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Diana, Princess of Wales

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Diana Frances Mountbatten-Windsor, Kronprinzessin von Großbritannien und Nordirland, Fürstin von Wales (* 1. Juli 1961 in Sandringham, Norfolk, England; † 31. August 1997 in Paris; gebürtig Lady Diana Frances Spencer) war die erste Ehefrau des englischen Thronfolgers Charles (* 1948) sowie die Mutter der Prinzen William (* 1982) und Harry (* 1984). Die Titel "Princess of Wales" sowie "Ihre Königliche Hoheit" erhielt sie bei ihrer Hochzeit mit Prince Charles im Jahr 1981.

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John Travolta und Diana
Lady Di mit Lebensgefährte Dodi Fayed, Gedenkstein im Londoner Kaufhaus Harrods

Im deutschen Volksmund wurde Diana oft auch als Lady Di bezeichnet. Schon zu Lebzeiten galt sie als Legende und war weltweit sehr populär. Nach ihrem Tod erhielt sie inoffiziell den Beinamen Die Königin der Herzen, den im 17. Jahrhundert schon Elisabeth Stuart, die Frau des glücklosen Winterkönigs, getragen hatte.

Diana unterstützte zahlreiche Wohltätigkeitsprojekte, beispielsweise die britische AIDS-Hilfe. Auch engagierte sie sich in der internationalen Kampagne zum Verbot von Landminen.

Leben

1961–1976

Diana Frances Spencer wurde als dritte Tochter von Edward John Spencer, Viscount Althorp (dem späteren 8. Earl Spencer) (1924-1992), und dessen Frau The Honourable Frances Ruth Burke-Roche (einer Tochter des 4. Baron Fermoy) (1936-2004) in Park House auf dem königlichen Gut Sandringham in der Grafschaft Norfolk geboren. Zum Zeitpunkt ihrer Geburt war ihr Vater noch Viscount Althorp und Diana nicht Lady sondern The Honourable Diana Frances Spencer. Sie entstammt einer alten gräflichen Familie des englischen Hochadels, die unter den Tudors aufgestiegen war.

Ihre Eltern ließen sich 1969 scheiden; das Sorgerecht über Diana verblieb bei ihrem Vater. Mit dem Tod ihres Großvaters, dem 7. Earl Spencer (1975), erhielt sie den Höflichkeitstitel The Lady Diana Spencer.

Diana führte, wie die meisten Kinder der englischen Oberschicht, ein behütetes Leben. Sie besuchte Schulen in Norfolk und Kent, galt aber nur als durchschnittliche Schülerin. Mit 16 Jahren besuchte sie das Institut Alpin Videmanette, eine Privatschule in Rougemont / Kanton Waadt / Schweiz. Nach ihrem Abschluss arbeitete sie bis zu ihrer Hochzeit mit Prinz Charles, als Kindergärtnerin im Young England Kindergarten im Londoner Stadtteil Pimlico.

1977–1981

Diana hatte Prinz Charles 1977 bei einer Jagdgesellschaft auf dem Familiensitz der Spencers Althorp in Northamptonshire kennengelernt. Ihre Beziehung zu ihm begann jedoch erst 1980. Am 24. Februar 1981 gab der Buckingham Palace die offizielle Verlobung bekannt. Die Hochzeit fand am 29. Juli desselben Jahres in der Saint Paul’s Cathedral in London statt. Die Fernsehübertragung des Ereignisses erreichte mit weltweit mehr als 750 Millionen Zuschauern Rekordeinschaltquoten. In einem Interview im Jahre 1992 bekannte Diana, es sei der schrecklichste Tag in ihrem Leben gewesen.

Diana war seit der Hochzeit von Lady Anne Hyde mit Jakob II. im Jahr 1659 die erste Engländerin, die einem britischen Thronfolger das Ja-Wort gab. Elizabeth Bowes-Lyon, die spätere Gemahlin von König Georg VI., auch bekannt als Queen Mum, war keine Engländerin, sondern Schottin (allerdings wurde diese in London geboren als Tochter einer englischen Mutter).

1982–1997

Diana und Charles mit US-Präsident Ronald Reagan und First Lady Nancy Reagan

Diana wurde in den folgenden Jahren auf Schritt und Tritt von Reportern und Paparazzi verfolgt. Anfangs sehr schüchtern, entwickelte sie sich zu einer schönen, modernen Frau und war durch ihre charmante und freundliche Art in aller Welt beliebt. 1982 wurde ihr Sohn William, 1984 Harry geboren. Zu dieser Zeit befand sich ihre Ehe mit Prinz Charles bereits in einer schweren Krise, von der jedoch nichts nach außen bekannt werden durfte.

In den frühen 90ern zerbrach ihre Ehe mit Prince Charles. Diana litt unter Bulimie und Depressionen.Wegen der Bulimie und der Depressionen hatte es in der Öffentlichkeit jahrelang Spekulationen gegeben. Schließlich bestätigte die Prinzessin 1993 selber - in einer Rede - indirekt, seit ihrer Teenagerzeit unter Depressionen und Essstörungen gelitten zu haben.

Die Trennung des Paares wurde am 9. Dezember 1992 von Premierminister John Major im Britischen Unterhaus verkündet. Da sich im gleichen Jahr die Princess Royal Anne und ihr Mann Mark Phillips scheiden ließen, Prince Andrew, Duke of York und seine Frau Sarah sich trennten und zudem im königlichen Palast Windsor ein Feuer ausbrach, bezeichnete Königin Elisabeth II. in einer Rede das Jahr 1992 als ein annus horribilis ('schreckliches Jahr'). Am 28. August 1996 wurde die Ehe des Prince und der Princess of Wales geschieden. Diana durfte weiterhin den Titel „Fürstin von Wales“ führen, sich aber nicht mehr königliche Hoheit nennen.

Kurz nach Mitternacht am 31. August 1997 verunglückte Diana bei einem Autounfall in der Unterführung der Pont de l'Alma in Paris, bei dem ihr Mercedes 280 S auf der Flucht vor Paparazzi mit hoher Geschwindigkeit gegen einen Tunnelpfeiler prallte. Auch Dianas Partner Dodi Fayed und der angetrunkene Chauffeur Henri Paul starben. Fayeds Leibwächter Trevor Rees-Jones, der als einziger angeschnallt war, überlebte den Unfall. Diana war nicht sofort zum Zeitpunkt des Unfalls tot. Gegen 4 Uhr morgens wurde sie offiziell für tot erklärt. Sie starb wenige Stunden nach dem Unfall an den Folgen ihrer schweren inneren Verletzungen im Krankenhaus Pitié-Salpetrière.

Die Trauerfeier in der Westminster Abbey fand am 6. September statt. Als enger Freund der Verstorbenen sang der britische Popmusiker Elton John bei der Feier eine mit neuem Text versehene Version seines alten Liedes Candle in the Wind. Wegen des Drucks der Öffentlichkeit wurde entgegen dem Wunsch von Königin Elisabeth II. und des geltenden Protokolls angeordnet, dass während der Trauerfeier die Flagge auf dem Buckingham Palace auf Halbmast gesetzt wurde. Etwa drei Millionen Menschen sahen den Trauerzug durch London. Zirka 2,5 Milliarden Menschen verfolgten weltweit die Trauerfeier im TV. Diana wurde im engsten Familienkreis in Althorp auf dem Familiensitz der Spencers begraben.

Nachwirkungen

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Die "Flame of Liberty" befindet sich am Eingang zu dem Tunnel, in dem Diana durch den Autounfall starb

Die Umstände des Unfalls sind, vor allem auch auf Grund ihrer Popularität, bis heute Gegenstand vieler Spekulationen und Verschwörungstheorien in der Boulevardpresse.

Die Ermittlungen zum Tod von Diana wurden im Februar 2004 von den britischen Behörden wieder aufgenommen, nachdem Zweifel an den Ergebnissen der Untersuchungen der französischen Behörden aufgekommen und Gerüchte aufgetaucht waren, dass staatliche Stellen an einem Mordkomplott beteiligt gewesen seien. Ein französischer Journalist berichtete von Einschüchterungsversuchen seitens der Polizei, falls er weiterhin ermitteln sollte. Eine vollständige Rekonstruktion des Unfall ist aber nicht mehr möglich, da nicht mehr alle Teile des Unfallswagens existieren. Gemäß Aussage der französischen Behörden habe ein Feuer im Lager des Justizministeriums Teile des Wracks zerstört.

Am 21. April 2004 strahlte der US-amerikanische Sender CBS Bilder der sterbenden Diana aus und brach damit ein Tabu. In Großbritannien löste die Sendung eine Welle der Empörung aus.

Am 6. Juni 2004 weihte Königin Elisabeth II. im Londoner Hyde Park zu Dianas Ehren einen Gedächtnisbrunnen ein. Entworfen wurde der Brunnen von der amerikanischen Landschaftsarchitektin Kathryn Gustafson. Der ovale Steinring aus Granit, in dem das Wasser in zwei Richtungen mit unterschiedlicher Geschwindigkeit fließt, soll ein Sinnbild für das turbulente Leben Dianas sein.

Kommentare

  • Münchner Merkur: „Die Geschichte der ‚Königin der Herzen‘ war nicht die Geschichte einer Emanzipation. [...] Im Stich gelassen fühlte sich das junge Mädchen schon vor der Hochzeit. Sie hatte sich sehr in den britischen Thronfolger verliebt - eine romantische Mädchenschwärmerei, die keiner Realität standhalten konnte. [...] Diana wurde ständig getadelt. Besonders die Königinmutter und Prinz Philip hatten die junge Frau auf dem Kieker, kritisierten sie unablässig. [...] Was ihren eigenen [Dianas] Körper betraf, steigerte sie sich in einen irrationalen Stress: Zu ihren Ess-Störungen kam ein völlig übertriebener Fitness- und Gesundheitswahn. Akupunktur, Shiatsu, Aromatherapie, Energieströme - Simone Simmons behauptet, Diana habe eine Art Sucht nach jeglicher Art von Behandlung entwickelt. Dreimal in der Woche ließ sie sich den Darm spülen. Ergebnis: Irgendwann funktionierte ihre Verdauung nicht mehr von allein. [...] Zu ihrer Freundin sagte sie, sie wolle aussehen wie Audrey Hepburn - oder wie Marilyn Monroe. Simmons stellt nüchtern fest, dass keine Kosmetika, kein Haarfärbemittel und kein Silikon aus der großen, dünnen Diana auch nur annähernd einen dieser beiden so gegensätzlichen Frauentypen hätte machen können.“ [1]
  • Die Zeit: „Eine Frau von 36 Jahren, nicht besonders schön, nicht besonders klug, nicht besonders besonders, bewegt Millionen Gemüter. Ihr Leben erzeugt Anteilnahme von Bombay bis New York, ihr Gesicht ist das meistphotographierte der Welt, und wenn sie einmal etwas sagt, das auch nur im geringsten von ihrer Rollenprosa abweicht, dann gehen diese Worte um den Erdball wie ein Naturereignis. [...] Sie war das Aschenputtel, aus dem ein beinahe gekrönter Schwan geworden war, sie stand an der repräsentativen Spitze einer alten Weltmacht, sie war der selbstbewußte und aktive Liebling einer Presse, die von der aggressiven Verwertung des persönlichen Lebens lebt. Dies erklärt das Phänomen Diana Spencer, geschiedene Princess of Wales, weltweit Diana oder ‚Lady Di‘ genannt, gewissermaßen technisch.“ [2]
  • Deutsches Allgemeines Sonntagsblatt 35/1998: „Über all das können kritische Geister nur den Kopf schütteln. Für sie war die ganze Diana-Trauer nichts weiter als Hysterie, ein globaler Kniefall vor Kitsch, Einfalt und der Regenbogenpresse. Eine Heilige soll Diana gewesen sein? Wenn überhaupt, dann doch wohl eine auf der Erbse. Und haben sie nicht eigentlich recht, diese kritischen Geister? [...] Was also ist dran an dieser Person? Wenn man so will: nichts. So betrachtet ist Diana wirklich nichts weiter als eine grandiose Seifenoper, und vermutlich sehen wir das alles bald auf der Bühne verwurstet zu einem rührseligen Musical. [...] Erst ihre [Dianas] Kombination schuf noch zu Lebzeiten aus der realen Lady Di den Mythos Diana: die strahlende junge Frau, die sich ihre Position, ihren Selbstwert hart erkämpfen musste und die sich rückhaltlos den Opfern der Gesellschaft zuwandte. Dianas realbeschränkte Intellektualität stand diesem Mythos übrigens nie im Wege.“ [3]

Verfilmungen

Literatur

Titel

  • The Honourable Diana Spencer
  • The Lady Diana Spencer
  • Her Royal Highness The Princess of Wales
  • Diana, Princess of Wales
Commons: Diana, Princess of Wales – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. merkur-online.de – Königin mit gebrochenem Herzen
  2. Die Zeit – Dianas Tod in Paris: Vom Erfolg eines Scheiterns
  3. Sonntagsblatt – Diana, Bilder von einer Frau