Hausgeist
Ein Hausgeist (auch: Hausgespenst) ist ein Geistwesen, das in einem Haus oder Grundstück wohnt. Zu den europäischen Hausgeistern gehören der Schrat, die Heinzelmännchen, manche Kobolde und Wichte.
Hausgeist ist im europäischen Kulturkreis außerdem die Bezeichnung für einen (oft als Haustier getarnten) Geist, der einer Hexe dient und sie beim Ausüben ihrer Magie unterstützt.
Thailand


In Thailand sind Geisterhäuschen oder Geisterhäuser (Thai: ศาลพระภูมิ - Aussprache: [săːn pʰráʔ puːm] - Schrein der Phum-Geister, auch: ศาลเพี้ยงตา - [săːn piaŋ taː] - Schrein auf Augenhöhe) meist kleine, im Einzelfall jedoch auch bis zur Größe eines Einfamilienhauses reichende Schreine für Naturgeister. Es handelt sich hierbei um Reste des alten animistischen Glaubens, der heute vom Buddhismus geduldet wird.
Geisterhäuschen werden aufgebaut, sobald ein Grundstück bebaut wird, um damit die Geister (Phra Phum), die das Gelände bewohnt haben, für die Wegnahme ihrer Heimat zu beschwichtigen und ihnen auf demselben Grundstück einen Ersatzheimstatt zu geben. In den Geisterhäusern werden im allgemeinen regelmäßig Opfergaben deponiert. Die Bewohner der Geisterhäuschen erhalten so häufig Wasser und spätestens alle zwei Wochen werden den Geistern Obst, Reis, Süßigkeiten oder andere Gaben gereicht. Man kann die Geister auch anrufen, um sie für die Erfüllung eines Ereignisses zu bitten. Dies geschieht durch Anbeten und Beschwichtigen. Dabei sind unmittelbar zuvor irreguläre Gaben zu entrichten.
Die üblichen kleinen Schreine bestehen aus Holz oder Gips, stehen auf einem Pfahl oder erhöhten Sockel und sind mit menschlichen und tierischen Gestalten, Kerzen und Opfergaben bestückt. Die Figuren sollen die Geister bzw. verstorbene Familienmitglieder darstellen.
Die Einweihung eines Geisterhäuschens ist ein komplizierte Angelegenheit. Der Standort wird von einem kundigen Astrologen bestimmt. Er liegt meist an der Grenze des Grundstücks. Mitunter werden zwei derartige Häuschen errichtet, wobei manchmal vor diesen jeweils ein Opfertisch plaziert werden kann. Die Figuren werden nach festgelegter Reihenfolge und Plazierung aufgestellt, bunte Bänder und Lotuskränze schmücken das Häuschen ebenfalls. Zwischendurch befragt der Seher die Geister, ob sie mit der Anordnung (und den Opfergaben) zufrieden sind.