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Furry

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Furry ist Englisch und bedeutet pelzartig, mit Pelz besetzt oder mit Pelz bekleidet.

Im deutschen Kontext hat sich Furry für eine ganze Gemeinschaft eingebürgert, die an anthropomorphen Tieren in Schrift, Bild und Ton interessiert ist. Dies reicht vom typischen Werwolf bis hin zu tierischen Cartoon- und Comicfiguren.

Das Wort furry wird im Sprachgebrauch sowohl als Verb als auch als Adjektiv gebraucht. Fans bezeichnen sich auch selbst als Furries, Furs oder Furry Fans.

Bekannte Beispiele

Die gebräuchlichste Definition von furry umfasst bekannte Cartoonfiguren wie Roger Rabbit, Bugs Bunny und Micky Maus, die sich durch ihr anthropomorphes Aussehen und Verhalten hervortun. Comicartige Überzeichnung und humoristische Elemente fallen jedoch im Allgemeinen nicht unter den Begriff, stehen ihm aber auch nicht entgegen.

Weitere Beispiele für anthropomorphe Charaktere in modernen Medien sind: Die Tiere aus Redwall, Usagi Yojimbo, Omaha the Cat Dancer, Fritz the Cat, die Teenage Mutant Ninja Turtles (obwohl Schildkröten kein Fell haben) und die Charaktere der momentan in Furry-Kreisen beliebten (mittlerweile abgesetzten) amerikanischen Fernsehserie Father of the Pride. Hierbei handelt es sich um Beispiele von Wesen, die realistischer dargestellt werden, als Comicfiguren es werden und sich eher verhalten wie man es von einem Mischwesen aus Mensch und Tier erwarten würde. Die meist erwachsenen Furries sind nicht vornehmlich an Kindersendungen interessiert, sondern schätzen tiefgründige Geschichten und komplexe Charaktere in Werken die sich an ihre Altersgruppe richten (zum Beispiel den Roman Felidae von Akif Pirinçci) sehr. Auch Charaktere mit tierischem Körper und lediglich einem menschlichen Verstand, sowie Fabelwesen wie Drachen und Greifen werden gemeinhin als furry bezeichnet. Somit schließt der Begriff furry, alle klassischen Fabeln mit ein. Auch Echsen und Dinosaurier wie in Jurassic Park oder Godzilla finden begeisterte Anhänger unter den Furries. Auch sehr beliebt bei Furrys ist der Anime Bagi, in dem die Hauptdarstellerin eine genetisch veränderte Berglöwin ist, welche menschlichen Verstand und eindeutig auch anthropomorphe Züge hat.

Situation in Deutschland

Das Phänomen Furry begann in den USA und erreichte Deutschland etwa Mitte der 90er Jahre in größerem Stil, wobei ein nicht unerheblicher Teil der Interessierten, ähnlich wie die Star-Trek-Fangemeinde, das Furrydasein zu einer Lebensanschauung erhoben hat, sich oft als Tier im Menschen versteht, spirituell/schamanistischen Werten folgt oder Liebhaber erotischer Darstellungen anthropomorpher Wesen ist.

Innerhalb der Gruppe spricht man vom Furry-Fandom, einer Fan-Gemeinde für anthropomorphe Werke jeglicher Couleur. Diese hält hauptsächlich, wegen der oftmals großen Entfernung zueinander, über das Internet miteinander Kontakt. Persönliche Treffen im großen Stil kommen über sogenannte Conventions, wie zum Beispiel der jährlich stattfindenden Eurofurence, zustande. Im Gegensatz zu den USA gibt es in Deutschland keine ausgeprägte Fanzine-Kultur.

Furry Art

Viele Furries treibt es dazu, ihrer bunten Fantasiewelt künstlerischen Ausdruck zu verleihen. Das geschieht in allen erdenklichen Formen.

Das Hauptinteresse der meisten Furries gilt hierbei grafischen Werken, wie sie sich zu Hunderttausenden in Online-Archiven wie Yerf oder VCL finden. Es gibt tausende mehr oder minder professionelle Künstler, welche ihre Bilder entweder freizügig über das Internet verteilen oder abdrucken und verkaufen. Es lassen sich viele Independent-Webcomics finden, die um Furry-Themen kreisen oder entsprechende anthropomorphe Charaktere beinhalten.

Weiterhin gibt es noch eine ausgeprägte Kultur des Geschichtenschreibens, wobei sich dieses Gebiet von eher leichter Fanfiction bis hin zu vollständigen Romanen mit literarischem Tiefgang erstreckt. Erfolgte die Verbreitung solcher Geschichten bis in die 1990er Jahre herein noch hauptsächlich durch Fanzines, so hat heutzutage das Internet diese Rolle des Multiplikators größtenteils übernommen.

Das Thema des aufrecht gehenden Tieres legt darüber hinaus das Anfertigen von Kostümen mit anthropomorphem Aussehen nahe. Diese als Fursuit bezeichneten Kunstwerke gehen aus dem schneiderischem und technischem Können des Künstlers hervor. Viele Erbauer solcher Fursuits setzen ihre Fähigkeiten auch kommerziell ein und produzieren für Firmen und Vereine, in denen sie etwa als Maskottchen eingesetzt werden.

In der Vergangenheit waren Furries mehrfach an Filmen oder Computerspielen beteiligt, was in jüngster Zeit eine gewisse Fortsetzung in der 3D-Animation gefunden hat.

Außerdem betätigen sich Furries auf fast jedem erdenklichen Gebiet der Kunst, wie Bildhauerei, Musik oder Theater.

Geschichte des deutschen Furry-Fandoms

  • 1994, Dezember: Erste dokumentierte Erwähnung einer Furry Convention mit dem Namen Eurofurence in einem Usenet Posting
  • 1995, April: Der IRC-Channel #pantherchat wird im EFnet gegründet
  • 1995, Juni: Eurofurence I mit 19 Teilnehmern findet in Kaiser-Wilhelm-Koog statt. Die Veranstaltung findet seitdem jährlich an wechselnden Orten in Europa statt und entwickelt sich zur größten europäischen Furry-Con. 2001 nehmen erstmals über 200 Personen teil, 2005 380 Personen.
  • 1995, Juli: Eurofurries Mailing Liste (EFML) geht in Betrieb
  • 1996, Juli: RfD für die Usenet Gruppe de.alt.fan.furry startet in de.alt.admin
  • 1996, August: Erstes Posting in der neu eingerichteten Newsgroup de.alt.fan.furry
  • 1996, Dezember: tigress.com geht mit ihrem Angebot ans Netz. Hier finden die privaten Homepages diverser Furries Platz.
  • 1997, Januar: furry.de geht mit den ersten Seite online.
  • 1998, April: Die erste Mephit Mini Con (MMC) startet als kleines Treffen in einem Apartment in Rüsselsheim. Sie findet seitdem jährlich mit ständig wachsender Teilnehmerzahl (zuletzt rund 200 Personen) statt. 1999 wechselt man ins "Falken Jugendheim" in Seeheim, von 2002 bis 2005 an die Loreley. Seit 2006 findet die MMC auf der Freusburg statt.
  • 2000, Dezember: furcon.de nimmt als Bilderarchiv und Terminkalender für Furryveranstaltungen seinen Betrieb auf.
  • 2002, September: Das Forum furbase.de geht online.
  • 2002, Dezember: Die ARTE-Sendung Tracks bringt einen Beitrag über das amerikanische Furry-Fandom. Daß es auch in Deutschland Furries gibt, wird in diesem Bericht jedoch nicht erwähnt.
  • 2005, Mai: Im Rahmen der ARD-Sendung Polylux wird erstmals ein Fernsehbericht über das deutsche Furry-Fandom gezeigt.

Siehe auch

Wiktionary: Furry – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen