Deal or No Deal
Deal or no Deal (englisch: „Handel oder kein Handel“) ist eine australische Fernseh-Spielshow, die von der niederländischen Firma Endemol produziert wird.
Das Format von Deal or no Deal wird in 38 Ländern gesendet, darunter die Niederlande, Algerien, Argentinien, Chile, Israel, Mexiko, Italien, Spanien, Schweiz, Russland, Thailand, Deutschland, Österreich, USA, Griechenland, Großbritannien, Tunesien, Rumänien, Polen, Slowakei und Indien. Seit November 2006 ist auch ein offizielles DVD Spiel zur Serie erhältlich.
Regeln
Nachdem der Deal or no Deal-Kandidat gewählt wurde, sucht er sich einen der 20 (oder 26) Koffer aus, in denen sich ein zuvor unbekannter Geldbetrag befindet. Dieser Betrag kann sehr klein oder sehr groß sein. Der Kandidat lässt nun sechs der übrigen Koffer öffnen. Nun macht die „Bank“ ein Angebot, um den Koffer des Kandidaten abzukaufen. Die Höhe des Angebots richtet sich nach der statistisch errechneten Summe im Koffer. Das Angebot fällt also hoch aus, wenn zu erwarten ist, dass sich viel Geld im Koffer befindet und umgekehrt. Nach fünf weiteren Koffern macht die Bank das 2. Angebot. Dann nach 4;3;2;1 Koffer(n). Die Angebote steigen üblicherweise solange an, solange kleine Beträge vom Kandidaten ausgewählt werden. Wenn Koffer mit größeren Beträgen geöffnet werden, wird das Angebot des "Bankers" meist kleiner. Nimmt der Kandidat den Deal an, endet das Spiel und er erhält den von der Bank angeboteten Preis. Ansonsten geht das Spiel bis zum Schluss weiter, und er erhält dann den Geldbetrag, der sich im Koffer befindet.
Übersicht der Länderumsetzungen
Berechnung des ungefähren Bankangebotes anhand einer mathematischen Formel
Nichts ist spannender als der Moment, in dem die Bank dem Kandidaten wieder einen Betrag anbietet. Doch stellt sich vielen Fans die Frage, wie wird dieser Betrag errechnet?
Soweit öffentlich bekannt, gibt es keine feste Formel dafür. Ein ungefährer Richtwert ist:
(Summe [€] aller verbliebender Koffer im Spiel) / (verbliebene Koffer im Spiel) * (Epsilon)
Epsilon ist in diesem Fall eine Variable, die sich je weiter man in dem Spiel ist, der Zahl "1" nähert. Dabei ist nicht bekannt, um welchen Faktor oder Wert sich Epsilon ändert.
Nach Beobachtungen von verschiedenen Sendungen ergibt sich für den Epsilonfaktor:
Sendung vom 19. Juli 2006: Runde Epsilon Zunahmefaktor Grobe Abwei- zur Vorrunde chung von 2,0 1 0,000162236 - 2 0,000346253 2,134255350 0 3 0,001993619 5,757696065 4 4 0,005712231 2,865256795 1 5 0,028635900 5,013085160 3 6 0,050475494 1,762664813 0 7 0,099961553 1,980397729 0 8 0,166600027 1,666641036 0 9 0,374812594 2,249775112 0
Sendung vom 26. Juli 2006: Runde Epsilon Zunahmefaktor Grobe Abwei- zur Vorrunde chung von 2,0 1 0,000118661 - 2 0,000447965 3,775152412 3 3 0,003317668 7,406087741 5 4 0,007731361 2,330359766 0 5 0,016202579 2,095695515 0 6 0,027777778 1,714404762 0 7 0,053956835 1,942446043 0 8 0,098765432 1,830452675 0 9 0,200000000 2,025000000 0
Sendung vom 03. August 2006: Runde Epsilon Zunahmefaktor Grobe Abwei- zur Vorrunde chung von 2,0 1 0,000135744 - 2 0,000485111 3,572942616 2 3 0,007769588 16,01609877 14 4 0,010693617 1,376342788 1 5 0,016114032 1,506883241 1 6 0,026266170 1,630018480 0 7 0,046947916 1,787390997 0 8 0,082100997 1,748767664 0 9 0,246280788 2,999729554 1
Richtwerte der Bank
Ab Runde 3 sehen die Richtwerte der Bank ungefähr so aus:
Runde Bankbetrag 9 99% vom Erwartungswert 8 94% vom Erwartungswert 7 87% vom Erwartungswert 6 80% vom Erwartungswert 5 70% vom Erwartungswert 4 40% vom Erwartungswert 3 >40% vom Erwartungswert
Schlussfolgerungen aus den Ergebnissen
Daraus lässt sich folgendes Schlussfolgern: Wenn man sich die Werte von Runde 9 bis Runde 1 rückwärts betrachtet, so fällt auf, dass sich der Epsilonfaktor bei Runde[n] im Vergleich zu Runde [n - 1] bis zur Runde 5 ungefähr halbiert und dass es bis Runde fünf einen Zockerbonusfaktor gibt, der in der Summe 8 beträgt und sich aus der Abweichung von Epsilonfaktor 2,0 errechnet.
Die Show in Deutschland
Die Show Deal Or No Deal startete in Deutschland am 1. Mai 2004 unter dem Namen Der Millionendeal auf dem Privatsender Sat.1. Moderiert wurde die wöchentliche Show, die sie sich stark an der niederländischen Version orientierte, von der niederländischen Moderatorin Linda de Mol. Insgesamt gab es 500 Kandidaten, aus denen durch einen Zufallsgenerator 10 ausgewählt wurden. Diese 10 Kandidaten kämpften in zwei Spielrunden um den Einzug ins Finale, in welchem dann das Kofferspiel gespielt wurde. Der Höchstgewinn, der in einem der 26 Koffer steckte, betrug 2 Millionen Euro. Nach sieben Sendungen verschwand die Show von den deutschen Bildschirmen, angeblich soll Sat.1 die Sendung zu teuer gewesen sein.
In der Sommerpause der Schillerstraße sollte es neue Folgen der Show geben, diesmal unter dem Namen Deal Or No Deal. Neben dem neuen Namen gab es noch weitere Änderungen im Konzept. Guido Cantz spielte nun mit den Kandidaten um nur noch 250.000 €, welche in einem der jetzt nur noch 20 Koffer versteckt waren. Partner der Sendung war die Lotterie Glücksspirale, die nun wieder mit einer Show im Fernsehen vertreten war. Die Auswahlrunde des Kandidaten wurde verkürzt. 20 Kandidaten kämpften nun um den Einzug ins Finale. Diese mussten zu mehreren Unterbegriffen den Überbegriff finden. Wer zuerst den Buzzer gedrückt hatte, war im Kofferspiel. Durch die kurze Vorauswahl wurde in der einstündigen Show das Kofferspiel gleich zweimal gespielt. Eine weitere Neuerung war, dass der Moderator nun über ein Telefon das Angebot der Bank mitgeteilt bekam. Auch nach dieser Staffel war, aufgrund der erneut schlechten Einschaltquoten, eine Fortsetzung mehr als fraglich.
Im März 2006 verkündete Sat.1 jedoch, dass es auch im Sommer 2006 neue Folgen der Show geben werde. Start der dritten Staffel war am 28. Juni 2006. Wieder gab es einige Neuerungen. Neben dem Logo und dem Studio wurden auch wieder einige Dinge am Konzept verändert. Die Sendung orientierte sich nun an der amerikanischen Variante der Show. Es gab wieder 26 Koffer, in denen aber wieder nur maximal 250.000 € steckten. Gemäß dem amerikanischen Vorbild war nun der „Bänker“ in Form einer Schattengestalt hinter einer Scheibe im Studio sichtbar. Das Angebot wurde aber immer noch über ein Telefon an Guido Cantz weitergegeben. Eine weitere Änderung war, dass nun die Koffergirls die verbliebenen 26 Koffer öffnen. In den Staffeln zuvor hatten dies die ausgeschiedenen Kandidaten getan, die, bei richtigem Tipp des Kofferinhaltes, Geld gewinnen konnten. Auch die Musiken wurden geändert. Während sich die letzte Staffel (2005) an dem von Martijn Schimmer komponierten niederländischen Musikkonzept orientierte, hat man nun die Musik aus der amerikanischen Show übernommen.
Seit Mitte November 2006 ist Deal or No Deal auch als interaktives Spiel auf DVD erhältlich.