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Christkind

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Das Christkind ist, wie der Weihnachtsmann oder der Nikolaus, eine Symbolfigur des weihnachtlichen Schenkens. Es kommt im Allgemeinen ungesehen am Heiligabend oder in manchen Regionen auch in der Nacht zum 25. Dezember in die Häuser und bringt die Weihnachtsgeschenke. So wird es den kleinen Kindern erzählt. Früher kam oft eine engelsgleiche Christkind-Darstellerin zur Bescherung in die Familien und mancherorts besteht dieser Brauch auch heute noch. Zu diesem Einkehrbrauch gehören traditionell auch mehrere Begleitpersonen, zum Beispiel Knecht Ruprecht. Während dieser für die Bestrafung "unartiger" Kinder zuständig ist, tritt das Christkind nur wohlwollend und freundlich auf.

Geschichte

Das Christkind ist ursprünglich eine Erfindung von Martin Luther. Im Mittelalter wurden die Kinder am Nikolaustag (6. Dezember) oder am Tag der unschuldigen Kinder (28. Dezember) beschenkt; die Bescherung am Heiligabend bzw. am ersten Weihnachtsfeiertag, wie sie heute üblich ist, gab es damals noch nicht. Die Protestanten lehnten jedoch die katholischen Heiligen ab. Ein Problem war hierbei jedoch der Brauch des Schenkens am Nikolaustag, von dem auch die Protestanten nicht abrücken wollten. Luther ersetzte deshalb den Nikolaus durch das elsässische Christkind, das am 25. Dezember Geschenke verteilt. Bis 1900 war bei Katholiken das Schenken am Nikolaustag üblich. Erst danach setzte sich das "evangelische" Christkind zusammen mit Adventskranz und Weihnachtsbaum auch bei Katholiken durch.

Die Herkunft des Wortes ist nicht eindeutig belegt. Es ist fraglich ob das Christkind mit dem neugeborenen Christus identisch ist, oder die Bezeichnung auf Weihnachtsspiele zurück geht, in denen die Christkinder zur Krippe zogen und dem Jesuskind Geschenke darbrachten. Auch wird das Christkind traditionell als Mädchen oder als Engel dargestellt.

Im 19. Jahrhundert wurde das Christkind von der katholischen Kirche übernommen, während es im protestantischen Weihnachtsbrauch eine immer geringere Rolle spielte und langsam vom säkularisierten Weihnachtsmann verdrängt wurde. So kommt das ursprünglich protestantische Christkind heutzutage vor allem in katholische Haushalte.

[[Media:]]==Kinderpost ans Christkind==

Viele Kinder schicken in der Vorweihnachtszeit Briefe mit Wünschen an das Christkind. Diese werden in extra eingerichteten Weihnachtspostämtern gesammelt und zumeist auch beantwortet.


Find ich auch.

Nürnberger Christkind

Anlässlich des dortigen Christkindlesmarktes wird in Nürnberg seit 40 Jahren alle 2 Jahre eine junge Frau aus der Stadt zum Christkind gewählt. Das Mindestalter liegt bei 16. Im entsprechenden Kostüm eröffnet diese den Christkindlesmarkt in der Stadt und tourt anschließend durch den gesamten fränkischen Raum, um Weihnachts- und Adventsveranstaltungen zu besuchen. In der Nürnberger Kostümdarstellung ist das Christkind eine junge Frau mit blondgelockten Haaren, einer Krone und einem weiß-goldenen engelsgleichen Kleid. Der Posten des Christkindes ist sehr begehrt, so gab es 2005 79 Bewerbungen von jungen Frauen aus Nürnberg.

Kritik

In den letzen Jahren wurde das Christkind immer mehr zu Werbezwecken verwendet, besonders oft als Mädchen mit blondem Haar und blauen Augen. Wer davon ausgeht, dass die Figur des Christkindes auf den historischen Jesus zurückgeht, muss darin eine bedenkliche Aufweichung christlicher Traditionen sehen.

analoge Bezeichnung

Umgangssprachlich bezeichnet man auch Personen als Christkinder, die am 24./25.12. Geburtstag haben.

Siehe auch

Wiktionary: Christkind – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen