Benutzer:Mariusowitsch/Rektorenpalast

Der Rektorenpalast (serbokroatisch Knežev dvor, italienisch Palazzo dei Rettori) ist ein Palast in der Altstadt der kroatischen Stadt Dubrovnik. Bis 1808 war er der Regierungssitz der autonomen Republik Ragusa. Seine heutige Gestalt, in der Elemente der Spätgotik und der Frührenaissance vermischt sind, geht im Wesentlichen auf Pläne der Architekten Onofrio della Cava, Giorgio da Sebenico und Salvi di Michele aus dem 15. Jahrhundert zurück.
Name
Weil das Staatsoberhaupt der Republik Ragusa auf Serbokroatisch in der Regel knez „Fürst“ und dementsprechend auch der Palast Knežev dvor genannt wird, ist auf vielen maschinell übersetzten Webseiten und anderen Informationsmaterialien von „Fürstenpalast“ die Rede. Da das Oberhaupt aber nicht dynastisch bestimmt war, sondern im Gegenteil monatlich wechselte und der monarchische Titel somit unpassend ist, setzte sich außerhalb des slawischen Raums der italienische Titel rettore „Leiter, Rektor“ und für den Palast dementsprechend Palazzo dei Rettori „Rektorenpalast“ durch. In der älteren deutschsprachigen Literatur findet sich auch der Name „Palast der Rectoren“.[1]
Geschichte
Der Florentiner Michelozzo di Bartolommeo unterbreitete 1464
Giorgio da Sebenico, dem Erbauer der Kathedrale des Heiligen Jakob in Šibenik, und Salvi di Michele übertragen, die
Baugestaltung
Architektur
Innenausstattung
Heutige Nutzung
Kulturhistorisches Museum
Seit 1950 ist im Rektorenpalast das Kulturhistorische Museum (Kulturno-povijesni muzej) untergebracht. Es wurde als Heimatmuseum gegründet und bildet seit den 1990er Jahren mit dem Archäologischen Museum, dem Ethnographischen Museum und dem Schifffahrtsmuseum den Verbund Dubrovniker Museen (Dubrovački muzeji). In einer Dauerausstellung mit Gemälden, antiken Möbeln, Fotografien, Waffen, Münzen und vielen weiteren Exponaten wird über die Geschichte der Republik Ragusa informiert. Außerdem können der Gerichtssaal, das Gefängnis, die Kapelle und die Gemächer des Rektoren besichtigt werden.
Kulturelle Anlässe
Mehrere Dramen von Marin Držić wurden beim Rektorenpalast uraufgeführt: das Schäferspiel Tirena 1548 und die Tragödie Hekuba 1559 im Freien davor, die Komödie Dundo Maroje im Ratssaal, der sich damals im an den Rektorenpalast anschließenden Rathaus befand.
Das 1925 gegründete Dubrovniker Symphonieorchester (Dubrovački simfonijski orkestar) spielt regelmäßig im Atrium des Rektorenpalastes. An den Sommerspielen Dubrovnik finden besonders viele Konzerte statt.
Literatur
- Michael M. Stanić: Dalmatien. Kleine Kunstgeschichte einer europäischen Städtelandschaft. Böhlau, Köln, Weimar, Wien 2008, S. 132–139.
- Tonko Marunčić: Knežev dvor. In: Leksikon Marina Držića. 2015 (kroatisch).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Wilhelm Lübke: Geschichte der Architektur von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart. 3. Auflage. E. A. Seemann, Leipzig 1865, S. 622 (google.ch).