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Panamericana

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Die Panamericana (carretera panamericana), im englischsprachigen Raum auch als Pan-American Highway bezeichnet, ist ein System von Schnellstraßen, das - mit wenigen Lücken - Alaska mit Chile verbindet, sich also über die gesamte Nord-Süd-Ausdehnung der beiden amerikanischen Kontinente erstreckt. Sie ist etwa 25.750 km lang. Die Idee eines solchen Highways entstand auf der Fünften Internationalen Konferenz der Amerikanischen Staaten im Jahre 1923. Die Konvention über die Carretera Panamericana wurde schließlich am 23. Dezember 1936 auf der Interamerikanischen Konferenz zur Festigung des Friedens in Buenos Aires unterzeichnet.

Die Strecke ist fast komplett befahrbar, nur ein 90 km langes Teilstück zwischen dem Panamakanal und Nordwest-Kolumbien, das durch den Isthmus von Darién führen soll, ist noch nicht fertiggestellt. Der Isthmus von Darien ist ein Gebiet undurchdringlichen, bergigen Urwaldes mit hoher Biodiversität. Die projektierte Fertigstellung des Teilstücks hat viele Gegner, die so verschiedene Gründe vorbringen wie den Schutz des Regenwaldes und der Lebensweisen der dortigen indigenen Völker und die Behinderung der Verbreitung der Maul- und Klauenseuche in Südamerika und des Drogenhandels aus Kolumbien nach Nordamerika.

Berühmte Teilstücke der Panamericana in Nord- und Mittelamerika sind der Alaska Highway und der Inter-American Highway. Der Inter-American Highway ist das Teilstück zwischen den Vereinigten Staaten und dem Panamakanal.

In Südamerika entwickelt die die Panamericana zu einem wirklichen System von Straßen. Die bekannteste Strecke ist die Panamericana Pacífico Longitudinal von Nordwest-Kolumbien nach Feuerland. Diese wiederum hat ab Santiago de Chile zwei Steckenverläufe: einen nach Puerto Montt (Chile) (Kolumbien-Lima-Santiago de Chile-Puerto Montt und geplant entlang der Pazifikküste nach Feuerland, einen nach Buenos Aires (Argentinien) und von dort nach Feuerland entlang der Atlantikküste (Santiago de Chile-Buenos Aires-Feuerland).

In Nazca (Peru) zweigen von der Küstenstrecke mehrere Innerkontinentale Streckenabschnitte (Transversales) ab. Man kann vier Teilstücke unterscheiden:

Buenos Aires ist ein weiterer Knotenpunkt des Systems. Neben den bereits genannten Strecken nach Santiago de Chile, Tierra del Fuego, La Paz und Asunción führt ein Abschnitt über Montevideo (Uruguay) und Porto Alegre nach São Paulo und Rio de Janeiro in Brasilien (Buenos Aires-Montevideo-Rio de Janeiro. Diese Strecke kreuzt in Curitiba (Brasilien) diejenige von Asunción nach Paranaguá.

Auch die Bolivarianische Straße (Carretera Bolivariana, auch Carretera Marginal de la Selva), die von der Küste Venezuelas nach Bogotá führt und in Cali (Kolumbien) auf die Strecke entlang der Pazifikküste stösst, wird zum System der Panamericana gerechnet.

Darüber hinaus gibt es noch weitere, zum Teil fortgeschrittene Projekte für Straßen von Peru und Bolivien durch das Amazonastiefland nach Brasilien, sowie für Straßen, die etwa Rio de Janeiro und São Paulo mit Caracas in Venezuela verbinden. Deren Verlauf ist hier bisher nicht aufgeführt.

Die Panamericana passiert viele Klimazonen, sowohl dichten Dschungel als auch Pässe des Hochgebirges. Außerdem durchquert sie 14 verschiedene Staaten und ist deshalb weit entfernt von einer einheitlichen Beschilderung und auch Nutzbarkeit. So kann man Teile des Highways nur in der Trockenzeit befahren, in anderen ist die Benutzung das ganze Jahr über gefährlich.


Der Streckenverlauf im Detail

Kolumbien-Lima-Santiago de Chile-Puerto Montt

Würde der geplante Streckenverlauf der Panamericana durch den Isthmus von Darién von Yaviza nach El Tigre bei Guapá tatsächlich realisiert, so verliefe die Panamericana durch das Departamento de Chocó. Derzeit fehlen hier aber etwa 110 km, von denen 58 km in Panamá und 53,5 km in Kolumbien verlaufen würden. Die Strecke endet im Augenblick (2001) an einem Ort namens Lomas Aisladas, 39 km von der Abzweigung von der Schnellstraße von Medellín nach Turbo entfernt, die derzeit als Verlauf der Panamericana gilt. Die noch zu bauende Straße müsste 20 km durch Sumpfgebiet verlaufen, den Fluß Atrato auf einer 1,3 km langen Brücke überqueren und weitere 30 km bis zu einer Palo de Letras genannten Stelle, die die Grenze zu Panamá markiert, verlaufen. Für weiteres siehe Isthmus von Darién.

Derzeit gilt die Schnellstraße von Medellín nach Turbo am Golf von Urabá als Verlauf der Panamericana. Sie verläuft ausschließlich durch das

Etwa 20 km südlich von Riobamba teilt sich die Panamericana und verläuft auf zwei Wegen nach Peru:

Alter Verlauf Neuer Verlauf
*Provinz Cañar *durch den Sangay-Nationalpark und die
**Azogués *Provinz Provinz Guayas nach
*Provinz Azuay *Provinz El Oro
**Cuenca **Machala
*Provinz Loja **Huaquillas (Grenze zu Peru)
**Saraguro
**Loja
**Macará (Grenze zu Peru)
Alter Verlauf durchs Inland Neuer Verlauf an der Pazifikküste
*Departamento Piura *Departamento Tumbes
**Suya **Zarumilla
**Sullana **Tumbes
*Departamento Piura
**Sullana


Ab hier wieder gemeinsamer Verlauf

(--> Innerkontinentale Streckenabschnitte)

Hier zweigt der Östliche Teil der Panamericana Longitudinal Richtung Buenos Aires ab, der Westteil verläuft weiter nach Süden.

In Puerto Montt schließt sich die zum Teil unbefestigte Carretera Austral Longitudinal an, die bis Punta Arenas und letztlich bis Ushuaia auf Feuerland ausgebaut werden soll. Punta Arenas ist bisher auf dem Landweg besser über Argentinien zu erreichen.

Die Panamericana verläuft in der Provinz Tierra del Fuego wohl von San Sebastián über Río Grande nach Ushuaia.

Santiago de Chile-Buenos Aires-Feuerland

Chile

(--> Buenos Aires-Asunción)
(--> Buenos Aires-Montevideo-Rio de Janeiro)

Der folgende Verlauf auf Feuerland ist hypothetisch.

Chile

Argentinien


Nazca-La Paz-Asunción

Bei Caracollo kreuzen sich verschiedene Streckenteile der Panamericana. Nach Süden verläuft der Verlauf La Paz-Saltos-Buenos Aires, nach Westen erreicht man Arica in Chile. Der im folgenden geschilderte Verlauf ist der nach Paranaguá in Brasilien.

(Von Santa Cruz gibt es nach Osten eine geplante Verbindung über die Grenzstadt Puerto Suárez bzw. Corumbá in Brasilien nach São Paulo. Nach Süden folgt:)

Von hier führt ein Teilstück nach Buenos Aires (Buenos Aires-Asunción) und ein weiteres nach Paranaguá in Brasilien (Asución-Paranaguá)

La Paz-Saltos-Buenos Aires

(in Salta kreuzt sich dieses Teilstück mit einer Straße die Antofagasta in Chile mit Resistencia auf dem Teilstück Buenos Aires-Asunción verbindet).

Buenos Aires-Asunción

Argentinien

Paraguay

  • Asunción

Asunción-Paranaguá

Paraguay

Buenos Aires-Montevideo-Rio de Janeiro

(Zwischen Buenos Aires und Colonia verkehrt auch eine Fähre)

Carretera Bolivariana

Der gesamte Verlauf in Südamerika, besonders südlich von Lima, ist möglicherweise unvollständig oder lückenhaft. Die Carretera Bolivariana fehlt noch. Eine Karte zur Verdeutlichung des Systems insbesondere in Südamerika wäre angebracht.