Georg Dertinger
Georg Dertinger (* 25. Dezember 1902 in Berlin, † 21. Januar 1968) war Minister für Auswärtige Angelegenheiten der DDR.
Dertinger arbeitete nach dem Studium der Rechtswissenschaften und Volkswirtschaft bei der "Magdeburger Volkszeitung" und später in der Magdeburger Redaktion der Bundeszeitung des "Stahlhelm". Er war Mitglied der Deutschnationalen Volkspartei und hatte enge Kontakte zum "Tat"-Kreis des Franz von Papen, den er 1933 bei den Verhandlungen um das Konkordat zwischen dem Deutschen Reich und dem Heiligen Stuhl begleitete. Ab 1934 war er Mitarbeiter des "Dienst aus Deutschland" und verschiedener Provinzzeitungen.
Nach 1945 war Dertinger aktiv in Vorstand der CDU (u.a. im Verfassungs- und Koordinierungsauschuss). 1949-1953 war er Abgeordneter der Volkskammer und Minister für Auswärtige Angelegenheiten. Er unterzeichnete am 6. Juli 1950 das Abkommen der DDR mit Polen über die Oder-Neiße-Grenze.
Am 15. Januar 1953 wurde Dertinger verhaftet und vom Obersten Gericht der DDR wegen "Spionage und Verschwörung" zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt; er war in Haft in Bautzen. 1964 wurde er begnadigt und arbeitete danach für den Sankt-Benno-Verlag in Leipzig.