Alterung der Bevölkerung
Unter Überalterung versteht man die Umkehrung der so genannten Alterspyramide zum Beispiel in eine Urnenform.
Gefährlich ist dies für jede Gesellschaft, da der immer geringer werdende Anteil der Erwerbstätigen immer mehr Alte direkt oder indirekt versorgen muss.
Das Phänomen der Überalterung tritt erst seit dem 1960ern in den Industrieländern auf. Die Anti-Baby-Pille und die Emanzipation der Frau sind Hauptursache für den Geburtenrückgang, während der medizinisch-technische Fortschritt gleichzeitig die Lebenserwartung erhöht.
In der wissenschaftlichen Analyse der Überalterung (siehe auch: Demografie) wird häufig der so genannte Altersquotient als Maßzahl verwendet. Er ist definiert als die Relation der 65-Jährigen und Älteren zur Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter zwischen 15 und 64 Jahren. Die Kommission zur Nachhaltigkeit in der Finanzierung der sozialen Sicherungssysteme unter Vorsitz von Prof. Dr. Dr. h.c. Bert Rürup beziffert diesen Faktor auf das Jahr 2000 mit 24,2 %, auf das Jahr 2030 mit 34,9 % und auf das Jahr 2040 auf 52,6 %.
In den meisten Industrieländern wird die Überalterung durch Einwanderer noch verzögert. Dabei geht man davon aus, dass die Nettozuwanderung (Abwanderung minus Zuwanderung) den Altersquotienten nach unten korrigiert.
Dennoch kann auch dieser Einfluss die langfristige Entwicklung nicht umkehren, so dass derzeit über demographische Faktoren in der Alterssicherung (in der Variante der Rürup-Kommission als Nachhaltigkeitsfaktor) und über Anhebung des Renteneintrittsalters von derzeit 65 auf dann 67 Jahre diskutiert wird.
Bei noch langfristigerer Betrachtung zeigt sich aus statistischen Gründen, dass die Überalterung keine dauerhafte Erscheinung sein kann, es sei denn, die Bevölkerung stirbt völlig aus.
- siehe auch: Überalterung (Kritik); dort die Links zur offiziellen und kritischen Sicht auf das Problem.
- Eine andere Sicht der Dinge mit dem Schwerpunkt auf den Problematiken findet sich beim Thema Bevölkerungsrückgang