August Storck
August Storck | |
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Die August Storck KG ist ein Süßwarenhersteller mit Sitz in Berlin. Das Hauptwerk steht im westfälischen Halle. Weitere Werke befinden sich in Ohrdruf (Thüringen), Skanderborg (Dänemark) sowie in Winchester (Großbritannien). In Deutschland ist Storck Marktführer im Bereich der Bonbons und der Schokoküsse. Bei den Schokospezialitäten ist die Firma Nummer zwei hinter Ferrero. Etwa 44 Prozent des Produktionsvolumens werden exportiert. Insgesamt produziert Storck ca. 250.000 Tonnen an Süßwaren jährlich. Wichtigste Exportmärkte sind Österreich und Polen.
Geschichte
Die Werther’sche Zuckerwarenfabrik wird 1903 von August Storck gegründet. Der Zweck des Unternehmens lautet: „Die Herstellung von Zuckerwaren aller Art in Handarbeit.“ Mit einem Bonbonkocher, einem Dragee-Kessel und drei Mitarbeitern angefangen, versorgt er schon bald ganz Ostwestfalen mit Zuckerwaren. Bis zum Jahre 1909 schafft es die Fabrik 12 Mitarbeiter zu beschäftigen, aber mit dem Ersten Weltkrieg folgt ein harter Tiefschlag, der nicht so leicht überwunden werden kann.
1921 kann man den ersten Generationswechsel beobachten. Hugo Oberwelland, der Jüngste der Nachkommen, übernimmt das Unternehmen von seinem schwerst erkrankten Vater. In dieser Zeit beläuft sich die Produktion mittlerweile auf über 200 verschiedene Bonbonarten. Im Jahr 1934 ist das erste Markenbonbon geboren: das Storck-1-Pfennig-Bonbon. Jedes ist einzeln verpackt und zum Preis von einem Pfennig zu erwerben. Bis 1937 steigt die Mitarbeiterzahl auf 71. Der Verkauf der Produkte der Werther’schen Zuckerwarenfabrik zieht sich in ganz Deutschland fort.
1938 wird in Schötmar die erste Zweigstelle eröffnet. Die Betriebserweiterung wird durch den Zweiten Weltkrieg jedoch wieder zurückgeworfen. In den Jahren zwischen 1945 und 1949 wird wieder investiert.
Der Neuaufbau des Werkes wird in Halle getätigt. Das Werk gilt bei seinem Bau als Musterbeispiel für eine "Industrieanlage im Grünen". Durch die Aufforstung in der Umgebung werden Ausgleichmaßnahmen, wie sie heute in Raumordnungsverfahren und Bauleitplanungen gefordert werden, freiwillig umgesetzt. Das Werk bekommt einen Gleisanschluss an die Bahnlinie des Haller Willem. Storck beschafft eigene Kesselwagen für den Rohstoff- und geschlossene Güterwagen für den Transport der Fertigwaren und stellt sie als Privatwagen bei der Deutschen Bundesbahn ein.
Die Erfolgsvergütung den Mitarbeitern gegenüber wird 1950 eingeführt.
Im Zuge des Wirtschaftswunders erlebt auch die Storck-Fabrik einen Boom. Bald kann man 373 Mitarbeiter mit 70 Außendienst-Mitarbeitern und 15.000 Tonnen produzierter Waren zählen.
1953 beginnt für Storck der Export. Die Hauptimporteure der Zuckerwaren sind die USA, Schweden und Hongkong. Die Außendienstmitarbeiterzahl ist mittlerweile auf 100 angestiegen und „Mamba“ wird auf dem inländischen Markt eingeführt.
Die Produktion von Schokolade wird 1954 aufgenommen und erweitert und somit ein Produktionsvolumen von 150 Tonnen pro Tag erzeugt. 1958 führt Storck die Sozialleistungen ein.
Weitere Markteinführungen von neuen Produkten folgen 1962 mit „nimm2“, 1965 mit „merci“ und ein Jahr später mit „Campino“. 1967 wird ein weiteres Werk in Berlin eröffnet. Die Mitarbeiterzahl ist auf 970 angestiegen. 1969 führt man „Werther’s Original“ ein, welches in Deutschland bis Juli 1998 unter dem Namen „Werther’s Echte“ bekannt werden.
1971 vollzieht sich der zweite Generationswechsel. Klaus Oberwelland übernimmt die Fabrik seines Vaters Hugo Oberwelland und führt 1973 „Toffifee“ ein. Im Jahr 1975 wird die unternehmenseigene Altersvorsorge eingeführt. In den Jahren 1974 und 1977 werden in den Niederlanden und den USA Vertriebsgesellschaften gegründet.
1978 feiert Storck sein 75-jähriges Bestehen. In diesem Jahr wird die Storck-Mitarbeiter-Beteiligungsgesellschaft gegründet. 1981 erfolgt der Aufkauf der Firma Dickmann (Schokoküsse), bevor 1983 die Markteinführung von „Knoppers“ ansteht.
1988 übernimmt Storck das Traditionsunternehmen Bendicks of Mayfair aus Winchester (Großbritannien).
Nach dem Fall der Berliner Mauer errichtet Storck noch 1989 in der ehemaligen DDR eine Außenstelle.
Die „Storck Foundation“ wird im Jahr 1992 gegründet und soll sich für den Schutz des Storches als naheliegendem Namensvetter einsetzen.
1993 entsteht in Ohrdruf (Thüringen) die dritte Produktionsstätte in Deutschland. In den Folgejahren erfolgen mit „merci Crocant“ (1994), „merci Pur“ (1995) und „nimm2 Lachgummi“ (1996) weitere Markteinführungen.
1998 erfolgt eine Umstrukturierung des Unternehmens, in deren Folge die Geschäftsleitung zentral nach Berlin verlegt wird.
Im Jahr 2003 erfolgt schließlich der dritte Generationswechsel. Axel Oberwelland übernimmt das Unternehmen in vierter Generation. Erneute Markteinführungen erweitern das Angebot: So ein neues „Campino“ (2000), „Chocolat Pavot“ (2003), „Minis zuckerfrei“, „nimm2 Lachgummi“ und „nimm2 soft“ (beide 2005)
2004 feierte Storck sein 100 jähriges Jubiläum mit einem neuen Firmenlogo und einem neuen Slogan "Storck - Part of Your World". Außerdem ist seitdem erstmalig der Name Storck auf jeder Markenverpackung zu sehen.
2005 ersteht Storck von der Karlsruher Firma Ragolds die Namensrechte an den Marken „Rachengold“ und „Atemgold“.
Marken
- Atemgold
- Bazooka (Kaugummi) (in Lizenz hergestellt)
- Bendicks
- California Früchte
- Campino
- Chocolat Pavot
- Coco Cabana
- Durchbeißer Karamell
- Euka No.1
- KauFrüchtchen
- Knoppers
- Mamba
- merci Crocant
- merci Petit
- merci Vielfalt
- Mini Dickmanns
- Moser Roth (Aldi)
- nimm2
- Nussknacker Tafelschokolade (Aldi)
- Rachengold
- Schokoladen Riesen
- Super Dickmanns
- Toffifee
- Werther’s Original
- Werther's Original Toffee
In Österreich:
- Eiszapfen
- Firn
- Heller Wiener Zuckerl (legendäre marmeladegefüllte Zuckerl, die in der Heller-Fabrik von Anfang an produziert wurden, Fritz Heller, der Bruder des Multikünstlers Franz ‚André‘ Heller verkaufte die Fabrik 1970)