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Karen Gloy

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Karen Gloy (* 21. Dezember 1941 in Itzehoe)

Karen Gloy

ist eine deutsche Philosophin und seit 1985 ordentliche Professorin für Philosophie und Geistesgeschichte an der Universität Luzern.



Werdegang

Karen Gloy studierte Philosophie, Germanistik, Physik, Kunstgeschichte und Psychologie an den Universitäten Hamburg und Heidelberg. Zu Ihren Lehrern gehörten unter anderen Carl Friedrich von Weizsäcker, Hans-Georg Gadamer, Karl Löwith, Dieter Henrich, Ernst Tugendhat und Michael Theunissen.

1975 promovierte sie mit einer Arbeit über Immanuel Kant. Die Habilitation erfolgte 1980 mit der Schrift „Einheit und Mannigfaltigkeit“ an der Universität Heidelberg. 1982 erhielt sie eine Stelle als außerordentliche Professorin in Heidelberg. Seit 1985 ist sie Ordinaria für Philosophie und Geistesgeschichte an der Universität Luzern. Im Jahr 1996 hatte sie ein Forschungssemester an der Harvard Universität, Cambridge, MA./USA. Seit 2002 ist Karen Gloy auch als ständige Gastprofessorin/dozentin an der Universität Wien tätig.

Philosophie

Karen Gloys Philosophie wurde durch zwei ihrer prominenten Lehrer, Carl Friedrich von Weizsäcker und Dieter Henrich, sowie durch die frühen Begegnungen mit verschiedenen Kulturen geprägt.

Carl Friedrich von Weizsäcker motivierte sie zu naturwissenschaftlichen und naturphilosophischen Fragestellungen, denen nicht nur ihre Dissertation, sondern auch verschiedene andere Werke gewidmet sind.

Die Anregung zum spekulativen Philosophieren kam von Dieter Henrich. Diese Philosophie bildete sich zunächst in der Auseinandersetzung mit dem Deutschen Idealismus, Kant, Fichte, Hegel und Schelling heraus. Diesbezügliche Untersuchungen sowohl zu historischen Gestalten des Idealismus' wie auch selbständige Überlegungen zur Dialektik erwuchsen zu fundamentalem Interesse und fanden ihren Niederschlag in Karen Gloys Habilitationsschrift sowie in anderen Werken und Aufsätzen.

Zahllose Gastprofessuren und Vorträge nach Ostasien, Nord- und Südamerika brachten Karen Gloy in Kontakt mit heterogenen Kulturen, Mentalitäten und Denkweisen. Daraus ergab sie die Fragestellung nach verschiedenen Rationalitätstpyen und Denkmustern, die Thema verschiedener ihrer Werke sind.

Auszeichnungen

  • 2000 Aufnahme in die Liste der „2000 Outstanding Intellectuals of the 21th Century“ (International Biographical Center, Cambridge)
  • 2001 „Woman of the Year 2001“ durch ABI (American Biographical Institute and its Board of International Research)
  • 2002 Ehrendoktorwürde der Philosophischen Fakultät der Universität Ioannina / Griechenland

Werke (Auswahl)

Naturwissenschaftliche und naturphilosophische Fragen

  • Die Kantische Theorie der Naturwissenschaft. Eine Strukturanalyse ihrer Möglichkeit, ihres Umfangs und ihrer Grenzen (Dissertation), de Gruyter, Berlin, New York, 1976
  • Studien zur Platonischen Naturphilosophie im Timaios, Königshausen & Neumann, Würzburg 1986
  • Das Verständnis der Natur, Bd. 1: Die Geschichte des wissenschaftlichen Denkens, Bd 2: Die Geschichte des ganzheitlichen Denkens, Beck, München 1995/96, Lizenzausgabe, Köln 2005

Spekulative Philosophie

  • Einheit und Mannigfaltigkeit. Eine Strukturanalyse des „und“. Systematische Untersuchungen zum Einheits- und Mannigfaltigkeitsbegriff bei Platon, Fichte, Hegel sowie in der Moderne (Habilitationsschrift), de Gruyter, Berlin, New York, 1981

Denkmuster und Rationalitätstypen

  • Vernunft und das Andere der Vernunft, Alber, Freiburg, München 2001
  • Bewusstseinstheorien. Zur Problematik und Problemgeschichte des Bewusstseins und Selbstbewusstseins, Alber, Freiburg, München, 3. Aufl. 2004
  • Zeit. Eine Morphologie, Alber, Freiburg, München 2006

Einführungen

  • Kunst und Philosophie, Wien 2003 (Hg.)
  • Wahrheitstheorien. Eine Einführung, UTB, Tübingen, Basel, 2004
  • Grundlagen der Gegenwartsphilosophie. Eine Einführung, UTB, Paderborn 2006