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Gendrift

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Als Gendrift, abgeleitet vom englischen Wort "drift" = Strömung, (auch Alleldrift oder Sewall-Wright-Effekt) wird eine Veränderung der zufälligen Verteilung von Genen innerhalb einer kleinen Population bezeichnet.

Die Gendrift stellt einen wichtigen Faktor der Evolution von Gründerpopulationen und somit für die Artbildung dar. Sie basiert auf der Tatsache, dass eine abgeschnittene Zufallspopulation, die in einem bestimmten Gebiet lebt, nur einen kleinen Ausschnitt der möglichen Genfrequenzen besitzt, die außerdem in einem anderen Verhältnis zueinander stehen als in der Gesamtpopulation. Die evolutive Weiterentwicklung dieser Population ist abhängig von diesen verschobenen Genfrequenzen und wirkt als Flaschenhalseffekt bei der Entstehung neuer Arten.

Bedeutungserweiterung: Als Gendrift wird auch die Verbreitung solcher Veränderungen in größere Populationen bezeichnet. Heute bezeichnet man als Gendrift auch das Eindringen bewusst oder zufällig veränderter Gene in andere Bereiche.