Duell im Atlantik
Film | |
Titel | Duell im Atlantik |
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Originaltitel | The Enemy Below |
Produktionsland | USA |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 1957 |
Länge | 98 Minuten |
Altersfreigabe |
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Produktionsunternehmen | 20th Century Fox |
Stab | |
Regie | Dick Powell |
Drehbuch | Wendell Mayes |
Produktion | Dick Powell |
Musik | Leigh Harline |
Kamera | Harold Rosson |
Schnitt | Stuart Gilmore |
Besetzung | |
Im Abspann unerwähnt (Auswahl)
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→ Synchronisation |
Duell im Atlantik (Originaltitel: The Enemy Below) ist eine US-amerikanische Verfilmung von Dick Powell aus dem Jahr 1957, die auf einem 1956 veröffentlichten Roman von D.A. Rayner beruht. Geschildert wird das Aufeinandertreffen des Kapitäns eines amerikanischen Zerstörers, gespielt von Robert Mitchum, und eines deutschen U-Boot-Kommandanten, dargestellt von Curd Jürgens, während der Atlantikschlacht im Zweiten Weltkrieg.
Handlung
Die im Südatlantik patrouillierende USS Haynes, ein Geleitzerstörer der Buckley-Klasse, ortet mit seinem Radar zufällig ein deutsches U-Boot und nimmt danach die Verfolgung auf. Beide Schiffsführer – Lieutenant Commander Murrell und Kapitänleutnant von Stolberg – sind überaus erfahrene Marineoffiziere und erkennen sich bald als ebenbürtige Gegner; im Lauf der Operation entwickeln sie sogar einen gewissen Respekt füreinander. Darüber hinaus wird aus seinen Gesprächen mit dem Wachoffizier deutlich, dass der deutsche Kommandant dem Nazi-Regime äußerst kritisch gegenübersteht und aufgrund von dessen Ruch- und Gottlosigkeit eine Niederlage für unausweichlich hält. Die zahlreichen Wasserbombenattacken der Haynes erweisen sich jedoch als wirkungslos, da das viel wendigere U-Boot jedes Mal sehr geschickt ausweicht und sogar einmal versucht, den Zerstörer mit seinen Hecktorpedos zu treffen. Nach jeder gelungenen Flucht kehrt es aber wieder auf den selben Kurs zurück, da sein Kommandant unbedingt ein Versorgungschiff erreichen will, deswegen gelingt es dem Nautiker der USS Haynes, das U-Boot immer wieder von neuen aufspüren. Nach stundenlangen, nervenaufreibenden Angriffs- und Täuschungsmanövern gehen jedoch die Wasserbomben langsam zur Neige. Im U-Boot ist mittlerweile auch die Moral der Mannschaft auf dem Tiefpunkt, weswegen sich von Stolberg genötigt sieht den Zerstörer zu versenken, da er ihn nicht abhängen kann.
Während einer Wende gelingt es dem U-Boot, den amerikanischen Zerstörer mit einem Torpedo mittschiffs schwer zu treffen. Aber einer der Kessel und das Ruder sind funktionsfähig geblieben, sodass sich Murell mit einem letzten Täuschungsmanöver bei den Deutschen dafür revanchieren kann. Er lässt den größten Teil seiner Besatzung in die Rettungsboote gehen und durch an Deck angezündete Matratzen die Schäden noch größer erscheinen zu lassen als sie tatsächlich sind. Dies wiederum verleitet den U-Boot-Kommandanten nach einem Blick durch das Peridskop zum Auftauchen um das feindliche Schiff mit dem Bordgeschütz zu versenken. Dies auch um allen Amerikanern genügend Zeit zu geben von Bord zu gehen. Beim Heranlaufen an den Havaristen, eröffnet der plötzlich – vergleichbar mit der Taktik von Q-Ships im Ersten Weltkrieg – das Feuer auf das U-Boot, geht auf volle Fahrt und rammt es. Als von Stolberg erkennt, dass nun auch sein Boot nicht mehr zu retten ist, lässt er Sprengladungen mit Zeitzündern scharfmachen und befiehlt seiner Besatzung, von Bord zu gehen; alle werden danach vom amerikanischen Rettungsboot aufgenommen. Nachdem er noch seinem schwerverwundeten Ersten Wachoffizier aus dem langsam vollaufenden Boot geborgen hat, bleibt von Stolberg mit ihm auf dem Turm des U-Boots zurück und findet sich mit seinem Schicksal ab. In dieser Situation begegnen sich beide Kommandanten erstmals von Angesicht zu Angesicht und bezeugen sich durch einen militärischen Gruß ihre Achtung voreinander; anschließend will Murrell ebenfalls von Bord gehen, besinnt sich aber anders, wirft seinem Gegner ein Tau zu und zieht die beiden deutschen Offiziere an Bord des Zerstörers. Danach werden sie von ihren mittlerweile wieder zurückgekehrten Mannschaften in die Rettungsboote gebracht.
Am Ende werden alle Schiffbrüchigen von einem amerikanischen Kriegsschiff aufgegriffen. In einer vom U-Boot-Kommandanten geleiteten Trauerzeremonie, an der auch die amerikanischen Seeleute teilnehmen, wird der Leichnam des Ersten Wachoffiziers unter den Klängen des Liedes „Ich hatt' einen Kameraden“ der See übergeben. (Diese Szene ist auch im englischsprachigen Original in deutscher Sprache gehalten.) Danach bringt der Schiffsarzt des Zerstörers gegenüber Murrell seine Überzeugung zum Ausdruck, dass auch in diesem Krieg die Menschlichkeit noch nicht gänzlich verschwunden sei. In der Schlussszene sucht Murell das Gespräch mit von Stolberg der sich mit leichter Ironie verwundert darüber zeigt, dass er immer noch am Leben sei und das Murrells Schuld wäre. Auf die Bemerkung Murells, ihm vielleicht das nächste Mal kein Tau zuzuwerfen, entgegnet ihm von Stolberg, dass er es immer wieder tun werde.
Produktion, Hintergrund
Der 20th-Century-Fox-Produktion stand ein geschätztes Budget von $ 1.910.000 zur Verfügung. Die Verantwortung für das Music-Departement lag bei Charles Henderson.
Man kann davon ausgehen, dass es sich bei dem deutschen U-Boot um ein Langstreckenboot des Typs IX handelt. Zum einen käme der Standardtyp VII nicht bis in den Südatlantik (zu geringe Reichweite), zum anderen feuert das Boot beim ersten Angriff einen Doppelfächer Torpedos aus dem Heck auf den Zerstörer, und nur Boote vom Typ IX verfügten damals über zwei Torpedorohre im Heck.
Der Geleitzerstörer Haynes (DE-181) wurde durch die Whitehurst (DE-634) dargestellt. Die Außenaufnahmen wurden im Pazifik in der Nähe von Oʻahu (Hawaii) gemacht. Viele Besatzungsmitglieder der Whitehurst spielten im Film mit, wie die Bediener der Geschütze und Wasserbombenwerfer sowie die Seeleute, die das sinkende Schiff verlassen. Der Kommandant der Whitehurst, LtCdr Walter Smith, spielte den Maschinenoffizier.
Szenen aus dem Film wurden auch in der Episode Killers of the deep (deutscher Titel Auf Gefechtsstation) der Serie Die Seaview – In geheimer Mission verwendet. Der Schauspieler David Hedison wirkte sowohl im Film als auch in der Serie mit.
Im Film erwähnt von Stolberg den Kreuzer M, was sich in der Aussprache so ähnlich wie Emden anhört. In Wahrheit meint Stolberg einen der deutschen Hilfskreuzer, die sich als Handelsschiffe tarnten, aber mit getarnten 15-cm-Geschützen stark bewaffnet waren. Die Alliierten wussten von diesen Schiffen, kannten aber die Namen nicht, da die Kommandanten der deutschen Hilfskreuzer die Ehre hatten, ihren Schiffen einen eigenen Namen zu geben. Um die verschiedenen Schiffe zu unterscheiden, wurden die deutschen Hilfskreuzer von Seiten der Alliierten mit Buchstaben aus dem Alphabet versehen. Einen Hilfskreuzer mit der Bezeichnung M gab es allerdings nicht.
Eine Science-Fiction-Version der Handlung fand in die Fernsehserie Raumschiff Enterprise Eingang, und zwar unter dem Titel: „Spock unter Verdacht“. Darin muss die Enterprise gegen ein romulanisches Schiff kämpfen, das dank seiner Tarnvorrichtung quasi „untergetaucht“ ist.
Abweichungen zum Buch
Von Stolberg wird im Film anders als im Buch gezeichnet. Hervorzuheben ist eine Szene, in der ein Matrose nach einem Wasserbombenangriff in Panik gerät. Während der Mann im Roman vom Kommandanten wortlos erschossen wird, endet die Episode im Film damit, dass von Stolberg den in Panik Geratenen mit den Worten: „Das Sterben gehört zu unserem Beruf, aber wir sind noch nicht dran“ wieder beruhigt.
Ebenso endet der Roman damit, dass sich die Überlebenden der Kollision noch gegenseitig im Wasser treibend totprügeln, während der Film in einem kameradschaftlichen Dialog der beiden verfeindeten Kommandanten endet.
Synchronisation
Darsteller[1] | Rolle | Synchronsprecher |
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Robert Mitchum | Captain Murrell | Curt Ackermann |
Curd Jürgens | U-Boot-Kommandant von Stolberg | Curd Jürgens |
Theodore Bikel | Erster Wachoffizier Heinie Schwaffer | Werner Peters |
Peter Dane | Andrews | Jochen Schröder |
Joe Di Reda | BMSN Robbins | Wolfgang Gruner |
Jeff Daley | Corky | Arnold Marquis |
Russell Collins | Schiffsarzt | Paul Wagner |
David Blair | Ellis | Eckart Dux |
Doug McClure | Fähnrich Merry | Gerd Vespermann |
David Post | Lewis | Herbert Stass |
Frank Albertson | Lt. Crain | Siegfried Schürenberg |
Arthur La Ral | Lt. Kunz | Harry Wüstenhagen |
Alan Dexter | Lt. Mackenson | Horst Niendorf |
Al Hedison | Lieutenant Ware | Gert Günther Hoffmann |
Ted Perritt | Schiffsmeteorologe | Benno Hoffmann |
Kurt Kreuger | Von Holem | Konrad Wagner |
Biff Elliot | Quartermaster | n.n. |
Kritik
„Spannendes, gut gespieltes Drama, das das Kampfgeschehen jedoch auf unverantwortliche Weise verharmlost.“
Auszeichnungen
Walter Rossi wurde 1958 in der Kategorie „Beste Spezialeffekte“ mit einem Oscar ausgezeichnet. Curd Jürgens wurde 1959 für den British Film Academy Award als bester ausländischer Darsteller nominiert. Der Film gewann 1958 den Motion Picture Sound Editors Award.
Literatur
- Denys Arthur Rayner: The Enemy Below. Fontana, London 1978, 192 S., ISBN 0-00615165-5 (bislang existiert keine deutschsprachige Übersetzung)
Weblinks
- Duell im Atlantik bei IMDb
- Duell im Atlantik vollständiger Film auf YouTube
Einzelnachweise
- ↑ Duell im Atlantik. In: Deutsche Synchronkartei. Abgerufen am 7. November 2022.
- ↑ Duell im Atlantik. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 15. Januar 2017.