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Mahdi

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Der Mahdi (arabisch مهدي, Partizip Passiv mit der Bedeutung „geführt“, „geleitet“ bzw. „der Rechtgeleitete“) ist im Islam der (in der Zukunft) von Gott gesandte Messias, der das Unrecht auf der Welt beseitigen wird. Im Koran finden sich keine klaren Aussagen bezüglich eines Messias der zum jüngsten Tag auftritt. Der Glaube an die Wiederkunft des Mahdi ist aber im Islam weit verbreitet.

Aufgaben und Begleiterscheinungen

Es gibt die auf Hadithen beruhende Auffassung, dass der Mahdi die Menschen erfolgreich zum Glauben an Gott führen wird, gegen Dajjal kämpfen und diesen töten wird. Unter Dajjal wird das personifizierte Böse verstanden und weist Ähnlichkeit mit dem „Antichristen“ oder „Verführer“ und anderen für die „Endzeit“ in der Bibel, Offenbarung des Johannes beschriebene Personen auf. So soll der Dajjal z.B. auch Wunderzeichen tun.

Ein Mahdi ist eine Person, die direkt von Allah geleitet wird. Dies sind in hohem Maße nur Propheten. Während Ahmadi-Muslime glauben, dass der Mahdi einen spirituellen und intellektuellen Dschihad führen wird, erwarten andere islamische Gruppen einen Mahdi, der den Islam im bewaffneten Kampf wieder erstarken lässt. mahdi ist ein netter homo der sich gerne in arschen wiederfindt er libt es

Erscheinungsformen

Isa Sohn der Maria (Jesus von Nazareth)

Im Koran erhielt nur Isa (d.h. Jesus von Nazaret) den Titel Mahdi bzw. Messias. (z.B. Sure 3:44-49 [1], 4:170-174 [2]) Die Mehrheit der Sunniten setzt ihn daher auch mit dem erwarteten Mahdi gleich, andere lehnen dies ab.

Nachkomme Muhammads

Allgemein herrscht Einigkeit, dass es sich beim Mahdi nicht um Mohammed, den Stifter des Islams, handeln wird, nach schiitischer Auffassung jedoch, über seine Tochter Fatima und ihren Ehemann Ali, zumindest um einen seiner Nachkommen.

Verborgener Imam - Muhammad al-Mahdi

Den Imamiten oder Zwölfer-Schiiten, der größte Gruppe der Schiiten gilt der Verborgene Imam als Mahdi. Dieser soll dereinst zurückkommen und die Welt retten und ist eine typische messianische Gestalt. Die Imamiten kennen zwölf Imame. Laut mündlichen Überlieferungen sind elf Imame eines unnatürlichen Todes gestorben. Der Mahdi, der einzige Überlebende der zwölf Imame, sei als junger Mann verschwunden. Muhammad al-Mahdi gilt als der verborgene Imam und lebt im Verborgenen weiter. Der letzte Imam soll über vier Generationen hinweg noch über Botschafter mit der Gemeinde Kontakt gehalten haben - diese Zeit nennen die Schiiten die "kleine Abwesenheit" (al-ghaibat as-sughra). Im Jahre 941 christlicher Zeitrechnung habe er sich gänzlich zurückgezogen, seit dem dauert die Periode der "großen Abwesenheit" (al-ghaibat al-kubra) an. Die Schiiten warten auf seine Wiederkunft. Die Verfassung des Iran von 1979 bezeichnet den Zwölften Imam als eigentliches Staatsoberhaupt. Der Klerus herrscht nach dieser Auffassung nur in seiner Stellvertretung bis zu dessen Wiederkehr aus der Verborgenheit.

Koran

Neuerdings wird als Mahdi auch der Koran selbst in Betracht gezogen.

Personen, die für sich in Anspruch nahmen, der Mahdi zu sein

In der Vergangenheit gab es eine Reihe von Personen die als Mahdi aufgetreten sind. Diese gewannen mehr oder weniger starke Anhängerschaften. Die Bekanntesten sind:

Bab - Mirza Ali Muhammad

Der Bab, mit bürgerlichen Namen Mirza Ali Muhammad bzw. Sayyid Ali Muhammad – Religionsstifter des Babismus – interpretierte die Mahdi-Vorstellung der Schiiten insofern um, als er im erwarteten Zwölften Imam einen rein sprirituellen Erneuerer ohne weltlichen Machtanspruch sah. Ab 1844 beanspruchte er selbst dieser Erneuerer zu sein und begründete damit eine neue Zeitrechnung. Der Bab lehrte das unmittelbar bevorstehende Kommen eines „noch größeren“ Gottesgesandten, den „Gott offenbaren“ würde. Die meisten seiner Anhänger sahen diese Prophezeiungen in Baha'u'llah erfüllt, wurden ab 1863 dessen Anhänger und bezeichneten sich fortan nach ihm als Baha'i.

Muhammad Ahmad

Mahdi Muhammad Ahmad

Als Mahdi bezeichnete sich auch Muhammad Ahmad, der Führer des Mahdi-Aufstandes im Sudan. Muhammad Ahmad stellte sich 1881 an die Spitze einer Aufstandsbewegung gegen die ägyptische Besetzung des Sudan. Die Wirren in Ägypten im Zuge der Urabi-Bewegung begünstigten die Ausbreitung seiner Idee. Nach der Niederschlagung der Urabi-Bewegung strömten ihm neue Anhänger zu. Von 1881 bis 1898 schufen dieses im Sudan einen eigenen Staat. Berühmt wurde dieser Mahdi durch die Eroberung Khartums am 26. Januar 1885. Dabei kam Charles George Gordon ums Leben (und ging danach als „Gordon von Khartum“ in die Geschichte ein). Einseitig cineastisch umgesetzt wurden diese Ereignisse durch den Film „Khartoum“ (1965). Wenige Monate nach der Eroberung Khartoums starb Muhammad Ahmad. Seinem Nachfolger und engstem Vertrauten Abdallahi ibn Muhammad, mit dem Titel Kalif, gelang es, das gesamte Gebiet des Sudan zwischen den Provinzen Darfur im Westen, Suakin im Osten (ohne die Stadt), Dongola im Norden und Bahr al-Ghazal im Süden der Mahdia zu erobern. Gegen ihn wurde ein britisch-ägyptisches Expeditionskorps unter Horatio Herbert Kitchener in Marsch gesetzt, das die Sudanesen am 2. September 1898 in der Schlacht von Omdurman besiegte.

Mirza Ghulam Ahmad

Der Begründer der Ahmadiyya Muslim Jamaat Mirza Ghulam Ahmad hat sich ebenfalls als der prophezeite Mahdi und Messias bezeichnet.

Er ist am 13. Februar 1835 in Qadian (Indien) geboren und starb am 26. Mai 1908.

1880 verkündete er, dass ihm der Beweis für die Gültigkeit aller Koranverse gelang. Damit widerlegte er die Lehre von der Abrogation. 1882 verkündete er, dass ihm offenbart wurde ein „Von Gott Auserwählter“ zu sein. 1885 verkündete er, der „Reformer des 14. Jahrhunderts“ zu sein. 1889 Gründung der Ahmadiyya Muslim Jamaat. 1891 Offenbahrung, dass er der Imam Mahdi und Verheißene Messias ist. 1894 beanspruchte er eine Mond- und Sonnenfinsternis im selben Fastenmonat Ramadan als prophezeites Zeichen von Mohammad für das Erscheinen des Messias und Mahdis.

Hazrat Mirza Ghulam Ahmad erklärte den (religiös motivierten) Heiligen Krieg für abgeschafft, worin sich seine strikte pazifistische Haltung begründet. Er gab an, dass ihn Gott mitgeteilt hat, dass Jesus lange nach der Kreuzigung, die er überlebte, eines natürlichen Todes starb und in Kaschmir/Indien begraben liegt. Daraus begründete er sein Amt als Messias und Mahdi des Islams, des Christentums, des Judentums sowie alle anderen Weltreligionen. Durch diesen Anspruch erntete er viel Feindschaft. Bei seinen Tod hatte er eine Gefolgschaft von 400.000 Menschen. Heute sollen es zwischen 12 und 200 Millionen Anhänger dieser Gemeinde geben. Die Anzahl ist in verschiedenen Quellen unterschiedlich.

Siehe auch