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Matthias Hoë von Hoënegg

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Matthias Hoë von Hoënegg (* um 1580; † 1645), lutherischer Theologe und Berater des sächsischen Kurfürsten Johann Georg I.

Hoë von Hoënegg aus altem österreichischen Adel stammend studierte zunächst Theologie in Wittenberg und hielt dort im Anschluss an sein Studium als Theologieprofessor auch Vorlesungen ab. Kurze Zeit wirkte er als Geistlicher der deutschsprachigen Lutheraner in Prag. Danach wurde er Superintendent in Plauen und 1612 kursächsischer Oberhofprediger in Dresden. In seinen Predigten und Schriften polemisierte der strenge Lutheraner gegen die Reformierten, deren Glaubensüberzeugungen er mehr als den gegenreformatorischen Katholizismus verabscheute.

Sein Einfluss auf den Kurfürsten Johann Georg I. und die sächsische Politik am Beginn des Dreißigjährigen Krieges wurde in der älteren Literatur überschätzt. Die Entscheidung, an der Seite des Kaisers gegen den calvinistischen Winterkönig Friedrich V. und die böhmischen Stände in den Krieg zu ziehen, wurde von Johann Georgs Geheimem Rat getroffen, durch Hoë von Hoënegg freilich gutgeheißen und im Nachhinein propagandistisch unterstützt. Hoë von Hoënegg starb 1645 in Dresden. Bekannt ist seine Schrift "Commentarii in Joannis Apocalypsin" (Leipzig. 1610/40, 2 Bde.)

Literatur

  • Frank Müller, Kursachsen und der böhmische Aufstand 1618–1622, Münster 1997, ISBN 3-402-05674-7.