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Dr. House

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Vorlage:Infobox Fernsehserie Dr. House (Originaltitel: House, auch House, M.D.) ist eine US-amerikanische Fernsehserie über einen Arzt, der sich auf die Diagnose von seltenen Erkrankungen spezialisiert hat.

Die Serie, die in den USA seit 2004 gesendet wird und bereits mit dem Emmy und dem Golden Globe Award ausgezeichnet wurde, wird in Deutschland seit dem 9. Mai 2006 von RTL sowie in der Schweiz von SF zwei seit dem 1. Mai 2006 im Zweikanalton ausgestrahlt. Die dritte Staffel wird zuerzeit in den USA ausgestrahlt. RTL strahlt seit dem 17. Oktober 2006 die zweite Staffel aus.

Charaktere

Die Titelfigur, Dr. Gregory House, dargestellt durch den britischen Schauspieler Hugh Laurie, praktiziert als Arzt am fiktiven Princeton-Plainsboro Teaching Hospital, ein Lehrkrankenhaus in New Jersey. Er ist Spezialist auf den Gebieten der Nephrologie sowie Infektionskrankheiten und ist Leiter der Abteilung Diagnostische Medizin. House trägt äußerst selten Arztkleidung und benötigt wegen eines schlecht behandelten Blutgerinnsels und eines herausgenommenen Muskels in seinem Bein eine Gehhilfe und ist aufgrund der damit zusammenhängenden Schmerzen stark abhängig von dem Schmerzmittel Vicodin. Wie es zu seinen Gebrechen kommt, wird in der Episode Drei Beine beschrieben. Er selbst sagt, dass er die Tabletten nur schlucke, weil er ein Schmerzproblem hätte und nicht, wie einige seiner Kollegen meinen, ein Schmerzmittelproblem. Allerdings gibt er in der späteren Episode Tod aus der Wand zu, dass er süchtig sei, dies aber kein Problem darstelle, da er „funktioniere“.

House hat sich auf die Diagnostik von seltenen Krankheiten spezialisiert. Seine Vorgesetzte, Dr. Lisa Cuddy (Lisa Edelstein), zwingt ihn häufig dazu, seinen Pflichten als Allgemeinmediziner nachzugehen, was er mit allen Mitteln zu umgehen versucht. Dazu stellt er sich beispielsweise vor das gefüllte Wartezimmer und klärt seine Patienten darüber auf, wer er ist und dass er wahrscheinlich der einzige Arzt in diesem Krankenhaus sei, der nicht freiwillig dort arbeite. In Sprechstunden kommt es hin und wieder vor, dass er den Patienten einfach sitzen lässt und mit seinem Nintendo DS spielt. Seinen Patienten gegenüber verhält er sich respektlos und zynisch; seiner Ansicht nach lügt jeder Mensch, sodass er es vermeidet, überhaupt mit den Erkrankten zu sprechen. Sein mürrischer Charakter steht jedoch in Verbindung mit einer emotionalen Verletzlichkeit, die auch während der Sendung immer wieder angedeutet wird.

Seinen schlechten Umgangsformen stehen außergewöhnliche medizinische Fähigkeiten und Fachkenntnisse gegenüber, was neben seinem Arbeitsvertrag auf Lebenszeit letztlich das einzige ist, das ihn vor der Kündigung bewahrt. Zudem zeigt er in seinem Handeln ein hohes Maß an Moral und - im Widerspruch zu dem, wie er sich verhält bzw. was er sagt - dass ihm das Wohl seiner Patienten keineswegs egal ist.

Er ist der Leiter eines dreiköpfigen Teams, bestehend aus dem Neurologen Dr. Eric Foreman (Omar Epps), der Immunologin Dr. Allison Cameron (Jennifer Morrison), sowie dem Intensivmediziner Dr. Robert Chase (Jesse Spencer). Oft zieht er auch seinen alten Freund, den Onkologen Dr. James Wilson (Robert Sean Leonard), bei Besprechungen zu den scheinbar unlösbaren diagnostischen Rätseln hinzu.

Einige Folgen zeigen House als Pianisten. Am Ende der Weihnachtsfolge spielt er auf seinem eigenen Flügel ein Weihnachtslied, in Folge 14 spielt er auf einem „Luftsynthesizer“ in seinem Büro „Baba O'Riley“ von The Who. Hugh Laurie ist privat passionierter Klavierspieler.

Charakter Synchronsprecher
Dr. Gregory House Klaus-Dieter Klebsch
Dr. Allison Cameron Tanja Dohse
Dr. Robert Chase Sascha Rotermund
Dr. Eric Foreman Dietmar Wunder
Dr. James Wilson Robert Missler
Dr. Lisa Cuddy Sabine Arnhold

Serienstil

Fast jede Folge beginnt mit dem zukünftigen Patienten, der gerade die ersten Anzeichen der Erkrankung zeigt. In der nächsten Szene sieht man Dr. House, der von der bevorstehenden Aufgabe erfährt, woraufhin er mit seinem Team mittels Differentialdiagnose die Krankheitssymptome analysiert. Dieses und andere Handlungselemente erinnern stark an die weniger erfolgreiche Vorläuferserie Medical Investigation. Im weiteren Verlauf erschweren häufig Lügen der Patienten die Diagnose. Dabei greift die Serie fast regelmäßig auf das Stilmittel zurück, dass die zuerst gewählte Behandlung zu einer scheinbaren Besserung des Gesundheitszustand führt, der Patient jedoch einen Rückschlag in Form drastischer Symptome wie z. B. einem epileptischen Anfall erleidet.

Neben seiner Tätigkeit als Experte für seltene Krankheiten wird House von seiner Chefin gezwungen, auch einfachere Fälle zu behandeln, wobei er manchmal auf die Lösung seines aktuellen Problems kommt.

Häufig sind seine Therapievorschläge provokativ, so verschreibt er beispielsweise einem als Weihnachtsmann verkleideten Mann mit Darmproblemen Zigaretten, einem anderen Patienten gibt er Zuckerbonbons, da dieser darauf besteht, Viagra zu bekommen.

Bei vielen operativen Eingriffen oder der Umschreibung der Krankheit werden Computergrafiken und Latexmodelle verwendet, die das Innere des Kranken und Krankheitserreger bildschirmfüllend darstellen, ähnlich wie bei den CSI-Fernsehserien.

Parallelen zu Sherlock Holmes

Der Charakter des Gregory House soll laut David Shore, dem Erfinder von House, an den Detektiv Sherlock Holmes angelehnt sein, und in der Tat gibt es erstaunliche Gemeinsamkeiten zwischen den Charakteren, die beide Probleme lösen, die andere nicht lösen können. Beide gehen zwar verschiedenen Berufen nach, aber benutzen auch ungewöhnliche Methoden, um an die Lösung ihres Falles zu geraten. Außerdem sind beide süchtig nach Drogen: Holmes ist süchtig nach Kokain und Morphin, House nach Vicodin. Eine weitere Parallele liegt in der jeweiligen phonetischen Ähnlichkeit der Nachnamen der eigenwilligen Hauptfigur („House“ verglichen mit „Holmes“) sowie der vollständigen Namen ihres jeweiligen einzigen richtigen Freundes („Dr. James Wilson“ bei Dr. House, verglichen mit Dr. John Watson bei Sherlock Holmes). Des Weiteren haben beide Figuren die Haus- bzw. Appartmentnummer 221b (siehe Staffel 2 Episode 7).[1][2]

Episoden

1. Staffel

Nr. Folgentitel (Deutsch) Folgentitel (Original) Erstausstrahlung Deutschland Erstausstrahlung USA Hauptdiagnose
1 Schmerzensgrenzen Pilot 9. Mai 2006 16. November 2004 Zystizerkose
2 Falsche Geschichte Paternity 16. Mai 2006 23. November 2004 subakute sklerosierende Panenzephalitis als Komplikation bei Masern
3 Das Ende danach Occams Razor 23. Mai 2006 30. November 2004 Colchicin-Vergiftung
4 Nichts hilft Maternity 30. Mai 2006 7. Dezember 2004 Enterovirus
5 Nur die Braut Christi? Damned If You Do 6. Juni 2006 14. Dezember 2004 Allergie gegen Kupfer
6 Schizophren The Socratic Method 13. Juni 2006 21. Dezember 2004 Morbus Wilson
7 Fremd und nicht gut gegangen Fidelity 20. Juni 2006 28. Dezember 2004 Afrikanische Trypanosomiasis
8 Geiz ist Gift Poison 27. Juni 2006 25. Januar 2005 Pestizid-Vergiftung
9 Leben wider Willen DNR 4. Juli 2006 1. Februar 2005 Arteriovenöse Missbildung
10 Letzte Suche Histories 11. Juli 2006 8. Februar 2005 Tollwut
11 Tod aus der Wand Detox 18. Juli 2006 15. Februar 2005 Vergiftung mit Naphthalin
12 Schlechter Boden Sports Medicine 25. Juli 2006 22. Februar 2005 Cadmium-Vergiftung
13 Vaterfluch Cursed 1. August 2006 1. März 2005 Lepra / Anthrax
14 Schlank und krank Control 8. August 2006 15. März 2005 Ipecacuhanamissbrauch
15 Solche Leute bitte nicht Mob Rules 15. August 2006 22. März 2005 Ornithin-Transcarbamylase-Schwäche
16 Schönheitsirreale Heavy 22. August 2006 29. März 2005 Cushing-Syndrom
17 Versteckte Wahrheit Role Model 29. August 2006 12. April 2005 Epstein-Barr-Virus in Verbindung mit Phenytoin
18 Verluste Babies and Bathwater 5. September 2006 19. April 2005 Bronchialkarzinom
19 Epidemie Kids 12. September 2006 3. Mai 2005 Thrombotisch-thrombozytopenische Purpura
20 Liebeshiebe Love Hurts 19. September 2006 10. Mai 2005 Osteomyelitis nach einem Kieferbruch
21 Drei Beine Three Stories 26. September 2006 17. Mai 2005 fleischfressende Bakterien / Osteosarkom / Infarkt im Oberschenkel (bei House selbst diagnostiziert)
22 Risiken The Honeymoon 10. Oktober 2006 24. Mai 2005 Akute intermittierende Porphyrie

2. Staffel

Nr. Folgentitel (Deutsch) Folgentitel (Original) Erstausstrahlung Deutschland Erstausstrahlung USA Hauptdiagnose
1 Ihr, ich und Hippokrates Acceptance 17. Oktober 2006 13. September 2005 Phäochromozytom
2 Autopsie Autopsy 24. Oktober 2006 20. September 2005 Blutgerinnsel im Gehirn
3 Irrtum Humpty Dumpty 31. Oktober 2006 27. September 2005 Ornithose
4 Mehr Sein als Schein TB or Not TB 7. November 2006 1. November 2005 Nesidioblastom
5 Söhne & Väter Daddy's Boy 14. November 2006 8. November 2005 Kavernom im Rückenmark und Strahlenkrankheit
6 Tanz ums Feuer Spin 21. November 2006 15. November 2005 Thymom
7 Auf der Jagd Hunting 28. November 2006 22. November 2005 Alveoläre Echinokokkose
8 Fehlverhalten The Mistake 5. Dezember 2006 29. November 2005 Hepatom
9 Lug und Trug Deception 12. Dezember 2006 13. Dezember 2005 Gasbrand in der Verbindung mit Cushing
10 Ferndiagnose Failure to Communicate 10. Januar 2006 zerebrale Malaria
11 Absagen Need to Know 7. Februar 2006 hepatozelluläres Adenom (gutartiger Tumor der Leber)
12 Resultate mit Gedult ... Distractions 14. Februar 2006
13 Skin Deep 20. Februar 2006
14 Sex Kills 7. März 2006
15 Clueless 28. März 2006
16 Safe 4. April 2006
17 All In 11. April 2006
18 Sleeping Dogs Lie 18. April 2006
19 House vs. God 25. April 2006
20 Euphoria (1) 2. Mai 2006
21 Euphoria (2) 3. Mai 2006
22 Forever 9. Mai 2006
23 Who's Your Daddy? 16. Mai 2006
24 No Reason 23. Mai 2006 Es wird keine Diagnose gefunden.

Ausstrahlung

USA

In den USA wird Dr. House auf dem Network Fox ausgestrahlt und gehört mittlerweile zu den Serien mit den höchsten Einschaltquoten. Das Finale der zweiten Staffel erreichte 25,5 Mio. Zuschauer, wobei die Staffel damit durchschnittlich mehr als 17 Mio. Zuschauer pro Episode begeistern konnte. Im Vergleich zur ersten Staffel (durchschnittlich 13 Mio. Zuschauer) konnte Dr. House somit mehr als 30 % an Zuschauern gewinnen. Dies dürfte vor allem an dem sehr guten Sendeplatz, dienstags 21 Uhr nach American Idol, liegen. Der so genannte Lead-In von American Idol beträgt regelmäßig mehr als 30 Mio. Zuschauer.

Deutschland

In Deutschland wird Dr. House auf RTL ausgestrahlt. Auf ihrem Sendeplatz, dienstags 21.15 Uhr, konnte die Serie bisher jeweils ca. 4 Mio. Zuschauer und einen Marktanteil von 20 % in der Zielgruppe 14–49 Jahre erreichen. Seit 11. Juli 2006 wird Dr. House um eine Stunde vorgezogen (vorher 22.15 Uhr) und steht damit in Konkurrenz sowohl mit Desperate Housewives auf ProSieben um 21.10 Uhr als auch mit In aller Freundschaft im Ersten um 21.05 Uhr. Die Konkurrenz hat keinen Einfluss auf die Quote. Im Gegenteil: Mittlerweile hat die Serie mehr Zuschauer als das Lead-In CSI: Miami.

Am 12.12.06 läuft die vorerst letzte neue Folge (Lug und Trug) von Dr. House. Danach wird eine Sendepause der neuen Folgen eingelegt("Im besten Fall geht es aber noch im Januar wieder mit neuen Folgen los. Diese Angabe ist aber ohne Gewähr.",so RTL auf eine eMail-Anfrage) , da die deutsche Synchronisation der 2. Staffel "...noch längst nicht abgeschlossen ist"(so ein Mitarbeiter von SF2, Meldung ebenfalls von RTL bestätigt). Ab dem 19.12. laufen bei RTL auf dem gewohnten Sendeplatz Dienstag 21:15 Wiederholungen der 1. Staffel, beginnend mit der Folge "Schizophren?".

Schweiz

In der Schweiz sendete SF zwei die Folgen jeweils am Montagabend, um 22.45 Uhr. Grund der Verschiebung von 20.15 Uhr auf 22.45 Uhr war der Sendebeginn von Lost und Desperate Housewives. Die Nachtwiederholung hatte man ebenfalls zwei Stunden verschoben. Inzwischen wurde die Ausstrahlung auf SF2 aufgrund der schleppend vorrangehenden Synchronysation völlig eingestellt. Ab März soll die Serie wieder ausgestrahlt werden, so SF2.

Soundtrack

Die Titelmusik des Vorspanns in der amerikanischen Originalversion der Serie stammt von der britischen Gruppe Massive Attack. Es handelt sich dabei um den Titel Teardrop aus dem Album Mezzanine von 1998. Da aber in einigen (v. a. europäischen) Ländern die Rechte für die Verwendung des Liedes im Fernsehen nicht bestanden, wurde extra für die Serie ein anderes Stück namens House komponiert. Es stammt aus der Feder von Scott Donaldson und Richard Nolan und hat im Gegensatz zu Teardrop keinen Text. Für die zweite Staffel wurde von Jason Derlatka und John Ehrlich erneut eine neue, einheitliche Intromelodie komponiert.

DVD-Veröffentlichung

Nachdem bereits in den USA die ersten beiden Staffeln der Serie auf DVD veröffentlicht wurden, erscheint in Deutschland die erste Staffel voraussichtlich am 14. Dezember 2006. Preis: ca. 36€ Zusätzlich erscheint hierzulande die erste Folge der ersten Staffel (Schmerzensgrenzen) auf einer Mini-DVD. Preis: ca. 5€

Quellen

  1. Connections Between House and Holmes House M.D. - Guide to the TV Show (englisch)
  2. Brüder im Geiste: Dr. House und Sherlock Holmes