Bundesautobahn 6
|}

Die Bundesautobahn 6 (Abkürzung: BAB 6) – Kurzform: Autobahn 6 (Abkürzung: A 6), auch Via Carolina genannt – führt von Saarbrücken nach Waidhaus an der deutsch-tschechischen Staatsgrenze. Ein Teilstück zwischen Amberg-Ost und dem Kreuz Oberpfälzer Wald (A93) ist noch nicht fertiggestellt.
Geschichte
Die ersten Planungen für eine Autobahn von Heilbronn nach Nürnberg bestanden bereits 1935. 1938 wurde mit dem Bau von ersten Teilstücken zwischen Weinsberg und Bretzfeld-Schwabbach in Württemberg sowie zwischen Nürnberg und Schwabach im Norden Bayerns begonnen. Letzteres wurde trotz des Krieges noch 1941 fertiggestellt.
Beim Bau der Rheinbrücke nördlich von Mannheim gab es 1940 einen Unfall. Die im Bau befindliche Konstruktion stürzte während des Baus ein und begrub zahlreiche Arbeiter. Während des Zweiten Weltkrieges wurde der Bau der Autobahn in diesem Abschnitt daraufhin eingestellt. Erst 1953 wurde die heutige A 6 zwischen Mannheim und Frankenthal dem Verkehr übergeben.
Während des Zweiten Weltkrieges wurde der Abschnitt zwischen Landstuhl und Kaiserslautern als Militärflugplatz genutzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahmen die US-amerikanischen Truppen dieses Areal und errichteten dort den Flugstützpunkt Ramstein. Die östliche und die westliche Zufahrt zum Flughafen ist die ehemalige Autobahn Mannheim–Saarbrücken. Sie ist heute in den Landkarten meist als für den Verkehr gesperrte Schnellstraße eingezeichnet und gilt als Privatstraße des Bundes. Für die A 6 wurde in den 1950er-Jahren eine neue Trasse südlich des Flughafens Ramstein errichtet.
Die Arbeiten am Abschnitt zwischen Heilbronn und Nürnberg wurden erst 1966 wieder aufgenommen. Im Jahre 1979 wurde die Kochertalbrücke bei Schwäbisch Hall für den Verkehr freigegeben, die mit 185 m die höchste Brücke Deutschlands ist. Die Inbetriebnahme zwischen der A 93 und Pleystein erfolgte im Oktober 2006, zwischen Amberg-Ost und A 93 soll 2008 erfolgen. Baubeginn für diesen letzten 20 km langen Abschnitt der A 6 war am im Juni 2004.
Obwohl die A 6 grundsätzlich eine West-Ost-Verbindung darstellt, verläuft das Teilstück Viernheimer Dreieck bis Kreuz Walldorf etwa 30 km weitestgehend parallel zur A 5 in Nord-Süd-Richtung.
Der Ausbauzustand der A 6 entspricht ihrem Alter. Im Gegensatz zu A 2 und A 4, die seit den 1990er Jahren als wichtige innerdeutsche Verbindungen grundlegend modernisiert werden, wurden bei A 6 und A 8 bisher (bis auf kleine Ausnahmen) darauf verzichtet, obwohl insbesondere das gestiegene Verkehrsaufkommen aus Osteuropa dies dringend erforderlich macht. Im Bereich zwischen dem Kreuz Walldorf und dem Weinsberger Kreuz hat man abschnittsweise auf der eigentlich nur zwei Spuren breiten Fahrbahn drei Fahrstreifen ausgewiesen (unter Verzicht auf den Pannenstreifen), um im bergigen Gelände das Überholen der langsamen Lkw-Kolonnen zu ermöglichen. Derzeit wird dieser Ausbau vom Weinsberger Kreuz aus Richtung Schwäbisch Hall vorangetrieben.

Das Autobahnkreuz Nürnberg Süd wurde um eine Direktrampe (Overfly) erweitert. Diese zweispurige Rampe für den Übereckverkehr von der A 6 Heilbronn zur A 73 Richtung Nürnberg beseitigte eine der Hauptursachen für fast täglich auftretende Verkehrsprobleme im Süden Nürnbergs und wurde am 22. Dezember 2005 für den Verkehr freigegeben.
Am 27. Juli 2005 wurde der rund 10 Kilometer lange Abschnitt zwischen dem Autobahndreieck Oberpfälzer Wald (das 2008 als Kreuz ausgewiesen wird), der Anschlussstelle Wernberg-Köblitz und einer provisorischen Anschlussstelle östlich davon freigegeben. Die Kosten dieses Abschnittes beliefen sich auf rund 80 Millionen Euro. Am 6. Oktober 2006 wurde schließlich der restliche, bislang zweispurig ausgebaute Abschnitt östlich der A 93 in Richtung tschechischer Grenze in einem Festakt vierspurig eingeweiht, nachdem sie bereits zwei Tage zuvor für den Verkehr freigegeben wurde. Dazu wurde ebenfalls am 6. Oktober von tschechischer Seite die 3,5 km lange Umfahrung von Pilsen eröffnet, wodurch für die internationale Autobahntrasse „Paris–Prag“ nur noch wenige im Bau befindliche Kilometer zwischen Amberg-Ost und dem zukünftigen Kreuz Oberpfälzer Wald fehlen. Komplett fertiggestellt sein wird diese Strecke voraussichtlich im Jahre 2008.
Durch die Bauarbeiten an der A 6 wurde Mitte der 1960er-Jahre der damalige Hockenheimring durchtrennt bzw. der Großteil der Rennstrecke von der Ortschaft Hockenheim abgeschnitten. Das Teilstück in den Ort hinein wurde durch ein Motodrom östlich der Autobahn ersetzt. Die Tribünen befinden sich direkt neben der A 6 in Höhe des Dreieckes Hockenheim bzw. der A 61.
Anschlüsse in andere Länder
In Tschechien führt sie als Dálnice 5 weiter nach Prag, in Frankreich als A 32 bis Hombourg-Haut, wo diese wiederum in die A 4 (Paris-Straßburg) mündet. Gemeinsam bilden sie die Europastraße 50
Aktuelle Baumaßnahmen
Zwischen dem Kreuz Landstuhl und der Anschlussstelle Kaiserslautern-West wurde die A 6 nach einer Sanierung der Fahrbahnen sechsspurig (ohne Standstreifen) markiert. Außerdem wurde zwischen den Anschlussstellen Kaiserslautern-Einsiedlerhof und Wattenheim eine Verkehrsbeeinflussungsanlage errichtet. Die ehemalige Militäranschlussstelle in Kaiserslautern wurde zur Anschlussstelle Kaiserslautern-Ost (16b) ausgebaut.
Zwischen dem Viernheimer Kreuz und dem Kreuz Mannheim wurde der 6-spurige Ausbau mit dem Bau einer neuen Neckarbrücke begonnen, die 2006 fertiggestellt wurde. Der komplette Ausbau des ca. 5 km langen Gesamtabschnitts wird noch bis 2008 andauern.
Im Bereich Sinsheim wird eine Anschlussstelle Sinsheim-Mitte (33a) neu errichtet. Außerdem wird ein Teilstück zwischen Sinsheim-Steinsfurt und Walldorf/Wiesloch dreispurig ausgebaut.
Der Lückenschluss zwischen Amberg-Ost und dem Kreuz Oberpfälzer Wald befindet sich im Bau und soll bis Ende 2008 fertiggestellt sein.
Weblinks/Quellen