Zum Inhalt springen

Robert Vorhoelzer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 11. Dezember 2006 um 14:31 Uhr durch 137.248.1.11 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Robert Vorhoelzer (* 13. Juni 1884 in Memmingen; † 28. Oktober 1954 in München) war ein deutscher Architekt.

Das bayerische Architekt Robert Vorhoelzer gilt als Vertreter der ansonsten in Bayern eher unterrepräsentierten klassischen Moderne. Seine Haupttätigkeit entfaltete Vorhoelzer als Oberbaurat der Postverwaltung in Bayern. Er zeichnete für zahlreiche moderne und funktionale Postbauten (Postämter, Ausliferungslager etc.) im streng sachlichen Stil verantwortlich. Darunter etwa das berühmte Postamt Tegernseer Landstraße in München. Hinzukommen Wohnungsbauten für Postbedienstete. Durch Einbeziehung der Bauten in die Stadtlandschaft ist er auch als Stadtplaner anzusehen.

1930 wird er an der TU München zum Professor ernannt. Während des Dritten Reichs wird ihm als vorgeblichem "Baubolschewisten" der Lehrstuhl entzogen, wenngleich er weiterhin als Architekt tätig ist. Die Kirche "Maria Königin des Friedens" in München-Giesing entsteht in dieser Zeit unter seiner Leitung. 1939 emigriert Vorhoelzer in die Türkei, von wo er aber 1941 wegen des Vorwurfs der Spionage für Deutschland ausgewiesen wird.

Nach Kriegsende kann er zwar seinen Münchner Lehrstuhl wieder einnehmen, wird aber 1947 nach NS-Vorwüfen, die seine Zeit des türkischen Exils betreffen, wiederum für ein halbes Jahr vom Dienst suspendiert, ehe er schließlich rehabilitiert wird. 1952 wird er emeritiert und stibt zwei Jahr später im Alter von 70 Jahren.


Eines seiner letzten Werke war die Pfarrkirche St. Josef in Dingolfing.