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Konrad Lorenz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Konrad Lorenz war einer der herausragenden Vertreter der Ethologie (Verhaltensforschung). Für seine Leistungen erhielt er 1973 gemeinsam mit Karl von Frisch und Nicolas Tinbergen den Nobelpreis für Medizin. Er erhielt den Preis in Anerkennung seiner Forschungen auf dem Gebiet der Prägung im Tierreich.

Weit über den engeren wissenschaftlichen Kreis hinaus bekannt wurde Lorenz durch diverse engagierte populärwissenschaftliche Publikationen, die ihn als Moralisten und Philosophen kennzeichnen, u.a. "Die acht Todsünden der zivilisierten Menschheit", "Das sogenannte Böse". Alle Schriften prägen die entschiedene Gegnerschaft zum Behaviorismus und die tiefe Überzeugung eines weittragenden phylogenetischen "A priori" des menschlichen Verhaltens.

"Die Rückseite des Spiegels" ist ein erkenntnistheoretisches und philosophisches Werk. Darin finden sich die Einflüsse Karl Poppers. Beide waren Spielkameraden in Kindheitstagen, die im höheren Alter in (protokollierten und veröffentlichten) Gesprächen unterschiedliche philosophische und wissenschaftstheoretische Themen behandeln, die geisteswissenschaftlich (Popper) und naturwissenschaftlich (Lorenz) beleuchtet wurden.

Kritiker sahen in Lorenz in erster Linie einen erzkonservativen Moralisten. Seine Position zum Nationalsozialismus wurde schon in den 1970er Jahren diskutiert. So scheinen Interviews mit Zeitzeugen nachzuweisen, dass Konrad Lorenz der NS-Ideologie wesentlich näher stand als bisher vermutet [1]. Die wissenschaftlichen Argumente, die Lorenz gegen die "Nutzmensch"-Haltung, gegen Umweltzerstörung und gegen die intraspezifische Aggression anführt, sind jedoch fundiert und heute (2003) mindestens so aktuell wie zu Zeiten der Veröffentlichung.

Literatur

  • Konrad Lorenz: Er redete mit dem Vieh, den Vögeln und den Fischen. dtv Taschenbücher Bd.20225. 1998. ISBN 3-423-20225-4
  • Konrad Lorenz: The Foundations of Ethology. Springer, Wien 1992. ISBN 3-211-81623-2

Weblinks: