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Bahnhof Schönhausen (Elbe)

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Schönhausen (Elbe)
Der Bahnhof
Der Bahnhof
Daten
Betriebsstellenart Bahnhof
Bahnsteiggleise 1
Abkürzung LSH
IBNR 8010321
Preisklasse 6
Eröffnung 1. Februar 1871
Lage
Stadt/Gemeinde Schönhausen (Elbe)
Land Sachsen-Anhalt
Staat Deutschland
Koordinaten 52° 35′ 27″ N, 12° 2′ 14″ OKoordinaten: 52° 35′ 27″ N, 12° 2′ 14″ O
Höhe (SO) 34 m ü. NHN
Eisenbahnstrecken Bahnstrecken bei Schönhausen (Elbe)
Bahnhöfe in Sachsen-Anhalt

Der Bahnhof Schönhausen (Elbe) ist ein ehemaliger Eisenbahnknoten in Sachsen-Anhalt, sowie der einzige verbliebene Personenbahnhof der Gemeinde Schönhausen (Elbe). Er befindet sich an der Bahnstrecke Berlin–Lehrte und durch die Betriebsstelle Schönhausen HGV an der Schnellfahrstrecke Hannover–Berlin. Ehemals gingen von Schönhausen auch Bahnstrecken nach Genthin und Sandau aus.

Geschichte

Streckenplan Schönhausen
StreckeStrecke
von Lehrte/Stendal
Kopfbahnhof Streckenanfang (Strecke außer Betrieb)BahnhofDienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
Schönhausen (Elbe)/Schönhausen HGV
Abzweig geradeaus und nach rechts (Strecke außer Betrieb)StreckeStrecke
ehem. nach Genthin
Strecke nach links (außer Betrieb)Kreuzung geradeaus unten (Querstrecke außer Betrieb)Kreuzung (Querstrecke außer Betrieb)Abzweig quer und von links (Strecke außer Betrieb)
ehem. nach Sandau
Abzweig geradeaus und ehemals von linksKreuzung (Querstrecke außer Betrieb)Strecke nach rechts (außer Betrieb)
ehem. Göhrener Kurve von Sandau
ehemalige BlockstelleStrecke
Göhrener Damm (zuschaltbar)
Dienststation / Betriebs- oder GüterbahnhofStrecke
Schönhauser Damm
StreckeStrecke
nach Berlin

Eröffnet wurde der Bahnhof mit Inbetriebnahme des Abschnitts der Lehrter Bahn durch die Magdeburg-Halberstädter Eisenbahngesellschaft (MHE) zwischen Gardelegen und Spandau am 1. Februar 1871. Die MHE ging 1879 in staatlichen Besitz über und wurde 1886 in die Königlich Preußischen Staatseisenbahnen überführt. 1899 eröffnete die Genthiner Kleinbahn AG am 15. Oktober ihre Strecke zwischen Genthin und Schönhausen; sie legte dafür südlich parallel zum Bahnhof der Staatseisenbahnen einen eigenen Bahnhof an, Übergabegleise ermöglichten die Überstellung von Güterwagen. 1903 folgte die ebenfalls von der Genthiner Kleinbahn erbaute Bahnstrecke Schönhausen–Sandau.

Am 16. Oktober 1917 ereignete sich im Bahnhof der Eisenbahnunfall von Schönhausen, bei welchem ein Sonderzug auf einen Güterzug auffuhr und 26 Menschen starben. Zwischen 1937 und 1945 wurde der Bahnhof „Schönhausen Nord“ genannt, da parallel der Haltepunkt Schönhausen Ost existierte.

Beim Bau der Schnellfahrstrecke Hannover–Berlin wurde die Verbindung zur Bahnstrecke nach Sandau gekappt, da die Brücke über die beiden Strecken nach Berlin neu hätte gebaut werden müssen und dies im Verhältnis zum geringen Verkehrsaufkommen als zu teuer empfunden wurde. Somit existierte zwischen der Schnellfahrstrecke und der Strecke nach Sandau nie eine Kreuzung.

Im Jahr 2012 wurde der Bahnhof modernisiert. Die verbliebene Bahnsteigkante wurde erneuert und eine Bushaltestelle mit direktem Übergang zum Bahnsteig sowie Radstellplätze realisiert.[1]

Weitere Bahnstationen der Gemeinde Schönhausen

Bahnhof Schönhauser Damm

Der Bahnhof Schönhauser Damm liegt im Ortsteil Schönhausen-Damm an der nicht elektrifizierten Bahnstrecke Berlin–Lehrte. Über die an der zuschaltbaren Blockstelle Göhrener Damm abzweigende „Göhrener Kurve“ bestand von 1978 bis 1990 Anschluss an die Strecke nach Sandau.[2]

Seit der Auflassung des Reisezughalts 1992 und dem Abbau des Anschlussgleises zur Kiesgrube Schönhauser Damm werden die Gleisanlagen nur noch als Kreuzungsbahnhof sowie als Verladebahnhof für den nahegelegenen Truppenübungsplatz Klietz genutzt.

Das Stellwerk war von 1982 bis 2002 örtlich besetzt. Seitdem übernimmt ein von der Betriebszentrale Berlin ferngesteuertes ESTW der Bauart SIMIS C die Aufgaben. Das alte Stellwerksgebäude wird hierfür weitergenutzt.[3] Im November 2026 soll das ESTW durch das weiterentwickelte System SIMIS D ersetzt werden.[4]

Haltepunkt Schönhausen Siedlung

Von 1937 bis 1945 existierte der Haltepunkt Schönhausen Ost, welcher zentral im Ort an der Mittelstraße lag. Im Jahr 1990 wurde auf derselben Fläche der Haltepunkt Schönhausen Siedlung eröffnet, welcher bis zur Einstellung des Bahnverkehrs auf der Strecke nach Genthin 1999 bestand.[5] Das Wartehäuschen sowie Reste des Bahnsteigs sind mit Stand 2022 noch gut zu erkennen.

Haltepunkt Hohengöhren

Der Haltepunkt Hohengöhren befand sich an der Bahnstrecke Schönhausen–Sandau und wurde bis 1993 genutzt.

Bedienung

Der Bahnhof Schönhausen (Elbe) wird im Zweistundentakt von Zügen der Linie RB 34 angefahren.

Linie Linienverlauf Takt (min) EVU
RB 34 Stendal – Hämerten – Schönhausen – Großwudicke – Rathenow 120 Hanseatische Eisenbahn
Commons: Bahnhof Schönhausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bahnhofsprogramm Sachsen-Anhalt. Abgerufen am 15. September 2024.
  2. SchönhausenSandau. Abgerufen am 15. September 2024.
  3. Schönhauser Damm Bbf. Abgerufen am 14. September 2024.
  4. Schönhauser Damm Bbf. Abgerufen am 14. September 2024.
  5. Viermal Abschied auf der Genthiner Kleinbahn. Abgerufen am 15. September 2024.