Zum Inhalt springen

Schwefelleber

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 13. Dezember 2006 um 02:49 Uhr durch 84.180.22.242 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Strukturformel
Vorlage:Strukturformel nicht vorhanden
Allgemeines
Name Kaliumpolysulfid
Andere Namen Schwefelleber
Summenformel K2Sx mit x = 2 bis 6
CAS-Nummer 37199-66-9
Kurzbeschreibung gelbgrüne bis leberbraune Brocken
Eigenschaften
Molmasse Vorlage:Unbekannter Wert g·mol-1
Aggregatzustand fest
Dichte 1,65 g·cm-3
Schmelzpunkt Vorlage:Unbekannter Wert °C
Siedepunkt Vorlage:Unbekannter Wert °C
Dampfdruck Vorlage:Unbekannter Wert Pa (x °C)
Löslichkeit Vorlage:Unbekannter Wert
Sicherheitshinweise
Vorlage:Gefahrensymbol 2
R- und S-Sätze R: 31-34-50
S: 26-45-61
MAK Vorlage:Unbekannter Wert
Vorlage:SI-Chemikalien

Schwefelleber oder Hepar sulfuris ist eine alte Bezeichnung für ein Stoffgemisch aus Kaliumsulfid, Kaliumpolysulfiden, Kaliumthiosulfat und Kaliumsulfat. Man gewinnt sie durch das Zusammenschmelzen von Kaliumcarbonat (Pottasche) und Schwefel unter Luftabschluss bei 250 °C.

Der Name geht auf die leberbraune Farbe des Gemisches zurück.

Eigenschaften

Wäßrige Lösungen von Schwefelleber scheiden langsam Schwefel (Schwefelmilch) und gasförmigen, giftigen Schwefelwasserstoff (H2S) ab. Diese Zersetzung erfolgt auch, allerdings langsamer, wenn Schwefelleber nicht unter Luftabschluß aufbewahrt wird.

Verwendung

Schwefelleber wird medizinisch (als sogenanntes: Kalium sulfuratum pro balneo) zur Herstellung von Schwefelbädern bei verschiedenen Hautkrankheiten (v.a. Pilzinfektionen) eingesetzt. Gegenüber früher ist der Gebrauch allerdings zurück gegangen. Daneben wird das Gemisch in verschiedenen Beiz- und Färbverfahren verwendet.

In der Metallverarbeitung wurde Schwefelleber zum Schwarzfärben von Kupfer, Messing oder Silber bei Zier- und Schmuckstücken verwendet.

Historisches

Der schwedische Chemiker Carl Wilhelm Scheele benutzte Schwefelleber bei seinen Versuchen, die Zusammensetzung der Luft zu bestimmen. In seinem 1777 veröffentlichten Manuskript Chemische Abhandlung von der Luft und dem Feuer schlussfolgerte er aus einem Versuch mit wässriger Lösung von Schwefelleber, "die Luft muß aus elastischen Flüssigkeiten von zweyerley Art, zusammengesetzt seyn", wovon eines Feuer Luft (Sauerstoff) ist.

Die bereits 1697 erstmals publizierte Heparprobe erhielt diesen Namen, da bei dieser Nachweisreaktion eine Verbindung entsteht, die farblich an die Schwefelleber erinnert.

Quellen


Literatur

  • Werner Schröter et. al, Taschenbuch der Chemie, Verlag Harri Deutsch, Thun, 1988, S. 322 ISBN 3-87144-922-9