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Hechingen

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Vorlage:Infobox Ort in Deutschland Hechingen, die Zollernstadt, ist eine Stadt etwa 60 km südlich von Stuttgart.

Geografie

Geografische Lage

Hechingen liegt im Tal der Starzel, unterhalb der berühmten Burg Hohenzollern.

Nachbargemeinden

(im Uhrzeigersinn von Norden; die Gemeinden gehören zum Zollernalbkreis, sofern nicht anders angegeben)
Bodelshausen ¹, Mössingen ¹, Burladingen, Jungingen, Albstadt, Bisingen, Grosselfingen, Rangendingen und Hirrlingen ¹.

¹ Landkreis Tübingen

Stadtgliederung

Zur Stadt Hechingen gehören die ehemals selbständigen Gemeinden Bechtholdsweiler, Beuren, Boll, Schlatt, Sickingen, Stein, Stetten und Weilheim.

Geschichte

Hechingen mit Burg Hohenzollern, Kupferstich von Merian, um 1650

Hechingen wird schon 786 urkundlich erwähnt (in einer Urkunde aus St. Gallen). Die Verleihung der Stadtrechte

erfolgte 1255. Hechingen gehörte im 11. Jahrhundert den Grafen von Zollern und seit 1360 zu Württemberg, bis es 1429 an Hohenzollern und mit diesem 1850 an Preußen fiel, nachdem es zuvor Residenz der Fürsten von Hohenzollern-Hechingen gewesen war. Hechingen war Oberamtsstadt im preußischen Regierungsbezirk Sigmaringen.

Bedeutsam war der Beitrag des jüdischen Bevölkerungsanteils, der vor allem die Industrialisierung vorantrieb und das kulturelle Leben bereicherte. In der NS-Zeit wurde die jüdische Bevölkerung deportiert und ermordet (Riga, Izbica, KZ Mauthausen, etc.). Die bei den Novemberpogromen von Reutlinger und örtlicher SA demolierte Synagoge wurde Ende der 70er Jahre restauriert und dient heute kulturellen Zwecken, der Erinnerung an die jüdische Geschichte des Ortes und seit kurzem auch wieder als Synagoge.

Politik

Gemeinderat

Bei der Gemeinderatswahl am 13. Juni 2004 ergab sich folgende Sitzverteilung:

  • CDU – 13 Sitze
  • FWV – 10 Sitze
  • SPD – 7 Sitze
  • FDP – 2 Sitze

Städtepartnerschaften

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Hechingen liegt an der Hohenzollernstraße.

Museen

Burg Hohenzollern

Bauwerke

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Hechingen liegt an der Bundesstraße B 27. Diese verbindet die Stadt im Norden mit dem Großraum Stuttgart und im Süden mit Schaffhausen in der Schweiz.

Der Öffentliche Nahverkehr wird durch den Verkehrsverbund Neckar-Alb-Donau (naldo) gewährleistet. Die Stadt befindet sich in der Wabe 332. Für die Stadt selbst gilt der Stadttarif 32.

Medien

In Hechingen mit entsprechendem Lokalteil erhältlich sind die Tageszeitungen Zollernalbkurier, Schwarzwälder Bote sowie die Hohenzollerische Zeitung. Über Kabel ist der regionale TV-Sender RTF.1 zu empfangen.

Gerichte, Behörden und Einrichtungen

Hechingen beherbergt ein Landgericht, zu dem die Amtsgerichte Albstadt, Balingen, Hechingen und Sigmaringen gehören. Die Stadt ist auch Sitz des Dekanats Zollern des Erzbistums Freiburg.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben

  • Karoline Kaulla aus Bad Buchau (1739–1809) war bedeutende Hoffaktorin in Hechingen. Später zog sie nach Stuttgart um. Sie finanzierte den Krieg des deutschen Reiches gegen Napoleon, versorgte die kaiserlichen Truppen mit Nachschub und gründete unter dem Schutz ihres Landesherrn, des Herzogs und späteren Königs von Württemberg, die erste Kreditbank für Handel und Industrie in Stuttgart. Begraben ist sie auf dem jüdischen Friedhof Hechingen am Galgenberg.
  • Friedrich Wilhelm von Steuben war ab 1764 ein Jahrzehnt lang Hofmarschall des Fürsten Josef Friedrich Wilhelm von Hohenzollern-Hechingen bevor er in die USA ging und dort im Unabhängigkeitskrieg Ruhm erlangte
  • Der Arzt und Schriftsteller Friedrich Wolf arbeitete und lebte einige Jahre mit seiner Familie in Hechingen. Seine beiden Söhne Markus und Konrad wurden hier geboren.
  • Der spätere deutsche Außenminister Klaus Kinkel erwarb sein Abitur am Staatlichen Gymnasium Hechingen.
  • Wolfgang Abendroth, später einer der wichtigsten marxistischen Wissenschaftler in der Bundesrepublik, Professor für Politik in Marburg, arbeitete 1930/31 als Gerichtsreferendar in Hechingen.

Literatur

Zu Persönlichkeiten Hechingens siehe: Otto Werner: Biographische Notizen. Hechingen 2004, zur Zeit nur verfügbar im Stadtarchiv Hechingen (umfangreiche Materialsammlung zu vielen Hechingern).