Herold
Dieser Artikel befasst sich mit der Tätigkeit des Heroldes. Für weitere Wortbedeutungen, siehe bitte Herold (Begriffsklärung).
Herold (v. altfranzös. heralt Heerverwalter) war im Mittelalter ein offizieller Bote eines Lehnsherrn, eine Vorform des Diplomaten.
Als solche waren Herolde Kenner des einschlägigen Rechts (Anfänge des Kriegs-, Urkunden- und Staatsrechts-). Sie genossen "diplomatische Immunität" und waren an einen eigenen Ehrenkodex gebunden, der das Tragen von Waffen oder das ausspionieren gegnerischer Stellungen verbat. Herolde trugen als Heroldstracht einen besonderen, mit dem Wappen des Lehnsherrn geschmückten, Mantel, den Tappert. Die Herolde waren u.a. verantwortlich für die Identifizierung der Ritter anhand ihrer Wappen im Turnier bzw. im Krieg. Zu diesem Zweck wurden Wappenrollen aufgezeichnet, die die Unterscheidung von Wappen erleichterte. Diese Verzeichnisse waren in einer besonderen Fachsprache abgefasst, die eine eindeutige Beschreibung, das Blasonieren (von franz. blason Wappen), erleichterte. Zu den Wappenherolden vgl. auch Heraldik.