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Flöte

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Die Flöte ist ein Blasinstrument, bei dem die Luftsäule in dem zylindrischen Flötenkorpus durch Anblasen zu harmonischen Schwingungen angeregt wird. Die wirksame Länge der Luftsäule wird durch Abdeckung und Öffnung von runden Löchern im Korpus verändert.

Blockflöten

  • Piccoloflöte
  • Traversflöte
  • Tenorflöte
  • Altflöte
  • Blockflöte
  • ...

Die Querflöte

Sie war im 11. Jahrhundert als Querpfeife bzw. Schwegelpfeife bekannt. Um 1750 (etwa zur Zeit Bachs) verdrängte sie die Blockflöte und wurde ein bedeutendes Solo- und Orchesterinstrument. Früher meist aus Holz gefertigt (aus diesem Grund gehört sie auch zur Gattung der Holzblasinstrumente), wird das Instrument heute fast ausschließlich aus Metall, vor allem Neusilber und Silber hergestellt. Holzflöten bekommt man nur mehr selten zu sehen, da sie sehr teuer sind.

Die Querflöte weist eine zylindrische Bohrung auf und wird in verschiedenen Größen gebaut:

  • Piccolo in C, jedoch eine Oktave höher transponierend
  • große Flöte in C
  • Altflöte in G
  • Tenorflöte in A oder B
  • Bassflöte: eine Oktave tiefer als die Altflöte 1)
  • Kontrabassflöte: eine Oktave tiefer als die Bassflöte 1)
  • Subkontrabassflöte: zwei Oktaven unter der Altflöte 1)

1) Diese Modelle kamen in den letzten 15 Jahren hinzu


Bau der Flöte

Datei:Querfloete.jpg


Sie wird in drei Teile zerlegt: Kopfstück, Mittelstück und Fußstück

Man unterscheidet außerdem Flöten:

a) mit einem geraden Kopfstück und
b) mit einem gebogenen Kopfstück

Gebogene Kopfstücke verwendet man als Lernhilfe für Kinder- oder bei Alt-, Tenor- und Bassflöten. So ist das Instrument einfacher zu greifen.

Bei den Klappensystemen am Mittelstück unterscheidet man ebenfalls zwei Bauweisen:

a) geschlossene Klappen: die Finger betätigen sie.
b) Ringklappen (offene Klappen): die Finger verschließen das Loch und betätigen die Klappen.

Dies hat den Vorteil, dass der Flötist die Luftgeschwindigkeit in den Fingerspitzen spürt, und sie so besser korrigieren kann. Zudem verlangt ein Ringklappensystem eine genauere Fingertechnik, was wiederum für ein exakteres Flötenspiel nötig ist. Die Griffmöglichkeiten sind ebenfalls sehr viel flexibler. (Auf einer Flöte mit geschlossenen Klappen gibt es nur gut 40 verschiedene Griffe, während es auf einer Ringklappenflöte über 1000 verschiedene Möglichkeiten gibt)


Auch beim Fußstück sind zwei Bauweisen möglich:

a) Flöten mit einem C-Fuß und
b) Flöten mit einem H-Fuß

Bei Flöten mit einem C-Fuß ist der tiefstmögliche Ton das c´. Bei Flöten mit einem H-Fuß wiederum kann man noch einen Halbton tiefer spielen. Also bis zum h.

Wartung

In den Klappen sind sogenannte „Pölster“ eingebaut. Diese bestehen aus elastischem Material und haben die Aufgabe, die Tonlöcher luftdicht zu verschließen. Die Pölster sind ein sehr empfindlicher Teil der Querflöte, darum sollte man sie nie mit den Fingern oder dem Putztuch berühren. Die Flöte hat eine feine Mechanik, die mit Öl versorgt und nachgestellt werden muss. Die Pölster werden, wenn sie abgenutzt sind, ausgetauscht. Man sollte eine Querflöte nicht zu lange zusammengestellt liegen lassen, da sie sonst verstaubt oder gar rostet. Ebenfalls ungünstig ist es, das Instrument bei offenem Fenster, in der Sonne oder auf der Heizung liegen zu lassen, weil die Haut der Pölster („Fischhaut“) auf Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen reagiert.


Geschichte

Die allerersten Flöten der prähistorischen Zeit wurden aus Tierknochen hergestellt. Leider lässt sich bei vielen Funden nicht mehr rekonstruieren, wie sie gespielt wurden, bzw. sicher sagen, dass es sich wirklich um bewusst hergestellte Instrumente handelt, da heute oft nur noch Bruchstücke vorliegen. Das früheste eindeutige Bild einer Querflöte fand sich auf einem etruskischen Relief in Perusa. Es stammt aus dem zweiten oder ersten Jahrhundert vor Christus. Das Instrument wurde damals nach links gehalten, erst in einer Illustration eines Gedichts aus dem elften Jahrhundert wurde eine Darstellung einer nach rechts gespielten Flöte entdeckt.

Die Renaissance-Flöten wurden einteilig mit zylindrischer Bohrung gebaut. Es gab insgesamt 6 Löcher, jedoch keines davon für den Daumen. Diese waren relativ klein (ca. 6 mm); das Mundloch wurde kreisrund gebohrt. Mit der üblichen Anordnung der Tonlöcher konnten noch keine Dur- oder Molltonleitern gespielt werden, sondern nur die mittelalterlichen Hexachorde. Im Barock-Zeitalter waren die Flöten bereits dreiteilig. Zum Anpassen der Stimmung, die von Ort zu Ort variierte, verfügte jedes Instrument über mehrere austauschbare Mittelstücke. Die sechs Grifflöcher ermöglichten inzwischen das Spiel von Dur-Tonleitern. Der Tonumfang reichte vom d´ bis zum a´´´, wobei Quantz das e´´´ als den höchsten brauchbaren Ton bezeichnete.

Dem Instrumentenbauer Theobald Böhm hat die Querflöte ihre heutige Form zu verdanken. Um 1850 entwickelte dieser ein chromatisches Klappensystem, welches die Anbringung der Tonlöcher allein nach akustischen Gesichtspunkten ohne Rücksicht auf die Greifbarkeit ermöglichte. („Böhmflöte“) Dieses System wurde übrigens auch auf andere Holzblasinstrumente übertragen!

Neben Silber und Gold sind heute für den Flötenbau folgende Materialien gebräuchlich: vergoldetes Silber, Weißgold, Neusilber (Legierung aus Kupfer, Zink und Nickel), Platin, Palladium und Holz.


Literatur

Konzerte und Sonaten

Sonaten für Flöte und Cembalo
Suite h-moll (enthält die Badinerie!)
Sonaten für Flöte und Basso continuo
Sonaten für Flöte und Klavier
Konzerte für Flöte, Streichorchester und Cembalo
Konzert für Flöte und Orchester in G-Dur, KV 313
Konzert für Flöte, Harfe und Orchester in C-Dur, KV 299
6 Sonaten für Flöte und Klavier
Konzert für Flöte und Streichorchester in D-Dur
Concerto pour Flûte et Orchestre


Solostücke:

Partita a-moll BWV 1013
Syrinx
Dans de la chêvre


Andere wichtige Komponisten:


Siehe auch: Blasinstrument, Musik