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Ajax Amsterdam

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Vorlage:Fußballklub Infobox Der Amsterdamsche Football Club Ajax ist ein Fußballverein aus Amsterdam. Zusammen mit Feyenoord Rotterdam und dem PSV Eindhoven gehört Ajax Amsterdam zu den erfolgreichsten Vereinen der Niederlande.

Allgemeines

Die Vereinsfarben sind: Hemd: weiß, mit in der Mitte einem senkrechten roten Balken; Hose: weiß. Ajax trägt seine Heimspiele in der "Amsterdam ArenA" aus. Dieses hochmoderne Stadion, das größte der Niederlande, hat ein verschließbares Dach und fasst 51.859 Zuschauer.

Geschichte

Eine Handvoll Studenten der HBS (Realschule) an der Weteringschans gründen in einem Café am Amstelveenseweg 1883 einen gemeinsamen Fußballverein. Sie gaben ihm zunächst den Namen Union, benannten ihn aber 1894 um in Foot-Ball Club Ajax, nach dem antiken griechischen Helden Ajax. Nach einem Streit verlassen die meisten Mitglieder den Club und der Verein fällt auseinander.

Am 18. März 1900 rufen Han Dade, Floris Stempel und Karel Reeser den Verein erneut ins Leben. Stempel wird erster Vorsitzender des Vereins.

Ajax benutzte viele Jahre ein vereinseigenes Stadion in der "Watergraafsmeer", einem Polder im Südosten der Stadt. Für Spiele gegen u.a. Feyenoord Rotterdam und um den Europa-Pokal wurde ins größere Olympia-Stadion (1928) ausgewichen. Im August 1996 zog Ajax in die "Amsterdam ArenA" um. Das Amsterdamer Olympia-Stadion dient nur noch der Leichtathletik.

Seine erste Europapokal-Teilnahme (EC der Landesmeister) erreichte Ajax Amsterdam in der Saison 1957/58. Im Achtelfinale traf die Mannschaft auf den DDR-Vertreter BSG Wismut Aue. Nach einem 3:1-Sieg in Aue bezwang man die Erzgebirger eine Woche später in Amsterdam mit 1:0. Im Viertelfinale schied man dann gegen Vasas Budapest (2:2 und 0:4) aus.

Erfolgreicher war man Anfang der 70er Jahre . Zwischen 1971 und 1973 errang man dreimal hintereinander den Europapokal der Landesmeister. Dann war es viele Jahre ruhiger um Ajax geworden. Viele Stars (u.a. Johan Cruyff) verließen den Verein und die Mannschaft versank in der europäischen Mittelklasse. Man investierte viel Geld in die Nachwuchsschule und wurde in dieser Beziehung zum Vorbild vieler Spitzenvereine.

Die Ajax-Schule trug Früchte. In der Europacup-Saison 1994/95 wurde man unter Trainer Louis van Gaal durch einen 1:0-Sieg über den AC Mailand Champions-League-Sieger. Aber viele Spieler konnten nicht mehr gehalten werden (Seedorf, Davids, Litmanen u.a.) und man war wieder europäische Mittelklasse.

In den letzten Jahren war Ajax Amsterdam unter Trainer Ronald Koeman wieder auf einem guten Weg, an alte Erfolge anzuknüpfen. In die Saisons 2004/05 und 2005/06 war man als Favorit auf den Meistertitel gegangen, doch beide Male enttäuschten die Ajaxiden und Eindhoven gewann den Titel der Ehrendivision.

Mit großen Ambitionen in die Saison 2006/07 gestartet, ereilte das Team das neuen Trainers Henk ten Cate schon ein schwerer Dämpfer, als die Champions-League-Qualifikation durch ein 0:2 im Heimspiel gegen Kopenhagen verspielt wurde.

Jüdische Symbolik

Ajax Amsterdam wird von Fans seit mehreren Jahrzehnten mit dem Judentum assoziiert. Die Anhänger des Klubs tragen neben den Vereinsfarben auch die israelische Fahne und den Davidstern (oftmals tätowieren sie sich diesen auch auf den Körper). Es ist eine Form des Philosemitismus, die den Fußballklub Ajax Amsterdam prägt. Der Verein selbst ist bestrebt, sich von seinem jüdischen Image loszusagen, unter anderem auch aus philosemitischen Gründen, da es Juden angeblich schwer falle, Spiele von Ajax Amsterdam zu besuchen. Die von der Clubführung gerne hervorgerufene Behauptung ist allerdings unwahr. 2004 als Maccabi Tel Aviv in Amsterdam zum Champions League Spiel zu Gast war, waren die Israelis gerührt, als sie auf der Gegenseite Israelische Fahnen und Davidsterne sahen. Im Uefa Cup Spiel gegen einen anderen israelischen Club fing ein israelischer Spieler an zu weinen, vor Rührung, aufgrund des positiven Bezugs zum Judentum.

Ajax-Ehrenmitglied und Ex-Vorstand des Klubs Uri Coronel (verlor einen Großteil seiner Familie im Holocaust) ist der Auffassung, es sei "unsinnig, Ajax einen Judenklub zu nennen". Der Verein sei dies nach seiner Aussage nie gewesen. Tatsache ist jedoch, dass sich viele Juden nach dem Zweiten Weltkrieg zu Ajax hingezogen fühlten und dass es in Ajax' Geschichte einige wichtige Figuren gab, die Juden waren. Dazu gehören die Spieler Sjaak Swart, Bennie Muller und vor allem Jaap van Praag, der in den glorreichen Siebzigerjahren Vorsitzender des Vereins war (er überlebte die deutsche Besatzung im Zweiten Weltkrieg in einem Versteck).

Das Image vom Judenklub hat sich bei Ajax Amsterdam im Laufe der Zeit verselbstständigt und von den historischen Fakten gelöst. Ende der Siebzigerjahre wurde Jude zu einer Art Kampfname der Ajax-Anhänger. Dieser ist aus Trotz entstanden, weil die Ajax-Spieler zuvor als Juden beschimpft worden waren.

Als Reaktion auf den entgegengebrachten Antisemitismus (vor allem aus Rotterdam und Den Haag sowie Utrecht) entstand also eine philosemitische Fanszene, die es verstand auf den Antisemitismus mit Israel Fahnen zu antworten. Bei Spielen in niederländischen Stadien sind Sprechchöre gegnerischer Zuschauer wie Hamas, Hamas, joden aan het gas! (Hamas, Hamas, Juden ins Gas!) schon Normalität, genauso wie Zischlaute, die ausströmendes Gas imitieren.

Im holländischen Fußball sind verbale und körperliche Gewalt ein viel größeres Problem als in Deutschland. Fans von Ajax Amsterdam nehmen dabei keineswegs nur die Opferrolle ein. Das angebliche Judentum hindert Ajax-Fans nicht daran, bei Spielen gegen Feyenoord die Zerstörung Rotterdams durch die deutsche Luftwaffe zu feiern. Die Toleranz angesichts solcher Auswüchse schwindet zunehmend. So ließ im Oktober 2004 der Bürgermeister von Den Haag das Erstligaspiel zwischen ADO Den Haag und dem PSV Eindhoven wegen diffamierender Sprechchöre kurz vor Schluss abbrechen.

Ajax versucht bereits seit längerem, die Fans zu einer Abkehr von ihrer jüdischen Identität zu bewegen. Ajax-Ehrenmitglied Uri Coronel sieht die Chance, dass dies gelinge bei unter 50 Prozent. Trotzdem ist man bemüht, dies zu versuchen. Man erhofft sich, wenn die Ajax-Fans von den Judenrufen abließen, man somit auch gegen die antisemitischen Äußerungen der gegnerischen Fans vorgehen könne. Viele Ajax-Fans glauben jedoch nicht, dass antijüdische Beschimpfungen gegen Ajax dann aufhören würden. Die Vereinsführung ist aber entschlossen, diesen Kurs durchzuziehen. Im Dezember 2004 ließ man beim Champions-League-Spiel gegen den FC Bayern München ein Spruchband aus der Fankurve entfernen, auf dem stand: "Juden nehmen Rache für '45".

Sportliche Erfolge

National

Ajax Amsterdam gewann bislang 29 Mal die niederländische Landesmeisterschaft, 16 Mal gewann der Verein den Pokal.

  • Niederländischer Meister (29): 1918, 1919, 1931, 1932, 1934, 1937, 1939, 1947, 1957, 1960, 1966, 1967, 1968, 1970, 1972, 1973, 1977, 1979, 1980, 1982, 1983, 1985, 1990, 1994, 1995, 1996, 1998, 2002, 2004
  • Niederländischer Pokalsieger (16): 1917, 1943, 1961, 1967, 1970, 1971, 1972, 1979, 1983, 1986, 1987, 1993, 1998, 1999, 2002, 2006
  • Niederländischer Supercup / Johan Cruijff Schaal (6): 1993, 1994, 1995, 2002, 2005, 2006

International

Neben Juventus Turin, Bayern München und dem FC Barcelona ist Ajax Amsterdam der einzige Verein, der alle drei Europapokale gewinnen konnte. Allein vier Mal triumphierte Amsterdam bei den Landesmeistern.

Große Spieler der Vereinsgeschichte (Auswahl)

     

Kader Saison 2006/07

Tor

Abwehr

Mittelfeld

Sturm

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