Österreichischer Schilling
Vorlage:QS-Antrag2 Im Artikel steht unter "Zweite Republik bis Euro-Umstellung", dass zur Zeit der Euroumstellung Münzen zu 1, 2, 5, 10 und 50 Groschen, sowie zu 1, 5, 10, 20 und 50 Schilling Umlafmünzen waren. Auf der Seite von "Münze Österreich" [1] steht hingegegen, dass auch die goldene 1.000-Schilling-Münze als Umlaufmünze geprägt wurde. Auch in der Tabelle ist die diese Münze nicht aufgelistet. War sie jetzt eine Sammlermünze (wie in diesem Abschnitt zu lesen ist) oder eine Umlaufmünze? Dies sollte geklärt werden. Zudem steht folgendes im Artikel: "Außerdem gab es noch Silbermünzen im Wert von 25, 50, 100, 200 und 500 Schilling, sowie Goldmünzen um 200, 500, 1000 und 2000 Schilling, die als Gedenkmünzen geprägt wurden, aber als normales Zahlungsmittel galten." -- Dein Freund der Baum 21:19, 12. Dez. 2006 (CET)
Schilling | |
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Land: | Österreich (bis 2002) |
Unterteilung: | 100 Groschen |
ISO-4217-Code: | ATS |
Abkürzung: | ATS |
Wechselkurs: (Fixkurs) |
1 EUR = 13,7603 ATS |
Der österreichische Schilling war von 1925 bis 1999 die Währung und von 1925 bis Ende Februar 2002 gesetzliches Zahlungsmittel der Republik Österreich. Er wurde in Folge der dritten Stufe der Wirtschafts- und Währungsunion vom Euro abgelöst.
Erste Republik bis 1938
Der österreichische Schilling, mit dem Schilling-Rechnungsgesetz vom 20. Dezember 1924 beschlossen und am 1. März 1925 in Österreich eingeführt, ersetzte die alte Währung der k.u.k. Monarchie, die Krone. Per Gesetz wurde damals der Wert des Schillings auf 10.000 Kronen festgelegt. Der Schilling blieb (ausgenommen die Jahre 1938 - 1945) bis 31. Dezember 2001 offizielles Zahlungsmittel der Republik Österreich, mit der Untereinheit Groschen (1 Schilling = 100 Groschen). Ursprünglich war statt dem Groschen der Stüber geplant. Dies ist insofern interessant, als es sich bei Schilling und Groschen historisch um die gleiche Einheit handelt (12 Pfennig/Pence). Es gab Münzen zu 1, 2, 5, 10, 20, 50 Groschen, 1, 2, 5, 10, 20 und 50 Schilling und Banknoten zu 20, 50, 100, 500, 1000 und 5000 Schilling. Bereits nach der Einführung war der Österreichische Schilling eine relativ stabile Währung, wodurch er bald nach der Einführung umgangssprachlich auch als Alpendollar bezeichnet wurde.
Im Jahr 1938 wurde der Schilling durch den Anschluss an das Deutsche Reich durch die Reichsmark abgelöst und mit einem Wert von 1 Mark = 1,50 Schilling abgelöst. Nach Ansicht der österreichischen Nationalbank (siehe [2]) ist der Kurs stark politisch motiviert festgelegt worden um die Zustimmung zum "Anschluss" zu erhöhen.
Tabelle Umlaufmünzen in Schilling-Währung Erste Republik
Nennwert | Durchmesser | Gewicht | Material | Erstausgabe | ungültig ab | Informationen | ||
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1 Groschen | 1923 | |||||||
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17.0 mm | 1.666 g | Cu, Zinn, Zink | 1925 | |||
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2 Groschen | 1924 | |||||
19.0 mm | 3.333 g | Cu, Zinn, Zink | 1925 | |||||
5 Groschen | 17.0 mm | 3.0 g | 75% Cu 25% Ni | 21. Januar 1931 | ||||
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1/2 Schilling | 19.0 mm | 3.0 g | 64% Ag 36% Cu | 19. September 1925 |
Zweite Republik bis Euro-Umstellung
Die alliierten Besatzungsmächte strebten rasch die Einführung einer eigenen österreichischen Währung, unabhängig von der noch gängigen Reichsmark, an. Dies wurde zuerst durch die Einführung eines Alliierten Militärschillings (die ersten Briefmarken in dieser Währung erschienen bereits am 28. Juni 1945) erreicht. Das Schillinggesetz regelte dann am 30. November 1945 den Umtausch Schilling zu Reichsmark im Verhältnis 1:1, wobei pro Kopf der Barbetrag mit maximal 150 Schilling festgesetzt wurde.
Münzen gab es zur Zeit der Euroumstellung zu 1, 2, 5, 10 und 50 Groschen, sowie zu 1, 5, 10, 20 und 50 Schilling. Die Fünfzigschillingmünzen waren vorrangig Sammlerstücke. Die Zwanzigschillingmünze wurde erst in den 1990er Jahren zusätzlich zur Banknote speziell für die verschiedenen Verkaufsautomaten eingeführt, von der Bevölkerung aber kaum angenommen. Daher wurden auch die Automaten kaum umgestellt. Aus diesem Grund war auch nach der Euroumstellung der Ruf nach einer Zwei-Euro-Banknote sehr laut.
Die Einschillingmünze wurde nach dem Krieg aus Aluminium hergestellt, es gab auch eine etwas größere Zweischillingmünze aus Aluminium. Erst in den 1970er Jahren wurde der Schilling aus Messing hergestellt und die Zweischillingmünze eingestellt. Die Zehnschillingmünze löste ebenfalls erst in den 1960er Jahren die gleichwertige Banknote ab. Sie wurde allerdings ursprünglich aus Silber hergestellt, erst 1974 wurde sie auf billigeres Material, ähnlich der Fünfschillingmünze, umgestellt.
Bei den Groschen waren zwar bis zur Euroumstellung die Ein-, Zwei- und Fünf-Groschen-Stücke gültig, waren aber praktisch durch die Teuerung immer weniger im Umlauf. Die Eingroschenmünze wurde nur kurz um 1947 geprägt und wurde bereits in den 1960er Jahren zu einer Seltenheit.
Außerdem gab es noch Silbermünzen im Wert von 25, 50, 100, 200 und 500 Schilling, sowie Goldmünzen um 200, 500, 1000 und 2000 Schilling, die als Gedenkmünzen geprägt wurden, aber als normales Zahlungsmittel galten. In besonderen Erhaltungsgraden wie polierter Platte wurden sie allerdings teurer als der Nennwert von den Geldinstituten verkauft und sind trotz Euroeinführung nach wie vor ein begehrtes Sammelobjekt.
Die offizielle (englische) Abkürzung der Währung nach ISO 4217 lautete ATS (Austrian Schilling), ÖS oder nur S war ebenfalls gebräuchlich.
Der Österreichische Schilling wurde am 1. Jänner 1999 durch den Euro als Buchgeld abgelöst. Die Bargeldeinführung fand am 1. Jänner 2002 statt. Der offizielle (und fixierte) Wechselkurs zum Euro beträgt 1 Euro = 13,7603 Schilling.
Von den Geldinstituten wurden sie noch ein Jahr auf Euro umgetauscht. Zwei Jahre nach der Euro-Umstellung waren noch immer große Schillingbeträge im Umlauf. So machten auch Kaufhausketten über das eine Jahr hinaus Eintauschaktionen, wo auch noch mit Schilling bezahlt werden konnte.
Während alte Schilling-Münzen und Banknoten, die zur Euro-Umstellung keine Gültigkeit mehr hatten, noch drei Jahre lang umgetauscht wurden, werden die zum Schluss gültigen von der Österreichischen Nationalbank unbefristet – und kostenlos - eingewechselt. So lief für den alten Tausender mit dem Abbild von Bertha von Suttner die Eintauschfrist 2005 ab, obwohl laut Nationalbank noch ganze 463.000 Stück im Umlauf waren - das entspricht einem Wert von 33,6 Millionen Euro. Mit Ablauf der Umtauschfrist am 30. August 2005 wurde der entsprechende Wert der noch ausständigen Eintausend-Schilling-Banknoten von der Nationalbank ins Bundesbudget eingezahlt.
Tabelle Umlaufmünzen Zweite Republik
Tabelle Banknoten Zweite Republik
Nennwert | in Euro | Breite | Höhe | Erstausgabe | Abbild, Vorderseite | Abbild, Rückseite | ||
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20 Schilling | 1.45 | 1. Oktober 1986 | Moritz Daffinger | Albertina | ||||
50 Schilling | 3.63 | 2. Jänner 1986 | Sigmund Freud | Josephinum (Alsergrund, Wien) | ||||
100 Schilling | 7.27 | 2. Jänner 1984 | Eugen von Böhm-Bawerk | Akademie der Wissenschaften | ||||
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500 Schilling | 36.34 | 1. Juli 1965 | Joseph Ressel | ||||
500 Schilling | 36.34 | 1. Jänner 1997 | Rosa Mayreder | Rosa Mayreder (kein Bauwerk) | ||||
Datei:1000-Schilling-Vorderseite.jpg | 1000 Schilling | 72.67 | 1. Jänner 1997 | Karl Landsteiner | Karl Landsteiner (kein Bauwerk) | |||
Datei:5000-Schilling-Vorderseite.jpg | 5000 Schilling | 363.36 | 4. Jänner 1988 | Wolfgang Amadeus Mozart | Wiener Staatsoper |
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Vorderseite 20,- 50-, 100,- Schilling
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Rückseite 20,- 50-, 100,- Schilling
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Die letzten Schillingmünzen vor der Euroumstellung
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5-Schillingmünze
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Vorderseite 500,- Schilling [alter]
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Vorderseite 1000,- Schilling
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Vorderseite 5000,- Schilling
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Vorderseite 5000,- Schilling, 1000,- Schilling und [alter] 20,- Schilling-Schein
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Rückseite 5000,- Schilling, 1000,- Schilling und [alter] 20,- Schilling-Schein
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Rückseite alter 20-Schilling Schein
Siehe auch
Schilling, Währungsreformen in Österreich