Connex-Fernverkehr

Sei Anfang 2002 betreibt Veolia Verkehr (früher Connex) Fernverkehr in Deutschland. Die drei Linien heißen InterConnex (ICX), OstseelandExpress (OLX) und Harz-Berlin-Express als Zusatzangebot für den HarzElbeExpress (HEX)).
Die Deutsche Bahn nahm die Züge des InterConnex anfangs nicht in ihre Kursbücher und Fahrpläne auf. Auch weigerte sie sich, Fahrkarten für den Zug zu verkaufen. Nach gerichtlichen Prozessen und medienwirksamen Aktionen musste die Bahn den Zug in alle Fahrplanmedien aufnehmen und zusätzlich an den Bahnhofsanzeigen bekanntgeben. Weitere Konflikte gab es bei der Benennung des Zuges. Connex wollte, dass die Abkürzung ICX verwendet wird. Dagegen vertrat die Deutsche Bahn die Auffassung, das dies zu sehr an ihr eigenes Angebot InterCityExpress (ICE) erinnert. Somit wird die Bezeichnung X für den InterConnex verwendet.
Strecken
InterConnex Gera-Rostock (ICX)

Der erste InterConnex-Zug verkehrt seit Anfang 2002, zunächst mit einem Zugpaar täglich auf der Strecke von Gera über Leipzig und Berlin nach Rostock. Er sollte die von der Deutschen Bahn eingestellten InterRegio-Züge auf dieser Strecke ersetzen. Das Zugmaterial wurde zunächst von der Ostmecklenburgischen Eisenbahn, einer Connex-Tochter, gestellt und bestand aus Dieseltriebwagen der Baureihe 643. Anlässlich der Hansesail 2005 bekam ein Triebwagen eine Sonderlackierung und die Aufschrift Hanse-Express.
Seit dem Fahrplanwechsel am 28. Mai 2006 wurden die Tarife des InterConnex gesenkt und vereinfacht. Eine Fahrt zwischen Leipzig und Berlin kostet 12 Euro im Vorverkauf im Internet und Hotline bzw. 15 Euro im Zug. Rabatte und Ermäßigungen wurden dafür gestrichen. Zudem wurde die Strecke bis zum Fahrplanwechsel im Dezember 2006 auf den Streckenabschnitt Gera–Leipzig–Berlin gekürzt, verkehrt dafür täglich zwei mal je Richtung. Der Frühzug nach Berlin und der Spätzug nach Leipzig halten zusätzlich in Potsdam-Rehbrücke, Dessau, Halle (Saale) und am Flughafen Leipzig/Halle. Durch den neuen Streckenverlauf hat sich die Fahrtzeit zwischen Leipzig und Berlin erhöht. Die Verlängerung nach Rostock besteht nur noch an Samstagen, bzw. an Sonntagen in Gegenrichtungen. Diese Wochenendverbindungen haben keinen Halt zwischen Berlin-Schönefeld-Flughafen und Leipzig Hbf[1]. Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2006 soll wieder die direkte Strecke Berlin- Leipzig ohne Zwischenhalte bedient werden, die Häufigkeit wird auf drei Züge täglich ausgebaut. Der Abschnitt Leipzig - Gera wird allerdings gleichzeitig eingestellt, da ab Dezember anstelle der Triebwagen neu lokbespannte Züge eingesetzt werden, für die ansonsten ein Lokwechsel erforderlich wäre.
Außerdem wurde das Fahrzeugmaterial gewechselt. Zwischen Leipzig und Berlin verkehrt der Zug mit den ehemaligen NOB-Wagen für den Weiterbetrieb des Flex und einer Lok der Baureihe 146 der Nord-Ostsee-Bahn (NOB). Zwischen Leipzig und Gera werden Desiro-Triebwagen der Lausitzbahn eingesetzt.
Seit dem 10. Dezember 2006 verkehrt der InterConnex mit Wagen der Nord-Ostsee-Bahn und Loks der Baureihe 146.2. Außerdem fährt er jetzt nur noch zwischen Leipzig und Berlin Hauptbahnhof (tief) über Bitterfeld und Berlin Gesundbrunnen. Am Samstag geht es nun bis nach Warnemünde über Neustrelitz, Waren und Rostock Hauptbahnhof. Am Sonntag dann von Rostock zurück nach Leipzig über Berlin.
OstseelandExpress (OLX)

Diese InterConnex-Strecke führte vom 15. Dezember 2002 bis zum Fahrplanwechsel am 12. Dezember 2004 von Zittau über Cottbus und Berlin nach Stralsund. In der folgenden Saison wurde die Strecke nach Binz auf Rügen und ab Sommer 2004 nach Liberec (Reichenberg) in Tschechien verlängert. Zusätzlich wurden gecharterte Busse als Zubringer aus Dresden und nach Usedom für diesen Zug eingesetzt. Seit dem Fahrplanwechsel am 12. Dezember 2004 verkehrt das Zugpaar zwischen Dresden und Stralsund, allerdings nicht täglich. Zum 12. Dezember 2005 wurde der Zug zwischen Stralsund und Dresden zum OstseelandExpress (OLX) umbenannt. Es werden Desiro-Triebwagen eingesetzt.
Zum Fahrplanwechsel 2006 wird der OstseelandExpress eingestellt.
Harz-Berlin-Express (HBX)

Seit dem 12. Dezember 2005 betreibt die Connex-Tochter HarzElbeExpress (HEX) den Zugverkehr rund um Halberstadt. Gleichzeitig übernahm sie den Harz-Berlin-Express von der Deutschen Bahn. Er verkehrt an Wochenenden auf der Strecke Berlin–Magdeburg–Halberstadt–Thale mit LINT-Triebwagen zu einem besonderen Fahrpreis. Schönes-Wochenende-Ticket und andere Fahrkarten der Deutschen Bahn sind nicht gültig[2].
InterConnex Köln-Rostock (eingestellt)

Am 27. Oktober 2003 wurde die erst am 6. Juni des selben Jahres eröffnete dritte InterConnex-Verbindung von Köln über Siegen, Wetzlar, Gießen, Kassel, Halle (Saale) und Berlin nach Rostock offiziell wegen Unrentabilität eingestellt. Vor allem der westliche Abschnitt der Verbindung war nur schwach ausgelastet. Mögliche Ursachen dafür wurden in ungünstigen Fahrtzeiten und der im Vergleich mit den östlichen Bundesländern geringeren Bekanntheit der Marke vermutet. Das Zugmaterial nutzte Connex für den Flensburg-Express, der als Nahverkehrsverbindung vom Land Schleswig-Holstein finanziert wurde. Diese sichere Finanzierung gilt bei vielen Fachleuten als hauptsächlicher Grund für die Einstellung dieser Interconnex-Verbindung.
Preise
InterConnex begann ursprünglich sehr preisaggressiv. Zum 1. Mai 2004 wurde der Tarif um durchschnittlich 14,5 Prozent erhöht. Von Ende 2004 bis zum 24. Februar 2005 gewährte InterConnex BahnCard-Besitzern einen Rabatt in Höhe von 30 %. Auf Druck des Wirtschaftsministeriums Mecklenburg-Vorpommerns und der Deutschen Bahn wurde dieses Angebot eingestellt. Mit der radikalen Preissenkung zum 28.5.2006 wurden alle bisherigen Rabatte gestrichen, z. B. für Reisende bis 26 Jahre und der Preisnachlass für ADAC-Mitglieder von 30 %. Zudem wurden die bisherigen Klassen (Traveller, Economy, Business) abgeschafft.
Zukunft
Es war geplant, dass zwei weitere Zugpaare zwischen Hamburg und Köln bzw. Hamburg und Berlin als Verlängerung des Marschbahn-Expresses (Nord-Ostsee-Bahn) von Sylt nach Hamburg verkehren. Hierfür wurden 4 Loks der Baureihe 146 angeschafft. Eine der Loks verkehrte beim InterConnex 1 und wurde hierfür mit Werbung beklebt. Die Loks werden derzeit vorwiegend im Güterverkehr von Connex benutzt.
Die Pläne wurden zuletzt allein auf die Strecke in Richtung Berlin reduziert, allerdings ohne Erfolg. Es war geplant, zwischen Hamburg und Berlin 4 Zugpaare als direkte Konkurrenz zu den InterCityExpress Zügen der Deutschen Bahn fahren zu lassen. Allerdings sind sie im Fahrplanjahr 2007 noch nicht berücksichtigt. Begründet wird dies durch Connex mit Probleme bei den Trassen. Diese seien zu unattraktiv für einen eigenwirtschaftlichen Verkehr. Allerdings könnte auch der schwache Tourismusverkehr im Winter der Grund sein, dass die Züge noch nicht fahren. Es ist auch durchaus wahrscheinlich, dass das komplette Projekt vorerst fallen gelassen wurde.
Quellen
Literatur
- Sebastian Koch: Start für zweiten Fernzug. Neuer InterConnex Zittau – Stralsund. In: LOK MAGAZIN. Nr. 258/Jahrgang 42/2003. GeraNova Zeitschriftenverlag GmbH München, ISSN 0458-1822, S. 18-19.