Gülle
Gülle ist ein flüssiger Stalldünger, der aus Harn (Jauche), Kot und reichlich Wasser besteht.
Methoden der Güllebeseitigung
- Umwandlung in Biogas (dabei bleibt Klärschlamm übrig)
- Kompostierung
- Trocknung
- Vermischung mit Trockenstoffen
- Ausbringung auf den Feldern durch Maschinen, die die Gülle direkt in den Boden einimpfen
Die Ausbringung von Gülle auf landwirtschaftlichen Nutzflächen unterliegt rechtlichen Beschränkungen. Die Länder haben hierzu Gülleverordnungen erlassen. Dort ist genau definiert, was Gülle ist und zu welchen Jahreszeiten die Ausbringung zulässig ist. Die standortunabhängigen Grenzwerte berücksichtigen jedoch weder die Unterschiede im Aufnahmevermögen verschiedener Böden noch die Problematik der Abschwemmung in Oberflächengewässer.
Probleme & Kritiken
Mensch & Gesundheit
Da die Gülle auf Grünfeldern nicht untergepflügt werden muss, kommt es bei ihrer Ausbringung zu starken Geruchs- und möglicherweise auch zu Gesundheitsbelastungen für die Anwohner. Vor allem in den Marschgebieten von Schleswig-Holstein, wo fast ausschließlich Grünfelder angelegt werden, ist die Belastung sehr hoch.
Mensch & Umwelt
Die Auswirkungen auf die Umwelt sind nicht zu vernachlässigen. (Ammonium, Nitrat) und andere Inhaltsstoffe können in das Grundwasser einsickern und durch Abschwemmung (Erosion) in Oberflächengewässer eingetragen werden, wodurch sie letztendlich in das Meer gelangen.
Im Sommer 2002 kam es zu einem starken Fischsterben vor der dänischen Küste und im Sommer 2003 zur Algenplage an den deutschen Küsten.
Mit viel Geld werden Kläranlagen gebaut, um die Umwelt zu schützen, bei der Landwirtschaft wird dies jedoch in Gebieten mit starkem Viehbesatz nicht berücksichtigt, da die Gülleausbringung häufig über das natürlichen Aufnahmevermögen der Böden bzw. des Bewuchses hinausgeht und in Folge dessen die Gewässer verschmutzt.