Koreanische Sozialdemokratische Partei
Die Koreanische Sozialdemokratische Partei (KSDP, koreanisch Chŏson Sahoeminjudang ist eine nordkoreanische politische Partei.
Die Koreanische Sozialdemokratische Partei wurde am 3. November 1945 unter dem Namen Koreanische Demokratische Partei (Chŏson Minjudang) gegründet. Erster Vorsitzender war der nationalistische Politiker Cho Man-sik. Im Zuge der Konsolidierung der kommunistischen Staatsmacht in Nordkorea wurde Cho Man-sik im Februar 1946 abgesetzt. Die Demokratische Partei wurde in der Folge von Anhängern der Kommunisten unter dem späteren Staatschef Kim Il-sung unterwandert. Vorsitzender wurde der frühere Kommandant der antijapanischen Partisanenarmee Choi Jong-kun. Sein Stellvertreter war in den 1950er Jahren Kang Jang-wook, ein Onkel Kim Il-sungs. Die Partei wurde nunmehr personell wie programmatisch an die herrschende kommunistische Partei der Arbeit Koreas (PdAK) angepasst. Missliebige Mitglieder wurden entfernt. Im Januar 1981 erfolgte die Umbenennung in Koreanische Sozialdemokratische Partei.
Die KSDP verfügt über Abgeordnete in der Obersten Volksversammlung, in der sie - neben der Chondoistischen Chongu-Partei - Teil der von der PdAK dominierten Nationalen Front ist. Ähnlich den Blockparteien in der DDR ist die KSDP eine Art Scheinpartei, deren Existenz lediglich dazu dient, den Anschein eines Mehrparteiensystems hervorzurufen und so dem diktatorischen System einen demokratischen Anstrich zu verleihen. Im Gegensatz zu den Blockparteien der DDR ist jedoch im Falle der KSDP unklar, ob diese überhaupt über eine eigene Struktur verfügt oder nur noch auf dem Papier existiert.
Seit 1982 erscheint vierteljährlich das Organ des Zentralkomitees der KSDP Chŏson Sahoeminjudang, bis Ende der 1990er Jahre auch in englischer Sprache als The Korean Social Democratic Party bzw. KSDP says.
Weblinks
Quellen
- Andrei Lankow: KNDR wtschera i segodnja. Neformalnaja istorija Sewernoj Korei. Wostok-Sapad, Moskau 2005. ISBN 5478000604 (russisch)