 1988, ISBN 3-87793-022-0
  • Festschrift zur Erinnerung an die 250jährige Jubelfeier des Gymnasium Laurentianum am 18. October 1893. Arnsberg, 1893
  • Jahresbericht über das Königliche Laurentianum zu Arnsberg: in dem Schuljahre ... Arnsberg, Jg. 1830–1915
  • Walter Wahle: Laurentianum. Aufsätze über das Gymnasium zu Arnsberg. Arnsberg, 1971.
  • Eckhard Kotthaus (Endred.): Die höheren Schulen Arnsbergs im Dritten Reich. Schulalltag am Staatlichen Gymnasium Laurentianum, am Evangelischen Lyzeum und an der Städtischen Oberschule für Mädchen (1933 bis 1945). Arnsberg, 2001.