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Yāqūt ar-Rūmī

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Yaqut, auch Jaqut (*um 1179 in Kleinasien, †1229 in Aleppo, Syrien) war ein orientalischer Geograph, den Beinamen al-Hamawi gab man ihm offenbar wegen seines zwischenzeitlichen Wirkens im syrischen Hama.

Von griechischer Abstammung als Sklave nach Bagdad verkauft, wurde er dort 1199 freigelassen und islamisch erzogen. Als Handelsreisender, Bibliothekar und Kalligraph bereiste er Ägypten, Syrien, den Irak, Chorasan und Choresmien. Vor den Tataro-Mongolen musste er 1219 aus Choresm nach Syrien fliehen. Diese Flucht, auf der Yaqut all seinen Besitz zurücklassen musste, prägte seine Tataren und Türken negativ gesonnene Haltung und z.T. rassistische Manipulationen und findet bis heute Widerhall in arabisch-nationalistischen Vorurteilen. Ein Auszug aus Yaquts Mudjam al-buldan (Geographisches Wörterbuch) über die "Gog und Magog" illustriert das:

  • Gog und Magog sind 21 Stämme, unter denen die Türken einer sind... einer von ihnen (den Türken) ist nur halb so groß wie ein Mann von mittlerer Statur. Sie haben Krallen anstelle der Nägel, Backenzähne und Eckzähne gleich Löwen, Mäuler wie die Kamele, ihre Körper sind ganz von Haaren bedeckt. Jeder hat zwei große Ohren, eines davon außen mit Haaren bewachsen und innen kahl und das andere innen behaart und außen kahl; in das eine hüllt er sich ein, und das andere breitet er aus... Sie rufen einander zu wie die Tauben, heulen wie die Hunde und bespringen einander, wo immer sie sich begegnen, wie das Vieh... sie sterben nämlich erst, wenn sie tausend Kinder gezeugt und geboren haben.

In diesem geographischen Wörterbuch gibt Yaqut aber auch alle islamischen Orte und ihre Koordinaten an. Um 1220 traf Yaqut in Aleppo mit jungen Muslimen aus Ungarn zusammen und verfasste einen historisch seltenen Bericht aus deren Erzählungen über den Islam in Ungarn.

Literatur