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Teufel (Patriziergeschlecht)

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Die Familie Teufel war im Spätmittelalter Teil des Würzburger und Nürnberger Patriziats. Mitglieder der Familie taten sich vor allem als Stifter von gemeinnützigen Institutionen wie Spitälern hervor.

Geschichte

Mitglieder der Familie Teufel tauchen erstmals in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts in den Quellen auf. Mitglieder der Familie erwarben im Jahr 1339 das Dorf Laub, indem sie es dem Benediktinerkloster Münsterschwarzach abkauften. Es sollte nach dem Tod der Käufer an das Bürgerspital in Würzburg gehen, das dadurch einen großen Güterzuwachs erfuhr. Die Stifter übergaben am 6. April 1340 ihr Dorf Laub an das Würzburger Bürgerspital als größte Zustiftung.[1] Die Stiftung war mit dem Auftrag verbunden, aus den Erträgen des Dorfes insgesamt zwölf Kranke zu verpflegen und das Dorf niemals zu teilen.

Im Jahr 1344 stifteten die Brüder Rüdiger und Wolfram Teufel dem Klosterspital in der Stadt Kitzingen einige ihrer Besitzungen. Dazu gehörte die Wüstung Reinhardswinden zu der ein kleiner Wald oberhalb von Wohnau, heute Teil der Gemeinde Knetzgau im Landkreis Haßberge, gehörte. Daneben gelangten auch Einkünfte aus Gütern aus Kirchschönbach und dem ebenfalls wüstgefallenen Gereuth bei Bimbach zusammen mit einer einzelnen Hube in Brünnau und Besitzungen in Gernach an das Spital. Mit dem Übergang einer Pitanz an das Kloster Ebrach endete die Stiftungstätigkeit von einzelnen Familienmitgliedern: 1349 gelangte der Ertrag mehrerer Weinberge nahe der Wüstung Kleinschönbach und dem Eichelberg zwischen Obervolkach und Gaibach an die Mönche.[2]

Mitglieder

  • Mathilde o. Mechthild
    • Wolflein o. Wolfram
    • Rüdiger
    • Konrad († 1348)
  • Konrad o. Chunradus Diabolus, Schöffe in der Reichsstadt Nürnberg
    • Berthold
      • Ulrich
      • Berthold
      • Cunz
  • Hans
  • Hans († 1451)

Literatur

  • Klaus Arnold: Die Teufel, Stifter des Spitals. In: Helga Walter (Hrsg.): „apud Kizinga monasterium“ 1250 Jahre Kitzingen am Main (= Schriften des Stadtarchivs Kitzingen Bd. 4). Verlag Bernhard Högner, Kitzingen 1995, ISBN 3-921327-25-3. S. 117–126.
  • Wilhelm Engel: Das Kitzinger Teufel-Relief. In: Altfränkische Bilder- und Wappenkalender 54 (1955). O. S.
Commons: Teufel (Patriziergeschlecht) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Alexander Graf zu Castell: Laub. In: Jesko Graf zu Dohna (Hg.): Kulturpfad. Auf den Spuren der Grafen zu Castell. Münsterschwarzach 2004. S. 134–135.
  2. Erwin Riedenauer: Gerolzhofen. Der ehemalige Landkreis (= Historischer Atlas von Bayern. Teil Franken, Reihe I (Heft 26/I). Verlagsdruckerei Schmidt, Neustadt an der Aisch, ISBN 978-3-7696-6562-8. S. 403.